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Marcel's Zamorra-Lesereise: Die Brücke ins Jenseits

MarcelsDie Brücke ins Jenseits
Professor Zamorra 70

Es soll eine Brücke geben, die nur von Zeit zu Zeit erscheint und ins Jenseits führt. Oder vielmehr ... in die Hölle. Und jetzt ist die Zeit wieder gekommen. So sagt eine alte Legende Wiens.

Bill Fleming weilt in Wien. Es sollte ein kleiner Urlaub werden und natürlich reisen auch Zamorra und Nicole nach Wien.


 Die Brücke ins JenseitsIn der Zwischenzeit erfährt der Leser von den Angriffen der Türken auf die Stadt. Im Jahre 1683 will Großwesir Jara Mustapha endlich die Stadt einnehmen. Einer der Türken, Omar Namsi, hat immer wieder Visionen, die niemand ernst nimmt. So auch vom Angriff auf Wien... Der mit der Niederlage der Türken endet. Doch man ignoriert ihn grundlos. Denn Namsi ist ein schwarzer Magier.

Am nächsten Morgen in der Gegenwart unternimmt das Trio eine Bustour durch Wien. Dabei treffen sie auf 2 Türken... Diener Namsis! Diese erklären ihrem Herrn telepatisch, dass sie nun in der gewünschten Zeit angekommen seien. Sie dringen in die Pathologie eines  Krankenhauses ein, und verteilen dort magische Perlen, die ganz Europa zerstören sollen. Durch einen Angriff auf den Nachtwächter und Leichenwäscher erregen sie Aufmerksamkeit und werden am Ende verhaftet. Auf dem Weg zur Wache treffen sie auf eben jenen Bus, in dem Zamorra, Nicole und Bill sitzen.

Der Professor reagiert alarmiert - das Amulett hat sich erwärmt. Und zu Recht. Vor Zamorras Augen tötet einer der Türken einen Polizisten, ein weiterer wird als Geisel genommen und soll die Schurken im Auto in Sicherheit bringen. Doch weit kommen sie nicht, denn der Polizist fährt in einen anderen Wagen hinein.

Allerdings stört das die Türken wenig und sie zwingen ihre Geisel zur schnellen Weiterfahrt. Doch ihnen im Nacken: der andere Unfallwagen mit dessen Besitzer und Zamorra. Am Zentralfriedhof überfährt der Polizist beinahe einen Fußgänger, kann jedoch gerade noch ausweichen und wird dabei schwer verletzt.

Die Türken entkommen. Der Fahrer des anderen Wagens ruft telefonisch einen Rettungswagen, während Zamorra, Nicole und Bill die Türken verfolgen.

Auf dem Friedhof will einer der beiden Türken, Mehmet, die Verfolger töten, aber der andere, Ahmet, ist dagegen. Diese Ehre soll ihrem Herrn Namsi vorbehalten sein. Später in der Nacht kann Zamorra endlich einen der beiden ausfindig machen, doch dieser flieht. Mit einem Taxi verfolgen sie ihn bis zu einer Brücke. Einer Brücke, die es laut dem Fahrer gar nicht geben kann.

Der andere kommt, und begibt sich auf die Brücke und Zamorra folgt ihm. Er findet sich im Jahre 1683 wieder. Kurz nach der Ankunft in der Vergangenheit wird Zamorra von Ahmet angegriffen, und es sieht nach dessen Ende aus ...

Bobby Fuchs, ein Werbefotograf, arbeitet noch an einem Werbeauftrag, zusammen mit seiner Freundin Marion. Alles verläuft normal, bis Marion nach Feierabend ins Bad geht, und einen Dolch am Hals hat ...

Durch Zufall treffen Nicole und Bill auf das Haus, in dem Fuchs arbeitet. Nach dem Fuchs die Türe öffnet, erklären ihm die beiden die Lage - natürlich lassen sie alles Übersinnliche weg. Niemand ahnt dass der gesuchte im Haus ist ... und bereit ist zu töten. Nicole und Bill gehen wieder.
Zamorra kann dem Angriff seines Gegners in letzter Sekunde ausweichen und Ahmet besiegen. Doch die Freude währt kurz, denn Namsi erscheint. Der Professor erkennt, dass Namsi der Drahtzieher und selbst ein Dämon ist. Und er erklärt Zamorra, dass er ihn noch in dieser Nacht töten wird.

Indessen erkennt Fuchs, dass etwas nicht stimmt. Es ist viel zu ruhig, obwohl er Marion hören sollte. Er ahnt, dass etwas nicht stimmt, und begibt sich ins Bad ... und muss erkennen, dass die Geschichte der beiden Fremden, über einen Mann in Plunderhosen und mit Turban stimmt. Marion gelingt es aus dem Bad zu entkommen und um Hilfe zu schreien. Zum Glück sind Nicole und Bill noch in der Nähe.

Nicole sieht im Wohnzimmer ein Kreuz hängen und greift Mehmet damit an, als dieser aus dem Bad kommt.

Der Gegner fällt bewusstlos zu Boden und wird gefesselt. Er weigert sich zunächst zu erklären woher er kommt, und was er will, aber als Nicole ihm das Kreuz vors Gesicht hält, ändert er schnell seine Meinung. Doch er hat Angst vor Namsi und verlangt für seinen Verrat den Tod - denn den würde er ohnehin erleiden. Nur weitaus grausamer und länger.

Mehmet erklärt nun auch, was er und sein Freund im Krankenhaus verstreut haben: die Pest!

Magisch erzeugt! Sie ist schlimmer, tödlicher als die normale ... und unheilbar. Mehmet bittet Nicole um den Tod, aber sie weigert sich-

Ich töte keinen Menschen.

"Drüben" erfährt Zamorra ebenfalls von Namsis Plan. Der Dämonendiener verwandelt drei seiner Diener in Werwölfe um Zamorra zu zerreißen, dieser kann jedoch entkommen.

Als Mehmet von der Polizei abgeholt wird, kann er den Fotographen in seinen Bann schlagen, und sich beinahe töten lassen. Bill kann es jedoch verhindern. Allerdings erkennt der Türke nun den Ausweg in den Tod. Flucht! Denn man würde auf ihn schießen. Sein Plan gelingt. Namsi versucht indies seinen Herrn davon zu überzeugen (wieder einmal), dass Wien nicht eingenommen werden kann. Musatapha lässt ihn kurzerhand aus seinem Zelt werfen.

Namsi hat genug: er wird das Unheil nicht mehr aufhalten.

Zamorra wagt sich in das Zelt Namsis, und kann Selima vom magischen Feuer befreien. Sie erklärt ihn auch, wie man Namsi vernichten kann. Indessen wurde "drüben", in der anderen Zeit, die Polizei alarmiert und man versucht die "Pestkugeln" zu vernichten.

Namsi will Zamorra angreifen, erstarrt aber, als er sieht, dass Selima frei ist. Zamorra erklärt es ihm und verlangt, in seine Zeit zurückgeschickt zu werden.

Drüben wurde nun ein Pater verständigt, der mit Gottes Hilfe, gegen die Kugeln antritt. "Drüben" führt Namsi Zamorra zur Brücke, und der Professor kann seinen Gegner mit in die Zukunft nehmen. Selima folgt beiden, da sie lieber in einer ihr unbekannten Zeit leben will, anstatt in der Nähe Namsis. Doch in der Zukunft bzw Zamorras Gegenwart angekommen verwandelt sich Namsi in ein Monster und greift an!

Zamorra kann den Angriff des Monster abwehren und Namsi töten. Dessen Körper löst sich auf, zurück bleiben nur drei Dolche, mit denen Zamorra ihn besiegen konnte. Doch mit Namsis Tod beginnt sich auch die Brücke aufzulösen. Unterdessen werden alle im Krankenhaus von der Pest befallen. Und in der Vergangenheit muss das Türkenheer erkennen, dass Namsi die Wahrheit gesagt hat. Die Schlacht um Wien ist verloren.

Selima wurde von einem Brückentrümmer tödlich verwundet und stirbt in Zamorras Armen. Auch ihr Körper zerfällt.

Der Pater ist plötzlich geheilt, ebenso alle anderen. In dem Moment, als Omar Namsi starb, starb auch seine magische Pest. Die Menschen sind gerettet.

AFM hat eindeutig einen Zamorra geschrieben der in die TOP 5 der besten Zamorras aller Zeiten gehört. Man merkt dem Autor an, wieviel Spaß er beim schreiben hatte und fiebert mit allen mit, auch wenn natürlich klar ist, dass zumindest unser Heldentrio überleben wird. Sehr tragisch ist Selimas Tod, der von Morland sehr gefühlvoll beschrieben wurde. Auch das Thema des Romans wurde sehr gut umgesetzt, und auch die Titelgebende  Brücke ist am Ende wichtiger als gedacht, da sie zum Tod Selimas führt.

Das Titelbild hingegen ist nicht so gelungen, stimmt jedoch gut auf den Roman ein.

Für mich war das einer bisher besten Zamorra-Romane seit Band 1, aber auch generell in der Serie und sogar einer der besten (Heft)Romane überhaupt. Hier stimmt einfach alles. Wer noch nie einen alten Zamorra gelesen hat, wird mit diesem Band nichts falsch machen.

Die Brücke ins Jenseits
Professor Zamorra 70
von Robert Lamont (= Friedrich Tenkrat)
22. Februar 1977
Bastei Verlag 

Kommentare  

#1 MHR 2015-09-12 20:03
Ob der Roman wirklich »in die TOP 5 der besten Zamorras aller Zeiten gehört«, sollte jeder für sich selbst entscheiden. Auf jeden Fall ist das mein Favorit der Zamorra-Romane von Friedrich Tenkrat.

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