Monstrula - Kelters Schauer-Shocker: Band 44 Der Mensch aus der Retorte
Band 44
Der Mensch aus der Retorte
Da er bei seiner Arbeit in der staatlichen Viehzucht nicht ausgelastet ist, hört er es sich an.
Bolton und seine Freunde bitten ihn, künstliche Lebewesen zu erschaffen. Als Moland dann noch einem herbeizitierten Dämon begegnet, der sich als sein eigentlicher Auftraggeber entpuppt und der von ihm verlangt, Kunstwesen als künftige Dämonenarmee zu züchten, ergreift er die Flucht. Ein Telefonanruf bei NEWS alarmiert das Callum-Team. Eher zufällig versteckt sich Moland bei dem "Fotomodell" Parsie. Bolton und seine Kumpane entführen ihn trotzdem. Moland landet in einem Keller.
Die Polizei entdeckt, dass in letzter Zeit mehrere Biochemiker entführt wurden. Die Fahndung nach Ed Bolton geht raus. Währenddessen bekommt Moland eine magische Gehirnwäsche verpasst und macht sich freudig im Labor an die Arbeit. Die Polizei verhaftet Bolton, der hauptberuflich einen Strip-Klub leitet. Als Parsie ihn bei einer Gegenüberstellung identifizieren soll, spürt Callum dämonischen Einfluss. Parsie verliert die Erinnerung. Der Geisterseher will den Gauner nach seiner Freilassung beschatten, aber die Dämonen verhindern das durch einen harmlosen Trick. Sin Tao beschließt, Bolton in seiner Bar auf den Zahn zu fühlen. Währenddessen wird in dem Geheimlabor offensichtlich, dass die Wissenschaftler einen Menschen als Zutat für ihre Züchtung brauchen.
Die aufgedonnerte Sin Tao macht Bolton an. Der hypnotisiert sie mit Dämonenkraft, aber die Chinesin kann trotzdem entkommen. Dafür wird Parsie entführt. Sie landet im Geheimlabor und wird durch Magie ein Teil der Grundmasse. Es blubbert und brodelt, knallt und zischt, dann steht ein zur Hälfte fertiger Mensch in der übergroßen Retorte.
Callum lässt sich in Trance von Sin Tao durch die Stadt fahren, um die Gangster zu finden, erhält aber nur einen Hinweis auf seinen Freund Whitey Dyson. Bei einem Besuch stellt sich heraus, dass Bolton und Freunde seinerzeit bei ihm eingebrochen haben. Schnell findet Callum heraus, dass die Einbrecher eher aus Versehen einen Pakt mit den Dämonen geschlossen haben. Währenddessen schleicht ein Hüne durch Londons Nebel und erwürgt zwei Unbeteiligte. Aus den Spuren leitet die Polizei ab, dass die entführten Biochemiker anscheinend eine Mordbestie züchten.
In Trance sucht Callum begleitet von einer Horde Polizisten erneut nach dem Labor. Ein paar Polizisten begegnen dem Hünen. Der verletzt ein paar von ihnen, aber ein gezielter Schlag mit dem Schlagstock auf den Kopf lässt das Kunstwesen zu Brei zerschmelzen. Ein paar weitere Monstermänner ergreifen die Flucht und führen Callum in das Labor. Mit dem Schlagstock zerschlägt er das Riesenglas mit der Dämonenmasse, die läuft aus und alles explodiert. Vorher können die Ex-Besessenen alle unversehrt fliehen. Ende gut, alles gut.
In einer albernen Nebenhandlung ist Harry Parker frisch verliebt und hat darum keine Zeit zur Dämonenhatz.
DIE MEINUNG
Das ist ein sorgfältig konstruierter Gruselroman mit einer logisch aufgebauten Handlung. Er ist kompetent erzählt, weist ein paar überraschende Wendungen auf, legt mit einigen Nebenfiguren wie Callums neuer Nachbarin sogar Wert auf Kontinuität. Eigentlich kann man wenig daran bemängeln. Bis auf die Tatsache, dass die Auflösung mal wieder echter Unsinn ist, dass alles auf nervtötende Weise familienfreundlich und der ganze Roman im Grunde so spannend wie ein Schneckenrennen ist.
Es macht nichts, dass die Idee in ähnlicher Form schon einmal in Monstrula verarbeitet wurde. Aber muss das Ganze so kindisch sein? Da wird ein gigantischer Aufwand betrieben, um ein Labor auf die Beine zu stellen. Kunstmenschen sollen gezüchtet werden, eine Armee des Bösen. Und die magischen Soldaten brauchen nur einen Schlag auf die Rübe, um im Gulli zu versickern. Guter Plan. Geradezu diabolisch. Zusammen mit den anderen beschriebenen dämonischen Aktivitäten ist das ungefähr so gruselig wie die Zauberer vom Waverly Place.
Die Nebenhandlung mit Harry Parker ist fast genauso albern. Plötzlich trägt er, der sonst immer den sprichwörtlichen Stock im Arsch hat und sich stockkonservativ kleidet, ein gelbes Hemd und ein Sportjackett mit Karomuster! Der Horror! Nach dieser entsetzlichen Entdeckung ist es kein Wunder, dass Callum und Sin Tao ihm den Abend freigeben und auch kein Problem damit haben, dass er sich mal aus der Dämonenhatz ausklingt, um bei seiner Freundin zu bleiben. Geisterjäger müssen schließlich Prioritäten setzen.
Verglichen mit den frühen Romanen der Serie ist das einfach nur schwach und irgendwie ein bisschen ärgerlich.
CHINA GIRL
Sin Tao darf sich mal wieder als Suzie Wong verkleiden und wird – wen wundert es – beinahe entführt.
DAS TITELBILD
Mann im Cocktailglas. Wieder ein schwacher Lührs.
DIE MONSTRÖSE KONKURRENZ
In diesen Wochen erschienen unter anderem am Kiosk: