Facetten des Königs: Andrew P. Wolz schreibt als Uwe Kraus - On Writing
Andrew P. Wolz schreibt als Uwe Kraus - On Writing
Die wahre Geschichte hinter Richard Bachman
Bachman habe sich in New Hampshire niedergelassen und dort einen Milchbauernhof geführt. Nachdem die Kühe im Stall waren, habe er nachts geschrieben. Sein einziger Sohn sei mit sechs Jahren gestorben, ertrunken in einem Brunnen. 1982 habe er einen Gehirntumor überlebt, um vier Jahre später an Pseudonymkrebs zu sterben. Zu einem Zeitpunkt, als er bereits fünf Bücher veröffentlicht hatte:
(Amok 1977) - (Todesmarsch 1979) - (Sprengstoff 1981) - (Menschenjagd 1982) - (Der Fluch 1984)Von nun an heißt es, Richard Bachman sei nur das Pseudonym von Stephen King gewesen, habe nie wirklich gelebt. King habe diesen Namen lediglich benutzt, um noch mehr Bücher veröffentlichen zu können, da er ein Vielschreiber sei. Bachmans Witwe Claudia Inez Bachman muss tatenlos zusehen, wie die Existenz ihres geliebten Mannes geleugnet wird. Dabei ist es offensichtlich: King kann gar nicht so viele neue Bücher geschrieben haben. Er hätte Drogen nehmen und schlaflos sein müssen, um dies realisieren zu können.
Was aber dann ist der Grund, dass Bachman aus dem Bewusstsein der Leser als eigenständiger Autor gelöscht werden soll. Mit dem letzten zu seinen Lebzeiten veröffentlichten Buch, Thinner, hatte Bachman eine Virtuosität erreicht, die King gefährlich wurde. Damals war er unumstrittender König des Horror. Bachman gefährdete diese Position. Er musste weg. Und King fand die geniale Lösung, dieses Verschwinden zu vertuschen.
Schnell wurde die Geschichte erfunden, dass der Buchhändler Steve Brown durch Hartnäckigkeit entdeckt hatte, dass Bachmans Bücher in Wirklichkeit von Stephen King geschrieben wurden. King gab Brown sogar ein Interview. Das war die Perfidität des Unterfangens: Nicht nur wurde ein unbequemer Konkurrent aus dem Weg geschafft, nein, King verleibte sich gleichzeitig auch noch seine Bücher ein.
Doch es war umsonst. In den 90ern begann der Glanz Kings zu verblassen. Seine Bücher werden immer dicker und immer erfolgloser. Wäre Bachman noch am Leben gewesen, er hätte mit ihm zusammen einen Roman schreiben können. Und hätte so vielleicht seine Karriere verlängert. Zu spät!
1994 heißt es plötzlich, Bachmans Witwe habe in einem Karton im Keller ein Manuskript entdeckt. Es wurde unter dem Titel (Regulator 1996) veröffentlicht. 2007 folgte ein weiterer Roman, (Qual). Eine späte Wiedergutmachung von King, um Bachmans Witwe die Finanzierung des Lebensabends zu ermöglichen? In einer schwachen Stunde äußerte sich Stephen King offen und ehrlich dazu, was er von Richard Bachman hielt: Ein schrecklicher Mann. Ich bin froh, dass er tot ist.
Ist das so? Man mag es ihm glauben. Und ist es dann ein großer Schritt zu glauben, dass King ein wenig Einfluss darauf hatte?
Eine andere Facette: MAINE - DIFFERENT SEASONSWieder eine andere Facette: DARSTELLER - THE DARK HALF Noch eine Facette: Mr. WRIGHTSON - THE SHINING
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