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Die Vampire und Dirk - Der Vampir-Horror Roman: Der Schlächter

Dirk und die VampireDer Vampir-Horror-Roman
Der Schlächter

Der Vampir-Horror-Roman ist eine Legende des Heftromans. Ich bin leider erst nach Einstellung der Reihe auf die Serie gestoßen und habe in den achtziger Jahren jede Menge davon gelesen.

Dreißig Jahre später wiederhole ich das Experiment Vampir-Horror-Roman lesen nochmals. Ob es immer noch gefällt?

Der SchlächterDer Schlächter
(La poursuite infernale)
von Marc Marc Agapit

Vampir Horror-Roman Nr. 73
Juli 1974 / DM 1,20

Pabel Verlag
 Carl Heintz, ein anerkannter Herzspezialist aus Deutschland, besucht mit seiner hübschen Bekanntschaft, Marie Longuet, die Party einer Schauspielerin an der amerikanischen Atlantikküste. Heintz ahnt nicht, dass Marie in Wirklichkeit eine Art Roboter ist und er gleich entführt wird.

Auf einem Schiff wacht er mit einer Kette am Bein wieder auf und erfährt, dass sie auf dem Weg nach Frankreich sind. Die Besatzung besteht nur aus Frauen, die allesamt sehr schweigsam sind und unter einem seltsamen Bann stehen. Den meisten Fragen weichen sie einfach aus, aber Heintz bekommt zumindest heraus, dass sein Entführer ebenfalls  Chirurg ist.

Nach ein paar Tagen scheint die Seereise ein Ende zu haben. Über Nacht wird er in ein sauberes Zimmer eines großen Schlosses geschleppt, ohne dass er etwas davon mitbekommen  hat. Die Kette ist weg, aber vor dem Fenster befinden sich Gitter. Etwas später taucht der Hausherr,  er nennt sich selber Dr. Kappa, in Begleitung zweier schwarzer Hünen auf und erklärt seinem Gefangenen die Lage. Kappa macht auf den Herzspezialisten einen konfusen, aber auch gefährlichen Eindruck. Unverblümt und stolz erzählt er ihm von seinen Gehirn-Experimenten an seiner Dienerschaft, die er alle nach seinem Gusto manipuliert hat. Ein paar seiner nützlichen Erfindungen haben ihm dabei geholfen. Die „Fehlschläge“ liegen unten im Hof der großen Villa begraben. Um Nachschub macht er sich keine Gedanken, denn er lässt auf der ganzen Welt Menschen entführen. Dr. Carl Heintz soll sein neuer Kompagnon werden – natürlich freiwillig und im Interesse der Wissenschaft – denn sein alter Weggefährte hat das Zeitliche gesegnet. Heintz ist schockiert und lehnt ab.

Kappa möchte seinen „Gast“ nicht zur Mitarbeit überreden, sondern versucht ihm die Vorzüge seines Handelns näher zu bringen. Die Menschheit würde von seinen Erkenntnissen profitieren, denn seine Forschungen kennen keinen Stillstand und sind auch nicht an finanziellen Hürden gebunden.

 Heintz darf sich  in der Villa frei bewegen, wird allerdings von den zwei schwarzen Hünen nicht aus den Augen gelassen. Ein jugendlicher Diener, auch sein Gehirn wurde manipuliert, steht ihm zur Seite und bringt gelegentlich Nachrichten von Kappa. Der unheimliche Doktor möchte demnächst ein Herz verpflanzen. Scheinbar hat er auf diesem Gebiet schon Erfahrungen gesammelt, denn er hat eine Abhandlung über dieses Thema geschrieben. Heintz ist zum ersten Mal beeindruckt.

Etwas später wird Heintz Beobachter eines schrecklichen Schauspiels. Das seine „Roboter“ nicht immer alles umsetzten was er ihnen auftrug, ärgerte Kappa sehr. Die  Entführung einer ganzen Familie ging schief, weil drei kleine Kinder anfingen zu quengeln und seine Leute sie daraufhin einfach erwürgten. Nun, die Handlanger mussten anschließend selber dran glauben und wurden ebenfalls im Massengrab auf dem Hof begraben. Anschließend spielte er dem Herzspezialisten noch ein selbst komponiertes Lied vor, das von allerhand chirurgischen Eingriffen handelt. Heintz findet es scheußlich, woraufhin Kappa angekratzt ist und ihm zwei Eisenkugeln ans Bein hängt. Etwas später gibt er den schwarzen Hünen jeweils einen Kochtopf und einen Löffel in die Hand. Sie müssen eine Stunde in der Kabine von Dr. Heintz „musizieren“ bis dieser kurz vor dem Wahnsinn steht.

Ein paar Tage vergehen, als Heintz in der Nacht von einem Gewitter geweckt wird. Sofort steht der junge Diener an seiner Seite und fragt nach den Wünschen. Der Arzt merkt, dass er den kleinen Kerl leicht hypnotisieren kann und trägt ihm auf, er solle aus der Werkzeugkammer einen großen Schraubenzieher besorgen.  Der Junge fragt nach weiteren Wünschen und bietet sich, sowie ein junges Mädchen in einer Nebenkammer, selber zur Belustigung an. Was für ein Schwein dieser Kappa doch ist.

Am Morgen schiebt man einen scheinbar toten Greis in das Zimmer von Heintz. Als er sich den Alten näher anschauen will, springt dieser aus dem Bett und lacht wie ein Irrer. Kappa verkleidet sich jeden Tag und lässt sich in seinem Park im Rollstuhl herumfahren, um die Bewohner des Ortes zu beruhigen. Sollte ihm die Polizei auf die Schliche kommen, sprengt er sein Haus einfach in die Luft. Eine Vorrichtung die dafür vorgesehen ist, kann ganz einfach mit einem Hebel bedient werden.

Vor Kappas Haustür ereignet sich ein Verkehrsunfall. Wenn man es genau nimmt, dann ist ein Mann mit Selbstmordabsichten vor einen LKW gelaufen. Der Dr. versorgt die leicht Verletzten  und startet danach ein Experiment, bei dem nur ein Mann überleben wird. Der Fahrer des LKW ist ein gesuchter Verbrecher, welcher aber über eine hervorragende Fitness verfügt, und der andere ein schwächlicher Typ, der einmal dick gewesen sein muss. Sein Herz ist zwar auch in Ordnung, aber Kappa erzählt ihm, dass, wenn er der OP nicht zustimmt, er wohl in ein paar Stunden das Zeitliche segnen wird.

Die Ereignisse überschlagen sich. Heintz lernt Kappas zahlreiche Assistenten kennen, die ihm bei seinen Operationen zur Hand gehen. Der kleine Page wurde beim Diebstahl eines Schraubenziehers erwischt und geköpft und die Herz-OP an dem Selbstmörder wird ein voller Erfolg. Der andere wird im Hof verscharrt. Heintz kann den Tod des Jungen nicht verwinden, rastet aus und wird wieder mit zwei Eisenkugeln fixiert. Kappa will ihm noch heute das Gehirn eines Affen einpflanzen.

Dazu kommt es aber nicht, denn das Schloss wird gesprengt. Irgendjemand hat Kappa an die Polizei verraten, woraufhin dieser den Selbstzerstörungsmechanismus auslöste. Heintz wird als einziger gerettet, weil man ihn in einem abgelegen Teil des Hauses untergebracht hat.

Kappa ist tot, aber sein letztes Experiment, der Selbstmörder mit dem fremden Herzen, lebt weiter und erzählt seine Geschichte, die von verschmähter Liebe, Einsamkeit und Selbstmordgedanken handelt – bis ihn Kappa in sein Schloss holte. Nach der OP hat ihm der Doc. Arbeit angeboten. Der Reichtum des Chirurgen rührte daher, dass er in alle Welt Drogen verkaufte, die er in seinem Labor selber herstellte. Der ehemalige Kunstmaler willigte nicht sofort ein, so dass Kappa sein Gehirn manipulieren musste und ihn zu einem seiner Roboter macht. Jetzt lebt er glücklich in Paris und übergibt seltsame Pakete an Fremde. Einzig sein neues Herz macht ihm Sorgen – es scheint ein Eigenleben zu führen.

Der Maler musste jetzt zwei Herren dienen, denn das Herz bekam immer mehr Einfluss auf ihn. Machte er nicht was es wollte, begann es heftiger zu schlagen. Schließlich sprach es sogar mit seinem Wirt. Das Gangsterherz war sauer auf seine Komplizen, ein Mann und eine Frau die ebenfalls in Paris lebten, und wollte Rache. Sie haben ihn hängen lassen und sind mit dem Geld verschwunden. Der Maler macht sie ausfindig und beseitigt sie schließlich. Die Anweisungen gibt das Herz selber. Leider wird er bei den Morden geschnappt und landet im Gefängniskrankenhaus, wo er von der Polizei vernommen wird. Das Herz kann sich durch den Mann jetzt direkt mitteilen und erzählt die Geschichte von Dr. Kappa. Schließlich stirbt der Maler und somit auch das Herz des Gangsters.

So wurde Dr. Heintz schließlich gerettet und ist bei der Obduktion des Malers dabei. Anscheinend hat das Herz versucht, seinen eigenen Menschen zu reproduzieren und bildete überall kleine Nebenorgane aus. Ein Einzelfall in der Geschichte der Chirurgie...

Dirk und sein SenfMein Senf
Eigentlich dürfte ich dieser Tage nichts zu meckern haben. Das Wetter stimmt, Fußball läuft und bei meiner Lesereise ist mal wieder eine französische Übersetzung an der Reihe, auf die ich mich eigentlich immer freue.  Setzt man die rosarote Brille aber einmal ab, schlägt einen das Leben voll in die Magengrube. Die Sonne arbeitet an einem neuen Rekordversuch Richtung 50 Grad, der deutsche Hurra-Fußball der letzten Jahre wurde in nur drei Spielen geschrottet und Pabel hatte 1974 einen Agapit/Sobra im Programm. Nach den „Toten Augen“ (VHR 34) war ich vorgewarnt und habe mir fest vorgenommen, seinen nächsten Roman nur bei Tageslicht zu lesen. Vielleicht bleibe ich ja diesmal wach.

Der  flotte Anfang vom „Schlächter“ zog sofort in Richtung SF, denn überall wimmelte es von Robotern. Auf den ersten Seiten stellte Agapit den Lesern das düstere  Imperium des stark geschädigten Dr. Kappa vor, der über eine ganze Armee dieser Bediensteten verfügte. Wer, wie ich, bei dem Wort Roboter jetzt an Blech, Schaltkreise und meterweise Drähte denkt, liegt völlig daneben. Eigentlich hat Kappa einfach nur ein wenig an ihren Gehirnen herumgebastelt, so dass sie nur noch seinen Befehlen gehorchten. Sie entführten für ihn Menschen, an denen er Experimente vollführen konnte, verkauften seine Drogen und sorgten für sein leibliches Wohl. Kappa war mächtig weit vernetzt und machte sich um seine Zukunft keine allzu großen Sorgen. Eigentlich ein schöner Grundstein für weitere Romane um den Doktor.

Als Sadist und Menschenhasser erster Güte, war er für mich das bisher krasseste Beispiel eines Mad Scientist in Gruselheften. Die anderen hatten ja immer noch einen Grund für ihr Handel (Weltherrschaft, die Menschheit unterjochen usw.), aber Kappa tat alles nur aus Spaß an der Freude. Dabei hatte er es auf das Verpflanzen großer Organe abgesehen und ging dabei nicht zimperlich vor. Eine Flüssigkeit, die er beiläufig mal erfunden hat, verklebte einfach Blut- und Nervenbahnen und die Fehlschläge wurden im hauseigenen Massengrab beseitigt. Kinder erwürgen lassen weil sie nervten, Heranwachsenden aus nichtigen Gründen den Kopf abschlagen oder seine derben Späße mit verzweifelten Mitmenschen treiben – Kappa zog das ganze Sadisten-Programm durch. Ihm gegenüber stand Dr. Carl Heintz, der seinen Berufsethos noch ernst nahm und geschockt auf weitere Kapriolen seines Entführers wartete. Kappa wollte die Gunst des Herzspezialisten Heintz gewinnen, ging dabei aber sehr plump vor und zeigte seinen Frust recht deutlich in immer neuen Nickeligkeiten. Irgendwann, mit dem Tod des Jungen Pagen, war dass Maß voll und Heintz bockte, verständlicherweise, komplett. Seltsamerweise hörte an dieser Stelle auch die Geschichte um Kappa und Heintz einfach auf und die Handlung ging mit einem Nebencharakter weiter.

Der missglückte Selbstmord vor Kappas Schloss brachte einen Kunstmaler ins Rennen, der den zweiten Teil der Story weitererzählte. Vom bösen Doktor gelenkt, verkaufte er in Paris Drogen und beseitigte nebenbei ein Gangsterpärchen, das dem Spender seines neuen Herzens übel mitgespielt hatte und ihn nach einem gemeinsamen Bankraub einfach sitzen ließ. Die letzten zwanzig Seiten handelten dann von der Rache des Herzens, welches sich irgendwie mitteilen konnte. Klingt verwirrend? Sehe ich genauso. Klar, 1967 transplantierte Christiaan Barnard sein erstes Herz, aber dem normal gebildeten Bürger dürfte die Sache noch etwas fremd gewesen sein. Konnte es sein, dass mit dem Herz auch Charakterzüge des
Spenders verpflanzt wurden? Spielten Gehirn und Herz vielleicht verrückt, wenn sie nicht  zusammen geboren wurden? Heute lacht man über diese Thesen, früher schrieb man darüber Gruselromane. Man denke nur daran, was Atomstrahlen in den 50ern noch alles konnten.

Wie beknackt Kappa war, kann man an dem kleinen Liedchen erkennen, mit dem er vielleicht die Charts hätte stürmen können. Zumindest glaubte er an sein Talent. Dr. Kappa drückte eine Taste. Dr. Heintz vernahm eine einprägsame, fröhliche Melodie, die folgenden Text begleitete:

„Bin ich nicht ein Genie?
Ich heile die Menschen – und wie!
Ob Arm, ob Kopf, ob Knie,
ich operiere sie.
Ich kann alles, kikeriki,
einen Fehler mache ich nie!
Refrain:
Ole, hehe, tut´s weh?
Bein Ab, Arm ab, o je.
Ich hab´ ihn raus , den Dreh!
Ole!

Herzen vertausch` ich im Nu.
Brust auf, und Brust wieder zu.
Führt´s mal zu ewigen Ruh´,
auch egal, das ist der Clou.
Wer will schon leben partout?
Ich sicher nicht – etwa du?
Refrain:
Ole, hehe, tut´s weh?
Ole, oje, ich seh`,
die abgeschnitt`nen Glieder,
die wachsen niemals wieder!
Ole!“
„Na, was sagen sie dazu?“ fragte Dr. Kappa stolz.

Ich weiß noch nicht so richtig,was ich von VHR 73 halten soll. Einerseits kamen mir die ersten ca. 40 Seiten sehr kurzweilig vor, Agapit zeichnete mit Kappa schon einen sehr schrägen Charakter den man einfach hassen musste, und andererseits wurde es auf den letzten 20 Seiten stinklangweilig. Dieser Kunstmaler erzählte von seinem fremdgesteuerten Leben (das Herz des anderen hatte das Sagen) und stellte sich bei allen Aktionen sehr dämlich an. Z.B. sollte er mit Wachs einen Schlüsselabdruck machen und kauft dafür flüssigen Bohnerwachs. In einer Apotheke lässt er einen Geldkoffer stehen und der Mord an dem Gangsterpärchen führte zu einem unfreiwilligen Gemetzel mit anschließender Verhaftung. Warum hat Sobra/Agapit die Geschichte um Kappa nicht zu Ende erzählt. Hat er vielleicht zwei angefangene Storys miteinander verknüpft, die noch irgendwo unter einem Papierstapel schlummerten? Dr. Kappa und Dr. Heintz boten genug Stoff für einen ganzen Heftroman oder sogar für eine eigene kleine Serie. In groben Zügen erinnerte der fiese Kappa wirklich etwas an Dr. Morton, ohne dabei den sadistischen Feinschliff zu haben. Statt Grimsby gab es zwei tumbe „Neger“, vor denen selbst Kappa etwas Angst hatte. Der Roman ist eindeutig, nicht nur wegen der Herztransplantation, ein Kind seiner Zeit.

Was gab es sonst noch?
Tholes Titelbild kann einem schon die Lust auf den nächsten Krankenhausaufenthalt nehmen.

Bei VAMPIR INFORMIERT ließ man diesmal Hugh Walker etwas aus seinem Leben plaudern. Sehr interessant, aber bestimmt auch recht bekannt. Im Groben meint er, dass Österreich und Deutschland sehr gute Kulissen für Gruselromane abgeben und man regionale Sagen und wahre Begebenheiten wunderbar in seine Geschichten einbauen kann. Recht hat er.

John E. Muller wird uns im nächstes Artikel wieder das Gruseln lehren. Zumindest versucht er das. Bin gespannt auf DIE MORDENDEN LEICHEN...

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Kommentare  

#1 Thomas Mühlbauer 2018-07-25 06:36
Für die VHR-Ausgabe wurde der Farbfilter tüchtig hochgefahren, und jetzt kann man erst richtig Angst bekommen:

www.gruselroman-forum.de/thread.php?threadid=6383&sid=
#2 Andreas Decker 2018-07-25 13:38
Das gilt in Frankreich wohl als Agapits schlechtester Roman. Und man kann es ihnen wirklich nicht verdenken. Du hast völlig recht, als hätte man Kurzgeschichten aneinandergehängt. Der Anfang ist ganz okay, wenn auch nicht weltbewegend, aber dann geht es schnell bergab. Von den Bildern her könnte das auch von Rollin sein.


Wieder mal ist das Cover - auch wenn es gebleicht ist ;-) - besser als der Inhalt. Es nimmt irgendwie moderne Splatterfilme voraus.
#3 Thomas Mühlbauer 2018-07-25 15:37
Dieser Agapit hat nichts mit der französischen/belgischen Phantastik zu tun, mit der der VHR-Leser bis dahin verwöhnt worden ist. "Der Schlächter" war einfach - nix.

Zitat:
John E. Muller wird uns im nächstes Artikel wieder das Gruseln lehren. Zumindest versucht er das.
Bei mir ist ihm das ganz gut gelungen. :-?
#4 Heiko Langhans 2018-07-25 16:12
Muller? Welcher der drei?
#5 Thomas Mühlbauer 2018-07-25 19:24
Ich reiße Heikos Frage einfach mal an mich. :oops:

Erstmals habe ich "Die mordenden Leichen" im Alter von 10 Jahren gelesen, das war schon recht unheimlich für ein kindliches Gemüt. Als ich den Roman im Erwachsenenalter gelesen habe, hat er mir noch immer gefallen, Was heißt, dass das kindliche Gemüt noch immer aktiv ist.

"Ich habe da mal was vorbereitet", aber ich warte, bis Toni die Leichen hat morden lassen.
#6 Toni 2018-07-25 22:56
Ja, die schöne Stimmung der bisherigen Franzosen beim VHR fehlte bei Agapit völlig. Das war irgendwie kalt geschrieben, passte aber zum ersten Teil der Story. Ich habe mich schon gefragt, ob es an der Übersetzerin lag. Vielleicht lag ihr das Genre nicht.

Hinter John E. Muller verbirgt sich der Schriftsteller, Priester und Lehrer R. Lionel Fanthorpe. Der Mann lebt übrigens noch.

Jetzt haben mich Thomas Kindheitserinnerungen echt neugierig auf DIE MORDENDEN LEICHEN gemacht. Seine bisherigen Vampire waren jetzt nicht gerade Sternstunden der trivialen Kunst.
#7 Heiko Langhans 2018-07-26 07:59
John E. Muller war ein Verlagspseudonym, unter dem außer Fanthorpe noch John S. Glasby und Anthony A. Glyn geschrieben haben.

Die Frage bleibt bestehen. 8)
#8 Andreas Decker 2018-07-26 11:57
zitiere Heiko Langhans:
John E. Muller war ein Verlagspseudonym, unter dem außer Fanthorpe noch John S. Glasby und Anthony A. Glyn geschrieben haben.

Die Frage bleibt bestehen. 8)



Ist ein Glasby. Sollte also etwas besser sein als der übliche Fanthorpe :-)
#9 Thomas Mühlbauer 2018-07-26 12:11
Während ich noch schreibe, dass mein kindliches Gemüt vergessen hat, Heikos Frage zu beantworten, hat Andreas mich schon links überholt.

Und man merkt dem Roman den Glasby auch an.
#10 Toni 2018-07-26 15:08
Bei DIE BLUTSAUGER (VHR 50) von Lee Barton war die Frage auch noch nicht ganz geklärt, ob jetzt Glasby oder Fanthorpe dahintersteckt. Dann hat mir, nur von der Idee her, DER STEINERENE DÄMON (wohl eindeutig von Fanthorpe) vielleicht sogar noch besser gefallen als die dröge Vampirgeschichte. Bei dem was Fanthorpe alles geschrieben hat, setzte er wohl nicht unbedingt auf Qualität. :-)
#11 Heiko Langhans 2018-07-26 16:12
"Lee Barton" ist, soweit bekannt, nur von Fanthorpe verwendet worden - jedenfalls für Romane.

Aus der Reihe "Google ist dein Freund": Ein homosexueller Theaterautor hat 1971 unter dem Pseudonym Lee Barton ein Stück namens Nightride verfasst, in dem die Beziehung zwischen einem jungen Theaterstar und einem alternden Dichter (Tennessee Williams) aufs Korn genommen wird. Das soll damals zu einem kleinen Aufruhr geführt haben, als der Nightride-Autor sich in einem 1972 erschienenen Artikel bitter darüber beklagte, dass Theaterautoren ggf. nicht zu ihrer Sexualität stünden. Williams konterte mit der Frage, warum das Stück und der zornige Artikel unter Pseudonym erschienen seien ... 8)

Wir dürfen wohl davon ausgehen, dass weder Fanthorpe noch Glasby oder Glyn dahinter steckten.
#12 Andreas Decker 2018-07-26 19:22
zitiere Toni:
Bei DIE BLUTSAUGER (VHR 50) von Lee Barton war die Frage auch noch nicht ganz geklärt, ob jetzt Glasby oder Fanthorpe dahintersteckt.


Ist ein Fanthorpe. Bzw Fanthorpe und Ehefrau. Da das Teil "The Unseen" bei Gollacz als Ebook erschien unter der Angabe, kann man davon ausgehen, dass es stimmt.

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