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Zufällig zugelaufen - »Alle Hunde lieben Theobald«

Alle Hunde lieben TheobaldZufällig zugelaufen
»Alle Hunde lieben Theobald«

Schon in den 1930er Jahren war Carl-Heinz Schroth als Darsteller in Filmen wie „Der Kongreß tanzt“ mit dabei, ab den 1950er Jahren übernahm er dann auch gelegentlich die Regie von leichten Unterhaltungsfilmen wie „Fräulein vom Amt“. 1969 schlüpfte er in „Alle Hunde lieben Theobald“ zum ersten Mal in eine Serienrolle, was er später dann umso häufiger und auch stets erfolgreich beibehalten sollte („Karschunke & Sohn“, „Einfach Lamprecht“ und insbesondere „Jakob und Adele“).

Alle Hunde lieben TheobaldDie von Eugen York („Morituri“ und die Serie „Großer Mann was nun?“) inszenierte Serie „Alle Hunde lieben Theobald“ entstand in den Jahren 1969 und 1970 in Berlin und brachte es auf zwei Staffeln à sechs Episoden. Die erste Staffel wurde noch in Schwarz-Weiß gedreht, die zweite erstrahlte dann in den quietschbunten Farben der frühen 70er Jahre. Außer dem Titel gebenden Tierliebhaber gab es lediglich eine weitere wiederkehrende Rolle, die von Erica Schramm gespielte Witwe Frau Kuschka, die sich rührend um den Haushalt des alten Eigenbrötlers kümmert und sich bei diesem auch romantische Hoffnungen macht. Die einzelnen, rund 45minütigen Episoden waren in sich abgeschlossen und boten die Grundlage für die unterschiedlichsten Geschichten mit den unterschiedlichsten Figuren, die von den Film- und Fernsehgrößen jener Zeit auf überzeugende Weise dargeboten wurden.

Alle Hunde lieben TheobaldTheobald Theobald (Carl-Heinz Schroth) hat nicht nur einen eigentümlichen Namen, sondern ist auch sonst ein großer Kauz vor dem Herrn. Der ehemalige Seefahrer ist mittlerweile sesshaft geworden und hat ein Landhaus bezogen, das er wie ein Schiff eingerichtet hat. Theobald ist nicht nur äußerst hundelieb, sondern klappert den Stadtpark auch regelmäßig nach entlaufenen Vierbeinern ab, die er bei sich in Obhut nehmen kann, bis in der Zeitung ein Finderlohn für sie ausgeschrieben wird. Obwohl er immer behauptet, nicht auf Geld aus zu sein, hat es das charmante Schlitzohr mit den makellosen Manieren faustdick hinter den Ohren und steckt jede angebotene Summe schnurstracks in seine Jackentasche, wenn auch unter scheinheiligem Protest. Denn manchmal sind die Hunde gar nicht wirklich entlaufen, sondern von Theobald regelrecht entführt worden, damit er sich schließlich als Retter in der Not gebärden kann. Da er aber quasi ganz nebenbei auch für Nachbarschaftsversöhnung, Überführung eines Banknotenfälschers oder die Überwindung innerfamiliärere Probleme sorgt, fällt dies nicht weiter ins Gewicht. Oftmals geht die Dankbarkeit der Hundebesitzer sogar so weit, dass sie Herrn Theobald fest in ihre Dienste übernehmen wollen. Dafür hat der raffinierte Senior aber immer nur eine Antwort parat: „Beschäftigung, die in geregelte Arbeit ausartet, ist nichts für Theobald!“

Alle Hunde lieben Theobald„Alle Hunde lieben Theobald“ steht und fällt mit der Besetzung des Hauptdarstellers Carl-Heinz Schroth, der hier wirklich in einer Paraderolle zu glänzen versteht. Der alte Profi spielt die schlitzohrige Figur wahrlich mit dem Schalk im Nacken, was durch die ironischen, oftmals doppeldeutigen Dialoge aus der Feder von u.a. Fritz Böttger und Per Schwenzen nur noch weiter unterstrichen wird. Die Crème de la Crème damaliger Schauspielgrößen (u.a. Wolfgang Völz, Ilse Steppat, Ruth Stephan, Günter Pfitzmann, Brigitte Mira, Wolfgang Spier) gibt sich die Klinke in die Hand und macht die Serie aufgrund der immer wieder neuen, abwechslungsreichen Geschichten zu einem noch immer kurzweiligen Vergnügen. Die DVD-Wiederveröffentlichung erfolgt abermals auf drei DVDs, die jetzt in einem einfachen Amaray-Case zusammengefasst sind. Das Bild (im Vollbildformat 4:3) ist insbesondere bei der Schwarz-Weiß-Staffel recht grobkörnig ausgefallen und weißt noch zahlreiche Verschmutzungen auf. Der Ton (in Dolby Digital 2.0) ist stets gut verständlich und nicht zu beanstanden, Extras gibt es allerdings keine.

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