Walter Appel alias Earl Warren hat im Februar 1986 - vor 27 Jahren - den 30jährigen Krieg-Zyklus für die Zweitausgabe der Dämonenkiller-Serie verfasst. Leider sind von den geplanten Nummern 173 – 183 nur die Bände 173 – 175 als DK-Hefte erschienen. Walter Appel hat uns freundlicherweise gestattet, seine DK-Exposés zu veröffentlichen. Wir bringen die Exposés in täglicher Folge und heute bringen wir das Exposé für die Nummer 180.
DK-Heft Nr. 180
Autor: Luif / Davenport
Asmodis Rache
Gevatter Tod läßt grüßen
Der Schatz vom Mummelsee
Der silberkugelfeste Dämon
Zeit: Gegenwart: Juni, Vergangenheit: 1632 - 1638/1639 Ende der große Pestwelle
Handlungsorte: Schwarzwald/Mummelsee Gegenwart + Gebiete Deutschlands + England/Wales Vergangenheit
Titelbildvorschlag: Merlin - Gesicht eines weißbartigen alten Mannes - von Flammen umspielt, wird von Coco Zamis beschworen. --- Oder die Hexe Grindel, steinalte, krumme Wachtel, steht mitten im Kreis hübscher junger Mädchen, hinter denen ein Dämon lauert und sich schon die Finger leckt bzw. die Hände hebt. Wenn das genommen wird, zweiter Vorschlag, meine ich, dem Autor Luif/Davenport vielleicht mitteilen, damit er eine entsprechende Szene in den Roman schreibt.
Story:
1.) Gegenwart: Dorian, Unga und die Hexe Grindel, letztere gefangengenommen und in Schach gehalten, sind bei den Ruinen von Schloß Mummelsee, wo sich der Gevatter Tod aufhält. Der Gevatter Tod erweist sich als silberkugelfest und schickt die Pest zu seinen Gegnern hinüber. Dorian und Unga vermögen die Seuchenbakterien mit ihren Kommandostäben abzuwehren. Grindel fängt sich eine ordentliche Dosis ein, die auch ihr Körper nicht verträgt. Sie erliegt binnen kurzem der Krankheit, vorher erzählt sie dem DK und Unga noch einiges. Grindel ist sehr alt. Sie war eine Schülerin der Hexe Alraune, die zur Zeit des 30jährigen Krieges in der Gegend zugange war und die in Expo 176 und 177 erwähnt ist. (Notiz: Asmodi verwandelte Alraune, die nicht mit der früher in der DK-Serie erwähnten Alraune/Hekate identisch ist, in einen Freak. Sie lebt noch und hockt im Mummelsee, wo sie einen Schatz bewacht. Das als Vorinfo, nichts davon bringen.) Grindel hat Alraunes Erbe übernommen.
Sie weiß, daß Baron Matthias in den Ruinen von Schloß Mummelsee ein Vermächtnis hinterließ, es ist aber nie gefunden worden. Grindel stirbt, bevor sie weitere Angaben machen kann. Die Frage ist jetzt, wie kriegt man Gevatter Tod aus der Ruine, damit man dort suchen kann.
2.) Vergangenheit: Der Raid der Apokalyptischen Reiter wurde vereitelt. Der Hungerdämon Würger Schmalhans hat Coco alias Jana Collandt die Magersucht angehext, der sie zu erliegen dort. Coco ist nicht mehr fähig, Nahrung bei sich zu halten. Sie ekelt sich auch davor. Ihr Körper sträubt sich gegen die Nahrungsaufnahme und was sie doch hinunterzwingt, verarbeitet er nicht richtig. Coco fällt rasch vom Fleisch und sieht wie eine Verhungernde aus . Als sie keinen anderen Rat mehr weiß, erscheint Olivaro alias Ottivo Arras. Da er weiß, daß sie aus der Zukunft stammt - sie hat es ihm vorigen Expo verraten müssen - will er erfahren, was sie alles weiß und weitere Zusammenhänge. Er verspricht, Coco zu heilen, wenn sie sich in seinen Bann begibt. Sie muß zustimmen. Olivaro drückt ihr ein Hexenmal auf die Stirn. Es sieht im harmlosen Zustand wie das Kastenmal einer Inderin aus. Wenn Olivaro will, glüht und leuchtet es und bereitet Coco unglaubliche Schmerzen. Olivaro kann sie über große Entfernungen hinweg kontrollieren. Sie ist quasi seine Sklavin geworden.
Coco muß ihm eine Menge erzählen. Besonders die Zeitschächte interessieren Olivaro und er versetzt sich mit Coco auf magische Weise nach Wales, zur Höhle Merlins. Aber nur Coco erhält Zutritt, selbst Olivaro vermag den bann des mächtigen Merlins nicht zu durchbrechen.
Merlin erscheint diesmal leiblich (figürlich) und nicht als Gesicht in einer Flamme. Er erzählt ihr, sie habe eine in der Zeit zu erfüllen, in die es sie verschlagen hat. Merlin kann, wie aus den TBs bekannt, mit den Zeitschächten in sämtliche Zeiten, auch in die Zukunft reisen. Vermutlich ist er auch der Erbauer der Zeitschächte. Ums Jahr Null herum ist nun etwas geschehen, was Merlin nicht verrät und was auch nicht zu ergründen ist - derzeit. Er wurde wohl von einem mächtigeren Magier oder Dämon gefangengenommen oder gebannt, daher auch sein Gesicht in der Flamme. Merlin hat nun schon früher - d. h. eigentlich später, vom 20. Jahrhundert ausgehend - mit Coco paktiert. Bei einer früheren Zeitreise, in der er in der Epoche des 30jährigen Kriegs "hineinschnupperte", hat er eine Episode mit Coco gesehen und weiß, daß ihr Wirken ausschlaggebend ist. Er wußte aber, daß sie in dieser Zeit kommt, hat das aber nicht iniziert.
Merlin sagt Coco, wenn ihr die Glocke schlagen würde, wäre es Zeit, zum Zeitschacht am Bodensee zu reisen. Dort würde Oirbsen dann auf sie warten. Formulierung mit der Glocke beachten. Und sie solle sich vor Olivaro nicht fürchten. Merlin verändert das Mal, daß es für Coco nicht mehr derart beherrschend ist. Er entläßt sie. Er verrät ihr einen Spruch, mit dem sie Olivaro zusetzen kann, und zwar dreht sich dann sein Kopf in der entgegengesetzten Richtung wie sonst (Januskopf/Knochengesicht hinten, Scheingesicht vorn). Das verursacht Olivaro große Schmerzen und man kann ihm damit sogar, wenn man es länger durchführt, den Kopf abdrehen. Jeder kann's allerdings nicht, eine Hexe wie Coco ja.
Als Coco die Höhle verläßt, ist Olivaro äußerst neugierig. Coco rückt ihm den Kopf zurecht, ums leger auszudrücken, und er bringt sie an ihren Ausgangsort zurück. Dort entfleucht er. Coco und er haben sich gegenseitig in der Hand, im Schach wäre das Patt. Wenn er sie quält, was noch möglich ist, kann sie ihm den Kopf verdrehen, doch nicht per Flirt. Also muß einer den andern in Ruhe lassen.
Matthias und Geneviéve sind immer noch himmelhoch jauchzend in ihrer Liebe. (Ach, daß sie ewig grünen bleibe, die schöne Zeit der jungen Liebe, Der Expo-Autor, einmal regulär und einmal irregulär geschieden, weiß, wovon er schreibt...) Matthias muß sich natürlich auch in diesem Roman profilieren, durch Werwolfsbekämpfung oder ähnliches. Wir können's auch mal, nach der Schlacht bei Lützen (Gustav II Adolf von Schweden, wie er richtig heißt, tot) oder sonst einen markanten Datum mit einem Ghoulfürsten zu tun haben. Er ist ein guter Freund von Lucretia Schlangenmaul, der Gifthexe, die unser Matthias ihr eigenes Gift schlucken läßt. Sie kann bekanntlich schon mit ihrem bloßen Blick Nahrungsmittel und Getränke vergiften (weiteres Infos).
Geneviéve lockt sie in ein Siegelkabinett, das Matthias gebaut hat, und dort krepiert - im Manuskript stirbt - sie an ihrem eigenen Gift. Asmodi holt sich als Ersatz ihre Schwester Agrippina Gallfraß, die allerdings nur Getreide und Pflanzen, auch Saatgut, zu verderben mag. Menschen kann sie nur indirekt angreifen. (Notiz: Der Autor muß für ein oder zwei sehr starke Auftritte Matthias' sorgen, damit er von Coco nicht in den Schatten gestellt wird. Er könnte z. B. den Würger Schmalhans hängen oder den Brutus Marte mit dem Erbsilberschwert noch eine Abreibung verpassen. Aber Vorsicht nur Holterdipolter und drauß können wir im Roman auch nicht schreiben. Ghoulfürst und Lucretia gekillt reicht im Grund). Man zieht sich dann wieder in den Schwarzwald an den Mummelsee zurück. Matthias ist mit Coco, seiner Frau Geneviéve und Magister Schnabel ein paar Jahre umhergezogen, bis 1636 vielleicht.
In der Zwischenzeit hat eine neue Periode des großen Krieges begonnen. Hauptakteure auf der menschlichen Seite sind abgetreten. Tilly, Ende April 1632 den Wunden erlegen, die er in der Schlacht bei Rain am Lech erhielt, wo er Gustav Adolf unterlag. Gustav Adolf, 16.11.32 bei Lützen gefallen, gegen Feldherr Wallenstein. Pappenheim, Reiterführer, auch bei Lützen tödlich verwundet (Lungenschuß). Wallenstein 5.2.1634 in Eger ermordet. Wir hatten von 1630 - 1634 den Schwedischen Krieg und haben ab 1635 bis Ende, Friede am 24.10.1648, den sogenannten Schwedisch-Französischen oder Französischen Krieg. Danach hatte man noch ein gutes Jahrzehnt zu tun, bis marodierende Söldnerbanden aufgelöst waren und man wieder soweit Frieden im Land hatte. Die Folgen des 30jährigen Krieges sind noch viele Jahrzehnte zu spüren gewesen. Die größte Pestwelle des 30jährigen Krieges war übrigens von 1636 - 1638.
Asmodis Rache erfolgt, als Matthias mit seinen Getreuen, Magister Schnabel nicht vergessen, wieder Zuhause am Mummelsee ist. Die Pestwelle, vom Gevatter Tod kräftig angefacht, nimmt in der Baronie Mummelshausen ihren Anfang. Und Asmodi droht weiteres an. Matthias und Geneviéve haben inzwischen ein Kind, es stirbt an der Pest, auch Gesindel und viele Untertanen. Geneviéve erkrankt schwer, überlebt aber.
3.) Gegenwart: In Basajaun geht's rund. Episoden jeweils mischen. Wenn die Handlung zuviel erscheint, straffen, nur roten Handlungsfaden beachten. Ein Gag wäre übrigens, jetzt nicht Basajaun, wenn Coco in der Höhle in Wales durch Merlins Zauber Trevor Sullivan begegnet, dem sie eine Botschaft an den DK des 20. Jahrhunderts mitgeben kann. Merlin ist schließlich kein Unmensch. Er zeichnet übrigens nicht dafür verantwortlich, daß Coco im 17. Jahrhundert gelandet ist. Es gibt noch höhere Mächte als Menschen und Dämonen. Jetzt sind nämlich - Basajaun - die eingeäscherten Opfer der Quitanos am Herumtoben. Damit anfangen, daß ein Mitglied des DK-Teams, einer von den Neuen, nichtsahnend in die Gruft geht und dort seinen Augen nicht traut, als er sich mitten unter lauter altertümlich angezogenen Männern und Frauen findet. Ira Marginters Geist rettet ihn. Phillip ist immer noch mit Miß Pickford vor Basajaun, will aber nicht ins Castillo. Großes Problem, als durch die Magie der Hexen das ganze Gebäude sich senkt, Risse erhält usw. Die Hexen und die Hexer werden auch in Kürze ausschwärmen. Yoshi Hojo, Abi Flindt und die anderen sind perplex. Luguri muß Zakum zugestehen, daß er das ausgezeichnet gedeichselt hat...
4.) Gegenwart Mummelsee: Um den Gevatter Tod aus der Schloßruine zu locken, werden Dorian und Unga einen Bluff an. Mit dem Tod der Hexe Grindel ist ihr Hotel zu einer steinalten Ruinenbude geworden, ihre Kreaturen wurden zu Staub. Kein gastlicher Ort mehr für Dämonen.
Gevatter Tod ist im DK 81 schon einmal von dem Staub der Mumie des Hermes Trismegistos vernichtet worden. Dorian und Unga gelingt es, aus dem Staub der zerfallenden Grindel-Kreaturen eine Staubfigur zu schaffen - diesmal nicht mit den Kommandostäben, Beschwörung, Magie, was müssen sie auch können müssen, die zwei - und der Gevatter Tod, den Horror der damaligen Auflösung noch im Gedächtnis, flieht schnurstracks. Jetzt dringt man in die Ruine ein. Gevatter Tod hat Krankheitskeime hinterlassen, aber ohne direkte Infizierung vermag er Dorian und Unga nicht anzuhaben. (Notiz: Das Staubwesen löst sich dann wieder auf, man kann aber, sollte der Gevatter zurückkehren, aus anderem Staub ein neues erschaffen). (Notiz II: Dorian deshalb besonders resistent, weil immerhin von Asmodi II. mit einer Dämonin gezeugt, von Menschenfrau ausgetragen - siehe DK 1 - und mit DK-Geist - Wiedergeburt - versehen. Brüder waren alle Dämonen, am gleichen Tag geboren - DK 1. Unga ist Cro-Magnon, hat besonderes Blut - für Vampire giftig - und ist als früher Diener des Hermes Trismegistos abgehärtet oder gefeit worden.)
Man findet in den Gewölben eine Kiste - Dorian erinnert sich dunkel -, die ein von Matthias Troger geschriebenes, stark verwittertes Dokument enthält. Die Jahreszahl ist nicht mehr erkenntlich. Es ist einer späteren Wiedergeburt des DKs vom 17. Jahrhundert gewidmet. - Nachfahre, der du an dieser Stelle steyhst, Wiedergebhorener... fängt es an. Daraus geht hervor, daß Matthias, der nachmalige Reichsbaron - also Kaiserlich - einen Schatz im Mummelsee hinterließ, aus Beutegütern usw. des 30jährigen Krieges. Der ungefähre Ort ist verzeichnet. Ganz genau nicht, da man Schatz vom Boot im Wasser versenkte, Mummelsee tief ist und man damals nicht ganz genau wissen konnte, wo der Schatz am Grund landete. Mit den Mitteln des 20. Jahrhunderts sollte es ganz gut möglich sein, ihn zu bergen.
Doch vorher müssen Dorian und Unga nach Basajaun, weil sie schon die schlimmsten Befürchtungen hegen. Sie sind ohne Nachricht von da.
Schlußnotiz: Reena am Elfenhof, auch bei nachfolgenden Exposés beachten.
Walter Appel, am 26.2.86