Immer Ärger mit den Männern - »Pizza, Pizza – Ein Stück vom Himmel«
Immer Ärger mit den Männern
»Pizza, Pizza – Ein Stück vom Himmel«
Nicht nur für Julia Roberts markiert „Mystic Pizza“ (wie der Film im Original heißt) einen wichtigen Meilenstein in ihrer Hollywoodkarriere. Lili Taylor („American Crime“) stand hier ebenfalls erstmals in einer tragenden Rolle vor der Kamera, für Regisseur Donald Petrie („Miss Undercover“), den Sohn des Filmemachers Daniel Petrie („The Bronx“), war es das Langfilmdebüt. Und wer genau hinschaut, der kann in einer kleinen Nebenrolle als Bruder des schnöseligen Adam Storke den künftigen Oscar-Gewinner Matt Damon („Der talentierte Mr. Ripley“) in seinem ersten Auftritt vor einer Kamera erleben. So wurde der liebenswert-unspektakuläre Ensemblefilm über die Kellnerinnen in einer Pizzeria in einem Kaff in Connecticut unerwarteterweise zum Sprungbrett für eine ganze Reihe künftiger Hollywoodstars.
Die Schwestern Daisy (Julia Roberts) und Kat Arujo (Annabeth Gish) arbeiten gemeinsam mit ihrer besten Freundin Jojo Barboza (Lili Taylor) als Kellnerinnen bei Leona (Conchata Ferrell) in deren Pizzeria „Mystic Pizza“ in Mystic, Connecticut. Jojo scheint in Bill (Vincent D’Onofrio) den Richtigen gefunden zu haben und steht mit diesem gemeinsam vorm Traualtar. Doch angesichts der bevorstehenden Verpflichtungen wird die junge Dame ohnmächtig und die geplante Hochzeit abgesagt. Auch das Gefühlsleben der beiden Schwestern gerät im Laufe des Films noch gehörig durcheinander. Daisy macht in einer Kneipe die Bekanntschaft mit dem Millionenerben Charles Gordon (Adam Storke), der den Lockenschopf ebenfalls attraktiv findet und sich mächtig ins Zeug legt, bei Daisy zu landen. Kat hat unterdessen eine Stelle als Babysitterin bei Tim Travers (William R. Moses) angenommen, dessen Ehefrau in England weilt. Von der vierjährigen Tochter erfährt Kat, dass es womöglich zur Scheidung kommen könnte, weshalb sich das Mädchen auf einen Flirt mit dem gut aussehenden Familienvater einlässt.
„Pizza, Pizza – Ein Stück vom Himmel“ lebt von der glaubhaften Atmosphäre, die der Film in der verträumten Hafenstadt in Connecticut kreiert. Hummerfischer und Pizzakellnerinnen leben Seite an Seite mit Nachkommen des ererbten Geldes, und versuchen, ihr kleines Stück vom Glück abzubekommen. Donald Petrie schildert die Liebesverwicklungen der drei Freundinnen auf gleichermaßen authentische wie subtile Weise, bleibt dabei sogar mitunter etwas zu zurückhaltend und unspektakulär, weswegen sich auch gelegentlich Längen einschleichen. Das überzeugende und frische Spiel der talentierten Nachwuchsdarsteller kann mit diesem kleineren Manko aber rasch wieder versöhnen. Die BluRay-Erstveröffentlichung bietet ein verschmutzungsfreies Bild (im Widescreen-Format 1,78:1), bei dem man zwar das Filmkorn teilweise noch recht deutlich sieht, das aber für die Entstehungszeit des Films vollkommen in Ordnung geht. Der Ton liegt auf Deutsch und Englisch in Dolby Digital 2.0 Stereo vor, Bonusmaterial ist keines vorhanden.