Erschienen bei EBM: Christian Montillon – Wege der Unsterblichkeit 6 Horrornovellen
Adam Michel wurde von Grauen geschüttelt. Er sah auf das blutige Messer, das er in seiner Hand hielt, die leicht zitterte. Und, schlimmer noch, er sah auf die Leiche, die vor seinen Füßen lag.
Schlimm, wenn sich ein Mörder nicht mehr daran erinnern kann, getötet zu haben. Vor allem, wenn es mehr als einen Mord gab ...
Die Fluten füllten meinen Mund, kaltes, salziges Meerwasser. Ich schluckte Unmengen davon. Luft gab es schon lange nicht mehr. Ich musste tot sein! Elendig ertrunken!
Doch irgendetwas verhinderte, dass ich starb. Ich hatte von der ersten Sekunde an, als ich mich in mein Schicksal ergab und den Mund öffnete, keinerlei Atemnot empfunden. Ich wollte den Tod empfangen, ohne den sinnlosen Kampf, den ich sowieso verlieren würde (scheiße, jeder Matrose weiß das), doch er verweigerte sich mir.
Wenn man kein Duell verlieren kann, einfach deswegen, weil es nichts gibt, das einem töten kann ... was macht man in einem solchen Fall? Man ist doch die mächtigste Person auf der Welt - zumindest bist ein Konkurrent auftaucht ...
Als ich das zusammengefaltete Blatt aufklappe, starre ich auf die Buchstaben und weiß, dass sie mit Blut geschrieben sind, mit stinkendem, verkrustetem, an den Rändern zerfasertem Blut.
ZOMBIES LASSEN SICH NICHT AUF FILME BANNEN.
Es beginnt damit, dass die Leiche eines Unfallopfers aus dem Krankenhaus verschwindet. Von den Überwachungskameras wird nichts aufgezeichnet. Recherchen beginnen, weitere Leichen verschwinden ... was haben sie vor?
Neben ihm existierten andere Wesen, genau wie er von Leben erfüllt – aber von einer minderwertigen Art des Lebens: sterblich und schwach. Sie waren Menschen. Jämmerlich!
Sind wir Menschen nur Studienobjekte? Gibt es dämonisches Leben, welches aus einer anderen Dimension heraus uns beobachtet? Oder ist alles doch ganz anders?
Er gab den Befehl weiter, der einen der entsetzlichsten Einsätze startete, die die Welt je gesehen hatte. Er war nicht beispiellos, oh nein, das nicht, aber Andro fühlte nur Kälte in sich, weil er selbst den Befehl gab.
Seit die Monster aus ihrer fremden Dimension kamen, war nichts mehr wie zuvor. Alte Werte mussten neu überdacht werden. Es ging um den Fortbestand der Welt – also galten althergebrachte Konventionen nicht mehr? Skrupel waren nur noch … hinderlich. Uneffektiv.
Eine letzte Möglichkeit verspricht Rettung: Man muss in die Dimension der Dämonen vordringen und sie dort direkt bekämpfen - den Krieg in ihr Universum tragen. Dafür gilt es, eines der Wesen gefangen zu nehmen um von ihm die Technik zu erlangen, in dessen Heimat zu gelangen ...
Die Gier drohte mich zu überwältigen, als ich ihre hektisch geröteten Wangen sah, ihre langen schwarzen Haare und das zierliche Gesicht. Ich glaubte, das Pochen ihrer Halsschlagader bis in mein Versteck hinein hören zu können. Ihre ganze Erscheinung schien nur eines auszustrahlen: Pures, geballtes Leben. Als schreie sie förmlich danach, dieses Leben zu verschenken. Mir ihr Blut hinzugeben.
Nett von ihr. Nur dass sie selbst nichts davon wusste.
Was stimmt mit einem Vampir nicht, der von seinem potentiellen Opfer mittels KO-Gas außer Gefecht gesetzt wird? Hat dies mit einer fehlerhaften Umwandlung zu tun? Und wie kann man den Fehler korrigieren?
Christian Montillon – Wege der Unsterblichkeit
Bild: Cover Wege der Unsterblichkeit, EBM