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Eine Legende wird vierzig Jahre alt - Die Dämonenkiller-Chronik 23

Dämonenkiller zum 40.Eine Legende wird 40 Jahre alt
Die Dämonenkiller-Chronik (23. Teil)

Aus Anlass des vierzigjährigen Jubiläums der Dämonenkiller-Serie habe ich eine Chronik erstellt, die sich mit der Geschichte der Serie beschäftigt.

Es geht um das Exposé zu Band 50. Das ist ein Wende- bzw. Höhepunkt der DK-Serie. Daher mal mal wieder ein  komplettes Exposé.

Am 21. März 1975 schrieb Ernst Vlcek das Dämonenkiller-Exposé Nr. 50 und als Autor war sein Alter-Ego Paul Wolf vorgesehen.

48OKTOBER DER VERFLUCHTEN
ES LEBE DER TOD
Dämonenkiller 50
Schauplatz: London
Zeit: Oktober, einschließlich Novemberanfang
Autor: Vlcek-Wolf

Titelbild (liegt vor):
In Purpurumhang gehüllter Tod schwebt über Gottesacker.
!!Autor sendet Titelbildfoto mit Manu an Verlag!!

Vorbemerkungen:
Aus aktuellem Anlaß bekommt unsere Serie ab sofort - und rückwirkend auf die vorangegangenen Romane, die noch zu schreiben sind ‑ ein anderes Image. Der Charakter unseres Helden, der ohnehin makellos ist, wird sich nicht ändern, wohl aber der Hintergrund. Der Kampf des Bösen gegen das Gute, besser umgekehrt, wird mehr in den Vordergrund rücken - und in diesem Zusammenhang die Aussage, daß das Gute triumphiert. Spannung soll nicht mehr durch komplizierten Handlungsaufbau und abartig-phantastische Ideen erzeugt werden, sondern weit mehr durch Action (wobei aber nicht ständige Raufereien gemeint sind), Thriller-Stil, Szenenfülle, Rasanz, etc.
Kurz und Gut: Wir machen es uns einfacher, indem wir unkomplizier­tere Storys bringen, auf gordische Handlungsknoten verzichten und noch mehr Einzelabenteuer forcieren. Die Autoren sollen dabei nicht mit eigenen Ideen sparen und Nebenfiguren und –handlungen in die Szene einbauen. Und - eine einfache Story braucht ja nicht unbedingt primitiv zu sein.
Unser neues Motto: Noch weniger Sex, weniger Perversion und weniger Schilderung von Grausamkeiten. Deshalb: Wenn's brenzlig wird, dann umblenden.
Zwei Hauptpersonen, die nichts ins neue Konzept passen, werden eliminiert: Marvin Cohen und Lilian Hunter.
Damit wir nicht immer wieder neue Gründe erfinden müssen, wie der Dämonenkiller in Fälle verwickelt wird, in denen Dämonen eine Rolle spielen, lassen wir Trevor Sullivan eine Art Presseagentur gründen, die Berichte über mysteriöse Vorfälle aus aller Welt sammelt. Der DK piekt sich dann die interessantesten Fälle heraus. Natürlich können auch seine Gefährten - speziell Coco - so vorgehen wie Dorian Hunter.
Damit das Kind des Dämonenkillers die Handlung nicht erst recht wieder komplizieren kann, wird Coco es irgendwo verstecken, damit es in Sicherheit ist - und somit verschwindet es aus der Handlung, kaum daß es geboren ward.
Dorian hat von den Oppositions-Dämonen, die sich scheinbar mit ihm verbündeten, nichts mehr gehört. Eben so wenig weiß er etwas über Olivaro. In Band 49 hat er aber erfahren, daß er von nun an wieder als vogelfrei gilt. Und er kann sich denken, wie sein und Cocos Ungeborenes gefährdet ist.
Alle Hauptpersonen - außer Jeff Parker - sind wieder in London.

Anfangsepisode:
Frank Gilmore hat sich vor einem Jahr an eine Hexe, die einer Sa­tanskirche vorsteht, um Hilfe gewandt. Seine Frau war todkrank, die Ärzte konnten ihr nicht helfen. Er wußte keinen anderen Ausweg mehr, als dem Rat eines Freundes zu folgen und sich an die Hexe Margarita Voisin zu wenden. Er mußte eine Schwarze Messen besuchen, sich dem Teufel verschreiben, die Hexe gab seiner Frau seltsames Gebräu zum Trinken, schmierte sie unter Beschwörungsformeln (Frank durfte aber nie dabei sein) mit stinkenden Salben ein. Aber siehe da, seine Frau wurde gesund.
Frank hat geglaubt, der Hexe endgültig entronnen zu sein. Jetzt, nach einem Jahr, wird er von ihr an sein Versprechen erinnert, dem Teufel zu dienen. Und er muß zu einer Schwarzen Messe.
Bei dem abstoßenden Ritual erfährt Frank, daß die Teufelsjünger dem Fürst der Finsternis (symbolisch gemeint, denn Olivaro hat diesen Posten ja nicht mehr inne) ein Opfer erbringen müssen. Bei einer Beschwörung verlangt die Hexe Voisin, als spreche der Leibhaftige aus ihr, daß am 28. Oktober in einer Privatklinik ein Kind geboren wird. Und dieses soll dem Teufel gehören.
Frank ist aufgewühlt, als er die Schwarze Messe verläßt.
Er will von diesen abscheulichen Dingen nichts wissen. Aber er weiß nicht, ob er sich ihnen entziehen kann. Während des Rituals wurde einer aus ihrer Mitte bestimmt, der das Satanswerk am Stichtag (28. Oktober) vollenden soll. Niemand der anderen Teufels­anbeter kennt seinen Namen. Nur der Betroffene selbst, weiß was er zu tun hat. Die anderen müssen ihn aber unterstützen.
Zwei Tage später hat Frank Gilmore einen Arbeitsunfall. Un­bekannte Gönner lassen ihn in eine Privatklinik einweisen. Er weiß aber, daß die Hexe Voisin ihn in die Privatklinik brachte.
Er bekommt auch bald ihren Besuch. Sie bringt ihm einen selt­samen Blumenstrauß, dessen Duft ihn berauscht. Und sie sagt ihm, daß er das Vertrauen eines bestimmten Mannes erschleichen muß. Sie zeigt ihn ihm - es ist Dorian Hunter.
Hunter hat Coco in dieser Klinik angemeldet. Sie soll hier entbinden. Der Besitzer der Klinik ist ein Bekannter von Jeff Parker, der die Kosten trägt und alle Formalitäten bereits erledigte. Parker ist inzwischen wieder auf Weltreise.
Der Dämonenkiller wird wie ein Fürst behandelt. Er kann das Krankenzimmer für Coco aussuchen und Änderungen nach seinen eigenen Wünschen vornehmen. Als er mit Coco den Trakt wieder verlassen will, stößt er auf einen in Gips und Bandagen gehüllten Mann (Frank Gilmore) der anscheinend auf dem Gang ausgerutscht ist und nicht weiter kann. Dorian bringt ihn auf sein Zimmer, merkt aber nicht, wie Gilmore ihm das Feuerzeug entwendet.

Weiter aus der Warte des Dämonenkillers erzählen. Er und Coco unterhalten sich über das Kind. Sie wissen beide, in welcher Gefahr es schwebt. Coco verspricht aber, alles für das Wohl des Kindes zu tun. Sie steht mit dem Ungeborenen in gedanklichen Kontakt. Bitte, in einer eindrucksvollen Szene den Gedankenaustausch der beiden schildern. Dem Ungeborenen ist kalt, es spürt die Bedrohung durch das Böse. Aber Coco tröstet es, verspricht, für seine Sicherheit zu sorgen. Wenn der Autor eine Eingebung hat, wird er das sogar aus der Warte des Ungeborenen schildern.
Coco sagt Dorian jedenfalls, er soll sich nicht sorgen, sie werde vorbeugende Maßnahmen ergreifen. Vielleicht gelingt es ihr, die Geburt ihres Kindes durch metaphysische Kräfte vorzuverlegen.

Achtung! Dorian und Coco haben ein Täuschungsmanöver vorbereitet. Während es offiziell aussehen soll, als ob Coco in der Klinik gebärt, vereinbaren sie, die Entbindung an einem anderen Ort stattfinden zu lassen. Am anderen Ende von London, an einem anderen Tag.

Das sollte dem Leser aber nicht verraten werden, denn er muß ja mit um das Kind bangen. Die Bedingungen dafür sind gut, denn der Leser, wenngleich er nicht annimmt, daß das Kind stirbt, ist daran interessiert, was sonst mit ihm passiert - oder geschehen soll. Wir aber machen unbedingt ein Happy-End.

Kurz umblenden in die Privatklinik. Rund um das Krankenzimmer, das für Coco reserviert ist, haben sich die Teufelsanbeter aus dem Kreis der Hexe Voisin eingenistet. Frank Gilmore sieht einige Bekannte, aber offiziell verschweigen sie, daß sie sich kennen. Geheimnisvolle Atmosphäre machen, das packt den Leser mehr als alle Greulichkeiten. Frank händigt der Hexe Voisin das Feuerzeug aus, daß er Dorian entwendete.

Als Dorian bei seinem Reihenhaus vorbeischaut, findet er dort einen Abschiedsbrief. Lilian teilt ihm damit mit, daß sie mit Marvin Cohen gegangen ist und daß sie sich von Dorian scheiden lassen will.

Umblenden zu Lilian und Cohen. Die beiden sind in einem Motel abgestiegen. Lilian fürchtet, daß Dorian sie hier aufstöbert und eine Szene machen könnte. Cohen beruhigt sie. Tatsächlich entdeckt Lilian einige Anzeichen, als ob Dorian ihnen nachschnüffelt. Als Cohen irgendwas bei der Rezeption zu tun hat, oder sich einen Drink genehmigt, findet Lilian Dorians Feuerzeug. Und plötzlich hört sie Geräusche. Dorian? Sie geht den Geräuschen nach. Das bitte ausschlachten, denn der Leser weiß von dem gestohlen Feuerzeug und daß die Geräusche bestimmt nicht von Dorian sind. Von wem also?
Lilian verfolgt den Schatten, den sie für Dorian hält zu einem Schuppen. Plötzlich steht sie einem 1-Meter-Zwerg mit einem Wasserkopf gegenüber, der satanisch grinst. Den Zwerg abscheulich schildern, wie er Lilian bedroht...

Umblenden.
Cohen hat Lilians Todesschrei gehört, kommt in den Schuppen, findet sie übel zugerichtet vor - tot. In der Rechten hält die das Feuerzeug ihres Mannes. Cohen will sich Dorian vornehmen.

Dorian und Coco sind nicht in der Jugendstilvilla, als die Polizei dort erscheint und Dorian unter Mordverdacht verhaften. will (Dorian und Coco sind an jenem Ort, wo Coco wirklich ihr Kind zur Welt bringen soll - deshalb hat Dorian auch kein Alibi für die Mordzeit).
Als Dorian und Coco zur Jugendstilvilla kommen, läuft ihnen Miß Pickford über den Weg. Sie traut Dorian alles zu, nur keinen Mord. Sie warnt ihn. Er flüchtet und taucht bei den Freaks von London unter. Das wollten die Dämonen - Dorian und Coco trennen, damit sie leichter an ihr Opfer herankommen.
Nun schildern, wie Dorian den Mörder seiner Frau sucht. Die Freaks können ihm verschiedene Hinweise geben, und so erfährt er, daß die Hexe Voisin in letzter Zeit ziemlich aktiv war. Dorian nimmt sich vor, sich bei einem ihrer Sabbate einzuschleichen.
Bevor es dazu kommt melden ihm die Freaks, daß Cohen mit ihm sprechen möchte. Dorian kann sich denken, welchen Haß Cohen auf ihn hat. Aber er will sich mit ihm treffen, um ihn von seiner Unschuld zu überzeugen.

Umblenden zu dem Wasserkopfscheusal. Die Hexe Voisin ist mit ihm zusammen und nimmt die Beschwörung eines Telefons vor. Als der Wasserkopf den Hörer ans Ohr nimmt, kann er ein Gespräch belauschen, das Dorian mit Cohen führt. Die beiden wollen sich verabreden. Da schaltet sich das Scheusal auf magische Weise ein. Er beeinflußt die beiden Gesprächspartner so, daß jeder glaubt, den anderen zu hören, und das Scheusal nennt einen Treffpunkt. Es ist ein abbruchreifes, verlassenes Haus in Soho. Jeder muß allein kommen.
Dorian kommt zu dem Treffpunkt, sucht Cohen und findet ihn schließlich. Doch Cohen war schon Stunden vor ihm hier und wurde von dem Wasserkopf-Scheusal getötet, das auch die Polizei verständigt hat. Nun ist das Haus umstellt. Doch da taucht der Freak Jerome Hewitt auf. Er führt Dorian durch den Keller auf ein anderes Grundstück - und schließlich in ein Versteck, wo er für Dorian eine Falle vorbereitet hat. Er will den Dämonenkiller töten, weil er sich so Erlösung von seinen Qualen erhofft.
Aber Dorian gelingt es, sich zu befreien und Jerome Hewitt zu töten. Und er erfährt von dem sterbenden Freak, daß er sich all die Mühe nur gemacht hat, um das zu erreichen - endlich durch die Hand des DK zu sterben und von seinen Qualen erlöst zu sein. Und wenn es Hewitt nicht sagt, so muß Dorian es mutmaßen.
Da Dorian von der Polizei gesucht wird, darf er sich nirgends blicken lassen. Er könnte natürlich alle Verdachtsmomente gegen sich zerstreuen, wenn er sagen würde, wo er zur Zeit des Mordes an seiner Frau mit Coco war. Doch gerade das will er nicht.
Bitte einblenden, daß Dorian sich an dem betreffenden Ort mit Coco trifft. Sie sagt, daß alles gut gegangen sei (Was noch nicht ausgesagt werden darf: Coco hat ihr Kind bekommen. Es ist ein Junge, der vorerst bei der einfachen, religiösen Familie bleiben soll, bei der Coco Aufnahme gefunden hat) Klar hat die Polizei versucht, Coco zu beschatten. Doch sie hat ihre Verfolger abgeschüttelt; fast ein Kinderspiel für eine Hexe. Coco wird immer wieder herkommen, um ihr Kind zu besuchen und es zu stillen. Offiziell muß sie nun aber in die Klinik, um zu entbinden.
Nun schildern, wie Coco in ihrem Erste-Klasse-Krankenzimmer ist. Sie merkt, daß unheimliche Dinge um sie passieren. Sie kann nachts kaum schlafen, weil sie die beschwörenden Stimmen der Teufelsanbeter durch die Wände hört. Und sie weiß auch, daß Kriminalbeamte, als Krankenwärter verkleidet, herumschnüffeln und Dorian zu erwischen hoffen.
Dann kommt die Nacht der Entbindung. Die Hexe Voisin hat ihren Zauber gesprochen, der Coco zwingen soll, zu einer bestimmten Stunde, das Kind zur Welt zu bringen, damit es unter gewissen teuflischen Vorzeichen zur Welt kommt.
Und nun in die Vollen gehen, die unheimliche Atmosphäre auf die Spitze treiben. Ein Kriminalbeamter, der die seltsamen Vorgänge in diesem Trakt der Klinik beobachtet, wird von dem Wasserkopf-Scheusal gekillt.
Teufelsanbeter, als Ärzte und Krankenschwestern verkleidet, suchen Coco im Kreißsaal. Und während sie ihre Beschwörungen machen, scheint Cocos Kind das Licht der Welt zu erblicken. Sie stürzen sich auf das Neugeborene - doch was müssen sie entdecken? Da liegt gar nicht Coco, sondern eine Puppe. Und das Neugeborene ist auch nur eine Puppe. Das Kinderschreien stammt von einem Tonband.
Und dann sind die Teufelsanbeter von Polizisten umringt. Dorian, der es sich nicht nehmen lassen wollte, diesen Triumph über die Dämonen mitzuerleben, rechnet mit seiner Verhaftung. Doch es kommt anders. Der Leiter der Razzia sagt ihm, daß seine Unschuld bewiesen sei. Die Familie, bei der Dorian und Coco zur Tatzeit war, hat Dorians Bild in der Zeitung erkannt und die ihn entlastende Aussage gemacht. Warum habe Dorian das bisher verschwiegen?
In diesem Moment gelingt dem Wasserkopf-Scheusal die Flucht. Es kann sich zusammenreimen, daß Cocos Kind früher geboren wurde und bei jener Familie in Obhut ist.
Und Dorian muß annehmen, daß der Wasserkopf nun versuchen wird, das Kind zu töten. Er bittet die Polizei um Unterstützung, die sofort die Familie beschützen soll. Er fährt mit dem Kommissar im Streifenwagen selbst hin. Die Teufelsjünger werden mitsamt der Hexe Voisin verhaftet. Nur der Wasserkopf, der gefährlichste von allen, ist noch auf freiem Fuß.
Als man zum Haus der Familie kommt, haben Polizisten das Gelände abgeriegelt. Sie haben keinen Wasserkopf gesehen. Doch dann findet man die Leiche eines Polizisten.

Achtung!  Der Autor kann natürlich auch schildern, wie es dem Scheusal gelingt, die Polizeisperre zu durchdringen und in das Haus zu gelangen. Es zeigt sich der Familie nicht, sondern beobachtet sie nur, geistert unbemerkt durchs Haus, um das Kind zu finden. Und dann wird er von einem Sohn der Familie entdeckt, nimmt diesen Gefangen und als Geisel und zwingt ihn, ihn in das Zimmer des Kindes zu führen. Als der Wasserkopf die Wiege sieht, beginnt er zu toben, weil sie leer ist. Er glaubt, daß die Familie das Kind irgendwo im Haus versteckt hat - und zündet das Haus an, damit alle darin verbrennen.

Da dringt der Dämonenkiller ein. Ein Kampf auf Leben und Tod entbrennt zwischen ihm und dem Wasserkopf, der dem DK an Körper­kraft zwar unterlegen ist, dafür aber ungemein flink und trickreich kämpft. Aber der Wasserkopf unterliegt, stürzt in die Flammen. Dorian durchsucht das brennende Haus wie von Sinnen nach seinem Kind. Polizisten oder Feuerwehrleute schleppen ihn schließlich aus den Flammen, bevor er darin umkommen kann.
Für Dorian ist eine Welt zusammengestürzt. Er hat sein Kind verloren.

Prolog:
Coco gesteht Dorian, daß sie eigenmächtig gehandelt hat, ohne ihn davon zu verständigen. Sie wußte, daß ihr Sohn auch bei dieser Familie nicht sicher war. Deshalb holte sie ihn von dort weg und brachte ihn in ein sicheres Versteck, das sie nicht einmal Dorian verraten will - vorerst zumindest nicht. Sie meint, daß sie nie ein richtiges Familienleben führen könnten, ständig von den Mächten der Finsternis bedroht. Und da sie nicht wolle, daß ihr Sohn unter solchen Gefahren aufwachsen wolle, habe sie ihn fortgebracht, an einen Art, wo er vor allem Bösen sicher ist, wo er unbelastet aufwachsen kann.
Dorian muß Coco recht geben. Sie hat das einzig richtige getan. Man kann nicht Dämonenkiller und Familienvater gleichzeitig sein.

Schlußbemerkungen:
Es soll im Roman ausgesagt werden, daß in der Jugendstilvilla die Vorbereitungen für eine Mystery-Presseagentur getroffen werden, deren Leitung Trevor Sullivan übernimmt. Und zwar wird diese, mit Fernschreiber, umfangreichem Archiv und so im Keller eingerichtet.
Im Exposé wurde absichtlich nicht auf Olivaro und die Si­tuation innerhalb der Schwarzen Familie eingegangen. Aber es sollte schon erwähnt werden, daß unter den führungslosen Dämonen das Chaos herrscht - es wird nie wieder so werden, wie unter Asmodis Führung.
Es kann auch ausgesagt werden, daß die Vorfälle in diesem Band auf Olivaro zurückzuführen sind.
Das Wasserkopf-Scheusal ist kein schwarzblütiger Dämon, sondern ein vom Teufel (sprich Olivaro) besessener. Ebenso wie die Hexe Voisin nicht reinen schwarzen Blutes ist, sondern im Sog des Teufelswahns groß geworden ist.
Meine, wir sollten öfters darauf hinweisen, wie ganz normale Menschen zu wahren Dämonen werden können. Damit verhindern wir, daß der DK zu sehr ins Phantastische abgleitet. Und lassen wir die Schwarze Familie mehr im Hintergrund, daß wir mystischer bleiben können. Ungeheuerliche Vorgänge, Zauberei und Schwarze Magie sollen ja nicht erklärt werden, weil es eben für sie keine Erklärungen gibt.

© by Ernst Vlcek 1975

 

 

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Kommentare  

#1 Cartwing 2013-12-11 06:48
Die Vorbemerkung ist interessant. Jetzt weiß ich, warum mir die Serie nach Band 50 nicht mehr so richtig gefallen hat (von einigen Ausnahmen mal abgesehen)
#2 Andreas Decker 2013-12-11 10:16
Du hast recht! Das erklärt vieles. 50 ist damit eine echte Wasserscheide.

Ab jetzt holpert die Serie. Die einzigen Romane, die wirklich im Gedächtnis haften blieben, sind die mit dem "komplizierten Aufbau und den abartig-phantastischen Ideen". So wie 61 bis 64. Und ein paar gelungene Einzelromane wie 54/56 oder 78/83. Aber sobald immer mehr Fantasy reinkam und die vermutlich unvermeidliche Inflation der magischen Waffen, versandete die Serie immer mehr. Ich weiß nicht, was öder war - der zutiefst unoriginelle Januswelt-Zyklus oder der wirre Baphomet-Zyklus.

Zitat:
und somit verschwindet es aus der Handlung, kaum daß es geboren ward.
Und da wäre es auch besser geblieben :D

Zitat:
Damit verhindern wir, daß der DK zu sehr ins Phantastische abgleitet. Und lassen wir die Schwarze Familie mehr im Hintergrund, daß wir mystischer bleiben können. Ungeheuerliche Vorgänge, Zauberei und Schwarze Magie sollen ja nicht erklärt werden, weil es eben für sie keine Erklärungen gibt.
:D Das hatte auch nicht lange Bestand.
#3 Thomas Mühlbauer 2013-12-11 18:51
Ein weiteres Manko war die, natürlich nötige, Erweiterung des Autorenstammes. Wie man unschwer erkennen kann, wurden die wirklich interessanten/wichtigen Exposés unter den Alphatieren der Serie aufgeteilt, also unter Vlcek-Luif-Appel. Favoriten unter den Romanen, die nicht von dieser Trias stammen, gibt es zumindest bei mir kaum; wenigstens Flitterwochen mit dem Tod von Kneifel kann ich dieser Rubrik bei mir punkten, was aber natürlich auch der Vorgabe geschuldet ist.
#4 Andreas Decker 2013-12-12 11:49
@Thomas
Das ist wahr. Da klaffen große Qualitätslücken.

Friedrichs Romane habe ich damals gehasst, die einzigen, die ich heute besser bewerten würde, sind 58 Gänsehaut - aber auch nur, weil ich inzwischen meine Liebe zum Giallo und dem italienischen Horrorfilm entdeckt habe; damals fand ich den Roman nur blöd - und 84 Im Schatten der Guillotine. Der Rest war schwach.

Dönges fing solide an mit der 49, wurde dann aber völlig beliebig. Obwohl ich Vampir von Venedig noch mal lesen sollte, um zu sehen ob der wirklich so grottig ist, wie er immer gemacht wird.

Kneifel fing an, deutliche Lustlosigkeit zu zeigen, auch wenn er da noch nicht so an seinen Manierismen erstickt ist.

Appel fing für mich da aber auch schon an, hit and miss zu werden. Subtilität war ja nie sein Fall :lol: aber so Romane wie Das grüne Phantom waren bloß albern. Ich möchte ohnehin nicht wissen, wie viel da im Lektorat noch nachgearbeitet wurde.

Bei meiner Aufzählung gestern habe ich natürlich Luifs 75 Der Spinnenküsser übersehen, irgendwie siedle ich den immer nach 100 an, obwohl das Quatsch ist. Da gab es nichts Vergleichbares.

Das ist für mich einer der quintessentiellen Coco Zamis-Romane. Wenn die heute auch nur ein viertel so gut wären, wäre es auch besser.
#5 Thomas Mühlbauer 2013-12-12 13:09
In meiner Beliebtheitsskala steht bei den Dönges-Romanen Der Satanskult ganz oben, das ist niveaumäßig recht nah an Luif/Vlcek, und auch Das Dorf der Kannibalen mag ich immer noch recht gerne. Der Vampir von Venedig ist ohne jeden Serienbezug, das hätte genauso als Einzelroman in jeder beliebigen Reihe erscheinen können; hier gibt es außer dem Namen der Hauptperson keinen Serien-Hintergrund. Am wenigsten konnte ich mit den Hess-Romanen anfangen, aber wenn ein Exposé anscheinend nichts hergibt (wie man an den fertigen Geschichten unschwer erkennen kann), hilft auch das größte Talent nichts. Und ja, Andreas, Gurken gab es auch diverse, da gibt es nichts zu beschönigen. Aber die zu benennen, wäre a) zu subjektiv und wäre b) wohl OT.
#6 Thomas Mühlbauer 2013-12-12 15:54
...wobei ich immer gerne lese, was andere Kollegen von diesem oder jenem Roman bzw. Autor halten. Und da habe ich festgestellt, dass es mit Andreas mindestens einen Leser mit den gleichen "Qualitätsansprüchen" gibt :D

Man merkt gerade beim Dämonenkiller recht gut, ob ein Autor "mit dem Herzen" dabei war oder es sich mehr oder minder um eine Auftragsarbeit gehandelt hat.

Und Gefahr des Off-Topic hin oder her: Jetzt mag ich auch ein wenig ins Detail gehen.

Friedrichs' Gänsehaut kann ich nicht objektiv bewerten, weil da ein großer Erinnerungsbonus mitspielt. Heute würde ich über fliegende Filmstudios nur den Kopf schütteln, aber die Szenen mit den belebten Requisiten, das hatte schon was - und hat noch immer. Bei den Palmer-Romanen habe ich jedoch immer das Eigenständige vermisst, für mich hatte das immer mehr von einer Chronik aus der Distanz als von einer mitreissenden Erzählung. Als besten Roman von ihm würde ich Das Alraunenmädchen bezeichnen.

Kneifel hatte einen denkbar ungünstigen Einstand mit seiner Sklavin des Vampirs ; wobei mir heute noch nicht klar ist, wer die Sklavin eigentlich sein sollte; vielmehr waren es mehrere Sklaven bzw. Abhängige. Die Geisterspinne war mir zuviel Fantasy, die ich in Gruselromanen so gar nicht mag, und die restlichen Romane, wie Schreie des Grauens, vergessen wir die einfach. Aber richtig schrecklich wurde Kneifel erst in der Zweitauflage...

Bei Appel habe ich festgestellt, dass er natürlich die Fachmann für Action war, er aber auch in späteren Romanen Dorian oder andere Personen reflektieren ließ oder Einblicke in ihre Gefühlswelt gab. Mein Favorit aus seiner Feder ist und bleibt Bei Vollmond wird gepfählt, eine sehr geheimnis- und stimmungsvolle Geschichte mit nur wenigen Makeln.

Dönges war nach seinen ersten Romanen nur noch eine Art Lückenfüller, obwohl er der Serie ja ohnehin nicht viele Romane beschert hat.

Bei Kurt Luif lassen sich langweilige Romane kaum finden. Dem Packen an tadellosen Heften stehen nur wenige Sachen gegenüber, die sein Talent vermissen lassen. Labyrinth des Todes, Die weiße Wölfin, Das Monster und die Schöne, Der Kopfjäger und bei den späteren Heften Haus des Schreckens haben mir nicht besonders gefallen. In meinen Augen war Luif der geeignete Inside-Erzähler der Schwarzen Familie. Und dieses Talent kam am besten zur Geltung im Zamis-Zyklus,Das Fest auf dem Teufelshügel, Blut für Lukretia, Der Spinnenküsser und auch Die Bluteule.

Und Ernst Vlcek war außerhalb seiner Exposétätigkeit kaum zu kritisieren, seine Romane bzw. sein Stil lesen sich solide und manchmal auch irgendwie "neutral".

Generell und abschließend kann man wohl sagen, dass ein DK-Roman mit dem Exposé steht oder fällt. Es geht aber natürlich auch anders: Ein guter Autor ist fähig, auf der Basis eines öden Exposé dennoch einen lesenswerten Roman zu schreiben.

Das war's auch schon...
#7 Andreas Decker 2013-12-13 13:22
Zitat:
für mich hatte das immer mehr von einer Chronik aus der Distanz als von einer mitreissenden Erzählung
Das ist eine wirklich gute Beschreibung.
Es ist wirklich diese "Neutralität", die die Romane später oft so beliebig machte. Ist schon bemerkenswert, wie stark Vlcek und Luif die Serie geprägt haben. So stark, dass man aus der Distanz deutlich merken kann, wann sie die Lust verloren haben. Und angesichts der Umstände kann man es ihnen kaum verdenken.


Palmer/Friedrichs gehört zu den Autoren, die ich zu meiner Überraschung 35 Jahre später wesentlich besser beurteile als damals. Angeregt durch die Diskussion habe ich gestern mal in 53 Gast aus dem Totenreich rumgeblättert, und ich war wirklich erstaunt, wie gut der Roman erzählt ist. Als DK taugt er zwar immer noch nichts, man braucht eigentlich nur Dorian Hunter durch den Namen Karl Ranseier zu ersetzen, um ihn in jeder beliebigen Reihe unterzubringen. Aber stilistisch und auch von der Charakterisierung ist er um Klassen besser als andere. Ich bin sehr gespannt auf das dazugehörige Exposé.


Ich fand es auch interessant, wie sehr hier Vlceks Marschorder "weniger Sex und Abstruses" den Roman um mindestens eine Klasse langweiliger macht. Die Story verlangt förmlich nach ein paar kernigeren Elementen und deutlicheren Horrorbeschreibungen, die sie aber nicht bieten kann. Ich rede hier nicht von Splatter um des Splatters willen, aber manchmal ist Dezenz eben Schwäche :D

Ein guter Autor ist fähig, auf der Basis eines öden Exposé dennoch einen lesenswerten Roman zu schreiben.

Wie wahr. Bei Rhodan leben ganze Zyklen davon :D :D
#8 Cartwing 2013-12-13 19:11
Mich würde nur interessieren, warum plötzlich diese Order verhängt wurde, die Serie massentauglicher zu machen. Die Verkaufszahlen waren doch zu dem damaligen Zeitpunkt angeblich noch überdurchschnittlich.
Bei den drastischen Änderungen in der 2.Auflage ab 130 sah das ja schon ganz anders aus.
#9 Andreas Decker 2013-12-14 11:41
zitiere Cartwing:
Mich würde nur interessieren, warum plötzlich diese Order verhängt wurde, die Serie massentauglicher zu machen. Die Verkaufszahlen waren doch zu dem damaligen Zeitpunkt angeblich noch überdurchschnittlich.
Bei den drastischen Änderungen in der 2.Auflage ab 130 sah das ja schon ganz anders aus.


Da kann man trefflich spekulieren. :D

Vielleicht war es einfach eine dieser Lektoratsentscheidungen, so nach dem Motto: Das ist alles viel zu kompliziert geworden. Um später wie gesehen wieder zurückzurudern. Oder es gab ein paar böse Leserbriefe, die sich über den Inhalt ereifert haben.

Oder Vlcek brauchte Zeit für andere Projekte. Parallel hat er ja viel Rhodan geschrieben.

Es hat ja auch nicht lange gehalten. Nach neun Heften gab es die ersten Hefte vom Hekate-Zyklus, nach ein paar weiteren Einzelheften gab es nur noch straffe Zyklen.
#10 Schnabel 2013-12-22 14:06
Als Ernst Vlcek 1975 diese DK-Exposés geschrieben hat, gab es schon mehrere Indizierungen von anderen Heftromanen (z. B. Dr. Morton) und vermutlich hat dann die DK-Redaktion gebeten, die Handlung nich so blutrüstig zu machen. Wenn demnächst das DK-Exposé Nr. 68 kommt, dann findet ihr im Anhang ein Brief von der DK-Redaktion, wo Frau Illfeld um gewisse Änderung bittet...

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