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Dämonenkiller - Die Autoren: Gay D. Carson alias Günter Dönges

Dämonenkiller-AutorenGay D. Carson ...
... alias Günter Dönges

Hinter dem Pseudonym Gay D. Carson steckte der Butler Parker-Autor Günter Dönges. Als seine Karriere als Grusel-Autor startete, war er schon über zwanzig Jahre im Geschäft.

Günter Dönges wurde am 14. November 1923 in Duisburg geboren. Nach dem zweiten Weltkrieg arbeitete er bei einer Düsseldorfer Zeitung  erst für Lokal-Redaktion, dann später für die Bereiche Feuilleton, Innenpolitik und Wirtschaft.


Ab Anfang der fünfziger Jahre schrieb er Kriminal-Leihbücher unter diversen Pseudonymen wie Glenn Larring, Johnny Okay, Mac Driving, Pat Wilding, Reg Hunter, Richard Brown, Henry de Vallon, Jeff Briester, Mike B. Braster, Don C. Colonel und  Chester Gobinal.

Wie er zum Schreiben von Gruselromanen kam, schilderte er 1984 auf der Leserkontakt-Seite von der Dämonenkiller-Neuauflage Nr. 35:

"Eine feine Sache, daß die Serie Dämonenkiller neu aufgelegt wird. Zur Zeit sind diese Romane ja mehr als gefragt. Ich weiß es von meinem Verlag her, in dem, glaube ich, drei Reihen dieses Genres erscheinen. Eigenartigerweise habe ich für meinen Hausverlag (Zauberkreis-Verlag) noch nie einen Horror-Roman geschrieben. Ich bin mir sicher, daß man mir so etwas nicht zutraut. Dort gelte ich eben als Mann der spöttischen und humorvollen Feder.
Seinerzeit war's für mich eine Erholung, endlich einmal in Horror machen zu können. Darum stieg ich ja nur zu gern auf den Dämonenkiller und Vampir um. Ich wollte es einfach mal wissen. Die Schreiberei machte mir großen Spaß."

1Eigentlich war er gar nicht als Autor von Nr. 35 vorgesehen, denn im Exposé für DK Nr. 35 kann man folgendes lesen:

Der Dämonenkiller 35
Schauplatz: Dorf in England (fiktiv)
Zeit: März (Gegenwart)
Autor: Baumann-Willow

Vorbemerkungen:
Mit Herrn Baumann dürfen wir einen neuen Autor in unserem Team begrüßen, der in der VAMPIR-Reihe unter dem Pseudonym John  Willow ein bemerkenswertes Debut gefeiert hat. Um ihm den Ein­stand bei DK zu erleichtern, bekommt er ein Separatabenteuer zur Ausarbeitung, bei dem er sich nur auf die Charakterisierung der Person unseres Helden Dorian Hunter zu konzentrieren braucht.

Warum sich Bodo Baumann dann gegen eine Mitarbeit an der DK-Serie entschieden hat, weiß ich nicht, aber die DK-Redaktion bot dann Günter Dönges das Exposé an, und er nahm es dankend an.

In Exposé von Nr. 41 wird er dann als Autor genannt.

1Eigentlich sollte er auch die Nummer 45 schreiben, aber aus irgendwelchen Gründen gab er das Exposé zurück und Ernst Vlcek schrieb dann die Nummer 45.

Der Dämonenkiller 45
Schauplatz: Mexiko
Zeit: Mitte Juni (im Anschluß an Band 44)
Autor: Dönges

In der Schlußbemerkung schrieb Ernst Vlcek:
„….Den Autor darauf hinzuweisen, daß Schilderungen von Grausamkeiten weniger gruselig als unappetitlich sind, erübrigt sich, denn er hat in Band 35 bewiesen daß er weiß, wann man sich bremsen muß.“

Seine nächsten Romane waren dann die DK-Nummer

  • 49 Die Höhle der Untoten
  • 59 Blutige Küsse
  • 69 Der Vampir von Venedig

1Im  DK-Exposé 69 schrieb Ernst Vlcek folgendes:

Vorbemerkungen:
„Es sei wieder einmal darauf hingewiesen, daß Beschreibungen von Grausamkeiten unterlassen werden müssen, daß bei Sabbaten und Schwarzen Messen keine Menschenopfer dargebracht werden dürfen und daß Sex und Horror nicht kombiniert werden dürfen etc. etc.

Achtung: Im Zuge der Entbrutalisierung kann der Autor hier den Versuch machen - und nach den bisherigen Leistungen bin ich sicher, daß ihm das gelingt -, Spannung nicht durch blutige Action zu erzeugen, sondern durch Aneinanderreihung seltsamer Zwischenfälle und zuerst sparsam gesetzter Höhepunkte den Nervenkitzel auf die Spitze zu treiben.“

Leider gefiel seine DK-Nummer 69 „Der Vampir von Venedig“ den Lesern überhaupt nicht und dann mit Nummer 95 "Das Ungeheuer von Loch Ness"  – ein halbes Jahr später – gab er seinen Ausstand aus der Dämonenkiller-Serie.

Zu dem Grund warum er seine Mitarbeit den Serien Vampir-Horror-Roman und Dämonenkiller aufgab, gab er folgende Erklärung auf der DKN-LKS von DK-Nummer 35 ab:

"Warum ich dann nicht mehr mitmachte, kann ich mich kaum noch erinnern. Entweder hatte ich einfach zu viele andere Termine, oder aber ich bekam Ärger mit der zuständigen Redakteurin. Ich weiß es wirklich nicht mehr."

1Neben seinen fünf Dämonenkiller-Roman, hat er für die Vampir-Horror-Roman-Reihe elf Nummer (101, 110, 119, 124, 128, 136, 146, 159, 188, 194 + 200) verfasst. Seine „Karriere“ als Grusel-Autor begann als Vampir-Horror-Autor und sie endete auch als solche. Zwischenzeitlich war er auch als DK-Autor beschäftigt. Mit seinen 11 Titeln hat er 2,44 % aller Vampir-Horror-Romane geschrieben, während er es mit seinen fünf Romanen bei der DK-Serie auf 3,5 % brachte.

Günter Dönges ist im August 2001 im Alter von 78 Jahren verstorben.

Noch ein kleiner Rückblick auf seine Autorenkarriere:

1Ab 1955 erschienen in der Bastei-Kriminal-Roman-Reihe über den Pseudonymen Mac Driving (BK 127), Richard W. Drilling (BK 187, 194, 240, 259, 266, 272, 310, 326, 330, 335, 345, 348, 355, 359, 364, 373, 379, 387, 397, 403, 406 + 414) und  Rolf van Kessel (220 + 244) erschienen Leihbuchnachdrucke.  Unter den Pseudonymen Glenn Larring (BK 214, 219, 229, 235, 254, 277, 284 + 289) und Dan Cillingh (BK 294, 307, 322, 328, 333, 338, 345, 351, 357, 362, 366, 371, 377, 382, 393, 402, 409, 413, 417 + 421) erschienen die Butler-Parker-Romane. Die Glenn Larring-Titel waren Leihbuchnachdrucke, während die Dan Cillingh neugeschriebene Butler Parker-Romane waren.

1Schon ab 1953 erschienen im Silber-Kriminal-Roman des Zauberkreis-Verlages Leihbuchnachdruck von Günter Dönges erst unter den bekannten Leihbuch-Pseudonymen Pat Wilding und Mac Driving, dann unter den neuen Pseudonymen Rolf van Kessel und Glenn Douglas.

Ab 1960 erschienen dann mit Band 402 die Butler Parker-Romane im Silber-Kriminal-Roman-Reihe unter dem Pseudonym John D. Acton und mit Band 928 wurde sein richtiger Name Günter Dönges als Autor genannt.  

1Was Jürgen Grasmück alias Dan Shocker für den Silber-Grusel-Krimi ist, ist Günter Dönges für den Silber-Kriminal-Roman. Er hat mit weitem Abstand die meisten Romane in der Reihe veröffentlicht. Neben den 134 Butler Parker-Romanen, hat er unter dem Pseudonym Rolf van Kessel 58 Leihbuchnachdrucke gebracht. Als Mac Driving brachte er es auf 4 Nummer, aber unter dem Pseudonym Glenn Douglas sind mindestens 7 Mac-Driving-Leihbücher neuaufgelegt wurden. Der Namen des Helden änderte sich von Mac Driving in Morris Drive. Als Glenn Larring steuerte Güner Dönges nur zwei Titel bei. Dazu kommen noch die 27 Jeff-Conter-Titeln. Günter Dönges brachte es also auf 232  Romane innerhalb der Serie. Das sind 21,22% aller Romane.

Wer mehr über den Autor und seiner Butler Parker-Serie wissen will, dem kann ich nur die Internet-Seite über den Butler empfehlen. Ein wenig mehr über ihn als Krimi-Autor erfahrt ihr in meinen Artikel über die Silber-Krimi-Reihe.

Quellen:

© by Uwe Schnabel 2012

Kommentare  

#1 Schnabel 2013-10-30 07:59
Der Artikel über den Autoren ist wieder online...
#2 Roland 2013-10-30 13:43
Günter hatte wirklich, gerade im Leihbuchberich unzählige Pseudonyme. Bekannt geworden ist er ja eigentlich durch den Butler Parker. Seine Vampir HorrorRomane können sich sehin lassen. Trash pur, der Roman mit den Ratten erinnert stark an The Riffs 3- die Ratten von Manhattan. Mir persönlich hat Berg der Gnome am besten gefallen.
#3 Thomas1901 2024-09-25 13:54
Insgesamt gingen rund 1000 Romane auf sein Konto. Trotz seiner vielen Pseudonyme konnten wir eine umfangreiche Bibliografie zusammenstellen. Nicht alle im SILBER KRIMI nachgedruckten MAC DRIVING und PAT WILDING Romane stammen von ihm. Bei vielen wurde auch der Titel geändert. Die meisten konnten wir trotzdem zuordnen... Viel Spass beim Schmökern: www.pulverrauch.de/autoren-doenges-guenter/
#4 Ringo Hienstorfer 2024-09-25 15:58
Für mich ist "Weekend mit einem Teufel", VHR 136 sein bester Roman. Dicht gefolgt von "Der Berg der Gnome", VHR 128.

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