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Eine Legende wird vierzig Jahre alt - Die Kürzungen in der DK-Neuauflage - 78. Teil - Die Hexe von Andorra

  Dämonenkiller zum 40.Eine Legende wird 40 Jahre alt
Die Kürzungen der Neuauflage
Die Hexe von Andorra

Als am 12. April 1983 die Neuauflage der Dämonenkiller-Serie startete, war ich hocherfreut, denn es bestand für mich die Chance, daß ich endlich das Ende des Baphomet-Zyklus (Dämonenkiller 130 – 149) in Heftformat erhalten könnte. Leider wurde nichts daraus und das lag unter anderem daran, dass der Erich Pabel-Verlag auf eine glorreiche Idee kam.


Im Sinne des Jugendschutzes begann man damit, sämtliche (möglicherweise) jugendgefährdenden Stellen in den Dämonenkiller-Romanen zu entfernen.

Schauen wir uns mal an, was in Dämonenkiller-Roman Nr. 77 Die Hexe von Andorra gekürzt wurde:

Der Dämonenkiller erscheint "Im Zeichen des Bösen" (Vampir Horror Bd. 23)Die Hexe von Andorra
Dämonenkiller Nr. 77
Seite 8, 1. Spalte, 11. Absatz

Julio stieß die Luft abfällig aus und stürzte durch die Tür ins Freie - geradewegs in die Arme der Kapuzenmänner. Trotz seiner Unschuldsbeteuerungen drehten sie ihm die Arme auf den Rücken und rangen ihn nieder. Füße traten nach ihm, und immer wieder stellte man ihm die Frage: „Wo ist die Hexe?“

Die Hexe von Andorra
Dämonenkiller-Neuauflage Nr. 77
Seite 8, 2. Spalte, 11. Absatz

Julio stieß die Luft abfällig aus und stürzte durch die Tür ins Freie - geradewegs in die Arme der Kapuzenmänner. Trotz seiner Unschuldsbeteuerungen drehten sie ihm die Arme auf den Rücken und rangen ihn nieder. Immer wieder stellte man ihm die Frage: „Wo ist die Hexe?“

* * *

Die Hexe von Andorra
Dämonenkiller Nr. 77
Seite 8, 2. Spalte, 3. – 5. Absatz

„Eile ihm zu Hilfe, Estrella!“ befahl sie der Katze. „Steh Julio bei, bevor sie ihn zu Tode trampeln!“
Und die Katze sprang durch ein Fenster und stürzte sich auf die Kapuzenmänner. In der Hütte zündete das Mädchen eilig die beiden gelben Kerzen an und stellte zwischen sie eine bauchige Flasche, die mit einer wasserhellen Flüssigkeit gefüllt war. Gerade, als sie mit ihrer Beschwörung beginnen wollte, ertönte ein unheimlicher Schrei. Das Mädchen brach zusammen und wand sich auf dem Boden mit zuckendem Körper, so als spürte sie selbst den Schmerz der gequälten Kreatur.
Die Tür der Hütte knarrte, als die Katze zurückkehrte. Sie schien angeschlagen zu sein, tappte auf unsicheren Pfoten heran. Als sie in den Lichtschein der beiden Kerzen kam, zeigte sich, daß ihr rechtes Auge eine einzige blutende Wunde war. Sie miaute kläglich.

1Die Hexe von Andorra
Dämonenkiller-Neuauflage Nr. 77
Seite 9, 1. Spalte, 3. – 5. Absatz

„Eile ihm zu Hilfe, Estrella!“ befahl sie der Katze. „Steh Julio bei, bevor sie ihn etwas antun!“
Und die Katze sprang durch ein Fenster und stürzte sich auf die Kapuzenmänner. In der Hütte zündete das Mädchen eilig die beiden gelben Kerzen an und stellte zwischen sie eine bauchige Flasche, die mit einer wasserhellen Flüssigkeit gefüllt war. Gerade, als sie mit ihrer Beschwörung beginnen wollte, ertönte ein unheimlicher Schrei. Das Mädchen brach zusammen und wand sich auf dem Boden mit zuckendem Körper, so als spürte sie selbst den Schmerz der gequälten Kreatur.
Die Tür der Hütte knarrte, als die Katze zurückkehrte. Sie schien angeschlagen zu sein, tappte auf unsicheren Pfoten heran. Als sie in den Lichtschein der beiden Kerzen kam, zeigte sich, daß ihr rechtes Auge eine einzige Wunde war. Sie miaute kläglich.

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Die Hexe von Andorra
Dämonenkiller Nr. 77
Seite 9, 1. Spalte, 1. Absatz

„Dieser Bastard hat mich angelogen!“ kreischte einer der Kapuzenmänner wütend, der der Anführer zu sein schien. „Na, ich werde die Wahrheit schon aus ihm herausbekommen! Wir nehmen ihn mit. Unter der Folter wird er schon sprechen.“

Die Hexe von Andorra
Dämonenkiller-Neuauflage Nr. 77
Seite 9, 2. Spalte, 3. Absatz

„Dieser Bastard hat mich angelogen!“ kreischte einer der Kapuzenmänner wütend, der der Anführer zu sein schien. „Na, ich werde die Wahrheit schon aus ihm herausbekommen! Wir nehmen ihn mit.“

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Die Hexe von Andorra
Dämonenkiller Nr. 77
Seite 9, 2. Spalte, 2. Absatz

Er stellte den in Elizondo gemieteten Citroen GS auf dem Plaza del Princep Benlloch ab und ging geradewegs auf das Mädchen zu, das an einer Hausecke stand. Sie trug eine folkloristisch bestickte Lammfelljacke. Ihr langes, schwarzes Haar fiel unter einer Pelzhaube hervor, und sie hatte einen Muff, den sie fest an sich preßte. Aber sie hatte nicht die Hände in den Muff gesteckt, sondern der Kopf einer schwarzen Katze sah daraus hervor. Die Katze schien auf dem rechten Auge blind zu sein, zumindest war der Augapfel eine einzige blutende Narbe.

Die Hexe von Andorra
Dämonenkiller-Neuauflage Nr. 77
Seite 10, 1. Spalte, 3. Absatz

Er stellte den in Elizondo gemieteten Citroen GS auf dem Plaza del Princep Benlloch ab und ging geradewegs auf das Mädchen zu, das an einer Hausecke stand. Sie trug eine folkloristisch bestickte Lammfelljacke. Ihr langes, schwarzes Haar fiel unter einer Pelzhaube hervor, und sie hatte einen Muff, den sie fest an sich preßte. Aber sie hatte nicht die Hände in den Muff gesteckt, sondern der Kopf einer schwarzen Katze sah daraus hervor. Die Katze schien auf dem rechten Auge blind zu sein.

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Die Hexe von Andorra
Dämonenkiller Nr. 77
Seite 10, 1. Spalte, 8. Absatz – Seite 11, 1. Spalte, 3. Absatz

Der Dämonenkiller fühlte sich wie gerädert. Den ganzen Tag über war er durchgefahren und hatte nur einmal zu Mittag kurz Rast gemacht, um etwas zu sich zu nehmen.
Er hoffte, daß er nicht umsonst nach Andorra gekommen war. Miguel Aranaz hatte ihm das Castillo Basajaun recht verlockend geschildert und gesagt, daß es zum Verkauf ausgeschrieben sei. Nach dem Bild, das sich der Dämonenkiller von der Burg machte, schien es sich für die Zwecke der Magischen Bruderschaft zu eignen. Er hatte jedenfalls alle notwendigen Schritte in die Wege geleitet. Nun hing es vom Preis ab und ob Jeff Parker zahlen würde.
Dorian hatte sich schon gestern mit der Mystery Press in London telefonisch in Verbindung gesetzt und mit Trevor Sullivan gesprochen. Er hatte ihm die Ereignisse in den baskischen Pyrenäen nur in Stichworten erzählt. Wenn Sullivan mehr wissen wollte, dann konnte er sich mit Thomas Becker in Frankfurt in Verbindung setzen; der hatte inzwischen von dem zurückgekehrten Peter Blank bestimmt schon alle Einzelheiten erfahren.
Ja, Dorian hatte den übernatürlich begabten Zyklopenjungen von Tirso vor den fanatischen Basken gerettet. Der Puppenmann Don Chapman wollte vorerst bei der Familie Aranaz bleiben, um sich ein wenig um Tirso zu kümmern, wie er sagte. In Wirklichkeit ging es ihm wahrscheinlich darum, die verschwundene Puppenfrau Dula zu suchen, an die er sein Herz verloren hatte.
Dorian verlangte von Sullivan, daß er sich mit Jeff Parker in Verbindung setzen sollte, um ihn darauf vorzubereiten, daß er das Geld für den Kauf einer Burg in Andorra vorstrecken mußte. Sullivan versprach, sein möglichstes zu tun und erzählte Dorian seinerseits, daß Coco von Haiti zurückgekehrt war, wo sie an einem Magierkongreß teilgenommen und zusammen mit dem Zigeuner Raffael Amalfi einiges erlebt hatte.
Dorian war froh, von Coco auf diesem Wege gehört zu haben, wenn er schon nicht selbst mit ihr sprechen konnte.
Warum nur erinnerte ihn das Mädchen mit der Katze so sehr an Coco?
Da war das Haus, das sie ihm beschrieben hatte. Er parkte den Wagen am Straßenrand und ging die Steintreppe zum Haus hinauf. Man hatte sein Kommen bereits bemerkt. Ein Mann in einem dicken Pullover erwartete ihn auf der großen Steinveranda.

Die Hexe von Andorra
Dämonenkiller-Neuauflage Nr. 77
Seite 11, 1. Spalte, 2. + 3. Absatz

Der Dämonenkiller fühlte sich wie gerädert. Den ganzen Tag über war er durchgefahren und hatte nur einmal zu Mittag kurz Rast gemacht, um etwas zu sich zu nehmen.
Da war das Haus, das das Mädchen mit der Katze ihm beschrieben hatte. Er parkte den Wagen am Straßenrand und ging die Steintreppe zum Haus hinauf. Man hatte sein Kommen bereits bemerkt. Ein Mann in einem dicken Pullover erwartete ihn auf der großen Steinveranda.

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Die Hexe von Andorra
Dämonenkiller Nr. 77
Seite 11, 1. Spalte, 7. Absatz

„Zweihundert Peseten wäre es mir schon wert, wenn Sie mich zum Castillo Basajaun führten“, sagte Dorian, der wußte, daß in Andorra spanische Peseten ebenso als Zahlungsmittel angenommen wurden, wie französische Franken.

Die Hexe von Andorra
Dämonenkiller-Neuauflage Nr. 77
Seite 11, 1. Spalte, 7. Absatz

„Zweitausend Peseten wäre es mir schon wert, wenn Sie mich zum Castillo Basajaun führten“, sagte Dorian, der wußte, daß in Andorra spanische Peseten ebenso als Zahlungsmittel angenommen wurden, wie französische Franken.

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Die Hexe von Andorra
Dämonenkiller Nr. 77
Seite 11, 1. Spalte, 5. + 6. Absatz

„Aber vor Einbruch der Nacht. Und schon gar nicht für zweihundert Peseten. Es ist nicht ganz ungefährlich, sich noch so spät in diese Gegend zu wagen.“
Dorian fragte nicht, wovor sich der Mann fürchtete. Er dachte sowieso, daß es sich nur um einen Verhandlungstrick handelte, um den Preis hochzutreiben. Sie einigten sich auf fünfhundert Peseten.

Die Hexe von Andorra
Dämonenkiller-Neuauflage Nr. 77
Seite 11, 2. Spalte, 7. + 8. Absatz

„Aber vor Einbruch der Nacht. Und schon gar nicht für zweitausend  Peseten. Es ist nicht ganz ungefährlich, sich noch so spät in diese Gegend zu wagen.“
Dorian fragte nicht, wovor sich der Mann fürchtete. Er dachte sowieso, daß es sich nur um einen Verhandlungstrick handelte, um den Preis hochzutreiben. Sie einigten sich auf fünftausend Peseten.

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Die Hexe von Andorra
Dämonenkiller Nr. 77
Seite 12, 1. Spalte, 9. Absatz – Seite 12, 2. Spalte, 1. Absatz

„Für fünfhundert Peseten könnten Sie ruhig etwas redseliger sein“, sagte Dorian. „Ich verlange ja nicht viel, nur einige Informationen über die Burg und ihre Menschen, die hier leben. Sie können mir doch nicht weismachen, daß es eine ganz natürliche Sache ist, wenn man eine schwarze Katze unter solchem Aufwand ertränkt.“

Die Hexe von Andorra
Dämonenkiller-Neuauflage Nr. 77
Seite 12, 2. Spalte, 2. Absatz

„Für fünftausend Peseten könnten Sie ruhig etwas redseliger sein“, sagte Dorian. „Ich verlange ja nicht viel, nur einige Informationen über die Burg und ihre Menschen, die hier leben. Sie können mir doch nicht weismachen, daß es eine ganz natürliche Sache ist, wenn man eine schwarze Katze unter solchem Aufwand ertränkt.“

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Die Hexe von Andorra
Dämonenkiller Nr. 77
Seite 13, 1. Spalte, 13. Absatz – Seite 13, 2. Spalte, 1. Absatz

Es war eine schwarze Katze mit einem besonderen Kennzeichen. Während ihr linkes Auge im Scheinwerferlicht gelb leuchtete, war das andere blutrot.

Die Hexe von Andorra
Dämonenkiller-Neuauflage Nr. 77
Seite 13, 2. Spalte, 2. Absatz

Es war eine schwarze Katze mit einem besonderen Kennzeichen. Während ihr linkes Auge im Scheinwerferlicht gelb leuchtete, war das andere rot.

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Die Hexe von Andorra
Dämonenkiller Nr. 77
Seite 15, 1. Spalte, 6. Absatz – Seite 15, 2. Spalte, 2. Absatz

Der Mann, der seine Arme mit den Knien zu Boden drückte, schlug ihm mit der flachen Hand auf den Mund. Plötzlich hatte er eine Nadel zur Hand. Sie war lang und so dick wie eine Stricknadel. Er versuchte, sie Dorian in den Mund zu stecken. Dabei murmelte er etwas auf katalanisch und lateinisch. Dorian verstand nur die lateinischen Worte.
„...stigma diabolicum….“
Suchten die beiden ein Teufelsmal bei ihm? Dorian wußte aus dem Studium alter Schriften, daß man früher angenommen hatte, der Teufel würde das Erkennungszeichen der ihm Verfallenen häufig unter deren Zungen anbringen.
Dorian spürte die Spitze der Nadel an seinem Zahnfleisch und preßte die Zähne noch fester zusammen. Sein Peiniger ergriff ihn jetzt am Kinn und drückte mit aller Gewalt zu, um ihn zum Öffnen des Mundes zu zwingen.
Dorian gab nach und öffnete den Mund. Er sah sich bereits verloren, als ein dunkler Schatten durch die Luft flog. Er landete im Gesicht des Mannes über ihm. Ein Aufschrei. Der Mann stürzte zurück und riß seinen Gefährten mit sich. Die beiden Männer wälzten sich kreischend auf dem Boden und versuchten, ihre Gesichter mit den Händen vor dem schwarzen Schemen zu schützen, der mit den scharfen Krallen seiner Pfoten nach ihnen schlug. Es war die schwarze Katze mit dem blutigen Auge.

Die Hexe von Andorra
Dämonenkiller-Neuauflage Nr. 77
Seite 15, 1. Spalte, 7. Absatz – Seite 15, 2. Spalte, 5. Absatz

Der Mann, der seine Arme mit den Knien zu Boden drückte, schlug ihm mit der flachen Hand auf den Mund. Plötzlich hatte er eine Nadel zur Hand. Dabei murmelte er etwas auf katalanisch und lateinisch. Dorian verstand nur die lateinischen Worte.
„...stigma diabolicum….“
Suchten die beiden ein Teufelsmal bei ihm? Dorian wußte aus dem Studium alter Schriften, daß man früher angenommen hatte, der Teu¬fel würde das Erkennungszeichen der ihm Verfallenen häufig unter deren Zungen anbringen.
Sein Peiniger ergriff ihn jetzt am Kinn und drückte mit aller Gewalt zu, um ihn zum Öffnen des Mundes zu zwingen.
Dorian gab nach und öffnete den Mund. Er sah sich bereits verloren, als ein dunkler Schatten durch die Luft flog. Er landete im Gesicht des Mannes über ihm. Ein Aufschrei. Der Mann stürzte zurück und riß seinen Gefährten mit sich. Die beiden Männer wälzten sich kreischend auf dem Boden und versuchten, ihre Gesichter mit den Händen vor dem schwarzen Schemen zu schützen, der mit den scharfen Krallen seiner Pfoten nach ihnen schlug. Es war die schwarze Katze mit dem roten Auge.

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Die Hexe von Andorra
Dämonenkiller Nr. 77
Seite 16, 1. Spalte, 6. Absatz – Seite 16, 2. Spalte, 1. Absatz

Dorian vertrieb sich die Wartezeit, indem er die Fabelwesen des Tympanons und der angrenzenden Portalgewände betrachtete. In einigen glaubte er Sirenen wiederzuerkennen, die ihren menschlichen Opfern das Leben aussaugten. Eine Art Drachen, der einem Leguan ähnlich sah, trug in seinem Echsenmaul ein in Decken gehülltes Kleinkind davon. Ein Teufel traktierte seine Opfer mit einem Dreizack. Auf einem Scheiterhaufen brannten ein Dutzend Hexen während eines Autodafes. Hexen zerteilten Menschenkinder beim Sabbat. Hexen küßten dem Teufel in der Gestalt eines Bockes das brennende Hinterteil, und Schauergestalten, Monstren, zur Hälfte Mensch, zur anderen Tier, tanzten dazu einen teuflischen Reigen durch Höllen und Fegefeuer.

Die Hexe von Andorra
Dämonenkiller-Neuauflage Nr. 77
Seite 16, 2. Spalte, 2. Absatz

Dorian vertrieb sich die Wartezeit, indem er die Fabelwesen des Tympanons und der angrenzenden Portalgewände betrachtete. In einigen glaubte er Sirenen wiederzuerkennen, die ihren menschlichen Opfern das Leben aussaugten. Eine Art Drachen, der einem Leguan ähnlich sah, trug in seinem Echsenmaul ein in Decken gehülltes Kleinkind davon. Ein Teufel traktierte seine Opfer mit einem Dreizack. Auf einem Scheiterhaufen brannten ein Dutzend Hexen während eines Autodafes. Hexen küßten dem Teufel in der Gestalt eines Bockes, und Schauergestalten, Monstren, zur Hälfte Mensch, zur anderen Tier, tanzten dazu einen teuflischen Reigen durch Höllen und Fegefeuer.

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Die Hexe von Andorra
Dämonenkiller Nr. 77
Seite 17, 1. Spalte, 2. Absatz

Der Mann strotzte vor Kraft und Gesundheit. Umso verwunderter war Dorian über die unnatürliche Blässe seiner Haut. Als er ins Freie trat, verbreitete er einen Geruch nach Rauch, Schwefel und einen süßlichen exotischen Duft, so daß Dorian im ersten Moment angewidert den Atem anhielt. Irgendwie hatte Dorian das Gefühl, daß das penetrant süßliche Aroma Leichengeruch sein mußte, und seine erste Assoziation war, daß der Mann wie die Inkarnation eines jener Folterknechte aussah, die er in früheren Leben kennengelernt hatte.

Die Hexe von Andorra
Dämonenkiller-Neuauflage Nr. 77
Seite 17, 1. Spalte, 2. Absatz

Der Mann strotzte vor Kraft und Gesundheit. Umso verwunderter war Dorian über die unnatürliche Blässe seiner Haut. Als er ins Freie trat, verbreitete er einen Geruch nach Rauch, Schwefel und einen süßlichen exotischen Duft, so daß Dorian im ersten Moment angewidert den Atem anhielt.

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Die Hexe von Andorra
Dämonenkiller Nr. 77
Seite 19, 1. Spalte, 3. Absatz

Aus einer Seitentür traten zwei Gestalten. Quintano wirbelte herum. Dorian erkannte sofort die beiden Schäfer, die ihm mit Kruzifix und Stricknadel zu Leibe gerückt waren.

Die Hexe von Andorra
Dämonenkiller-Neuauflage Nr. 77
Seite 19, 1. Spalte, 4. Absatz

Aus einer Seitentür traten zwei Gestalten. Quintano wirbelte herum. Dorian erkannte sofort die beiden Schäfer, die ihm mit dem Kruzifix zu Leibe gerückt waren.

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Die Hexe von Andorra
Dämonenkiller Nr. 77
Seite 19, 1. Spalte, 7. Absatz – Seite 20, 1. Spalte, 3. Absatz

Die beiden Schäfer kamen wie geprügelte Hunde näher.
Quintano stürzte zu einer Wand, an der ein wahres Arsenal mittelalterlicher Waffen hing, darunter auch eine Peitsche, die vorn in sieben mit Bleikörnern beschwerten Riemen auslief, weswegen sie auch siebenschwänzige Katze genannt wurde.
Quintano löste die siebenschwänzige Katze aus der Halterung und ging damit unter wüsten Beschimpfungen auf die beiden Männer los.
Diese versuchten zuerst, sich zu rechtfertigen, doch ihre Beteuerungen gingen in Quintanos Tirade unter. Er gebärdete sich wie rasend, ließ die Peitsche wuchtig durch die Luft knallen, näherte sich den beiden fast tänzelnden Schritts, während er mit sich überschlagender Stimme auf sie einschrie.
Dorian verstand seine Worte nicht, aber plötzlich sah er, wie sich die Schäfer ihrer Felljacken und ihrer wollenen Unterhemden entledigten und dem Verwalter ihre gekrümmten Rücken hinhielten.
Das ging zu weit.
„Halten Sie ein, Quintano!“ schrie Dorian und lief auf den Rasenden zu.
Er konnte aber nicht verhindern, daß die Riemen mit den Bleikugeln dreimal auf die Rücken der Schäfer niedersausten und blutige Striemen darauf zurückließen. Der Verwalter wollte die Peitsche zum viertenmal heben, da packte Dorian sein Handgelenk mit beiden Händen. Eine Weile rangen sie so miteinander. Ihre Gesichter waren sich dabei ganz nahe, und Dorian schreckte vor dem zurück, was er in Quintanos Augen zu sehen glaubte.
Es glomm nicht nur lodernder Haß darin, sondern dahinter, in einem Abgrund, der die Tiefe seiner Seele sein mochte, vermeinte Dorian ein unkontrollierbares, unlöschbares Feuer zu erkennen, wie es nur in einem kranken Geist auflodern konnte. Doch schon im nächsten Augenblick legte sich ein alles verhüllender Schleier vor den Abgrund. Quintanos Blick wurde wieder klar. Er entspannte sich und ließ die Peitsche fallen.
„Sie haben Ihre Leute umsonst geschlagen“, sagte Dorian dicht vor dem zerfurchten Gesicht, dessen Barthaare fast seine Nase streiften und die einen intensiven, beißenden Geruch ausströmten. Dorian wich einen Schritt zurück, bevor er fortfuhr: „Die beiden haben schon den Richtigen erwischt, als sie über mich herfielen. Ich bin nämlich Dorian Hunter, dessen Besuch Ihnen angekündigt wurde. Als ich einen falschen Namen nannte, tat ich es aus Vorsicht. Aber jetzt kann ich mein Inkognito lüften. Sie haben mir gegenüber auch Ihr wahres Gesicht gezeigt.“
Dorian hatte sich auf einen neuerlichen Wutausbruch des Verwalters vorbereitet und damit gerechnet, daß sich dieser nun gegen ihn richten würde. Doch er reagierte ganz anders.
Er legte den beiden Ausgepeitschten seine großen, schwieligen Hände auf die wunden Schultern und zwang sie auf die Knie. Dann kniete er selbst zwischen ihnen nieder, und sie steckten alle drei die Köpfe zusammen und begannen, wie im Gebet zu murmeln.

Die Hexe von Andorra
Dämonenkiller-Neuauflage Nr. 77
Seite 19, 1. Spalte, 8. Absatz – Seite 19, 2. Spalte, 4. Absatz

Die beiden Schäfer kamen wie geprügelte Hunde näher.
Dorian schreckte vor dem zurück, was er in Quintanos Augen zu sehen glaubte.
Es glomm nicht nur lodernder Haß darin, sondern dahinter, in einem Abgrund, der die Tiefe seiner Seele sein mochte, vermeinte Dorian ein unkontrollierbares, unlöschbares Feuer zu erkennen, wie es nur in einem kranken Geist auflodern konnte. Doch schon im nächsten Augenblick legte sich ein alles verhüllender Schleier vor den Abgrund. Quintanos Blick wurde wieder klar. Er entspannte sich.
„Sie haben Ihre Leute umsonst getadelt“, sagte Dorian dicht vor dem zerfurchten Gesicht, dessen Barthaare fast seine Nase streiften und die einen intensiven, beißenden Geruch ausströmten. Dorian wich einen Schritt zurück, bevor er fortfuhr: „Die beiden haben schon den Richtigen erwischt, als sie über mich herfielen. Ich bin nämlich Dorian Hunter, dessen Besuch Ihnen angekündigt wurde. Als ich einen falschen Namen nannte, tat ich es aus Vorsicht. Aber jetzt kann ich mein Inkognito lüften. Sie haben mir gegenüber auch Ihr wahres Gesicht gezeigt.“
Dorian hatte sich auf einen neuerlichen Wutausbruch des Verwalters vorbereitet und damit gerechnet, daß sich dieser nun gegen ihn richten würde. Doch er reagierte ganz anders.
Er legte den beiden Schäfern seine großen, schwieligen Hände auf die wunden Schultern und zwang sie auf die Knie. Dann kniete er selbst zwischen ihnen nieder, und sie steckten alle drei die Köpfe zusammen und begannen, wie im Gebet zu murmeln.

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Die Hexe von Andorra
Dämonenkiller Nr. 77
Seite 20, 2. Spalte, 5. Absatz

Dorian stellte die Whiskyflasche auf den steinernen Tisch, der aus einem Stück gehauen war und eher wie ein Opferstein aussah, mit den Teufelsmasken und -fratzen auf allen vier Seiten und der halbkugelförmigen Vertiefung in der Mitte der Platte, die dazu gedacht sein konnte, das Blut des Opfers aufzufangen.

Die Hexe von Andorra
Dämonenkiller-Neuauflage Nr. 77
Seite 20, 2. Spalte, 3. Absatz

Dorian stellte die Whiskyflasche auf den steinernen Tisch, der aus einem Stück gehauen war und eher wie ein Opferstein aussah, mit den Teufelsmasken und -fratzen auf allen vier Seiten und der halbkugelförmigen Vertiefung in der Mitte der Platte.

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Die Hexe von Andorra
Dämonenkiller Nr. 77
Seite 23, 2. Spalte, 4. Absatz

„Weil Sie die Peitsche fürchten?“ fragte Dorian und versuchte, in dem ausdruckslosen Gesicht des Mannes zu lesen.

Die Hexe von Andorra
Dämonenkiller-Neuauflage Nr. 77
Seite 23, 1. Spalte, 6. Absatz

„Weil Sie Ihren Herrn fürchten?“ fragte Dorian und versuchte, in dem ausdruckslosen Gesicht des Mannes zu lesen.

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Die Hexe von Andorra
Dämonenkiller Nr. 77
Seite 27, 1. Spalte, 8. Absatz – Seite 27, 2. Spalte, 1. Absatz

„Julio ist nicht tot“, behauptete sie. „Er lebt. Ich weiß es. Er ist nur ihr Gefangener. Sie foltern ihn, um von ihm mein Versteck zu erfahren. Sie wollen mich auf den Scheiterhaufen bringen und ich weiß, daß ihnen das eines Tages gelingen wird. Ich habe in einer Vision gesehen, wie ich bei lebendigem Leib verbrannt werde. Im Grunde fürchte ich den Tod nicht, nur möchte ich zuvor erfahren, warum sie mich so hassen, daß sie mich töten wollen. Ich kenne sie doch überhaupt nicht.“

Die Hexe von Andorra
Dämonenkiller-Neuauflage Nr. 77
Seite 27, 1. Spalte, 4. Absatz

„Julio ist nicht tot“, behauptete sie. „Er lebt. Ich weiß es. Er ist nur ihr Gefangener. Sie wollen von ihm mein Versteck erfahren. Sie wollen mich auf den Scheiterhaufen bringen und ich weiß, daß ihnen das eines Tages gelingen wird. Ich habe in einer Vision gesehen, wie ich bei lebendigem Leib verbrannt werde. Im Grunde fürchte ich den Tod nicht, nur möchte ich zuvor erfahren, warum sie mich so hassen, daß sie mich töten wollen. Ich kenne sie doch überhaupt nicht.“

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Die Hexe von Andorra
Dämonenkiller Nr. 77
Seite 32, 2. Spalte, 7. Absatz – Seite 33, 1. Spalte, 5. Absatz

Er hörte die Stimmen nun deutlicher: das Wimmern und das wütende Brüllen kam von links. Jetzt war auch ein Kettenrasseln zu hören und das Knallen einer Peitsche.
Dorian erreichte das Ende eines Ganges. Da war eine Tür. Hinter dieser mußte die Folterkammer sein, in der Quintano sein Opfer quälte.
Der Dämonenkiller war versucht die Tür einfach aufzustoßen und hineinzustürmen, aber dann überlegte er es sich anders und öffnete sie langsam und so leise wie nur möglich.
Und damit war er gut beraten.
Was er sah, traf ihn völlig überraschend, wie ein Schlag ins Gesicht.
Er blickte in keine Folterkammer sondern in eine romanische Kapelle. Isidor lag vor dem Altar bäuchlings auf dem Boden. Sein Oberkörper war entblößt. Links und rechts von ihm standen zwei Männer mit Kapuzen. Der eine schwang eine Peitsche, der andere eine Kette, und sie geißelten Quintano abwechselnd, der sie mit brüllender Stimme dazu aufforderte und, wenn er vor Schmerz nicht gerade schrie, wimmernd beteuerte, daß er gefehlt hätte und die Züchtigung verdiente: „Reinigt mich! Treibt den bösen Feind aus!“

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Die Hexe von Andorra
Dämonenkiller-Neuauflage Nr. 77
Seite 32, 2. Spalte, 6. Absatz – Seite 33, 1. Spalte, 3. Absatz

Er hörte die Stimmen nun deutlicher: das Wimmern und das wütende Brüllen kam von links. Jetzt war auch ein Kettenrasseln zu hören.
Dorian erreichte das Ende eines Ganges. Da war eine Tür.
Der Dämonenkiller war versucht die Tür einfach aufzustoßen und hineinzustürmen, aber dann überlegte er es sich anders und öffnete sie langsam und so leise wie nur möglich.
Und damit war er gut beraten.
Was er sah, traf ihn völlig überraschend, wie ein Schlag ins Gesicht.
Er blickte in eine romanische Kapelle. Isidor lag vor dem Altar bäuchlings auf dem Boden. Sein Oberkörper war entblößt. Links und rechts von ihm standen zwei Männer mit Kapuzen. Sie geißelten Quintano abwechselnd, der sie mit brüllender Stimme dazu aufforderte und, wenn er vor Schmerz nicht gerade schrie, wimmernd beteuerte, daß er gefehlt hätte und die Züchtigung verdiente: „Reinigt mich! Treibt den bösen Feind aus!“

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Die Hexe von Andorra
Dämonenkiller Nr. 77
Seite 33, 1. Spalte, 10. Absatz

„Ich weiß nur mit Sicherheit, daß hier unzählige Menschen zu Tode gefoltert wurden“, antwortete Dorian.

Die Hexe von Andorra
Dämonenkiller-Neuauflage Nr. 77
Seite 33, 1. Spalte, 10. Absatz

„Ich weiß nur mit Sicherheit, daß hier unzählige Menschen zu Tode kamen“, antwortete Dorian.

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Die Hexe von Andorra
Dämonenkiller Nr. 77
Seite 34, 1. Spalte, 6. Absatz

Quintano erschien in Begleitung von Jerez. Der Verwalter trug einen violetten Umhang mit einem weißen, achteckigen Kreuz darauf, wie ihn früher die spanischen Inquisitoren bei ihren Amtshandlungen getragen hatten. Er ging etwas gebeugt. Sein Gesicht war noch vom Schmerz gezeichnet, aber als er mit fester Stimme zu sprechen begann, war ihm nichts mehr davon anzumerken, daß er ausgepeitscht worden war.

Die Hexe von Andorra
Dämonenkiller-Neuauflage Nr. 77
Seite 34, 1. Spalte, 4. Absatz

Quintano erschien in Begleitung von Jerez. Der Verwalter trug einen violetten Umhang mit einem weißen, achteckigen Kreuz darauf, wie ihn früher die spanischen Inquisitoren bei ihren Amtshandlungen getragen hatten. Er ging etwas gebeugt. Sein Gesicht war noch vom Schmerz gezeichnet, aber als er mit fester Stimme zu sprechen begann, war ihm nichts mehr davon anzumerken, daß er gegeißelt worden war.

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Die Hexe von Andorra
Dämonenkiller Nr. 77
Seite 34, 1. Spalte, 9. Absatz

Die Franzosen begannen bald zu murren. Sie wollten Geschichten über Blut und Tod hören, über die ruhelos durch das alte Gemäuer ziehenden Seelen der Gefolterten.

Die Hexe von Andorra
Dämonenkiller-Neuauflage Nr. 77
Seite 34, 1. Spalte, 7. Absatz

Die Franzosen begannen bald zu murren. Sie wollten Geschichten über die ruhelos durch das alte Gemäuer ziehenden Seelen hören.

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Die Hexe von Andorra
Dämonenkiller Nr. 77
Seite 34, 2. Spalte, 5. Absatz – Seite 35, 1. Spalte, 1. Absatz

„Der damalige Burgherr hieß Manuel Etzarch de Alicante. Er trieb es schlimmer als alle seine Vorfahren. Er terrorisierte die Bewohner des gesamten Tales und raubte ihre Töchter, die er für seine dunklen Zeremonien und Orgien mißbrauchte. In diesem Tal geschah durch viele Jahre hindurch himmelschreiendes Unrecht, aber Etzarch verstand es, die einfachen Leute derart einzuschüchtern, daß sie ihn nicht verrieten, so daß die Kunde seines furchtbaren Wirkens nicht über die Grenzen Andorras drang.

Die Hexe von Andorra
Dämonenkiller-Neuauflage Nr. 77
Seite 34, 2. Spalte, 3. Absatz

„Der damalige Burgherr hieß Manuel Etzarch de Alicante. Er trieb es schlimmer als alle seine Vorfahren. Er terrorisierte die Bewohner des gesamten Tales und raubte ihre Töchter. In diesem Tal geschah durch viele Jahre hindurch himmelschreiendes Unrecht, aber Etzarch verstand es, die einfachen Leute derart einzuschüchtern, daß sie ihn nicht verrieten, so daß die Kunde seines furchtbaren Wirkens nicht über die Grenzen Andorras drang.

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Die Hexe von Andorra
Dämonenkiller Nr. 77
Seite 36, 1. Spalte, 7. Absatz – Seite 36, 2. Spalte, 7. Absatz

Die Tagebücher der Quintanos interessierten ihn im Augenblick mehr als alles andere.

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Die Krypta lag zwei Geschosse unter der Erde. Quintano hatte nicht zuviel versprechen. Dort waren in Wandnischen genau vierhundertundneunundvierzig kupferne Urnen untergebracht. Jede war beschildert, enthielt Namen und einen kurzen Lebenslauf des Eingeäscherten war zu erkennen, daß sich nicht wenige Kinder darunter befanden.
Jean Cassell blieb vor einer Urnenreihe stehen und besah sich die Inschriften genauer. Er wurde blaß, als er las, was draufstand, und winkte einen seiner Freunde heran, die mit Quintano bereits weitergegangen waren.
„Sieh dir das an!“ sagte Cassell. „Lies mal das Datum auf dieser Urne!“
Der Freund kam der Aufforderung nach.
„Uriela“, las er und blickte Cassell an. „Komischer Name, nicht wahr?“
„Das Datum meine ich“, sagte Cas¬sell ungeduldig.
„Geboren 1901 in Andorra-la-Vella“, las der andere. „Verbrannt im Jahre des Herrn 1955 zu Basajaun, nachdem sie unter der Folter gestanden hatte, eine Hexe zu sein. Verrückt, total verrückt.“

Die Hexe von Andorra
Dämonenkiller-Neuauflage Nr. 77
Seite 36, 1. Spalte, 6. Absatz – Seite 36, 2. Spalte, 5. Absatz

Die Tagebücher der Quintanos interessierten ihn im Augenblick mehr als alles andere.

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Jean Cassell blieb vor einer Urnenreihe stehen und besah sich die Inschriften genauer. Er wurde blaß, als er las, was draufstand, und winkte einen seiner Freunde heran, die mit Quintano bereits weitergegangen waren.
„Sieh dir das an!“ sagte Cassell. „Lies mal das Datum auf dieser Urne!“
Der Freund kam der Aufforderung nach.
„Uriela“, las er und blickte Cassell an. „Komischer Name, nicht wahr?“
„Das Datum meine ich“, sagte Cassell ungeduldig.
„Geboren 1901 in Andorra-la-Vella“, las der andere. „Verbrannt im Jahre des Herrn 1964 zu Basajaun, nachdem sie unter der Folter gestanden hatte, eine Hexe zu sein. Verrückt, total verrückt.“

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Die Hexe von Andorra
Dämonenkiller Nr. 77
Seite 39, 1. Spalte, 2. Absatz

Cassell zuckte zurück. Er blickte in eine lange Halle, die mit unzähligen Folterinstrumenten vollgestopft war. Im Hintergrund stand ein langer Tisch mit einem Dutzend Stühlen. Auf dem Tisch standen nur ein schlichtes Kreuz und links und rechts davon je eine Kerze. Über dem Tisch hing das Banner der spanischen Inquisition.

Die Hexe von Andorra
Dämonenkiller-Neuauflage Nr. 77
Seite 38, 2. Spalte, 14. Absatz – Seite 39, 1. Spalte, 1. Absatz

Cassell zuckte zurück. Er blickte in eine lange Halle. Im Hintergrund stand ein langer Tisch mit einem Dutzend Stühlen. Auf dem Tisch standen nur ein schlichtes Kreuz und links und rechts davon je eine Kerze. Über dem Tisch hing das Banner der spanischen Inquisition.

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Die Hexe von Andorra
Dämonenkiller Nr. 77
Seite 39, 2. Spalte, 3. Absatz

Quintano begab sich zu dem freien Platz in der Mitte des Tisches. Vier der Kapuzenmänner kamen zu Cassell und nahmen ihn zwischen sich. Als er ihnen ausweichen wollte, wurde er brutal an den Armen gepackt.

Die Hexe von Andorra
Dämonenkiller-Neuauflage Nr. 77
Seite 39, 1. Spalte, 12 Absatz – Seite 39, 2. Spalte, 1. Absatz

Quintano begab sich zu dem freien Platz in der Mitte des Tisches. Vier der Kapuzenmänner kamen zu Cassell und nahmen ihn zwischen sich. Als er ihnen ausweichen wollte, wurde er an den Armen gepackt.

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Die Hexe von Andorra
Dämonenkiller Nr. 77
Seite 39, 2. Spalte, 8. Absatz – Seite 40, 1. Spalte, 6. Absatz

Er verstummte, als er erkannte, daß Quintano ihm keinen Glauben schenkte. Dieser Verrückte meinte tatsächlich, was er sagte. Cassell suchte verzweifelt nach einem Ausweg. Er wollte aus dem, Kreis der Kapuzenmänner ausbrechen, einfach irgendwohin fliehen, aber sie hielten ihn an den Armen fest. Als er sich zur Wehr setzten wollte, brachen sie seinen schwachen Widerstand mit einigen schmerzhaften Schlägen.
Wiederholen Sie Ihr freiwilliges Geständnis! Oder müssen wir Sie erst dem peinlichen Verhör unterziehen?“ drang Quintanos Stimme wie aus weiter Ferne zu ihm.
Cassell krümmte sich im Griff der Kapuzenmänner. Tränen rannen ihm übers Gesicht.
„Aber was soll ich denn gestehen? Ich wollte mir doch nur einen Scherz erlauben. Verstehen Sie denn nicht, Quintano?“
Quintano gab den Kapuzenmännern einen Wink.
„Beginnt mit der Folter ersten Grades! Legt dem Beschuldigten die Daumenschrauben an!“
„Nein!“ schrie Cassell verzweifelt, als ihn die Kapuzenmänner zu einem Folterinstrument zerrten. Und immer wieder: „Nein! Nicht! Ich will nicht! Nein! Nein!“

Die Hexe von Andorra
Dämonenkiller-Neuauflage Nr. 77
Seite 39, 2. Spalte, 6. Absatz – Seite 40, 1. Spalte, 3. Absatz

Er verstummte, als er erkannte, daß Quintano ihm keinen Glauben schenkte. Dieser Verrückte meinte tatsächlich, was er sagte. Cassell suchte verzweifelt nach einem Ausweg. Er wollte aus dem, Kreis der Kapuzenmänner ausbrechen, einfach irgendwohin fliehen, aber sie hielten ihn an den Armen fest. Als er sich zur Wehr setzten wollte, brachen sie seinen schwachen Widerstand.
Wiederholen Sie Ihr freiwilliges Geständnis! Oder müssen wir Sie erst dem peinlichen Verhör unterziehen?“ drang Quintanos Stimme wie aus weiter Ferne zu ihm.
Cassell krümmte sich im Griff der Kapuzenmänner. Tränen rannen ihm übers Gesicht.
„Aber was soll ich denn gestehen? Ich wollte mir doch nur einen Scherz erlauben. Verstehen Sie denn nicht, Quintano?“
Quintano gab den Kapuzenmännern einen Wink.
„Nein!“ schrie Cassell verzweifelt, als ihn die Kapuzenmänner zu einem Folterinstrument zerrten. Und immer wieder: „Nein! Nicht! Ich will nicht! Nein! Nein!“

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Die Hexe von Andorra
Dämonenkiller Nr. 77
Seite 40, 2. Spalte, 10. Absatz – Seite 41, 1. Spalte, 1. Absatz

„Es war Isidor Quintano, der beschlossen hatte, Julio zu dir gehen zu lassen und ihm zu folgen“, beteuerte Fabian Baroja. „Ich würde doch nicht meinen eigenen Sohn verraten. Ich würde doch nicht zulassen, daß man ihn in den Kerker wirft und quält.“

Die Hexe von Andorra
Dämonenkiller-Neuauflage Nr. 77
Seite 40, 2. Spalte, 73. Absatz

„Es war Isidor Quintano, der beschlossen hatte, Julio zu dir gehen zu lassen und ihm zu folgen“, beteuerte Fabian Baroja. „Ich würde doch nicht meinen eigenen Sohn verraten. Ich würde doch nicht zulassen, daß man ihn in den Kerker wirft.“

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Die Hexe von Andorra
Dämonenkiller Nr. 77
Seite 45, 1. Spalte, 6. Absatz – Seite 45, 2. Spalte, 4. Absatz

Dorian schlug dem Angreifer die flache Klinge gegen die Seite, daß er den Halt verlor und zu Boden fiel. Da tauchte dahinter ein zweiter Kapuzenmann auf, der mit einem vorgehaltenen Spieß Dorian anlief. Der Dämonenkiller konnte nicht mehr ausweichen, sondern sah seine einzige Rettung darin, das Schwert gegen den Schaft zu schlagen, um so die Richtung des Spießes zu verändern. Das gelang ihm. Der Kapuzenmann aber war so in Schwung, daß er sich nicht mehr stoppen konnte und seinen Kameraden mit der Lanze aufspießte. Ein furchtbarer Schrei folgte, der von den Wänden widerhallte. Dorian schlug dem Kapuzenmann mit dem Spieß die abgeflachte Seite des Schwertes über den Kopf, daß er bewußtlos zusammenbrach.
Dorian war klar, daß der Todesschrei die anderen herbeilocken würde; deshalb machte er, daß er von hier wegkam. Er erreichte ohne weiteren Zwischenfall ein Gewölbe mit vielen Eisentüren, die Gucklöcher hatten. Das schien das Verlies zu sein.
Bevor sich Dorian entschließen konnte, wohin er sich wenden sollte, vernahm er hinter einer der Zellentüren ein Wimmern. Sich nach eventuellen Verfolgern umblickend, ging er hin und öffnete die Klappe und leuchtete mit der Taschenlampe ins Innere.
Ihm bot sich ein furchtbarer Anblick. In einer Zelle, zehn Fuß breit und ebenso lang und halb so hoch, kauerte die entsetzlich zugerichtete Gestalt eines Mannes. Seine Arme und Beine waren zusammengekettet, im Mund hatte er einen Knebel, damit er nicht schreien konnte. Ratten stoben nach allen Richtungen auseinander, als das Licht der Taschenlampe auf sie fiel. Der Gefangene gab ein Geräusch von sich, das sich wie ein Kichern anhörte. Die Augen hatte er krampfhaft geschlossen.

Die Hexe von Andorra
Dämonenkiller-Neuauflage Nr. 77
Seite 45, 1. Spalte, 5. Absatz – Seite 45, 2. Spalte, 3. Absatz

Dorian schlug dem Angreifer die flache Klinge gegen die Seite, daß er den Halt verlor und zu Boden fiel. Da tauchte dahinter ein zweiter Kapuzenmann auf, der mit einem vorgehaltenen Spieß Dorian anlief. Der Dämonenkiller konnte nicht mehr ausweichen, sondern sah seine einzige Rettung darin, das Schwert gegen den Schaft zu schlagen, um so die Richtung des Spießes zu verändern. Das gelang ihm. Der Kapuzenmann aber war so in Schwung, daß er sich nicht mehr stoppen konnte und seinen Kameraden mit der Lanze traf.
Dorian schlug dem Kapuzenmann mit dem Spieß die abgeflachte Seite des Schwertes über den Kopf, daß er bewußtlos zusammenbrach.
Dorian war klar, daß der Lärm die anderen herbeilocken würde; deshalb machte er, daß er von hier wegkam. Er erreichte ohne weiteren Zwischenfall ein Gewölbe mit vielen Eisentüren, die Gucklöcher hatten. Das schien das Verlies zu sein.
Bevor sich Dorian entschließen konnte, wohin er sich wenden sollte, vernahm er hinter einer der Zellentüren ein Wimmern. Sich nach eventuellen Verfolgern umblickend, ging er hin und öffnete die Klappe und leuchtete mit der Taschenlampe ins Innere.
Ihm bot sich ein furchtbarer Anblick. In einer Zelle, zehn Fuß breit und ebenso lang und halb so hoch, kauerte die Gestalt eines Mannes. Seine Arme und Beine waren zusammengekettet, im Mund hatte er einen Knebel, damit er nicht schreien konnte. Der Gefangene gab ein Geräusch von sich, das sich wie ein Kichern anhörte. Die Augen hatte er krampfhaft geschlossen.

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Die Hexe von Andorra
Dämonenkiller Nr. 77
Seite 46, 1. Spalte, 10. Absatz

„Nein, das ist nicht wahr“, beteuerte Fabian Baroja. „Quintano hat mich gezwungen, dieses Gewand zu tragen. Ich mache bei diesem schändlichen Treiben nur mit, weil er sonst meinen Sohn tötet. Sie müssen mir vertrauen, Señor Hunter. Ich habe von Sixta eine Nachricht für Sie. Sie hat gesagt, daß sie sich mit Ihnen in Verbindung setzen wird.“

Die Hexe von Andorra
Dämonenkiller-Neuauflage Nr. 77
Seite 45, 2. Spalte, 13. Absatz – Seite 46, 1. Spalte, 1. Absatz

„Nein, das ist nicht wahr“, beteuerte Fabian Baroja. „Quintano hat mich gezwungen, dieses Gewand zu tragen. Ich mache bei diesem schändlichen Treiben nur mit, weil er sonst meinen Sohn tötet. Sie müssen mir vertrauen, Señor Hunter. Ich habe von Sixta eine Nachricht für Sie. Sie hat gesagt, daß sie sich mit Ihnen in Verbindung setzen wird.“

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Die Hexe von Andorra
Dämonenkiller Nr. 77
Seite 47, 2. Spalte, 5. Absatz – Seite 48, 1. Spalte, 1. Absatz

„Sie werden es bald sehen.“
„Zeigen Sie uns nun endlich die Folterkammer?“ fragte Paul Duponte hoffnungsvoll.
„Cassell erwartet Sie dort.“
„Mir gefällt es gar nicht, daß sich Quintano immer so undeutlich ausdrückt“, sagte Daniel Clementis in einem Dialekt, den der Verwalter nicht verstehen konnte.
„Er ist eben ein Spinner“, erwiderte Duponte im gleichen Dialekt. „Wollen wir ihm doch nicht die Freude verderben. Wir werden schon unseren Spaß haben.“
Als sie jedoch die Folterkammer betraten und die Tür hinter ihnen ins Schloß fiel, da verging ihnen das Lachen. Aber keiner von ihnen erfaßte sofort den Ernst der Situation, obwohl sie sahen, daß ihr Freund mit Armen und Beinen in einem Block eingespannt war, sein entblößter Rücken Striemen aufwies und seine Zehen und Finger blutig waren. Cassell war so schwach, daß er den Kopf kaum heben konnte. Er blickte ihnen stumpf entgegen und murmelte irgendetwas Unverständliches.
Dennoch, obwohl sie sich mit eigenen Augen davon überzeugen konnten, daß ihr Freund gefoltert worden war, dauerte es eine geraume Weile, bis sie das richtig begriffen.
„Das kann nicht wahr sein!“ sagte einer. „Sie können Jean nicht wirklich so zugerichtet haben!“

Die Hexe von Andorra
Dämonenkiller-Neuauflage Nr. 77
Seite 47, 1. Spalte, 12. Absatz – Seite 47, 2. Spalte, 3. Absatz

„Sie werden es bald sehen.“
„Mir gefällt es gar nicht, daß sich Quintano immer so undeutlich ausdrückt“, sagte Daniel Clementis in einem Dialekt, den der Verwalter nicht verstehen konnte.
„Er ist eben ein Spinner“, erwiderte Duponte im gleichen Dialekt. „Wollen wir ihm doch nicht die Freude verderben. Wir werden schon unseren Spaß haben.“
Als sie jedoch die Kammer betraten und die Tür hinter ihnen ins Schloß fiel, da verging ihnen das Lachen. Aber keiner von ihnen erfaßte sofort den Ernst der Situation, obwohl sie sahen, daß ihr Freund so schwach war,  daß er den Kopf kaum heben konnte. Er blickte ihnen stumpf entgegen und murmelte irgendetwas Unverständliches.
„Das kann nicht wahr sein!“ sagte einer. „Sie können Jean nicht wirklich so zugerichtet haben!“

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Die Hexe von Andorra
Dämonenkiller Nr. 77
Seite 48, 2. Spalte, 3. – 6. Absatz

Cassells Kopf ruckte hoch. Er blickte seine Freunde aus blutunterlaufenen Augen an.
„Verzeiht mir!“ sagte er mit schwacher Stimme. „Ich habe diese Tortur nicht länger mehr ertragen, so daß ich alles gestanden habe, was sie von mir hören wollten. Das sind wahre Teufel.“
Er hatte es kaum gesagt, als die Peitsche auf seinen Rücken niederknallte.
„Es gibt natürlich einen Weg, um der Folter zu entgehen“, sagte Quintano. „Es ist eine schnelle, saubere Methode, um die Schuld oder Unschuld eines Angeklagten absolut zuverläßlich herauszufinden.“

Die Hexe von Andorra
Dämonenkiller-Neuauflage Nr. 77
Seite 48, 1. Spalte, 6. + 7. Absatz

Cassells Kopf ruckte hoch. „Verzeiht mir!“ sagte er mit schwacher Stimme. „Ich habe diese Tortur nicht länger mehr ertragen, so daß ich alles gestanden habe, was sie von mir hören wollten. Das sind wahre Teufel.“
„Es gibt natürlich einen Weg, um der Folter zu entgehen“, sagte Quintano. „Es ist eine schnelle, saubere Methode, um die Schuld oder Unschuld eines Angeklagten absolut zuverläßlich herauszufinden.“

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Die Hexe von Andorra
Dämonenkiller Nr. 77
Seite 49, 1. Spalte, 4. Absatz

Duponte betrachtete die seltsame Statue in zehn Meter Entfernung. Sie war zwei Meter groß und trug ein wallendes Kleid, das zerschlissen war und dunkle Flecke - wie von Blut - hatte; aber es konnte auch Schmutz sein. Das Kleid bedeckte den ganzen Körper, und es wehte leicht im Luftzug, der von irgendwoher kam.

Die Hexe von Andorra
Dämonenkiller-Neuauflage Nr. 77
Seite 48, 2. Spalte, 8. Absatz

Duponte betrachtete die seltsame Statue in zehn Meter Entfernung. Sie war zwei Meter groß und trug ein wallendes Kleid, das zerschlissen war und dunkle Flecke hatte. Das Kleid bedeckte den ganzen Körper, und es wehte leicht im Luftzug, der von irgendwoher kam.

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Die Hexe von Andorra
Dämonenkiller Nr. 77
Seite 49, 2. Spalte, 3. Absatz

Quintano nickte feierlich. „Es ist ein Gottesurteil. Sie können aber auch die Folter vorziehen.“

Die Hexe von Andorra
Dämonenkiller-Neuauflage Nr. 77
Seite 49, 1. Spalte, 5. Absatz

Quintano nickte feierlich. „Es ist ein Gottesurteil.“

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Die Hexe von Andorra
Dämonenkiller Nr. 77
Seite 50, 1. Spalte, 6. Absatz – Seite 50, 2. Spalte, 1. Absatz

In dieser verzweifelten Situation machte er eine weitere Entdeckung. Durch das Kleid hindurch schimmerte es metallen. Etwas drängte aus dem Körper der Jungfrau, etwas Spitzes, Scharfes.
Messer!
Zum Teufel! Der verborgene Mechanismus hatte nicht nur die Arme in Bewegung gesetzt, sondern er ließ auch Messer aufschnappen, die sich ihm unaufhaltsam näherten, während ihn die Arme dieser teuflischen Foltermaschine unerbittlich dagegen drückte.
Als Duponte das kalte, tödliche Metall auf seiner Haut spürte, schrie er auf.
Der verborgene Mechanismus lief weiter ab; und so langsam er ablief, so langsam schlossen sich die Arme, wurden die Messer und Eisendornen ausgefahren.

Die Hexe von Andorra
Dämonenkiller-Neuauflage Nr. 77
Seite 49, 2. Spalte, 7. Absatz – Seite 50, 1. Spalte, 4. Absatz

In dieser verzweifelten Situation machte er eine weitere Entdeckung. Durch das Kleid hindurch schimmerte es metallen. Etwas drängte aus dem Körper der Jungfrau, etwas Spitzes.
Messer!
Zum Teufel! Der verborgene Mechanismus hatte nicht nur die Arme in Bewegung gesetzt, sondern er ließ auch Messer aufschnappen, die sich ihm unaufhaltsam näherten, während ihn die Arme dieser teuflischen Maschine unerbittlich dagegen drückte.
Als Duponte das kalte, tödliche Metall auf seiner Haut spürte, schrie er auf.

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Die Hexe von Andorra
Dämonenkiller Nr. 77
Seite 51, 1. Spalte, 5. Absatz – Seite 51, 2. Spalte, 6. Absatz

Der Dämonenkiller ließ seinen Blick in diese Richtung wandern. Was er sah, ließ ihm das Blut in den Adern gefrieren.
Er hatte zwar vermutet, daß das Räderwerk irgendein Folterinstrument bewegte, aber an so etwas Furchtbares hatte er nicht gedacht.
Dort stand eine zwei Meter hohe Frauenstatue, die mit ihren von dem Räderwerk bewegten Armen ein Opfer umschlang und es immer fester an sich drückte. Dorian erkannte in dem kleinen, dicklichen Mann Paul Duponte. Er schrie unter entsetzlichen Qualen. Sein Körper zuckte unter dem Aufprall irgendwelcher Stöße. Dorian sah, daß aus dem Körper der Frauenstatue scharfe Klingen wuchsen.
„Duponte!“ schrie Dorian durch die Klappe. „Halten Sie aus! Ich werde Ihnen helfen!“
Dorian verließ seinen Beobachtungsposten und wandte sich dem Räderwerk zu. Er versuchte es anzuhalten, und es gelang ihm auch, eines der Gewichte von dem Seil zu trennen. Aber das Uhrwerk lief weiter.
Aus dem anderen Raum hallte Quintanos wahnsinniges Gelächter herüber.
Dorian wollte sich gerade nach dem Schwertstumpf bücken, als die Tür aufging.
Ein Kapuzenmann erschien und stach mit einem Spieß nach Dorian, der dem Angriff gerade noch entgehen konnte. Er packte die Lanze am Schaft und zog daran. Der Mann ließ nicht los, so daß Dorian ihn mit der Lanze einfach von sich stieß. Der Vermummte stürzte so unglücklich, daß er in das Räderwerk fiel.
Sein Todesschrei wurde von dem Geräusch brechender Knochen übertönt.
Dorian stellte mit einiger Erleichterung fest, daß die Foltermaschine zum Stillstand gekommen war. Aber er wußte nicht, ob das Duponte noch retten würde, denn seine Schreie waren inzwischen verstummt.

Die Hexe von Andorra
Dämonenkiller-Neuauflage Nr. 77
Seite 50, 2. Spalte, 7. Absatz – Seite 50, 1. Spalte, 6. Absatz

Der Dämonenkiller ließ seinen Blick in diese Richtung wandern. Was er sah, ließ ihm das Blut in den Adern gefrieren.
Dort stand eine zwei Meter hohe Frauenstatue, die mit ihren von dem Räderwerk bewegten Armen ein Opfer umschlang und es immer fester an sich drückte. Dorian erkann¬te in dem kleinen, dicklichen Mann Paul Duponte. Er schrie. Dorian sah, daß aus dem Körper der Frauenstatue scharfe Klingen wuchsen.
„Duponte!“ schrie Dorian durch die Klappe. „Halten Sie aus! Ich werde Ihnen helfen!“
Dorian verließ seinen Beobachtungsposten und wandte sich dem Räderwerk zu. Er versuchte es anzuhalten, und es gelang ihm auch, eines der Gewichte von dem Seil zu trennen. Aber das Uhrwerk lief weiter.
Aus dem anderen Raum hallte Quintanos wahnsinniges Gelächter herüber.
Dorian wollte sich gerade nach dem Schwertstumpf bücken, als die Tür aufging.
Ein Kapuzenmann erschien und stach mit einem Spieß nach Dorian, der dem Angriff gerade noch entgehen konnte. Er packte die Lanze am Schaft und zog daran. Der Mann ließ nicht los, so daß Dorian ihn mit der Lanze einfach von sich stieß. Der Vermummte stürzte so unglücklich, daß er in das Räderwerk fiel.
Dorian stellte mit einiger Erleichterung fest, daß die Foltermaschine zum Stillstand gekommen war. Aber er wußte nicht, ob das Duponte noch retten würde.

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Die Hexe von Andorra
Dämonenkiller Nr. 77
Seite 52, 1. Spalte, 9. Absatz – Seite 52, 2. Spalte, 5. Absatz

Die Kapuzenmänner öffneten mit rasselndem Schlüsselbund eine Zelle und schleppten den übel zugerichteten Mann herbei, den Dorian durch das Guckloch gesehen hatte.
Baroja kniete neben Julio, der seine vielfach gebrochenen Glieder überhaupt nicht bewegen konnte, nieder, und schloß ihn in die Arme. Dabei löste er mit einer Hand den Knebel aus seinem Mund.
„Julio, sage, daß wir uns lieben“, redete er auf ihn ein. „Ich hätte meine eigene Seele dafür gegeben, wenn es dich gerettet hätte. Wieviel lieber wäre es mir gewesen, wenn der böse Feind mich an deiner statt als Opfer genommen hätte. Es wäre mir dann wenigstens erspart geblieben, dich zu foltern. Aber ich verspreche dir, daß deine Leiden nun ein Ende ha-ben. Du wirst die Jungfrau küssen.“
„Nein, das dürfen Sie nicht tun, Baroja!“ fiel ihm Dorian ins Wort. „Haben Sie Ihrem Sohn nicht schon genug angetan? Wollen Sie ihn nun noch selbst töten?“
„Ich werde ihn von den Leiden dieses Lebens erlösen, damit er doch noch seinen Seelenfrieden bekommt“, sagte Baroja salbungsvoll.
Der Dämonenkiller wurde in jene Zelle gesperrt, aus der man Julio geholt hatte. Dort herrschte ein furchtbarer Gestank. Ratten stoben erschreckt in alle Richtungen davon, als man Dorians Körper auf das schmutzige Stroh warf.
Bevor die Zellentür ins Schloß fiel, sah Dorian noch, wie Fabian Baroja seinen Sohn innig an sich drückte und beruhigend auf ihn einredete. Julio kicherte dazu. Vielleicht war es für ihn besser, wenn er aus diesem Leben schied. Lange hätte er diese Tortur ohnehin nicht mehr durchgestanden.

Die Hexe von Andorra
Dämonenkiller-Neuauflage Nr. 77
Seite 51, 2. Spalte, 10. Absatz – Seite 52, 1. Spalte, 6. Absatz

Die Kapuzenmänner öffneten mit rasselndem Schlüsselbund eine Zelle und schleppten den Mann herbei, den Dorian durch das Guckloch gesehen hatte.
Baroja kniete neben Julio, der seine Glieder überhaupt nicht bewegen konnte, nieder, und schloß ihn in die Arme. Dabei löste er mit einer Hand den Knebel aus seinem Mund.
„Julio, sage, daß wir uns lieben“, redete er auf ihn ein. „Ich hätte meine eigene Seele dafür gegeben, wenn es dich gerettet hätte. Wieviel lieber wäre es mir gewesen, wenn der böse Feind mich an deiner statt als Opfer genommen hätte. Aber ich verspreche dir, daß deine Leiden nun ein Ende haben. Du wirst die Jungfrau küssen.“
„Nein, das dürfen Sie nicht tun, Baroja!“ fiel ihm Dorian ins Wort. „Haben Sie Ihrem Sohn nicht schon genug angetan? Wollen Sie ihn nun noch selbst töten?“
„Ich werde ihn von den Leiden dieses Lebens erlösen, damit er doch noch seinen Seelenfrieden bekommt“, sagte Baroja salbungsvoll.
Der Dämonenkiller wurde in jene Zelle gesperrt, aus der man Julio geholt hatte. Dort herrschte ein furchtbarer Gestank. Ratten stoben erschreckt in alle Richtungen davon, als man Dorians Körper auf das schmutzige Stroh warf.
Bevor die Zellentür ins Schloß fiel, sah Dorian noch, wie Fabian Baroja seinen Sohn innig an sich drückte und beruhigend auf ihn einredete. Julio kicherte dazu.

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Die Hexe von Andorra
Dämonenkiller Nr. 77
Seite 53, 1. Spalte, 1. – 3. Absatz

Dorian verlor bald jegliches Zeitgefühl. Er wußte nicht, wie lange es schon her war, daß man ihn in die Zelle gesteckt hatte; mindestens war es schon einen Tag her. In seinen Eingeweiden nagte der Hunger. Noch war es jedoch kräftig genug, um sich der Ratten zu erwehren. An den Gestank der Exkremente seines Vorgängers hatte er sich inzwischen gewöhnt; er nahm ihn nicht mehr wahr.
Dorian verstand nur nicht, warum man sich bisher nicht um ihn gekümmert hatte. Er war nicht einmal zum Verhör vorgeführt worden. Daß Quintano vor diesem Schritt zurückschreckte, glaubte er nicht. Schließlich hatte er auch keine Skrupel gehabt, Duponte von der Eisernen Jungfrau abschlachten zu lassen. Und Dorian hörte die Schmerzensschreie der anderen Gefolterten.
In den Pausen zwischen den einzelnen „peinlichen Verhören“, vernahm er Schritte aus dem Gewölbe. Türen gingen auf und zu, und er vermutete, daß man wieder einen der Delinquenten aus der Folterkammer in seine Zelle zurückbrachte und den nächsten zum Verhör holte.

Die Hexe von Andorra
Dämonenkiller-Neuauflage Nr. 77
Seite 52, 2. Spalte, 2. – 4. Absatz

Dorian verlor bald jegliches Zeitgefühl. Er wußte nicht, wie lange es schon her war, daß man ihn in die Zelle gesteckt hatte; mindestens war es schon einen Tag her. In seinen Eingeweiden nagte der Hunger. Noch war es jedoch kräftig genug, um sich der Ratten zu erwehren.
Dorian verstand nur nicht, warum man sich bisher nicht um ihn gekümmert hatte. Er war nicht einmal zum Verhör vorgeführt worden. Daß Quintano vor diesem Schritt zurückschreckte, glaubte er nicht. Schließlich hatte er auch keine Skrupel gehabt, Duponte von der Eisernen Jungfrau töten zu lassen.
In den Pausen zwischen den einzelnen „peinlichen Verhören“, vernahm er Schritte aus dem Gewölbe. Türen gingen auf und zu, und er vermutete, daß man wieder einen der Delinquenten in seine Zelle zurückbrachte und den nächsten zum Verhör holte.

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Die Hexe von Andorra
Dämonenkiller Nr. 77
Seite 53, 2. Spalte, 10. Absatz – Seite 54, 1. Spalte, 1. Absatz

Die Katze hörte ihm nicht zu - falls sie seine Worte überhaupt hätte verstehen können -, sondern sprang mit einem mächtigen Satz durch die Zelle und schnappte sich eine fette Ratte. Ein kurzer Kampf fand statt, der vom Fauchen und Quietschen der beiden Tiere begleitet wurde, dann hörte er ein durch Mark und Bein gehendes Knacken, als Estrella der Ratte das Genick durchbiß. Danach war es wieder still.

Die Hexe von Andorra
Dämonenkiller-Neuauflage Nr. 77
Seite 53, 1. Spalte, 9. Absatz – Seite 53, 2. Spalte, 1. Absatz

Die Katze hörte ihm nicht zu - falls sie seine Worte überhaupt hätte verstehen können -, sondern sprang mit einem mächtigen Satz durch die Zelle und schnappte sich eine fette Ratte. Ein kurzer Kampf fand statt, der vom Fauchen und Quietschen der beiden Tiere begleitet wurde. Danach war es wieder still.

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Die Hexe von Andorra
Dämonenkiller Nr. 77
Seite 54, 2. Spalte, 6. Absatz – Seite 56, 1. Spalte, 4. Absatz

Er kam gerade zurecht, um zu sehen, wie sich Estrella in der Kehle von Fabian Baroja verbiß. Ein Blutschwall schoß hervor. Baroja schlug verzweifelt um sich, aber seine Bewegungen wurden immer lahmer. Weitere Kapuzenmänner tauchten auf.
Dorian rief der Katze eine Warnung zu. Aber sie befand sich in einem solchen Blutrausch, daß sie nichts um sich herum wahrnahm. So fiel es den Familiaren relativ leicht, sie in ihre Gewalt zu bringen. Dorian sah noch, wie sie sie trotz heftiger Gegenwehr an ein kleines Holzkreuz banden und dann mit ihr in der Folterkammer verschwanden. Durch die offene Tür fiel flackernder Feuerschein. Dorian hörte sogar die Holzscheite knistern.
Er hielt sich die Ohren zu, um die Schreie des Tieres nicht hören zu müssen, wenn Quintano es den Flammen übergab. Aber dennoch war ihm, als höre er aus weiter Ferne den Aufschrei einer Frau.
Das war der Moment, da Estrella starb. Sixta mußte ihren Tod miterlebt und so schmerzhaft empfunden haben, daß ihr qualvoller Gedankenschrei bis zu Dorian in die Zelle drang.

Die Hexe von Andorra
Dämonenkiller-Neuauflage Nr. 77
Seite 54, 1. Spalte, 6. Absatz – Seite 54, 2. Spalte, 1. Absatz

Er kam gerade zurecht, um zu sehen, wie sich Estrella auf Fabian Baroja stürzte. Baroja schlug verzweifelt um sich, aber seine Bewegungen wurden immer lahmer. Weitere Kapuzenmänner tauchten auf.
Den Familiaren gelang es, sie in ihre Gewalt zu bringen. Dorian sah noch, wie sie mit ihr in einer Kammer verschwanden. Durch die offene Tür fiel flackernder Feuerschein.
Er war ihm, als höre er aus weiter Ferne den Aufschrei einer Frau.
Das war der Moment, da Estrella starb. Sixta mußte ihren Tod miterlebt und so schmerzhaft empfunden haben, daß ihr qualvoller Gedankenschrei bis zu Dorian in die Zelle drang.

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Die Hexe von Andorra
Dämonenkiller Nr. 77
Seite 54, 2. Spalte, 6. Absatz – Seite 56, 1. Spalte, 4. Absatz

„Territion“, bedeutete soviel wie „Einschüchterung“, und wurde bei der Inquisition dermaßen angewandt, daß man dem Delinquenten vor der Folter die Folterwerkzeuge zeigte und ihm seine Qualen anschaulich darstellte, um ihn vielleicht schon so zum Geständnis zu bewegen. Aber bei Dorian wollte man die Territion auf andere Weise anwenden. Das zeigte sich schon daran, daß er im Vorraum zur Folterkammer warten mußte.
Es schien eine Ewigkeit zu vergehen, ehe die Tür zur Folterkammer aufging. Zwei Familiaren erschienen, die einen Mann zwischen sich trugen. Er hing kraftlos in ihren Armen und schleifte die blutigen Beine hinter sich nach. Dorian erkannte in ihm Jean Cassell. Er wurde in eine Zelle gebracht.
Als nächster folgte Daniel Clementis. Der große, schlaksige Franzose erschien Dorian nun noch größer, obwohl er gekrümmt auf einem Bein humpelte und von einem Kapuzenmann gestützt werden mußte.
Hintereinander wurden dann auch die drei restlichen Franzosen zu ihren Zellen geführt. Dorian wollte wegsehen, aber die Spitze eines Schwertes schob sich ihm unters Kinn und zwang ihn, den Kopf hochzuhalten.
Schließlich wurde auf einer Art Bahre auch noch Paul Duponte herausgetragen. Er war bis zum Hals mit einem blutigen Laken zugedeckt. Duponte lag bewegungslos da, gab keinen Laut von sich. Doch er lebte wenigstens noch, das erkannte Dorian, als er einmal schwach die Lider bewegte. Wenn Duponte bald ärztliche Hilfe bekam, war er noch zu retten.

Die Hexe von Andorra
Dämonenkiller-Neuauflage Nr. 77
Seite 54, 2. Spalte, 5. Absatz – Seite 56, 1. Spalte, 3. Absatz

„Territion“, bedeutete soviel wie „Einschüchterung“, und wurde bei der Inquisition dermaßen angewandt, daß man dem Delinquenten vor der Folter die Folterwerkzeuge zeigte, um ihn vielleicht schon so zum Geständnis zu bewegen. Aber bei Dorian wollte man die Territion auf andere Weise anwenden. Das zeigte sich schon daran, daß er im Vorraum zur Folterkammer warten mußte.
Es schien eine Ewigkeit zu vergehen, ehe die Tür zur Folterkammer aufging. Zwei Familiaren erschienen, die einen Mann zwischen sich trugen. Er hing kraftlos in ihren Armen und schleifte die Beine hinter sich nach. Dorian erkannte in ihm Jean Cassell. Er wurde in eine Zelle gebracht.
Als nächster folgte Daniel Clementis. Der große, schlaksige Franzose erschien Dorian nun noch größer, obwohl er gekrümmt auf einem Bein humpelte und von einem Kapuzenmann gestützt werden mußte.
Hintereinander wurden dann auch die drei restlichen Franzosen zu ihren Zellen geführt.
Schließlich wurde auf einer Art Bahre auch noch Paul Duponte herausgetragen. Er war bis zum Hals mit einem Laken zugedeckt. Duponte lag bewegungslos da, gab keinen Laut von sich. Doch er lebte wenigstens noch, das erkannte Dorian, als er einmal schwach die Lider bewegte. Wenn Duponte bald ärztliche Hilfe bekam, war er noch zu retten.

* * * 

Die Hexe von Andorra
Dämonenkiller Nr. 77
Seite 57, 1. Spalte, 6. Absatz – Seite 57, 2. Spalte, 3. Absatz

„Na klar, Sie müssen ja halb verhungert sein“, sagte Quintano und lächelte. „Sie sehen, wir sind keine Unmenschen, Hunter. Ich weiß, daß Sie uns dafür halten, und ich kann Sie auch verstehen. Sie selbst wissen ja wahrscheinlich nicht einmal, was Böses in Ihnen steckt. Sie fühlen sich ungerecht behandelt und glauben, weil Sie sich für unschuldig halten, daß wir Sie zu unserem sadistischen Vergnügen quälen. Aber - ehrlich - es schmerzt uns ebenso wie Sie. Auch Folterknechte sind nur Menschen, die ihre Kraft, die sie befähigt, ihr schweres Handwerk auszuüben, aus der Gewißheit beziehen, daß sie Berufene sind. Essen Sie nur, Hunter, damit Sie stark für die bevorstehenden Prüfungen sind!“
Dorian legte angewidert das Stück Schinken zurück, das er gerade zum Mund führen wollte.
„Jetzt habe ich Ihnen den Appetit verdorben“, sagte Quintano bedauernd. „Das wollte ich nicht. Ich kann Sie übrigens beruhigen, Hunter: Ich habe nicht vor, Sie zu foltern. Ich möchte, daß Sie sich stärken und ein wenig mit mir plaudern. Sonst nichts. Danach dürfen Sie in Ihre Zelle zurück, ohne daß einer meiner Familiaren Hand an Sie gelegt hat.“

Die Hexe von Andorra
Dämonenkiller-Neuauflage Nr. 77
Seite 56, 2. Spalte, 4. – 6. Absatz

„Na klar, Sie müssen ja halb verhungert sein“, sagte Quintano und lächelte. „Sie sehen, wir sind keine Unmenschen, Hunter. Ich weiß, daß Sie uns dafür halten, und ich kann Sie auch verstehen. Sie selbst wissen ja wahrscheinlich nicht einmal, was Böses in Ihnen steckt. Sie fühlen sich ungerecht behandelt und glauben, weil Sie sich für unschuldig halten, daß wir Sie zu unserem Vergnügen quälen. Aber - ehrlich - es schmerzt uns ebenso wie Sie. Essen Sie nur, Hunter, damit Sie stark für die bevorstehenden Prüfungen sind!“
Dorian legte angewidert das Stück Schinken zurück, das er gerade zum Mund führen wollte.
„Jetzt habe ich Ihnen den Appetit verdorben“, sagte Quintano bedauernd. „Das wollte ich nicht. Ich möchte, daß Sie sich stärken und ein wenig mit mir plaudern. Sonst nichts. Danach dürfen Sie in Ihre Zelle zurück, ohne daß einer meiner Familiaren Hand an Sie gelegt hat.“

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Die Hexe von Andorra
Dämonenkiller Nr. 77
Seite 59, 1. Spalte, 5. Absatz

Dorian zögerte keine Sekunde. Er sprang aus seinem Versteck und schlug die beiden Vermummten mit zwei schnell hintereinander geführten Handkantenschlägen nieder. Dann schleppte er sie in einen finsteren Seitengang und nahm ihnen die Umhänge und die Kapuzen ab.

Die Hexe von Andorra
Dämonenkiller-Neuauflage Nr. 77
Seite 58, 2. Spalte, 3. Absatz

Dorian zögerte keine Sekunde. Er sprang aus seinem Versteck und schlug die beiden Vermummten mit zwei schnell hintereinander geführten Schlägen nieder. Dann schleppte er sie in einen finsteren Seitengang und nahm ihnen die Umhänge und die Kapuzen ab.

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Die Hexe von Andorra
Dämonenkiller Nr. 77
Seite 60, 1. Spalte, 6. Absatz

„Doch“, widersprach Dorian. „Es gibt eine Chance, dieses grausame Schicksal von den Franzosen abzuwenden. Wir müssen nur machen, daß wir diese Mordmaschine erreichen, bevor ein Verurteilter sie in Gang gesetzt hat.“

Die Hexe von Andorra
Dämonenkiller-Neuauflage Nr. 77
Seite 59, 2. Spalte, 4. Absatz

„Doch“, widersprach Dorian. „Es gibt eine Chance, dieses grausame Schicksal von den Franzosen abzuwenden. Wir müssen nur machen, daß wir diese Maschine erreichen, bevor ein Verurteilter sie in Gang gesetzt hat.“

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Die Hexe von Andorra
Dämonenkiller Nr. 77
Seite 60, 2. Spalte, 5. + 6. Absatz

Dorian wandte sich wieder dem Räderwerk zu. Er mußte sich beeilen, denn wenn sich der Franzose erst der Eisernen Jungfrau näherte, auf die Falltür trat und damit die Todesmaschine in Bewegung setzte, war sie nicht mehr so leicht zu stoppen.
„Ein Gottesurteil soll entscheiden“, hörte Dorian die feierliche Stimme Quintanos aus dem Nebenraum. „Wenn es Ihnen gelingt, die Jungfrau zu küssen, ohne daß sie sich dagegen wehrt, dann sind Sie unschuldig.“

Die Hexe von Andorra
Dämonenkiller-Neuauflage Nr. 77
Seite 60, 1. Spalte, 4. + 5. Absatz

Dorian wandte sich wieder dem Räderwerk zu. Er mußte sich beeilen, denn wenn sich der Franzose erst der Eisernen Jungfrau näherte, auf die Falltür trat und damit die Maschine in Bewegung setzte, war sie nicht mehr so leicht zu stoppen.
„Ein Gottesurteil soll entscheiden“, hörte Dorian die feierliche Stimme Quintanos aus dem Nebenraum.

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Die Hexe von Andorra
Dämonenkiller Nr. 77
Seite 61, 2. Spalte, 11. Absatz – Seite 62, 1. Spalte, 7. Absatz

Plötzlich verstummte er, als er einen Druck gegen die Schultern verspürte. Mit vor Entsetzen geweiteten Augen sah er, daß sich die Arme der Eisernen Jungfrau auf einmal bewegten, daß sie ihn umarmten und immer fester an sich drückten. Aus ihrem hohlen Inneren schossen rasiermesserscharfe Klingen und nadelspitze Dornen hervor, durchdrangen das blutige Gewand und näherten sich unbarmherzig dem Opfer.
„Warum hast du das getan, Sixta?“ fragte Dorian, nachdem er sich vergeblich bemüht hatte, die einmal angelaufene Maschinerie zum Stillstand zu bringen.
Kurz zuvor hatte das Mädchen den Keil zwischen den Zahnrädern herausgenommen - gerade in dem Moment, als Quintano mit voller Wucht auf die Falltür gesprungen war.
„Betrachte es als Gottesurteil!“ antwortete sie nur.
Sie sah Dorian fest in die Augen, und der Dämonenkiller fand in ihnen keine Spur von Reue. Er konnte ihr das nicht einmal übelnehmen, denn nach allem, was Quintano ihr angetan hatte, war ihr Haß gegen ihn verständlich.
„Vielleicht war es für alle Beteiligten am besten so“, meinte Dorian.
Er schob Sixta schnell auf den Gang hinaus und schloß hinter sich die Tür, um Quintanos Todesschreie nicht zu hören.

Die Hexe von Andorra
Dämonenkiller-Neuauflage Nr. 77
Seite 61, 1. Spalte, 9. Absatz – Seite 61, 2. Spalte, 7. Absatz

Plötzlich verstummte er, als er ei¬nen Druck gegen die Schultern verspürte. Mit vor Entsetzen geweiteten Augen sah er, daß sich die Arme der Eisernen Jungfrau auf einmal bewegten, daß sie ihn umarmten und immer fester an sich drückten. Aus ihrem hohlen Inneren schossen Klingen hervor, durchdrangen das Gewand und näherten sich unbarmherzig dem Opfer.
„Warum hast du das getan, Sixta?“ fragte Dorian, nachdem er sich vergeblich bemüht hatte, die einmal angelaufene Maschinerie zum Stillstand zu bringen.
Kurz zuvor hatte das Mädchen den Keil zwischen den Zahnrädern herausgenommen - gerade in dem Mo¬ment, als Quintano mit voller Wucht auf die Falltür gesprungen war.
„Betrachte es als Gottesurteil!“ antwortete sie nur.
Sie sah Dorian fest in die Augen, und der Dämonenkiller fand in ihnen keine Spur von Reue. Er konnte ihr das nicht einmal übelnehmen, denn nach allem, was Quintano ihr angetan hatte, war ihr Haß gegen ihn verständlich.
„Vielleicht war es für alle Beteiligten am besten so“, meinte Dorian.
Er schob Sixta schnell auf den Gang hinaus und schloß hinter sich die Tür.

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Die Hexe von Andorra
Dämonenkiller Nr. 77
Seite 63, 2. Spalte, 14. Absatz – Seite 64, 1. Spalte, 1. Absatz

Es war unvorstellbar, daß inmitten dieser Flammenhölle noch ein Funken Leben in ihr war. Die Gestalt an dem Pfahl brannte lichterloh. Jetzt neigte sich der Kopf noch weiter hinunter, fiel vom Rumpf und rollte vor Dorians Füße.
Der Dämonenkiller starrte ungläubig und unsagbar erleichtert darauf. Das Ding, das er für einen Kopf gehalten hatte, war in Wirklichkeit nur ein kugelförmiges Gebilde aus Holz, das mit anderen, bis zur Unkenntlichkeit verkohlten Materialien verflochten war.

Die Hexe von Andorra
Dämonenkiller-Neuauflage Nr. 77
Seite 63, 1. Spalte, 13. Absatz – Seite 63, 2. Spalte, 1. Absatz

Es war unvorstellbar, daß inmitten dieser Flammenhölle noch ein Funken Leben in ihr war. Doch dann erkannte der Dämonenkiller unsagbar erleichtert, daß die brennende Gestalt in Wirklichkeit nur ein Gebilde aus Holz, das mit anderen, bis zur Unkenntlichkeit verkohlten Materialien verflochten war.

Das waren die Kürzungen in der DK-Neuauflage Nr. 77. In der nächsten Folge kommen die Kürzungen in der Dämonenkiller-Neuauflage Nr. 78 "Das Drachennest" von Kurt Luif alias Neal Davenport dran.

 

Kommentare  

#1 Andreas Decker 2017-01-18 15:12
Zitat:
Zweihundert Peseten wäre es mir schon wert
-- Zitat:
Zweitausend Peseten wäre es mir schon wert
Verdammte Inflation!

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