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2000 AD - Judge Dredd

2000 AD - Home of the Britcomics2000 AD
Judge Dredd

2000 AD ist seit vielen Jahren das Fundament der britischen Comicindustrie. Es diente als Sprungbrett für international bekannten Autoren und Zeichner wie Alan Moore, Grant Morrison, Mark Millar, Garth Ennis, Steve Dillon, Brian Bolland, Simon Bisley oder Kevin O'Neill. Und doch ist 2000 AD jenseits der Insel eher wenig bekannt. Anlass genug, sich näher mit dem Magazin und Judge Dredd zu beschäftigen, der bekanntesten Figur.


2000 AD - Home of the BritcomicsJudge Dredd
Die Prämisse für Judge Dredd klingt ganz simpel. Dirty Harry in der Zukunft. Allerdings ist das letztlich Unsinn, denn etwas komplizierter ist es schon. Um die zuerst eindimensionale Figur entstand seit ihrer Erfindung 1977 im Laufe der Jahre ein komplexes SF-Universum.

Die Story: Nach dem Atomkrieg 2070 wird die Ostküste der USA ein einziger Stadtstaat namens Mega-City One, während der größte Teil Amerikas und der Welt eine radioaktive Wüste ist. Im Rest der Welt etablieren sich ähnliche Mega Citys. Zur Hochzeit leben 800 Millionen Menschen in MC-1. Nach diversen Katastrophen beträgt die Einwohnerzahl nun im Jahre 2135 nur noch 50 Millionen. Man lebt in Hochhauskomplexen, den City Blocks, die bis zu 50000 Einwohner haben. Die Mehrzahl der Bürger ist arbeitslos und lebt von Sozialhilfe, das Verbrechen ist allgegenwärtig. Für Ordnung auf den Straßen sorgen die Judges, die eine Mischung aus Streifenpolizei und Richter darstellen. Verbrecher werden gelegentlich auf der Stelle hingerichtet, aber meistens landen die Übeltäter jahrzehntelang im Gefängnis. Allerdings regieren die Judges auch die Stadt und unterdrücken – in den späteren Jahren der Serie – sämtliche Demokratiebestrebungen.

Man sieht, das Konzept ist eine klassische britische Dystopie. Die allerdings erst langsam um den Helden herum erarbeitet wurde. Joseph Dredd ist der ultimate Streifenpolizist, der rücksichtlos das Gesetz vertritt. Eine Besonderheit der Serie besteht mittlerweile darin, dass sie in Echtzeit spielt. Die erste Story 1977 spielte im Jahr 2099 – nun schreibt man in MC-1 das Jahr 2136. Damit ist Dredd über 70 Jahre alt, was in der Serie thematisiert wird. Dank diverser SF-Gimmicks ist er noch immer topfit, aber das Alter nagt an ihm. Trotz seiner farbigen Laufbahn und diverser Aufstiegschancen bleibt Dredd aus eigenem Willen ein Straßenbulle. Allerdings stellt er mittlerweile einen deutlichen Anachronismus in seiner Welt dar. Die Konflikte, die eine sich ständig ändernde Welt mit sich bringt, bieten stetig Stoff für neue Geschichten um Dredd und seine mittlerweile auch wachsenden Zweifel am System. Das hindert ihn nicht daran, seine Arbeit genauso unerbittlich wie immer zu machen. Denn er ist das Gesetz!

Verglichen mit anderen Comic-Helden ist diese Entwicklung wohl einzigartig. Das liegt hauptsächlich an dem schottischen Autor John Wagner, der die Figur zusammen mit Mills entwickelte und heute so etwas wie die graue Eminenz des Magazins 2000 AD und der Figur ist. Wagner ist trotz diverser Pausen noch immer der Hauptautor von Dredd. Mit 65 Jahren hat er Hunderte Stories veröffentlicht und zahllose andere erfolgreiche Figuren erfunden. Er dürfte zweifellos der einflussreichste britische Comic-Autor sein. Sein Markenzeichen sind Geschichten, die viel schwarzen Humor, Satire und einen Sinn für Absurde zeigen, vor allem bei Dredd aber auch spannende Action mit einem scharfen Blick für gesellschaftliche und politische Schiefstände kombinieren. Im Gegensatz zu vielen anderen ist Wagner im Laufe der Zeit als Autor gewachsen, sein Dredd ist noch immer um Klassen besser als der der Kollegen.

Die Entwicklung der Serie
Dredds Entwicklung als Figur war langwierig. Gedacht war ein gewalttätiger, durchgeknallter Cop, der Leute erschießt, weil sie bei Rot über die Straße gehen. "Ich sah Dredd als hartherzigen, weißen Faschisten", sagte Wagner in einem Interview. "Ein mieser Bastard, den die Leser mit Begeisterung hassen können." Das Konzept gefiel dem Herausgeber Sanders von IPC, denn hier hatten sie eine Figur, die im Namen des Gesetzes agierte – was den Kritikern nach dem "Action"-Debakel automatisch den Wind aus den Segeln nahm.

Dennoch gab es konzeptionelle Probleme. IPC wollte die Geschichte irgendwo im Weltraum spielen lassen, Mills wollte New York als Schauplatz, Wagner hingegen die nahe Zukunft. Den Namen bot ein anderes Mills-Konzept. Er hatte eine Figur namens Judge Dread erfunden, einen Hängerichter und Art "Dr.Who des Okkulten". Das Konzept hielt man nicht für 2000 AD geeignet, aber der Name gefiel der Redaktion, wurde aus rechtlichen Gründen – zu der Zeit gab es einen populären und heute längst in Vergessenheit geratenen britischen Sänger namens Judge Dread – jedoch in Dredd geändert.

Die visuelle Konzeption übergab man dem spanischen Zeichner Carlos Ezquerra, die noch heute Bestand hat. Wagner hatte ihn auf das Filmposter von "Death Race 2000" aufmerksam gemacht, weil ihm der Look des helmtragenden Rennfahrers gefiel. Ezquerra erweiterte es und erschuf so gut wie alle Einzelheiten des futuristischen Cops, die Uniform, die Waffe, den Helm und vor allem das überdimensionale Motorrad. Dazu zeichnete er für die erste Geschichte ein ganzseitiges futuristisches New York, das die Redaktion zur Erfindung der Mega City One inspirierte, in der New York lediglich ein überbetonierter Stadtteil ist. So richtig begeistert war Wagner nicht von dem Entwurf, aber dann verließ er das Projekt erst einmal wegen dem Streit um die Beteiligung.

Die von Ezquerra gezeichnete und von Wagner und Mills zusammen geschriebene Story "Bank Raid", die bereits vorlag, war IPC dann aber zu gewalttätig und landete in der Schublade, um erst Jahre später veröffentlicht zu werden. In der Tat ist die schlichte Story mit ihren fünf Seiten völlig überzogen. Dredd platzt in einen Banküberfall. Nach einer Schießerei zwingt er die Räuber zur Aufgabe und exekutiert sie auf der Straße. Einer der ihm begeistert zujubelnden Passanten überschreitet dabei eine Straßenmarkierung. Dredd verurteilt ihn gleich zu 400 Jahren Knast. Als ihn der Mann bestechen will und die Flucht ergreift, wird auch er gleich hingerichtet. Das war dem Management dann doch zu heftig, und diverse Elemente wurden deutlich abgeschwächt.

Da Mills nun aber eine neue erste Geschichte brauchte und die Zeit drängte, ließ er sie von einem anderen Autor schreiben und von einem anderen Autor zeichnen. Das war der britische Newcomer Mike McMahon, der sich nach Ezquerras Entwürfen richtete. Ein Disput über das Honorar und Unmut, dass seine Geschichte nicht als Erste veröffentlicht wurde, führte dazu, dass Ezquerra die nächste Zeit nicht mehr an Judge Dredd arbeitete, obwohl er das definitive visuelle Konzept erschuf. Die erste Dredd-Story stammt daher von P. Harris und Mike McMahon.

2000 AD - Home of the BritcomicsDie Geschichten
Die ersten Geschichten waren alle recht simpel und sämtlich stark von Mills überarbeitet. Populär wurde die Serie erst mit Wagners Rückkehr. In "Robot Wars" stachelt der "Zimmermann"-Roboter Call-Me-Kenneth die Roboter zur Revolution auf und wird von Dredd deaktiviert. Nach seiner "Auferstehung" kommt es zum Bürgerkrieg, in dem die Roboter die Judges beinahe besiegen, bis Dredd den Tag rettet. Die Geschichte ist voller Action, durfte man Roboterköpfe ja beliebig zu Schrott zerschießen. Aber Wagner spickte sie auch mit Anspielungen, die vermutlich weit über den Horizont der jugendlichen Leser gingen. Call-Me-Kenneth zum auferstandenen Zimmermann zu machen, der eine Art Sklavenrevolte anführt, so etwas geht wohl nur in einer SF-Geschichte durch. "Robot Wars" lief acht Wochen und war damit der erste Mehrteiler. Bis heute sind die meistens die großen Publikumslieblinge.

Die typische Dredd-Story stellt oft eine bizarre Mode mit einem SF-Twist in den Mittelpunkt, in der Dredd dann auf seine Weise für Gerechtigkeit sorgt. Zur Perfektion entwickelt wurde diese Vorlage von John Wagner und Alan Grant (Batman, Lobo), die bis 1988 als Autorenteam zusammenarbeiteten und auch zahlreiche andere Charaktere wie Strontium Dog oder PSI-Judge Anderson erfanden.

MC-1 ist eine Brutstätte idiotischer Moden, die oft satirisch auf den jeweiligen Zeitgeist Bezug nehmen, verfremdet mit SF-Konzepten. Ob es nun Leute sind, die sich absichtlich hässlich machen, oder die Fatties, grotesk Übergewichtige, die öffentliche Fresswettbewerbe abhalten – ein Konzept, aus den 80zigern, das heute eher selten aufgegriffen wird -, keine Idee ist zu bizarr, um nicht als Futter für im Kern satirische Geschichten herzuhalten.

Dabei ist das Dredd-Universum teils unüberschaubar geworden. Nicht nur gibt es die diversen ausländischen Mega Citys und die radioaktiv verwüstete Erde mit ihren Mutanten, es gibt auch Raumfahrt, Aliens und Paralleldimensionen. So mancher Running Gag ist fester Bestandteil der Serie geworden. Eine eiserne Regel ist Dredd und sein Helm. In den ersten Jahren nahm Dredd niemals den Helm ab. Von seinem Gesicht sah der Leser nur das kantige Kinn. Als ein Zeichner ihn dann einmal den Helm abnehmen ließ, war die Redaktion so unzufrieden mit dem völlig beliebigen Ergebnis, das sie ein Schild mit der Aufschrift "zensiert" über das Bild malte. Und so blieb Dredd gesichtslos, denn schließlich ist laut Wagner ja auch das Gesetz gesichtslos.

Das Judge-System wurde im Laufe der der Jahre stetig weiterentwickelt und dem Zeitgeist angepasst. Die Judges schlafen selten und erholen sich in Schlafmaschinen, sie leben zölibatär und haben keine Familien, es gibt schon seit den späten 70zigern gleichberechtigt Männer und Frauen, eine PSI-Division und ein Gefängnis auf dem Saturnmond Titan für korrupte Judges.

2000 AD - Home of the BritcomicsDie Klassiker:
Mittlerweile existiert ein kontinuierliches Nachdruckprogramm, vom aufwändigen Hardcover zum Tradepaperback. Aktuell werden sämtliche Dredd-Storys chronologisch in der Edition "Judge Dredd – The complete Casefiles" nachgedruckt, aber es gibt immer noch Themenbände, die nur einzelne in sich abgeschlossene Geschichten nachdrucken. Ein paar der Epen stechen aus der Masse hervor und bieten einen guten Einstiegspunkt für Neuleser.

Zu den Klassikern gehört "The Cursed Earth" (1978) von Pat Mills, John Wagner und Jack Adrian, wo Dredd einen Treck durch das radioaktive und von Monstern und Mutanten heimgesuchte Ödland führen muss. Über 150 Seiten gezeichnet von Mike McMahon und Brian Bolland.

In "Judge Death" (1980) von John Wagner geht es um übernatürliche Judges aus einer Parallelwelt, wo das Leben selbst ein Verbrechen darstellt. Judge Death gehört zu den beliebtesten Gegnern von Dredd, und die Zeichnungen von Brian Bolland haben nichts von ihrer Klasse verloren.

"The Apocalypse War" (1982) von John Wagner und Alan Grant mit Zeichnungen von Carlos Ezquerra ist eine 25 Episoden lange, ernstere Geschichte. Die Russen aus East Meg One, dem europäischen Gegenstück zu Mega-City One, überfallen und besetzen die Stadt. Nach verlustreichen Kämpfen, in denen Dredd den Widerstand anführt und die halbe Metropole in Schutt und Asche gelegt wird, erobert Dredd ein Raketensilo und droht East Meg mit der atomaren Vernichtung. Als die Invasoren nicht abziehen, trifft er eine einsame Entscheidung und drückt auf den Knopf. Die East Meg verglüht. Die Auswirkungen seiner Tat wurden in den nächsten Jahren immer wieder aufgegriffen, zuletzt in dem ebenfalls von Wagner geschriebenen "Day of Chaos".

"Day of Chaos" (2012) ist mit 48 Kapiteln und 289 Seiten die bislang längste Dredd-Story. Hier nimmt eine sowjetische Splittergruppe Rache für den Krieg und verseucht Mc-1 mit einem Virus, der die Befallenen in rasende Irre verwandelt. Die Judges können es nicht verhindern und müssen zusehen, wie über 350 Millionen Bürger sterben und weite Teile von MC-1 in eine Geisterstadt verwandelt werden. Die Zeichnungen sind von Ben Willsher, Henry Flint, Leigh Gallagher, Colin MacNeill und Edmund Bagwell.

"Judge Dredd vs Aliens" (2001) von Wagner und Andy Diggle, ein Crossover zwischen Rebellion und Dark Horse, mit großartiger Artwork von Henry Flint, ist da leichtere Kost. Es ist eine gelungene Actionstory.

2000 AD - Home of the BritcomicsDie Weiterentwicklung
Die ersten Jahre lebten von der phantasievollen SF-Action und der unerbittlichen Law&Order-Vollstreckung des Helden. Zwar wurde in den Geschichten stets offensichtlich, wie absurd die drakonische Gesetzgebung der Judges und Dredds Eindimensionalität ist, andererseits lässt sich nicht wegdiskutieren, dass die Bürger von MC-1 in einer Diktatur leben. Immer häufiger erforschte Wagner den Widerspruch der Serie; wie kann der Vollstrecker eines quasi faschistischen Law&Order-Systems der Held sein? Wie können die Leser einem Helden folgen, der eigentlich ihr schlimmster Albtraum ist? Als erster Höhepunkt dieser Entwicklung gilt weithin die Story "America" von Wagner, gezeichnet von Colin MacNeil.

"America" (1991) wird erzählt aus der Perspektive von Bennett Beeny, der in seine Freundin aus Kindertagen America Jara verliebt ist. Beeny muss miterleben, wie sie sich politisiert und der Demokratiebewegung anschließt, die von den Judges energisch bekämpft wird. Davon traumatisiert und radikalisiert landet America bei der Terrorgruppe Total War. America manipuliert den mittlerweile als Sänger erfolgreichen Beeny, ihr bei einem Anschlag zu helfen. Aber um sie vor sich selbst zu schützen, verrät Beeny sie unter der Bedingung, dass ihr nichts geschieht, an Judge Dredd. Aber Dredd kann sein Versprechen nicht halten; am Ende wird America niedergeschossen und ist hirntot. Von seiner Schuld getrieben lässt Beeny sein Gehirn in Americas Körper einpflanzen, um immer an seine Liebe und seinen Verrat erinnert zu werden.

In dieser Geschichte zwingt Wagner den Leser, das System aus der Opfer-Perspektive zu sehen. Das fängt schon bei den Kindern Beeny und America an, für die Judges der schwarze Mann ist. Die Demokratie fordernde America muss leiden. Undercover-Judges verwandeln eine friedliche Demo in eine Gewaltorgie, die schwangere America wird verletzt, ihr Freund ermordet. Sie landet im Gefängnis und wird einer Zwangsabtreibung unterzogen, da das Kind angeblich einen Gendefekt hat und man in MC-1 keine Muties duldet. Plötzlich sind Dredds Gegner keine außerirdischen Superschurken mehr wie so oft, sondern die eigenen Bürger. Trotzdem ist nicht alles schwarz und weiß, denn Americas Handlungen sind moralisch genauso wenig vertretbar wie die der Judges. Am Ende gibt es nur Verlierer. In der Folge griff Wagner dieses Thema immer wieder auf und vertiefte es.

Zurzeit schreiben neben Wagner ein halbes Dutzend Nachwuchsautoren wie Al Ewing, Simon Spurrier und Michael Carroll. Als Wagner Anfang der 90ern eine Pause machte, übernahmen Grant Morrison, Mark Millar und Garth Ennis das Ruder. Bei den Fans gilt diese Phase als nicht besonders beliebt, und zumindest Ennis hat zugegeben, dass sein Dredd nicht besonders gut war. Wagner hat der Figur derart den Stempel aufgedrückt, dass es andere Autoren schwer haben. Aus der Satire wird schnell eine platte und lahme Selbstparodie.

Künstlerisch hat Dredd meistens eine hohe Qualität. In letzter Zeit gab es Geschichten von Henry Flint, John McCrea, Colin MacNeil, Leigh Gallagher, John Burns, Karl Richardson und Carlos Ezquerra, der ebenfalls immer noch dabei ist.

Judge Dredd mag manchmal kontrovers sein, aber selten langweilig. Und viele Dinge, die vor 20 Jahren noch Satirefutter waren, sind auf gruselige Weise längst Realität geworden. Es ist noch immer lesenswert. Nicht schlecht für eine Serie, die einmal ein simpler Actioncomic für Boys war.

Im dritten Teil beschäftige ich mich mit den anderen Serien aus 2000 AD.

Quellen:
Sämtliche Zitate und Zahlen aus:

  • Thrill-Power Overload – 2000 AD The First Thirty Years von David Bishop (Rebellion, 2009)
  • Judge Dredd The Mega-History von Colin M. Jarman und Peter Acton (Lennard Publishing, 1995)

 

© Andreas Decker

Kommentare  

#1 Gerd 2014-10-06 11:18
Ah, ja, "America" - tolle Story. Die ist doch iirc in der kurzlebigen Bastei Comic Edition auch auf Deutsch erschienen, oder? Genau wie ein paar andere, gar nicht so üble Sachen. Hat mir damals gut gefallen.

Ansonsten kann ich mit dem Judge und seinem Umfeld nicht so wahnsinnig viel anfangen, obwohl ich zugegen würde, dass das Konzept an sich viel mehr Spielraum bietet, als man auf den ersten Blick vermuten würde (und grafisch war das teilweise schon gut gemacht). Aber meine kurzen Abstecher ins Judge-Dredd-Universum sind letztlich immer genau das geblieben - kurze Abstecher. (Man kann schließlich nicht alles lesen und sammeln. ;))
#2 GuentherDrach 2014-10-06 20:55
Eine deutsche Ausgabe von Judge Dredd - America muss ich auch irgendwo herumliegen haben, Albumformat, könnte Ehapa gewesen sein.

Vielleicht könnte man (Andreas?) kurz auf die deutschen Veröffentlichungen von 2000 AD-Material eingehen. Es hat diverse Versuche gegeben, ich besitze zumindest deutsche Ausgaben von Durham Red, Dexter&Sinister, Slaine, Glimmerrats (damals hatte ich die mir hauptsächlich wegen des Artworks besorgt). Aber anscheinend kamen die Sachen in Deutschland nicht so richtig an.
#3 Andreas Decker 2014-10-07 11:33
Ich habe nur ein paar deutsche Ausgaben. Als Basis für einen Artikel ist das zu wenig Material, zumal man da keine verlässlichen Bibliografien findet. Die Sachen habe ich alle Jahre nach Erscheinen Second Hand gekauft.

Daher als Nachtrag:

Von Bastei gab es mindestens 3 Alben, als "Balladen aus der Mega-Stadt". Nr.1 war America, Nr. 2 eine Anderson Story. Da hieß er Richter Dredd im Text :-) .

Ehapa hat wohl anlässlich des Films 1995 Hefte rausgebracht, da hab ich nur die Nr.11. Grässliche Ausgabe, ohne Autorenangaben.

Von Egmont/Fleetway gab es 6 Alben (?), die hat man aber auf Heftformat eingedampft, was nicht vorteilhaft ist.

Von Rijperman habe ich ein Album, 1982, früher Wagner, McMahon, keine Ahnung, ob es da noch mehr gab.

Von Arboris habe ich ein Album, Mega-Städte 1. So eine beliebige Story mit gemalter Art, die damals so "in" war und oft so wenig funktioniert. Ob das weitergeführt wurde oder nicht, nichts gefunden.

Von Feest gab es auch ein paar Alben. Da habe ich aber nur 2 Stück. Das eine war die Comicfassung des Films, das andere eines der Morrison Miller Storys mit gemalter Art.

Ich meine mich erinnern zu können, dass es auch noch irgendwo eine deutsche Ausgabe der Heavy Metal Strips von Dredd gab. Vielleicht in einer Musikzeitschrift?
#4 Remis Blanchard 2014-10-07 14:38
Hier mal eine Auflistung der deutschen Heften/Alben
Egmont Fleetway Verlag
Oktober 1999 - Juni 2000
1 Die grüne Insel
2 Alpträume
3 Bewährungsprobe
4 Death Aid
5 Standgericht
6 Der Aufpasser
Messe-Special 2000

Rijperman (Niederlande)
1982
1 Aufruhr in Mega City

Feest Comics (Ehapa Verlag)
Juli 1995 - Oktober 1996
1 Mega-City-Blues
2 Tödliches Komplott
3 Das Buch der Toten
4 Muzak Killer !
Von Ehapa gab es nur diese Filmmagazine. Ich weiß nicht wie viele Hefte erschienen sind.
#5 Remis Blanchard 2014-10-07 14:49
Fast noch vergessen.
Bei Big Finish Productions gab es vor Jahren die tolle Hörspiele Serie: 2000 Ad mit vielen Judge Dredd Hörspielen.Die Hauptrolle sprach Toby Longworth
Hier mal eine Auflistung:
01. Judge Dredd: Wanted: Dredd or Alive
02. Judge Dredd: Death Trap
03. Strontium Dog: Down To Earth
04. Judge Dredd: The Killing Zone
05. Judge Dredd: The Big Shot!
06. Judge Dredd: Trapped on Titan
07. Judge Dredd: Get Karter!
08. Judge Dredd: I Love Judge Dredd
09. Judge Dredd: Dreddline
10. Strontium Dog: Fire from Heaven
11. Judge Dredd: 99 Code Red!
12. Judge Dredd: War Planet
13. Judge Dredd: Jihad
14. Judge Dredd: War Crimes
15. For King and Country
16. Judge Dredd: Pre-Emptive Revenge
17. Judge Dredd: Grud is Dead
18. Judge Dredd: Solo
1.01. Judge Dredd: Crime Chronicles - Stranger Than Truth
1.02. Judge Dredd: Crime Chronicles - Blood Will Tell
1.03. Judge Dredd: Crime Chronicles - The Devil's Playground
1.04. Judge Dredd: Crime Chronicles - Double Zero
Für mehr Informationen siehe hier:
www.bigfinish.com/ranges/released_reverse/2000-ad---judge-dredd
#6 Ganthet 2014-10-08 19:36
So ... ich habe mir drei Trades der Complete Files bestellt, in dem einige der von Andreas empfohlenen Einsteigerstorys enthalten sind. Wehe, die sind jetzt Mist, dann passiert was :D
Nee, im Ernst: ich überlege schon lange, mal in Judge Dredd einzusteigen . Ich wusste aber nicht, mit welchen Bänden ich starten sollte. Von daher bin ich dankbar für den Artikel und die Empflehlungen.

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