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Der zehnte Streich

Zwielicht 10Der zehnte Streich
Zwielicht Classic

Im September 2010 erschien die erste Ausgabe des Magazins Zwielicht Classic. Zuerst als reine eBook-Reihe konzipiert, gab es ab April 2013 dann auch die gedruckten Ausgaben. Herausgeber Michael Schmidt kombinierte "herausragende Geschichten" und "vergessene Kleinode" mit ansprechenden Artikeln.  Dabei versteht er Zwielicht Classic als Ergänzung zu Zwielicht, das neue Geschichten und Artikel bringt.


Einführung
In der zehnten Ausgabe bleibt Michael Schmidt seinem bewährten Rezept treu. Diesmal ist jedoch der Anteil der Artikel umfangreicher als sonst ausgefallen. Gerade diese Hintergrundartikel verleihen ja der Zwielicht Classic Reihe den Status eines Magazins, grenzen sie von den normalen Anthologien ab.

Die Jubiläumsausgabe kommt mit sieben Geschichten aus den Jahren 1983 bis 2013 und vier Artikeln. Das Titelbild stammt diesmal von Oliver Pflug und ist in Schwarzweiß gehalten. Wie gewohnt gibt es Quellennachweise zu den Geschichten und Hintergrundinfos zu den beteiligten Autoren

Die Geschichten
Bei den Geschichten steht diesmal Michael Schmidts eigene Novelle "Eddies Söhne" im Mittelpunkt. Sie spielt in Schmidts Silbermond-Universum. Handlungsort ist die Stadt Silbermond, die aus drei Stadtteilen besteht: Oststadt, Weststadt und Neustadt. Es geht um Drogen, Prostitution und einen Gangsterkrieg. Und wie sich herausstellt letztendlich um die ganze Welt. Ersterscheinung der Geschichte: 2013

Bereits im Jahre 1983 wurde erstmals "Schicksal und Zigarette" von Andreas Fiebig veröffentlicht. Hier geht es um die letzte Zigarette.

Aus dem Jahr 1998 kommt Kurt Tichys "Graf Steinfelds letzte Jagd". Der steinreiche Graf Andreas von Steinfeld geht in Kenia auf Großwildjagd. Er hat sich die Erlaubnis erkauft, eine männliche Großkatze zu erlegen. Doch es läuft anders als gedacht. Ihm kommt einfach nichts unter die Flinte. Dafür holt sich ein Leopard Opfer unter den einheimischen Helfern. Diese verlassen den glücklosen Jäger, der allein mit seinem Jagdführer Tom Baxter zurückbleibt. Baxter erklärt dem Grafen, dass unter den Eingeborenen der Glaube an eine Art "Wehrwolf" gepflegt wird.

Um einen Ring dreht sich alles in Karin Reddemanns "Haffners Ring" aus dem Jahr 2011. Nina erhält nach mehr als 20 Jahren Besuch von ihrem Jugendfreund Anton Haffner. In ihrer Kindheit haben die beiden einen Ring im Garten gefunden, jetzt stellt sich heraus, worum es sich dabei gehandelt hat.

Einer von Michael Schmidts bevorzugten Autoren ist der 2003 verstorbene Hubert Katzmarz. So ist er auch in dieser Ausgabe vertreten. Allerdings nicht mit einer Story, sondern mit einem Kapitel eines unvollendeten Romans aus dem Jahre 2000. Seine Frau Ellen Norten liefert zusätzliche Infos zu "Thuban".

Bei Thorsten Scheib geht es in "Himmlische Gesänge" aus dem Jahre 2008 um einen gefallenen Engel. Seiner eigenen Unsterblichkeit müde plant er den Weltuntergang. Und nein, es handelt sich nicht um Luzifer!

Die Artikel
Karin Reddemann schreibt in "Die dunkle Muse" über dunkel-phantastische Filme. Behandelt werden "Sin City", "Die Fliege", "American Werewolf in London", "Psycho", "Tanz der Vampire" und "Interview mit einem Vampir".

Elmar Huber behandelt in "El Mundo Phantastico" aktuelle phantastische Neuerscheinungen in "Wort, Ton und Bild". Vorgestellt werden z.B. Larry Brent - die neuen Fälle Bd. 5 "Der Dämonenbeisser", zwei im Verlag Goblin Press erschienen Titel von Michael Knoke: "Der Totenfresser" und "Nacht über Rochester". Auch die Kurzgeschichte findet Berücksichtigung. Constantin Dupiens Anthologie "Mängelexemplare - Haunted" und Markus K. Korbs Kurzgeschichtensammlung "Amerikkan Gothic" werden besprochen. Für das Hörspiel stehen drei Folgen der Reihe Geister-Krimi ("Mörderbäume", "Teufelstochter" und "Hollywood-Horror"), der Bereich Film wird abgedeckt durch "Demonic", "Dark Night of the Scarecrow - Die Rache des Gelynchten" und "Babadook".

Dazu gibt es ein von Michael Schmidt geführtes Interview mit dem Schriftsteller und Regisseur Greg Sisco.

Und schließlich widmet sich Michael Schmidt der eBook- und Hörbuchreihe "Horror-Factory" aus dem Hause Bastei-Lübbe. Dazu gibt es ein Interview mit dem Herausgeber Uwe Voehl, eine Aufstellung sämtlicher 26 Titel und eine Vorstellung seiner persönlichen vier Highlights.

Kommentar:
Jubiläum hin, Jubiläum her, Zwielicht Classic 10 kommt diesmal ohne die großen Namen aus, die die früheren Ausgaben schmückten. Diesmal also kein Andreas Gruber, kein Malte S. Sembten, kein Arthur Gordon Wolf, kein Tobias Bachmann. Auch das aktuelle Schwarzweißcover hebt sich deutlich von den bisherigen Arbeiten von Lothar Bauer ab. Richtig wehmütig stimmt die Ankündigung, dass Zwielicht Classic in Zukunft nur noch einmal im Jahr erscheinen wird. Ein echter Verlust für alle Freunde der Kurzgeschichte.

Zwielicht Classic 10
Michael Schmidt (Hrsg.)
Cover: Oliver Pflug
175 Seiten
ISBN 978 1530307395
EURO 8,90
Create Space März 2016

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