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Hexenhammer - Hunters jugendfreier Bruder - Bd. 297/18 Armee der Untoten

Hexenhammer - Hunters jugendfreier BruderBand 18 (Vampir Horror Roman 299)
Armee der Untoten
von Waldo Marek (Walter Mauckner)

Jokaste Drusovich ist eine Banshee und hat nach Montenegro geheiratet. Ihr rasend eifersüchtiger Mann Mirko hat sie fernab der Zivilisation gebracht. Da scheinen Geister ihr Unwesen im Haus zu treiben. In München erklärt der Dämonengnom Akarane den drei Doktoren des Para-Instituts den Plot des Vorromans, während sie ihn untersuchen wollen. 


Hexenhammer - Hunters jugendfreier BruderEr behauptet, dass jetzt der Meister des vernichteten Dämons Drugvant hinter dem spurlos verschwundenen Hammer her ist. Da kommt der Graf von Saint-Germain zu Besuch.

Auch der Graf sucht Hammer. Er enthüllt den staunenden Doktoren einen Teil seiner Lebensgeschichte. Im Grunde geht es darum, dass er nicht sterben wollte, solange seine Divna nicht erlöst ist, und das auf magische Weise auch nicht tat. Aber jetzt, wo seine Geliebte endlich frei ist, lebt er noch immer. Darum will er unbedingt mit Hammer sprechen. Akarane mischt sich in das Gespräch ein und enthüllt, dass Hammer jetzt von dem Dämon Ahriman gejagt wird. Saint-German doziert sogleich die Fakten über Ahriman, denen zufolge der Dämon der Satan selbst ist.

Zusammen mit ein paar seiner Freundinnen macht sich der Graf auf die Suche nach Hammer. Der Untote Tatane, der die Gestalt der Menschen annehmen kann, an deren Lebensenergie er nuckelt, und auch immer noch Lemuron und Hammer sucht, gesellt sich zu ihm. Tatane enthüllt – in dem Roman wird viel enthüllt -, dass er im Auftrag von Abbadon, dem Herrscher des Totenreiches, Lemuron vernichten will. Denn Lemuron hat sich mit Ahriman zusammengetan, um Abbadon zu schaden. Tatane weiß aber nicht, dass Hammer Lemuron vernichtet hat. Also manipuliert der Graf den Untoten dazu, ihm bei der Suche zu helfen.

Mittlerweile schippern Hammer und Vesta in der Adria herum. Vesta hat ihn dazu überredet, will sie ihn doch endlich rumkriegen, ihr einen Heiratsantrag zu machen. Hammer hat sämtliche okkulten Fähigkeiten verloren und ist jetzt Zivilist. Da werden sie von Zombie-Soldaten überfallen und entführt. Sie können entkommen, hetzen durch Montenegro und landen bei der Banshee Jokaste. Saint-German und seine Truppe sind ihnen genau wie die Zombies dicht auf den Fersen. Genau wie Dr. Gulda, der angereist kommt.

Die Zombies schnappen sich Hammer und Vesta, nehmen Jokaste mit und verwandeln ihren Mann Mirko in einen katatonischen Irren. Saint-Germain und Tatane finden heraus, dass sie von dem uralten Magier Gaumata geschickt wurden, der für Ahriman arbeitet. Tatane heilt Mirko.

In einer Grotte materialisiert Gaumata und eröffnet Hammer und Vesta, sie zur Strafe ins Jenseits zu schaffen. Dazu benötigt er Jokastes Lebenskraft. Tatane und Saint-Germain kommen dazu. Die Untotentruppe zerfällt bei Tatanes Anblick praktischerweise zu Staub. Saint-Germain befreit Jokaste aus Gaumatas Bann, der Magier verschwindet ohne die benötigte Energie. Tatane erfährt von Hammer, dass Lemuron tot ist und sich sein Auftrag erledigt hat. Er löst sich einfach auf und entschwindet ins Jenseits. Prompt taucht Gaumata wieder auf und entführt Hammer und Vesta auf magische Weise irgendwohin. Saint-Germain ist gescheitert.

Im Epilog erfährt Dr.Gulda, dass der Graf nach Persien unterwegs ist. Also bricht er nach Teheran auf.

DIE MEINUNG
Walter Mauckner führt die Hexenhammer-Serie nun allein zu ihrem Ende. Er bleibt sich seinem sorgfältigen wenn auch behäbigen Erzählstil treu. Die Charakterisierungen sind solide und etwas mehr in der Realität verwurzelt.

Man muss dem Autor bescheinigen, dass ihm gelingt, die mittlerweile recht umständliche Handlung auf eine Weise aufzuarbeiten, die der Leser nachvollziehen kann.

Das täuscht aber nicht darüber hinweg, dass die Handlung selbst ausgesprochen langweilig ist. Die Gruselelemente bewegen sich grundsätzlich auf Jugendbuchniveau von 1979. Abgesehen von ein paar Rangeleien gibt es nicht einmal mehr Action. Die völlig beliebigen Zombie-Soldaten tun nicht mehr, als Hammer herumzuschubsen und bei Tatanes Anblick zu Staub zu zerfallen. Wie dramatisch.

 Genauso beliebig ist der Rest des Pseudogrusels. Zwar überrascht es nicht, dass mythologisch schwergewichtige Figuren wie Gaumata oder Ahriman, aus denen man etwas hätte machen können, ohne Not verheizt werden. War doch schon der böse Lemuron nur eine Lachfigur. Aber es ist wie immer nervtötend, wie handzahm und inkompetent hier die Gegenspieler sind. Dass die Pläne des Bösen so überkompliziert sind, kann man dem Autor nicht ankreiden. Das war allgemein üblich in den Horrorheftchen der Zeit. Hier fällt es jedoch besonders unangenehm auf, weil alles so albern ist. Dabei muss man Mauckner eigentlich noch hoch anrechnen, dass er selbst so einen Blödsinn, den Untoten Tatane als hilfreiches Wesen darzustellen, das auch noch die Kollateralschäden der Bösen wieder gesund macht, dem Leser als nachvollziehbar verkauft. Enervierend lahm und unspaßig, aber nachvollziehbar.

Der titelgebende Held Derek Hammer war vom ersten Band an eine langweilige Fehlkonstruktion, eine grundsätzlich passive Figur. Mittlerweile ist er nur noch ein Mitglied des Ensembles. Einen großen Unterschied macht das aber nicht. Wie in den meisten Romanen wird er auch hier bloß rumgeschubst. Das ist alles nur eindimensional und nicht besonders interessant.

Als Gruselroman ist das eine Zeit- und Geldverschwendung. Wie heißt es so schön? Nur für Komplettsammler. Darüber täuscht auch Mauckners im Grunde durchaus solide Arbeit nicht hinweg.

DAS TITELBILD
Ein solides Cover. Immerhin hat es mehr Gruselatmosphäre als der Roman..

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