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Die Vampire und Dirk - Der Vampir-Horror Roman: Die Nacht mit dem Teufel

Dirk und die VampireDer Vampir-Horror-Roman
Die Nacht mit dem Teufel

Der Vampir-Horror-Roman ist eine Legende des Heftromans. Ich bin leider erst nach Einstellung der Reihe auf die Serie gestoßen und habe in den achtziger Jahren jede Menge davon gelesen.

Dreißig Jahre später wiederhole ich das Experiment Vampir-Horror-Roman lesen nochmals. Ob es immer noch gefällt?


Die Nacht mit dem TeufelDie Nacht mit dem Teufel
(L` Entite negativ)
von Victor Jay (Victor Jerome Banis)

Vampir Horror-Roman Nr. 7
Aus dem Amerikanischen von Gretl Friedmann
Dezember 1972 / DM 1,-

Pabel Verlag
Linc Adams und Dan Reilly machen sich Sorgen um ihren Freund Andy Forrest. Der sonst so lebenslustige Sohn eines bekannten  Bankiers scheint in schlechte Gesellschaft geraten zu sein. Nicht nur dass er einen Bogen um seine Freunde macht, sondern auch seine bis dato stark ausgeprägte Religiosität scheint den Bach runter. Wenn er gesehen wird, dann nur in Begleitung von zwielichtigen Gestalten, die ihn auf Schritt und Tritt zu bewachen scheinen. Der Verdacht liegt nahe, dass hier etwas nicht mit rechten Dingen zugeht...

Lincs alter Professor Gilbey, ein Gelegenheits-Exorzist und Grenzwissenschaftler, hört sich  die Befürchtungen an und sieht Handlungsbedarf. Eine Frau, Bonita Devlon, hat besonders großen Einfluss auf Andy und ist nebenbei auch noch eine bekannte Teufelsanbeterin der härteren Sorte. In einem Buch über Okkultismus wird sie erwähnt: Geboren 1852 und (wahrscheinlich) gestorben 1888 – lebendig eingemauert in einer Höhle. Auch der Geburtstag von Andy ist interessant, denn der 30.April ist seltsamerweise der Tag des großen Hexensabbats oder auch Walpurgisnacht genannt. Bis dahin ist es nicht mehr lang und der junge Mann wird zudem noch 21, also Volljährig. Der Professor übernimmt den Fall und möchte sich  selber einen Eindruck verschaffen. Er holt sich bei Bekannten ein paar Infos über die Familie Forrest ein.

Mit dem Vorwand die Büchersammlung der Bankiers Familie bewundern zu wollen, der Professor gibt vor ein ausgesprochener Kunstliebhaber zu sein, gelangen sie in die Villa.  Andy ist sehr erfreut seine Freunde zu sehen, besonders Linc, wirkt aber etwas angeschlagen und klagt über heftige Kopfschmerzen. Der Professor testet mit Hilfe von Knoblauch, einem Öl aus verschiedenen Gewürzen sowie einer magischen Klinge die Anwesenden auf dämonische Ausstrahlung und hat Erfolg. Sogar der Hund von Bonita Devlon zeigt Wirkung. Andys Vater, in Begleitung eines unheimlichen Hünen namens Walton, dagegen gibt sich sehr betrübt und ängstlich. Nachdem man die Bücher besichtigt hat erzählt der Spross des Hauses noch von seiner Verlobung mit Bonita und zeigt ihnen ein Amulett, das er als Liebesbeweis von seiner Braut bekommen hat. Linc versteht die Welt nicht mehr...

Die Verbündeten wissen nun, dass es sich bei den Belagerern der Forrest-Villa um gefährliche Satanisten handelt und Vater und Sohn in großer Gefahr schweben. Irgendwie muss jetzt versucht werden den Bann zu brechen und da sieht der Professor eine Chance, denn er hat erkannt, dass zwischen Andy und Linc immer noch starke Gefühle bestehen. Irgendwie muss man den Jungen aus dem Haus locken. Und so verabreden sich die beiden Freunde für den anderen Tag in einem Lokal.

Kurz vor dem Treffpunkt wird Andy aber von Bonita abgefangen und wegen seiner wieder mal starken und unerklärlichen Kopfschmerzen nach Hause gebracht. Nur sie kann ihn mit Massage und Pillen von den Schmerzen befreien. Linc beobachtet die Szene, folgt den beiden und legt sich vor der Villa auf die Lauer, bis sie das Haus verlassen und auf eine scheinbar harmlose Party gehen. Linc folgt und klettert schließlich über einen Zaun um sich diskret unter die Gäste zu mischen und mit Andy alleine zu sprechen. Das gelingt, aber das kleine, silberne Kreuz, dass er Andy geben möchte, nimmt dieser nicht an. Er verspricht aber noch heute zum Haus des Professors zu kommen, wobei er die ganze Zeit über einen gehetzten  Eindruck macht. Er wird eindeutig kontrolliert und kann keine eigenen Entscheidungen treffen. Um Mitternacht kommt ein Bote mit der Nachricht, dass Andy verhindert sei - Unterzeichnet Bonita Devlon.

Kurze Zeit später meldet sich Andys Vater telefonisch zu einem Besuch an. Eingetroffen erzählt er den dreien von einer Begebenheit, die etwa einundzwanzig Jahre zurückliegt. Damals hatte er das Erbe seines verstorbenen Vaters übernommen und bei näherer Betrachtung nur Schulden geerbt. Das renommierte Bankhaus Forrest stand kurz vor dem Konkurs und bei einem belanglosen Gespräch mit seiner schwangeren Frau sagte er etwas von „Seele an den Teufel verkaufen“. In dem Moment läutete es an der Tür und ein Herr Walton unterbreitete ihm ein verlockendes Angebot, um  das Bankhaus zu retten. Kurz, das Angebot war so überzeugend, dass Forrest darauf einging und  mit totgeglaubten Aktien noch zusätzlich ein kleines Vermögen machte.  Als Gegenleistung sollte dann sein Sohn, ab dem 21 Geburtstag, in die „Firma“ von Walton eintreten. Vor drei Monaten meldeten sich nun diese Leute und nisteten sich frech in die Forrest Villa ein. Sie scheinen es ernst zu meinen. Das Auftauchen des Professors und seinen Begleitern gab ihm neue Hoffnung, zumindest das Seelenheil seines Sohnes zu retten. Die Zeit drängt, denn der Einfluss der Satanisten auf Andy wird immer größer. Die Freunde beschließen nun den Bankierssohn zu entführen.

Im Schutz der Dunkelheit schleichen sie durch die Villa und treffen dort, zum Glück, nur auf den Forrest Spross. Ganz ohne Kampf geht es aber dann doch nicht. Der Diener Boult vereitelt den Raschen Abgang und ruft den Rest der unheimlichen Sippe zusammen. Nur mit kleinen Kreuzen bewaffnet und einem „Vater unser“ auf den Lippen halten sie die Satanisten in Schach, die wiederum versuchen mit hypnotischen Kräften dagegenzuhalten. Dan gerät kurz in ihren Bann und wird von Vater Forrest, der sich tapfer dazwischen wirft, in letzter Sekunde gerettet. Die Flucht gelingt nachdem der Professor einen Bannspruch (Fundamenta ejus in montibus sanctis) auf die Verfolger wirft. Damit hat die Brut nicht gerechnet. Im Fluchtwagen versuchen sie Andy das Amulett abzunehmen, doch er gebärdet sich wie wild bis sie ihn endlich überwältigen  können. Linc nimmt ihn schließlich mit zu sich und bekommt von Professor Gilbey zur Abwehr noch eine Metallstange, die er auf  die Türschwelle legen soll, was er allerdings vergisst. Mitten in der Nacht fällt ihm die Stange wieder ein und entdeckt beim öffnen der Tür ein kleines Kätzchen, welches er mit in die Wohnung nimmt. Das war ein Fehler. Das Kätzchen beißt ihm in den Hals und Linc wird ohnmächtig. Nach Stunden wacht er wieder auf,  Andy ist natürlich verschwunden. Die ganze Entführung war buchstäblich für die Katz.

Nachdem Linc den anderen die missliche Lage erklärt hat, müssen sie nun aufs Neue versuchen ihren Freund zu retten. Für Vorwürfe ist keine Zeit. Jetzt müssen sie es halt mit der Brechstange probieren. Sie dringen erneut in die Villa ein, finden aber nur den toten Hausherrn und sämtliche Räume verlassen vor. Wo können sie sein? Der Professor bittet abermals einen Freund aus der Geheimloge, seine Kontakte zu bemühen um nach einen geeigneten Ort für einen Hexensabbat zu suchen. Auch ein Bischof gehört zu seinen Verbündeten der ebenfalls seine Fühler ausstreckt. Schließlich kommen sie auf die Idee, die Polizei nach dem mitgenommenen Wagen der Forrest fahnden zu lassen, und siehe da, das Fahrzeug wird gesichtet. Die Retter machen sich auf den Weg zu einem alten Pfarrhaus in den Bergen und nehmen zur Dämonenabwehr noch ein Fläschchen Weihwasser sowie ein Medaillon mit Splittern des Jesus-Kreuzes mit, das ihnen der Bischof gerne überlässt.

Nach über zwei Stunden Fahrt gelangen sie endlich in der Dunkelheit an den Ort des Sabbats, der in einem Talkessel abgehalten wird und bereits in vollem Gange ist. Mit Schrecken entdecken sie Andy unter den völlig nackten und enthemmten Menschen. Aber noch ist es nicht soweit, denn vorher müssen sich die Satans Jünger noch mit obszönen Riten in Stimmung bringen. Einem großen Stimmungsmacher, wahrscheinlich ein hoher Dämon oder Satan persönlich, wird der Hintern geküsst und ein junges Mädchen soll geopfert werden. Sie schafft es vorher sich selber zu tötet und spuckt somit den Anwesenden in den großen Hexenkessel. Der Plan der Freunde ist, den Wagen einfach in die Menge rollen zu lassen und so für Panik zu sorgen. Das gelingt und Andy wird abermals befreit. Nach einer wilden Verfolgungsjagd kommen sie endlich zum Haus des Prof, der sofort mit Maßnahmen der Dämonenabwehr beginnt. Ein Schutzkreis mit Pentagramm wird auf den Boden des Kellers gemalt. Dann wird gewartet. Als erstes erscheint Bonita und versucht Andy aus dem Kreis zu locken und bekommt, bei aller Anstrengung, nichts auf die Reihe. Dann versucht Walton, der eigentliche Anführer, sein Glück. Zuerst aber muss die erfolglose Bonita Devlon ein paar Jahre lassen und erreichte in Sekundenschnelle ihr wahres Alter und zerfällt schließlich zu Staub. Mit der Aussage verloren zu haben, zieht sich Walton zurück, und als alle glauben der Spuk sei vorbei, erscheint der Tod persönlich auf einem riesigen Rappen samt Sense. Mit den Worten des „Sterbegebets von Sumara“ und einem weiteren Bannspruch bekommt der Professor auch diese Gestalt in den Griff und die Sache ist endgültig ausgestanden. Das Gute hat gesiegt...

Dirk und sein SenfMein Senf

„...das ist Linc und seine Freunde und die wollen heute mal den Teufel in die Hölle zurückschicken. Das hört sich erst mal schwer an, ist es aber gar nicht...“ 

Wer irgendwann mal vor hat den Leibhaftigen zu beschwören oder wieder loswerden möchte, dem sei dieses Heftchen wärmstens ans Herz gelegt.  Das war also der Jay, auf den ich schon mächtig gespannt war und einiges gehört  hatte. Was war anders? Zuerst dass mit den homoerotischen Anspielungen. Habe ich mitbekommen, hat mich aber nicht weiter gestört. Zu heutiger Zeit gehört gleichgeschlechtliche Liebe in unserer westlich orientierten Gesellschaft einfach dazu und dass Leute, egal welchen Geschlechts, keinen Geschiss mehr um ihre Sexualität machen ist selbstverständlich . Oft bekommt man sogar ihre Neigungen um die Ohren gehauen, was auf Dauer aber auch  nerven kann. Nicht jeder steht auf Extremsport. Bei DER NACHT MIT DEM TEUFEL ist die Liebe zwischen zwei Jungs dagegen  nur ganz zart angedeutet beschrieben und dürfte niemanden verschreckt haben, obwohl ich das Original nicht kenne und einiges mit Sicherheit von Gretl Friedmann gekürzt wurde.  Also nichts besonderes, nur die übliche Dosis „ hab dich lieb“ wie sonst auch. Der Amerikaner Banis, geboren 1937, hat ab 1963 nicht nur Gay pulp fiction  sondern auch konventionelle Science Fiction in die Tasten gehämmert und ab da auch kein Geheimnis mehr um seine Person gemacht. Im Laufe seiner Karriere hat er jede Menge Pseudonyme verschlissen, u.a. Victor Samuels, Jessica Stuart, Jay Symon oder Jay Dodd. Wenn man überlegt, dass der § 175 erst 1994 offiziell in Deutschland abgeschafft wurde, ist Pabel in dieser Hinsicht mutig vorangeschritten, wenn sie es überhaupt gemerkt haben.

Da kämpft die Kirche seit Jahrhunderten mit Scharen von Geistlichen gegen Tod und Teufel und so ein dahergelaufener Laie vertreibt mal eben die Höllenbrut. Der gute Professor Gilbey hatte natürlich nicht Jahrhunderte Zeit, sondern nur 65 Seiten bzw. ca. 2 Stunden (in Echtzeit), aber dafür hat er den Satansheinis mächtig in den Arsch getreten. Der obligatorischen Kulturbeutel für Teufelsbekämpfer durfte natürlich nicht fehlen. Weihwasser, Knoblauch und seltsame Gewürze sowie ein paar Splitter vom Kreuz Jesu, gepaart mit dem starken Willen selbst dem Teufel entgegen zu treten, haben gereicht um die gefährlichen Höllendiener in ihre Schranken zu weisen. Ich dachte immer, dass Knoblauch das Hausmittel gegen Vampire schlechthin ist, aber den Teufel kalt lässt... Egal, Hauptsache  es hat gewirkt. Die Splitter aller Kreuz-Jesu-Reliquien auf einen Haufen, würden wahrscheinlich die Erdachse aus dem Gleichgewicht bringen.
 Die Anleitung zur schwarzen Messe waren, wie gesagt, detailreich beschrieben, werden im wahren Leben aber wohl keinen Beelzebub heraufbeschwören – hoffe ich zumindest, denn in meinem (geliehenen) Exemplar waren alle Beschwörungsformeln grün gemarkert.  Die lateinischen Sprüche und das Sterbegebet von Sumara gaben mir dann doch etwas zu denken und ich hüte mich, diese laut auszusprechen (bibber).  Bei Sinclair gab es oder gibt es doch auch diesen Spruch:

Terra pestem teneto-Salus hic maneto

( die Erde soll das Unheil halten, Heil soll auf der Erde walten) um das allmächtige Kreuz zu aktivieren, aber böse Zungen behaupteten damals, das der Spruch auch bei eingeschlafenen Füßen angewandt wurde.
 
Insgesamt gesehen ließ sich  die Nummer 7 der Vampire recht passabel und kurzweilig lesen. Das Ende ist zwar ein oft kopiertes (es gibt wohl auch eine 1:1 Anlehnung älteren Datums) und kein richtiger Schluss-Kracher, aber dafür hatte die ganze Handlung einen gewissen trottelig/humorigen, wenn auch unbeabsichtigten, Unterton.  Ein Tanz der Vampire mit Teufelsbeschwörung und  genauso überspitzt gezeichneten Charakteren, samt dem  Professor, seine(n) Gehilfe(n), die homoerotischen Anspielungen  und die nicht ganz ernst zunehmenden Gestalten der Satans-Sekte. Damit will ich es heute auch mal belassen, denn viel mehr gibt die Handlung eigentlich auch nicht her. Gruselliteratur mit leicht mechanisch wirkender Handlung und den üblichen Auflösungen.  Nix Neues also.

Was gab es sonst noch?
Richtig, das Titelbild. Das erste wo Mann natürlich hinsieht ist die nackte Schöne in der Mitte des Bildes. Wirklich nackt (!) -  aber die wichtigsten Details liegen geschickt im Schatten und erinnern mich ein wenig an das ominöse Mondgesicht, nur weniger außerirdisch und dass man weiß, was im Schatten liegt. Der Rest ist Thole-Sammelsuruim wie man es von anderen Bildern her kennt. Nicht schlecht gemacht, aber scheint doch eher als Tarnung für die Dame im Evakostüm gedacht. Auf das Geschehen im Roman hatte das Bild nicht wirklich einen Bezug. Die Katze war übrigens ein Kätzchen und grau.

Berthold setzt noch einen drauf und lässt auf der ersten Seite den Tod samt Gaul antraben und weiter hinten den Gehörnten. Seine Zeichnungen geben den Inhalt diesmal eher wieder als das Titelbild.

So, jetzt ist die Lesereise wieder komplett und der Kreis geschlossen. Endlich konnte ich mich mal aufraffen und habe meinen alten Kumpel Solo besucht und ihm die Nummer 7 abgeluxt. Natürlich nur geliehen. Gleichzeitig hat er mir noch Band 20 rüber geschoben, den ich auch nicht hatte. Der ist von Walker, was mich besonders freut. Solo, sei an dieser Stelle herzlichst gegrüßt du alter Pabel Konsument. Er ist übrigens überzeugter Dämonenkiller-Freak und hat ein Abo für die Bücher, beschwert sich aber dauernd über die steigenden Preise und den immer schwächeren Inhalt. Am Anfang ist wohl einiges besser gelaufen. Ich kann es nicht beurteilen, obwohl ich mal gerne einen lesen würde, komme aber kaum mit den Vampiren hinterher geschweige denn anderen Sachen. Der Neue Gable liegt auch noch hier rum. In 14 Tagen geht es übrigens wieder der Reihenfolge nach mit der Nummer 15 weiter. Bis dann...

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Kommentare  

#1 Andreas Decker 2016-02-10 09:56
Wie bereits von dir erwähnt ist der Roman in allen Eckpunkten eine direkte Nacherzählung von Dennis Wheatleys Roman "The Devil Rides out", dem Urroman aller Satansromane von 1934. Oder zumindest 3/4 davon. Das eigentliche Ende fällt hier weg. Oder auch von der Hammer-Verfilmung von 68. Die hält sich ziemlich genau an das Buch. Der Wheatley ist allerdings um Klassen besser, vor allem, was die Charakterisierung betrifft. Der gute Brite, seinerzeit ein Bestsellerautor, war in erster Linie Abenteuerautor und kein Horrorautor. Insofern ist das ein seltsamer Hybrid, da sein Duke de Richleau - hier der Professor - einer seiner Serienhelden war und der Freundeskreis auch in anderen Romanen mitspielte.

Den Roman gibt es übrigens auch als Taschenbuch von Erber in einer ungekürzten, anderen Übersetzung von 71. Da hat der Agent den Roman wohl zweimal verkaufen können, ohne dass es auffiel.

Da du die Nacktheit auf Tholes Bild ansprichst, da hat sich Pabel wirklich etwas getraut. Oder vermutlich keine Gedanken drüber gemacht. Nicht einmal auf den Herrenmagazinen dieser Jahre gab es Damen mit entblößtem Unterleib, mit oder ohne verhüllende Schatten. Weder auf dem im gleichen Jahr erstmals erschienen Playboy - im gleichen Verlagshaus - noch auf anderen kiosktauglichen Magazinen fand man auch nur eine Andeutung von Genitalien oder Schambehaarung auf den Titelbildern. Das hat viele Gründe und lockerte sich erst später im Zuge des Konkurrenzkampfes, wer "mehr" zeigt.

Auch in dieser Hinsicht sind die frühen Tholes ziemlich einzigartig in ihrer Freizügigkeit.
#2 Thomas Mühbauer 2016-02-10 19:00
Im Original (und auch im Luther-Band) geschehen recht lästerliche Dinge, aber immerhin kann der Roman mit dem einigen gruseligen Szenen aufwarten. Im direkten Vergleich finde ich aber, dass die französischen Romane im VHR von ganz anderer Qualität waren als ihre englischen und amerikanischen Kollegen.

Der Originaltitel lautet übrigens Devil Soul, der oben genannte wurde wohl versehentlich vom Vorgängerband übernommen.

Und diesmal kommt der korrekte Hinweis auf Tholes letzte unverhüllt Nackte: Ursprünglich als VHR 91 geplant, wurde das Bild auf dem Dämonenkiller-Roman 18 ("Das Fest auf dem Teufelshügel") gebracht.
#3 Toni 2016-02-11 16:54
Habe ich mir schon gedacht, dass Gretl ein wenig Schärfe aus der Handlung genommen hat. Wo habt ihr bloß immer die Infos her? Da kommt man sich ja vor wie ein Halb-Hirn! :lol:
Vielleicht hat Pabel gedacht, dass bei den gemalten Titelbildern niemand so genau hinschaut. Hatten auf jedenfall mehr Stil als die Herrenmagazine dieser Zeit. Manche dieser armen Frauen hatten was von Ronald McDonald: Blonde Locken-Perücke und geringelte Strümpfe waren damals groß in Mode...
An die Erber Teile habe ich mich nie rangetraut. Die Titelbilder sagten mir gar nichts, da habe ich mir den Inhalt geschenkt. War wohl ein Fehler.

Bei den ersten 15 Romanen muss ich dir recht geben Thomas, obwohl der Limat auch nicht der Hit war. Die Amis kamen bis jetzt immer etwas unterkühlt rüber, im Gegensatz zu den "Märchen" der Franzosen die mir auch mehr gefallen haben.



HORST! Devil Soul...
#4 Andreas Decker 2016-02-12 10:05
zitiere Toni:
. Wo habt ihr bloß immer die Infos her? Da kommt man sich ja vor wie ein Halb-Hirn! :lol: ...


Ach was. Wir sind halt alt und haben zu viel von dem Zeugs :-)

zitiere Toni:
Hatten auf jedenfall mehr Stil als die Herrenmagazine dieser Zeit. Manche dieser armen Frauen hatten was von Ronald McDonald: Blonde Locken-Perücke und geringelte Strümpfe waren damals groß in Mode...


Ja, das war doch alles sehr harmlos. Stimmt, bei den Socken wird einem immer schwindelig :lol: Und trotzdem, eigentlich schade, dass das böse Internet diese Branche kaputt gemacht hat.

zitiere Toni:

An die Erber Teile habe ich mich nie rangetraut. Die Titelbilder sagten mir gar nichts, da habe ich mir den Inhalt geschenkt. War wohl ein Fehler.


Jein. Da sind ein paar unglaublich langweilige Heuler dabei. Übrigens auch Limat und andere Franzosen. :-) Aber auch ein paar interessante Sachen. Bei den Titelbildern bin ich zwiegespalten. Die auf den frühen "Horror Expert" gefallen mir heute wesentlich besser als früher. Also die im Franz Berthold-Stil. Später hat man irgendwelche Filmfotos aus Filmen, die man heute als Exploitation bezeichnen würde, wahllos draufgeklatscht. Obwohl die im Vergleich zum "Terror Krimi" ein Musterbeispiel für dezente Aufmachung sind :lol:
#5 Solo 2016-03-06 00:10
Ja schönen Dank lieber Toni,habe glaube ich noch bis in die 200 die VHR komplett,wenn du bis da hin kommst die alle mal wieder zu lesen,sowie´deinen Senf´abzugeben musst du dir vom Dorian ein paar Leben leihen.Nein,wollte nur auf den Kommentar vom Andi Decker eingehen wegen der Verfilmung von The Devil rides out,keine Frage Hammerproduktion hat da ein wirklich klasse Film gemacht.Ich stimme voll und ganz zu das,wer den VHR 7 Die Nacht mit dem Teufel mag,wird den den Film klasse finden.Nur läuft er(wenn er mal läuft)unter dem Titel ´Die Braut desTeufels´mit Scharfzahn Chrisopher Lee aus dem Jahre 1968.Also wer die Gelegenheit hat nur zu,er wird nicht entäuscht.Gruß Solo
#6 Toni 2016-03-07 19:26
Danke für die Info zu Film Solo. Wenn ich in dem Tempo weitermache, werde ich wohl alt und grau sein. Mit anderen Worten... Ende offen.
Trotzdem, schön mal was von dir beim Zauberspiegel zu hören und das du die Seite endlich gefunden hast.

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