Oliver Fröhlichs Professor Zamorra
Professor Zamorra
Diese Entwicklung ist umso erstaunlicher als der Jungautor aus dem Fandom kommt. Nachfolgend möchte ich kurz aufzeigen, was für eine bemerkenswerte Geschichte dahinter steckt und wie rasant die Entwicklung des Autoren verlaufen ist.
"Wenn ich eine Romanserie lese, dann möchte ich das Gefühl haben, vom Autor bei der Hand genommen und in die Welt geführt zu werden, die seiner Fantasie entsprungen ist. Und da ich natürlich nicht weiß, wohin die Reise geht, brauche ich die Sicherheit, dass wenigstens der Autor den Weg kennt. Bei Zamorra habe ich allerdings den Eindruck, dass der Autor vom Weg abgekommen ist und selbst ziellos durch sein Universum irrt. Wie kann ich mich dann darin wohlfühlen?"
Oktober 2007: ein Leser rechnet unter der Überschrift "Die Nackten und die Doofen" ab mit dem Meister des Übersinnlichen. Am Ende aber lässt er sich ein Hintertürchen und schreibt:
"Da ich für meine Wankelmütigkeit bekannt bin, möchte ich auch nicht ausschließen, eines Tages doch wieder in die Serie einzusteigen zumindest um mal zu sehen, wie sie sich entwickelt hat."
Diese Hintertür hat Oliver Fröhlich inzwischen weidlich genutzt und ist mittlerweile einer der wichtigsten und beliebtesten Autoren der Zamorra-Serie geworden. Mit nur einer handvoll Romanen hat er sich in die Herzen der Fans geschrieben und auch die kritischsten Leser überzeugt. Wie macht er das? Werfen wir doch einmal einen Blick auf seine Romane!
Band 903 Der Schattenkelch
Hier begann die Erfolgsgeschichte! Der Einstiegsband von Oliver Fröhlich kam direkt im Anschluss an die große Jubiläumstrilogie, sicher kein einfacher Zeitpunkt für einen Erstling, musste er sich doch mit den Werken von Volker Krämer, Christian Schwarz und Manfred Rückert messen lassen, die sich gerade besonders ins Zeug gelegt hatten. Der Plot war grundsolide.
Ausgehend von einer geheimnisvollen Mordserie bekommt es Professor Zamorra mit den teilweise magieresistenten Schattenhunden und letztlich dem Dämonen Agamar zu tun. Von den Figuren des Zamorrauniversums wird lediglich Inspektor Pierre Robin in die Handlung eingebunden.
Nicht zu vergessen der Rückblick in dem Lucifuge Rofocale seinen Auftritt hat. Eine der schillerndsten Figuren der Hölle wird perfekt beschrieben. Genial ist auch die Idee Agamar als Dämonen in Szene zu setzen, der andere Dämonen vernichtet, um ihre Kräfte zu stehlen. Und handwerklich riss der Roman zu Begeisterungsstürmen hin:
"Einer der überzeugendsten und besten Debüt-Romane innerhalb der Serie. Bitte mehr davon "
schrieb einer der fleissigsten und fundiertesten Kritiker im Zamorra-Forum.
Auch der nächste Roman von Oliver Fröhlich war wieder sehr mutig.
Band 908 Das Vermächtnis der Hexe
Erstmals stellte er mit Rhett Saris, dem Erbfolger, eine wichtige Person aus dem Helferkreis von Zamorra in den Mittelpunkt der Handlung. Es gelang ihm mit Bravour den Roman hauptsächlich aus der Perspektive des Teenagers zu erzählen. Und eine weitere Figur aus Zamorras Umfeld hatte ebenfalls ihren Auftritt: Fooly, der Drache. Dies war ziemlich überraschend, denn eigentlich gehörte er nicht zu den bevorzugten Helden von Oliver.
Gegner ist übrigens eine Hexe und ein wichtiger Handlungsabschnitt hat als Schauplatz eine Modellanlage. Aufmerksame Leser wissen, dass in diesem Roman eine kleinere Geschichte, die Oliver früher für "Der Hüter" geschrieben hat (dazu hat er selbst im Zauberspiegel einen Artikel geschrieben), teilweise um- und eingearbeitet worden ist.
"Fazit: Dies war / ist ein Roman zum Wohlfühlen. Und herzlich gelacht habe ich auch."
schrieb dazu im Forum einer der Kenner und größten Fans von W.K.Giesa.
Also fasssen wir kurz zusammen: Zwei Bände, zwei verschiedene Themenkreise und zweimal unterschiedliche Protagonisten. Und dann kam der nächste Streich von Oliver Fröhlich.
Band 910 Der Totflüsterer
Und hier machte Oliver den nächsten Schritt. Die Handlung der beiden Vorgängerromane wurde aufgegriffen und miteinander verknüpft. Eine neue Serie von mysteriösen Todesfällen in Lyon und erneut macht Agamar dem Professor das Leben schwer. Und wieder spielt der Erbfolger eine wichtige Rolle.
Zwei Dinge für die weitere Handlung sind zu vermerken: Foolys vorläufiger Abgang und das Auftauchen von Krychnak, einem weiteren Dämonen, der in den nächsten Bänden von Oliver Fröhlich eine wichtige Rolle spielen wird. Zu Fooly erinnern wir uns an des Meisters Einschätzung in Die Nackten und die Doofen:
"Aber was bitte machte dieser kleine Drache namens Fooly da? Ich konnte mir nicht helfen, aber jedes Mal, wenn ich ab diesem Zeitpunkt etwas von Fooly las, musste ich abwechselnd an Tabaluga und Grisu (Ich will Feuerwehrmann werden!) denken. Tut mir leid, aber ich fand diese Figur ausgesprochen blöde!"
Keine guten Aussichten für den jungen Drachen!
Und auch hier noch einmal ein kurzes Statement eines Stammlesers aus dem Forum: "ein Zamorra der alten Schule".
Nachdem also die bisherigen drei Bände eine Verknüpfung erfuhren, ging es an den nächsten Streich.
Band 918 Auf der Schwelle der Zeit
Wieder wagt sich Oliver an neue Inhalte. Diesmal gibt es eine rasante Berg- und Talfahrt durch die Zeit. Dabei geht es auch um Episoden aus früheren Leben von Rhett Saris. Krychnak ist natürlich wieder mit von der Partie, es stellt sich heraus, dass er schon früher mit dem Erbfolger aneinander geraten ist. Dazu kommen interessante neue Figuren wie Anka Crentz und Dylan McMour.
Aber auch einige alteingeführte Protagonisten wie Gryf der Silbermonddruide, die Hüterin der Quelle des ewigen Lebens und Lucifuge Rofocale treten wieder in Erscheinung. Dazu kommen die C'weten als neue Dämonenart. Zeitabenteuer gehören zu den anspruchvollsten Themen der fantastischen Literatur überhaupt.
Und schon mancher Autor ist dabei kläglich gescheitert. Aber nicht Oliver Fröhlich! Sicher umschifft er alle Logikklippen und lotst den Leser zielsicher in den Hafen der endgültigen Auflösung. Ein versierter Forumsteilnehmer dazu: "Man merkt dass der Autor richtig motiviert ist und die Ideen nur so sprudeln."
Damit aber nicht genug! Oliver Fröhlich war schon unterwegs zur nächsten Herausforderung. Diesmal erschuf der Meister eine ganze eigene Fantasiewelt.
Band 924 Herr der Nebelberge
Die Welt Isilria besteht nach einem Angriff der Dämonen nur noch aus Nebel. Lediglich die ehemaligen Bergspitzen ragen noch daraus empor und geniessen das Sonnenlicht. Verbunden sind diese Inseln durch ein System magischer Treppen. Wieder erklimmt der Autor souverän eine weitere Stufe in seiner schöpferischen Entwicklung. Bei den Figuren hält er sich wieder an den Erbfolger, Dylan MacMour und Anka Crentz, dazu kommt natürlich Krychnak, der Urheber des Verderbnisses der Welt Isilria. Dieser Dämon entwickelt sich allmählich zu einem mächtigen Gegner Zamorras, der über Jahrhunderte plant und ganze Welten unterjocht. Fast schon Kultcharakter haben inzwischen die auf Isilria beheimateten Globber. "Globb?" Auch dazu noch ein angesehener Forist: "
Der Weg von Oliver Fröhlich ist damit aber noch nicht zu Ende, seine Entwicklung als Autor geht ungebrochen weiter. Inzwischen gibt es ein Zamorra-Hardcover, Band 32, Der Schattenfresser, das er gemeinsam mit Christian Montillon verfasst hat. Ein neues Medium und erstmalig eine Gemeinschaftsarbeit mit einem Kollegen. Zu Montillon braucht man nicht viel sagen. Er war einer der beliebtesten Zamorra-Autoren und ist spätestens seit seiner Zeit als Exposee-Autor bei Perry Rhodan Action wohl jedem Heftromanleser ein Begriff. Dass Montillon ein gemeinsames Projekt mit Oliver Fröhlich gestartet hat, gleicht schon einem Ritterschlag unter Kollegen. Wieder geht es um eine Hexe und verschiedene Handlungsfäden, darunter auch die Erlebnisse eines Kindes. Ein regelmäßiger Gast des Zamorra-Forums: "Fazit : gelungenes Buchdebut für Oliver Fröhlich dem ich gerne wieder die Note 1 = Sehr Gut gebe." Und in Kürze wird der erste Zweiteiler aus seiner Feder in der Zamorraserie erscheinen. Angekündigt ist inzwischen auch ein Roman bei Maddrax.
Oliver Fröhlich hat im letzten Jahr bei Zamorra bewiesen, dass er sowohl Krimi, Horror als auch Fantasy schreiben kann. Er hat Einzelbände verfasst und auch einen Roten Faden für eine eigene Storyline innerhalb des Zamorrauniversums entwickelt. Er hat nicht nur Hefte, sondern auch ein HC vorgelegt und dabei gleich noch eine Gemeinschaftsarbeit mit einem anderen Autoren erfolgreich verfasst. Dazu kommt, dass er regelmäßig im Bastei-Forum den Lesern Rede und Antwort steht, ohne dabei zuviel zu verraten. Momentan ist er neben Volker Krämer und Christian Schwarz sicher eine der tragenden Säulen der Serie. Wie wird die geradezu märchenhafte Geschichte weitergehen? Auf welche Überraschungen dürfern wir uns 2010 einstellen? Historische Romane? SF? Auftritte in anderen Serien? Warten wirs ab und geniessen solange die Romane aus dem Hause Fröhlich!-
Oliver Fröhlichs bisherige Zamorra-Romane:
Dorian Hunter -neu-
Band 25
Daniels Pakt (zusammen mit Christian Montillon)
Kommentare
Noch eine Ergänzung: Oli hat auch schon einen DORIAN HUNTER-Roman geschrieben - den ersten der beiden Teilromane,die in Buch 25 erscheinen werden im März. Ich hab ihn lektoriert - er ist klasse :-).
Der Autor dieses Artikels hat vollkommen Recht und ich stimme ihm in jeder Hinsicht zu.
Binnen kürzester Zeit hat Oliver Fröhlich bewiesen, dass er es mit den besten Stammschreibern der PZ-Serie (Christian Schwarz und Volker Krämer) problemlos "aufnehmen" kann.
Sein Agamar/Erbfolger-Zyklus ist gespickt mit vielen kleinen "Nettigkeiten" und umwälzenden Ereignissen, bei denen die Schatten noch größerer Geschehnisse vorausgeworfen werden.
Nebenbei macht Oliver es seinen Lesern auch nicht zu einfach, sondern fordert durch ausgeklügelte Rückblenden oder Vergangenheitseinschüben in seinen Stories die Aktivität der einen oder anderen Gehirnzelle, was ich persönlich sehr begrüße.
Alles in allem ein für Fröhlich mehr als gelungenes "Starterjahr" und gleichzeitig ein Grundstock, der Lust auf mehr macht.
Übrigens fehlt unter "Angekündigt" noch der Dorian Hunter-Neu Band 25 "Daniels Pakt", den er ebenfalls mit Christian Montillion geschrieben hat.
Nur mal so am Rande:
Ich möchte nicht als sich wiederholender Depp gelten ;)! Als ich geschrieben habe, dass der Dorian Hunter in der Auflistung fehlt, war Christian Montillions Kommentar noch nicht gepostet.
Ansonsten hätte ich mir diesen Hinweis natürlich gespart!
Und nun: Bitte weitermachen!
Es ist in der heutigen Zeit schwierig nur Gutes über jemand zu erzählen. Uwe Weiher hat das mit seinem Rückblick über das Schaffen von Oliver Fröhlich im Jahr 2009 jedoch genau so gehandhabt. Und ich kann seiner Meinung nur Beipflichten! Die besprochenen Romane hatten alle Hand und Fuss, waren unterhaltsam und vor allem spannend zu lesen, und es gelang dem Zamorra-Neuling immer wieder einen Humor durchklingen zu lassen, der zu gefallen wusste. Kein billiger Schenkelklopferhumor, sondern einiges subtiler, doch immer mit einem zwinkernden Auge.
Zudem gefiel mir, dass der Professor menschlich(er) dargestellt wurde (ist nicht unbedingt die Norm), auch mal Haue bekam und er mit dem weissen Anzug ganz schön durch den Dreck kriechen musste. Wie eben jeder Normalsterbliche auch mal unten durch muss.
Die Geschichten sind komplex und wohl durchdacht und wissen zu überraschen, was einem frischen Wind im Heftsektor gleichkommt. Man(n) greift mit Freude zu einem Fröhlich-Zamorra.
Für die Zukunft wünsche ich Oliver Fröhlich, dass ihn all die positiven Worte beflügeln. Sie sollen keinen Erwartungsdruck vermitteln sonder nur sagen: Junge, mach so weiter wie bisher! Und dass seine besten Werke noch ? sowohl für ihn wie auch für den Leser ? vor ihm liegen.
Alles Gute seinem weiteren Schaffen.
PS: Für all die Leute, die gerne mehr von Oliver Fröhlich lesen wollen, gilt es zur vorhandenen Liste noch zwei Titel hinzuzufügen. Im Zaubermond-Verlag erscheint im März 2010 der Band 25 der neuen Buchreihe über Dorian Hunter mit dem Titel ?Daniels Pakt?, der mit Christian Montillon in Co-Arbeit geschrieben wurde (sieh Link).
Dann erschien bereits im Juni 2009 im Schreiblust-Verlag der Kurzgeschichtenband ?Ganz schön bissig...?, worin Oliver Fröhlich eine Story beisteuerte:
ISBN 978-3-9812228-2-1.
Ist in jeder guten Buchhandlung vorhanden, und sonst über den Verlag zu ordern.
Mein Kommentar bezieht sich nicht auf den oa. Text, sondern auf die Folge "Untergang":
Nachdem die ganze Hölle nun zerstört ist, stellt sich die Frage, was nun?
Ich schätze mal, das Zamorra Luzifer, Stygia, Luzifuge Rocofale und Co. wiedererwecken muss. Das Gleichgewicht der Macht ist nun vollkommen zerstört, schätzungsweise tritt nun " DIE ANGST", die das Universum verschlingt, in Aktion. Wird bestimmt spannend. Die kommende Folge könnte ich auch schreiben.