Dorian Hunter revisited
Folge 82 - Viel Rauch um (fast) nichts…
Im September 2018 wurde die legendäre Dämonenkiller - Serie unter dem Namen “Dorian Hunter” im Bastei Verlag neu gestartet. Die ersten 100 Bände sind erschienen und ein Ende ist nicht in Sicht.
In dieser Artikelreihe werfe ich einen kritischen Blick auf die alten Romane im neuen Gewand und begleite den “Dämonenkiller” auf seinem Weg in jene Gefilde, die bislang nur in Buchform erreicht wurden.
Luguri und der Chakravartin blasen zum Angriff auf die Klosterfestung der Padmas, wo sich bereits Unga und Don, Tirso, Philip und weitere Gefährten aufhalten.
Als auch Hunter, Trigemus, Coco und Olivaro über die letzte Verbindung nach Malkuth, die Hirnmasse vom Berg der Berge, dort auftauchen, begibt man sich zum Padma, um ein paar Antworten zu erhalten.
Es stellt sich heraus, dass es sich bei dem Maskierten um niemand anderen als Hermon, alias Hermes Trismegistos handelt, was Unga als sein damaliger Diener längst weiß.
Der Leser erfährt das letzte Kapitel der Geschichte Hermons nun aus dessen Sicht, und noch ungelöste Rätsel um die Mumie und die Teufelsinsel werden gelöst. Es kommt zu einem Angriff der Janusköpfe, die Hermon selbst mit einem magischen Bumerang besiegt, worauf der Chakra flieht.
Als Hermon klar wird, dass er letztlich für die Entstehung der Psychos auf Malkuth mitverantwortlich ist, gibt er die Padmasekte auf und will sich nach Malkuth aufmachen.
Die anderen können über ein von Philip erzeugtes Magnetfeld ins Castillo Basajaun entkommen. Als Luguri mit seinen Dämonen die Festung stürmt, findet er nur noch den Ratten - Psycho Trigemus vor, der sich ihm anschließt.
- Dorian Hunter Band 132: Im Vorhof der Hölle
- Autor: Ernst Vlcek
- Erstveröffentlichung: Am 8. Februar 1977 als „Dämonenkiller Band 129“
- Erschienen am 16. September 2023
In diesem (vor)letzten Band des Malkuth-Zyklus versucht Vlcek nochmal alles aufzufahren, was man für ein fulminantes Finale braucht. Es werden Handlungsfäden zusammengeführt, einige davon sogar mit lange zurückliegenden Ereignissen verknüpft, es gibt ein paar Aha - Erlebnisse, eine Prise Action und ein beachtliches Figuren - Aufgebot.
Dabei sind es vor allem die letzten beiden Punkte, die dafür sorgen, dass dieses Finale nicht so funktioniert, wie es angesichts der Zutaten hätte können. Denn dafür, dass es hier eigentlich um die letzte Schlacht der Padmas gegen die Janusköpfe und Luguris Horden geht, welche hier endlich aufeinandertreffen, passiert eigentlich recht wenig.
Die Padmas werden zwar immer wieder angegriffen und dezimiert, aber zu richtigen Kämpfen, einer richtigen Schlacht kommt es nicht, da war in Indien wesentlich mehr los, wobei der auch dort anwesende Unga hier ebenso wenig zum Einsatz kommt, wie viele der anderen Figuren mit Ausnahme von Tirso, dessen Feuerblick mal wieder völlig reicht, um die Lage unter Kontrolle zu halten - womit wir beim zweiten Punkt wären.
Es gibt einfach zu viele Hauptfiguren, von denen die meisten nur kurz erwähnt werden, aber nie wirklich zum Einsatz kommen, was aber wie gesagt auch gar nicht nötig ist, solange Tirso und natürlich Philip mit dabei sind. Die Padmas hingegen dienen hier nur als Kanonenfutter, namenlose Opfer, die nur nebenbei erwähnt werden.
Aber so muss man der Vergangenheits - Episode, in der Unga in das Geheimnis des Hermon eingeweiht wird, zumindest nicht vorwerfen, dass sie die Haupthandlung ausbremst, denn da gibt es nicht viel auszubremsen. Stattdessen wertet sie den (trotz der fehlenden Action) sehr hektisch und überladen wirkenden Roman immerhin etwas auf.
Vielleicht wäre das Ganze etwas packender gewesen, wenn neben den Chakras auch Luguri noch offensiver angegriffen hätte, aber er kommt natürlich zu spät und so wird aus dem großen Sturm auf das Kloster eher ein laues Lüftchen.
Insofern passt dieser Roman ganz gut zu dem Rest des Zyklus, der überwiegend nicht überzeugen konnte. Ob der letzte von Warren verfasste Band den Gesamteindruck verbessern kann, erfahren wir beim nächsten Mal.
© by Stefan Robijn (10/2023)