Der Heftroman - Dr. Morton - Erstes deutsches Kriminalmagazin, Großband und die Taschenbücher
Dr. Morton
Erstes deutsches Kriminalmagazin, Großband und die Taschenbücher
Der letzte Versuch und der Rest
Erstes deutsches Kriminalmagazin, Großband und die Taschenbücher
Der letzte Versuch und der Rest
Waren es bisher farbig gezeichnete Köpfe (Nr. 1 - Dr. Morton, Nr. 2 Teddy Savallas, Nr. 3 Dr. Morton, William Grimsby und Cynthia Barrington) gewesen, wurden jetzt Schwarz-Weiß-Fotos eingesetzt. Mehrere Artikel-Anfänge fanden sich auf der ersten Seite. Der Preis wurde gesenkt von 2,80 DM auf 1,80 DM. Auf der unteren Hälfte fand sich dann der Anfang des Dr. Morton-Romanes.
Den Titel Kriminalmagazin international trug das Dr. Morton-Magazin von 4 bis 7. Aber in Nummer 8 wurde der Name verändert in Erstes Deutsches Kriminal Magazin international und diesen Titel trug das Magazin bis zur seiner Einstellung. Mit dem zweiten Jahrgang gab es wieder ein Layout-Wechsel.
Die Umschlagfarbe war jetzt gelb und hatte ein großes Foto als Aufhänger. Die ersten 3 Ausgaben des 2. Jahrgang (1977) erschienen als Heft, dann gab es einen weiteren Layoutwechsel, man kehrte zum DIN-A-4-Format zurück.
Dieses Format behielt man bis zum Ende bei. Die Nummer 5 war ein Novum, es fehlte nämlich der Dr. Morton, es wurde ein Kriminal-Roman als Ersatz eingefügt.
In den Nummern 6 8 gab es dann wieder einen Dr. Morton-Roman.
Unser Klammerautor war nur mit einer Taschenbuch-Ausgabe dabei und zwar mit Band 42 Der achtarmige Tod. Dieser Roman war auch neu. Die beiden neuen Texte waren vermutlich für die Kriminalmagazin-Ausgabe bestimmt, aber dadurch, daß am 1. September 1977 wieder diverse Morton-Romane indiziert worden waren, war man wohl im Anne-Erber-Verlag zum Entschluß gekommen, das Thema Dr. Morton zu Grabe zutragen.
Die Dr. Morton-Kriminal-Magazine und seine Nachfolger waren bis auf die Heft-Ausgaben (2. Jahrgang, Nummer 1- 3) gar nicht im Romantausch-Geschäften und Antiquariaten zu kriegen. Auf Ebay konnte man die Ausgaben so zwischen 75 und 125 ersteigern.
Zum Glück gab es die Deutsche Bibliothek in Frankfurt, wo ich die Din-A-4 Ausgaben des zweiten Jahrgangs (Band 4 8) kopieren konnte.
An den ersten Jahrgang kam ich über meine guten Beziehungen in Wien. Hermann Urbanek hatte sie in seinem Archiv und kopierte mir die Romantexte an. Vielen Dank an Hermann Urbanek und die Deutsche Bibliothek, denn ohne sie wäre mein Artikel-Serie über Dr. Morton ein Torso geblieben.
Von Dr. Morton-Großband zum Lord-Großband
Zeitgleich mit Dr. Morton Nr. 50 erschien der 1. Dr. Morton-Großband. Neben einem Roman gab es im Dr. Morton-Magazin ein Interview zwischen Werner Star und dem Dr. Morton-Autor John Ball. Dieses Pseudo-Interview gab kaum Informationen preis, es war ein Fake, denn es gab die Anspielung, dass sich hinter John Ball Dr. Morton verbarg. Im gleichen Atemzug konnte man fragen, steckte der Gesamtredakteur Werner Star, hinter John Ball? Nicht nur in den Roman fand man Klammertexte, sondern auch in den Artikeln.
Ein Pseudo-Artikel der Daily Mirror war ganz interessant: Nobilitierung für Dr. Morton, darin war folgendes zu lesen:
Dr. Glenn Morton, Mitglied des Königlichen Kollegiums der Chirurgen, soll den erblichen Adel erhalten. Wenige Zeilen später konnte man lesen: Das Königliche Kollegium der Chirurgen steht vor der Notwendigkeit seinen Präsidentenstuhl neu zu besetzen. Und ein Name wird immer wieder genannt . Möglich, daß Lord Morton, demnächst Präsident des Königlichen Kollegiums ist.Vier Wochen später erschien der zweite Dr. Morton Großband (zeitgleich mit Dr. Morton 54). Auf den 3. Dr. Morton Großband musste man länger warten. Er erschien zeitgleich mit Der Lord Nr. 10. Zwar war der Titel noch auf dem Titelbild, aber auf den Romanseiten fand man ihn nicht mehr. Es wurde die Druckfahne des Lord eingesetzt, also nur oben Seitenzahlen
Im Dr. Morton-Großband Nr. 4 (denn im Impressum stand noch immer Dr. Morton-Großband, sorry Lord-Großband Nr. 1, der zeitgleich mit Lord Nr. 14 erschien, konnte man folgendes lesen:
Eine Nachricht für unsere Leser! Dr. Morton und Dr. Morton Großband erschienen vorübergehend nicht. Anstelle des Dr. Morton Großband bringen wir den Lord Großband mit Magazinen.Wie angekündigt erschien der John Ball-Roman Terror in den Highlands, aber es war kein Dr. Morton-, sondern ein Lord-Roman.
Wenn die Dr. Morton-Reihen wieder erschienen, dann werden wir diese Tatsache an dieser Stelle und in der Tagespresse ankündigen.
Ihre Dr. Morton und Der Lord-Redaktion
Im Dr. Morton Großband Nr. 5, (denn der Titel Dr. Morton-Großband mit Magazin stand noch immer im Impressum) pardon Der Lord-Großband mit Magazin Nr. 2 fand sich wieder ein Der Lord-Roman namens Nachts, wenn der Panther kommt.
Es wurde zwar noch auf einen dritten Lord-Großband Schlimmer als Heroin hingewiesen, aber erschienen ist er meinem Wissen nach nicht.
Die Taschenbuchreihe
Eigentlich kann man die Geschichte der Taschenbuch-Reihe in zwei Etappen eingliedern. Die erste Etappe war die Veröffentlichung der Jahrhundert-Saga von Christian Heinrich Schiller, die es auf 20 Ausgaben brachte. Mir liegt nur ein Taschenbuch dieser Saga vor, aber ich möchte euch das Titelbild nicht vorenthalten. Interessant an diesem Taschenbuch ist, dass darin auch der Klammer-Text-Teufel zugeschlagen hat.
Den zweiten Hauptteil dieser Reihe sind die Kriminal-Roman-Texte. Für die Dr. Morton-Fans, die die Kriminal-Magazin-Reihe verpasst hatten wurden hier 6 Texte vom Dr. Morton-Co-Autor veröffentlicht. Es gab sogar zwei Erstveröffentlichungen. Die Nr. 33 Die Rechnung kommt von Scotland Yard (Co-Autor) und Nr. 42 Der achtarmige Tod (Klammerautor).
Es gab auch die Sub-Reihe Die besten Kriminalgeschichten 1 5, hier fand man zwar diverse Autorenpseudonyme, aber hinter diesen allen steckte niemals andere als Rolf Kalmuczak. Der ehemalige Jerry-Cotton-Redakteur war schon als Don Boston für die Terror-Taschenbuch-Reihe des Luther-Verlags tätig gewesen, und brachte hier dank seiner guten Beziehungen zu Wolfhart Luther (dem ehemaligen stellvertretenden Bastei-Chefredakteur) seine Kurzgeschichten unter.
ERBER-TASCHENBUCH
© by Uwe Schnabel 2010
Kommentare
Im Reprint wurde nicht nur Kalmuczaks Pseudonym geändert, es wurden zudem ausnahmslos allen ursprünglichen Romanen neue Titel verpasst.
Z.B. wurde aus Terror-Krimi Nr. 1 "Der Mörder, den die Frauen liebten" im Nachdruck der Erber-TB-Krimi Nr. 19 "Geliebter Mörder".
Oder: Der Terror-Krimi Nr. 3 "Der Tod gewinnt immer" kam (als Nr. 26) in der Erber-Taschenbuch-Neuauflage als "Keine Chance gegen den Tod" nochmals auf den Markt.
Weitere Beispiele: "Die Bestie flieht aus Zelle 10" wurde als "Die Bestie" wiederveröffentlicht, "Die Nackte und der Tod" wurde zu "Nackt und Tod", "Giftgas in der Dunkelkammer" wurde als "Gift im Dunkeln" nachgedruckt, "Mit ihr kamen Liebe und Tod" wurde zu "Mit ihr kam das Verderben", "Wiedersehen mit einem Toten" wurde im Reprint zu "Rendezvous mit einem Toten" usw.