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Blue Box Regenerated #2: Who is who in Doctor Who? – Die Classic-Ära

Blue Box Regenerated #2: Who is who in Doctor Who? – Die Classic-Ära

Der Schauspieler Ncuti Gatwa ist aktuell der 15. Doctor. Im Laufe der über 60 jährigen Geschichte dieser Serie gaben sich viele Schauspieler die Klinke in die Hand um DER Doctor für eine neue Generation von Fans zu werden. Dabei haben es einige Darsteller durchaus geschafft, sich fest in die Herzen der Whovians zu spielen, während manch anderen hierbei weniger Glück beschert war. Nichtsdestotrotz haben alle 15 Doctoren ihren Platz in Doctor Who. Um genau zu sein, gibt es eigentlich sogar noch weitere Doctoren. Den sogenannten Kriegsdoctor, als Teil der original TV-Serie und sogar einen Kino-Doctor.

Bei so vielen Schauspielern kann man schnell den Überblick verlieren, bzw. ihn gar nicht erst bekommen. Die ganzen Einzelheiten zu jedem Doctor können auch ganze Bücher füllen. Aber ich will versuchen, wenigstens eine Art Crash-Kurs über die Doctoren zu geben. Die Illustration rechts (Quelle: cancelledscifi.com) zeigt die ersten 7 Doktoren.

 

Der 1. Doctor

Zu Beginn der (damals noch in schwarz-weiß gedrehten) Serie wurde der Schauspieler William Hartnell gecastet, um die Rolle des außerirdischen Zeitreisenden zu spielen. Von 1963 bis 1966 spielte er diese Rolle und legte den Grundstein für die Beliebtheit der Serie und des Charakters.

Der erste Doctor war oft ein wenig mürrisch, aber stets gerecht. Wie sich im Laufe der Serie herausstellt, hatte er zwar behauptet, seine Zeitmaschine, die TARDIS, selbst gebaut zu haben, in Wahrheit hat er sie aber gestohlen.

Schon mit dem 1. Doctor werden viele Begebenheiten zum Grundstein der Serie, die bis heute gültig sind. So reist der Doctor fast nie alleine, sondern hat stets einen, oder auch mehrere Begleiter auf seinen Reisen dabei. Er versucht, Kämpfen aus dem Weg zu gehen und schwierige Situationen mit Köpfchen zu lösen. Die Erde ist sein heimliches Steckenpferd. An diesem Planeten hat er einen Narren gefressen, weswegen er sie auch immer wieder retten muss und will.

Daleks und Cybermen gehören zu den beliebtesten Gegnern des Doctors und wurden schon in den ersten Staffeln der Serie eingeführt. Die Cybermen besonders dramatisch, denn sie sind letztlich der Grund, weswegen der Doctor das erste Mal regenerieren musste.

Im wahren Leben war es dem gesundheitlichen Zustand des Schauspielers William Hartnell zuzuschreiben, dass sich die Produzenten etwas einfallen lassen mussten. Die Serie war sehr beliebt, doch Hartnell konnte die Rolle nicht mehr spielen. Irgendwann war es Hartnell selbst, der Patrick Troughton als Nachfolger vorschlug. Doch Troghton war ein ganz anderer Typ, als Hartnell. Was sollte man tun? Es gab keine Ähnlichkeit zwischen den beiden Schauspielern, weswegen Troughton auch nicht einfach die Rolle übernehmen konnte.

Der Clou bestand also darin, zu erklären, dass sich ein Time Lord im Laufe seiner Existenz zwölf Mal regenerieren kann. Es gab einen passenden Handlungsstrang mit neuen Gegnern, die gefährlicher als alle anderen Herausforderungen waren und so musste sich der Doctor das erste Mal selbst opfern, um die Gefahr durch die Cybermen abwenden zu können. In der Episode „Der zehnte Planet“ raubten die Cybermen die Lebensenergie des Doctors, der sich mit letzter Kraft an Bord der TARDIS retten kann, einen neuen Kurs eingibt und schließlich regeneriert. Der Schauspielerwechsel war vollzogen und die Serie gerettet.

 

Der 2. Doctor

Patrick Troughton spielte diese Rolle dann von 1966 bis 1969. Im Gegensatz zum eher ernsten Originaldoctor, war der 2. Doctor eher spitzbübisch. Dem Publikum gefiel der Wechsel und damit hatten die Produzenten ein gutes Mittel in der Hand, kommende Wechsel vorzubereiten.

Da sich der Doctor in seiner 2. Inkarnation wenig Gedanken um die Konsequenzen seines Handelns macht, gibt er auch wenig Acht darauf, was mit ihm selbst passiert. Die Time Lords machen ihm schließlich den Prozess, da er immerhin die TARDIS gestohlen hat und sich außerdem dauernd in Angelegenheiten einmischt, aus denen er sich rauszuhalten hat (Kriegsspiele).

Punktum, die zweite Regeneration steht als Strafe mit einem Exil auf der Erde an.

 

Der 3. Doctor

Erstmals in Farbe darf Jon Pertwee von 1970 bis 1974 den Doctor darstellen. Auch dieser Doctor unterscheidet sich enorm von seinen Vorgängern. Er ist eher ein wortgewandter Gentleman, allerdings auch etwas altmodisch gekleidet. Da ihm die Time Lords die TARDIS weggenommen und seine Erinnerung gelöscht haben, fährt er zu seinen Abenteuern mit einem gelben Oldtimer namens Bessie.

Das Exil währt aber nicht allzu lang und der Doctor erhält seine TARDIS zurück. In seinem letzten Abenteuer „Planet of the Spiders“ soll er einen Kristall in einer verstrahlten Höhle installieren. Eine Energiewelle sorgt schließlich dafür, dass sich der Doctor an Bord der TARDIS erneut regenerieren muss.

 

Der 4. Doctor

DER Doctor dürfte wohl Tom Baker sein, der die Rolle von 1974 bis 1981 spielte. Bis heute ist seine Darstellung so eng mit dem Doctor verknüpft, dass er vielfach noch immer als der beliebteste aller Doctoren rangiert.

Tom Bakers Inkarnation darf als Mischung aller bisherigen Doctoren angesehen werden. Ein bisschen elegant, ein bisschen struppig und auch manchmal ein wenig mürrisch. Aber keineswegs einfach nur eine Kopie seiner Vorgänger.

Der 4. Doctor hatte endlich seine TARDIS wieder und konnte erneut in der gesamten Galaxie Abenteuer erleben … und darüber hinaus. Ein mehrteiliger Handlungsstrang entführte ihn in den sogenannten „E-Space“ (siehe Rezension  zum E-Space hier), den Exoraum, der außerhalb des Normalraums existiert.
Während eines Kampfes gegen seinen alten Widersacher, dem Master (ebenfalls ein Time Lord), stürzt der 4. Doctor von einem Radioteleskop und muss eine weitere Regenaration einleiten (Logopolis).

Hinter den Kulissen war hier eher das schlechter werdende Verhältnis zwischen Tom Baker und dem damals neuen Showrunner John Nathan-Turner dafür verantwortlich, dass Baker ging und ein 5. Doctor die Bühne betrat.

 

Der 5. Doctor

Anders als Tom Baker, war Peter Davison ein eher zurückhaltender Doctor. Sowohl in seiner Erscheinung als auch in seiner Sprache und der Art, auf andere Wesen einzugehen. Von 1981 bis 1984 übernimmt Davison die Rolle. Das Unterfangen, Tom Baker abzulösen war durchaus riskant, denn der 4. Doctor war, wie bereits erwähnt, ausgesprochen beliebt. Doch Davison gelang der Wechsel mit spannenden Geschichten wie „Castrovalva“, oder „Erdstoß“ und konnte die Zuschauer auf seine Seite zu ziehen. Außerdem war Peter Davison bereits durch die populäre Serie „Der Doktor und das liebe Vieh“ (All Creatures Great and Small) bekannt und beliebt.

Nach drei Staffeln stand der nächste Wechsel an. In „Die Höhlen von Androzani“ konnte sich der Doctor nicht mehr vor einer Vergiftung retten und musste deshalb die nächste Regeneration auslösen.

 

Der 6. Doctor

Colin Baker (nicht mit Tom Baker verwandt) hatte ein schweres Los. Statt, wie er es selbst gerne wollte, eine etwas düstere Erscheinung präsentieren zu können, wurde der 6. Doctor regelrecht als Clown dargestellt. Bunt, Aufgeregt, manchmal auch herrisch und rechthaberisch. Hier ging das Konzept nicht wirklich auf, obwohl Colin Baker durchaus gute Geschichten und sogar die Unterstützung des 2. Doctors (zum letzten Mal von Patrick Troughton dargestellt) bekommen hat, wollte der Showrunner John Nathan-Turner einen erneuten Wechsel. So erhielt Baker nur noch eine 2. Staffel, in der der Doctor vor Gericht steht und sich für seine Handlungen (erneut) verantworten muss. Die gesamte, inzwischen 23. Staffel lief unter dem Namen „Das Urteil“ (The Trial of a Time Lord) und beendete Colin Bakers Karriere als Doctor Who von 1985 bis 1986 nach nur zwei Jahren. Mit Beginn der 24. Staffel wird die TARDIS von einem Blitz getroffen, der die Raum-Zeit-Maschine auf den Planeten Lakertya zieht. Der Doctor wurde dabei so schwer verletzt, dass er zu einer weiteren Regeneration gezwungen ist.

 

Der 7. Doctor

Sylvester McCoy hatte die zweifelhafte Ehre, vorerst der letzte Doctor sein zu dürfen. Von 1987 bis 1989 mimte er für drei Staffeln den außerirdischen Zeitreisenden, bis der Serie zunächst der Stecker gezogen wurde.

 

Der 8. Doctor

Im Jahr 1996 versucht die BBC die Serie mit einem TV Film zu reaktivieren. Silvester McCoy steht noch einmal als Doctor bereit, wird aber recht bald angeschossen und muss zum 8. Doctor (Paul McGann) regenerieren. Die Geschichte ist nur wenig besser als die letzten des 7. Doctors, wobei das Overacting von Eric Roberts als „Master“ vielleicht erklärt, warum dieser Versuch nicht zu einem wirklichen Neustart geführt hat.

Die klassische Äre endet hiermit und es vergehen 9 weitere Jahre, ehe Russell T. Davis der Serie mit dem 9. Doctor (Christopher Eccleston) im Jahr 2005 einen weiteren, sehr erfolgreichen Schub gibt. Um aber die Reihenfolge abzurunden sei hier noch das 50-jährige Jubiläum der Serie im Jahr 2013 erwähnt. Denn bis dahin gab es keinen Übergang, keine Regeneration vom 8. Zum 9. Doctor. Dies änderte sich aber mit dem Jubiläum „Der Tag des Doctors“ und der beiden Kurzepisoden „Die Nacht des Doctors“ und „Der Name des Doctors“. Ein Kunstgriff, der hier vom späteren Showrunner Steven Moffat genutzt wurde, um einen gut vorbereiteten Handlungsfaden aufzulösen und auch diese Lücke zu schließen.

Wer dieses rundum gelungenes Feature in der korrekten Reihenfolge erleben möchte, dem seien folgende Episoden als Special-Watchlist empfohlen:

  • Staffel 26, letzter Handlungsbogen: „Der Tod auf leisen Sohlen“ – Hier tritt der 7. Doctor zum letzten Mal innerhalb der Originalserie gegen den Master an.
  • „Doctor Who – Der Film“ – Eine Regeneration des Doctors und auch des Masters führen in ein Abenteuer, das direkt an „Der Tod auf leisen Sohlen“ anknüpft.
  • Staffel 33 – Special „The Night of the Doctor“ – Eine Kurzepisode, die den Wechsel vom 8. zum Kriegsdoctor thematisiert.
  • Staffel 33 – Special „Der Tag des Doctors“ – Der Zeitkrieg ist in vollem Gange, und hier treffen mehrere Inkarnationen des Doctors aufeinander. Der 10., der 11. und der Kriegsdoctor. Zum Ende dieses Specials regeneriert der Kriegsdoctor zum 9. Doctor.
  • Staffel 27, Erste Episode „Rose“. Völlig unabhängig aller vorangegangener Geschichten, doch durch die Erläuterung der Regenerationen ein guter Abschluss für diese spezielle Betrachtung der Regenerationen vom 7. bis zum 9. Doctor.

Das war ein wirklich kurzer Überblick über die Entwicklung der klassischen Doctoren bis zum Neustart der Serie im Jahr 2005. In der nächsten Ausgabe dieser Kolumne sehen wir uns an, welche Doctoren seit 2005 bis heute aufgetreten sind.

Welcher Fokus zu Doctor Who soll demnächst in „Blue Box Regenerated“ betrachtet werden? Schreibt es gerne in die Kommentare.

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