Der Servis Hinnersen Bolter, der nach einer langjährigen Rundreise durch die gesamte besiedelte Galaxis sich wieder auf der Erde befindet, nimmt die Einladung an. Bei ihrer ersten Begegnung auf der Party finden sie einander ungewöhnlich faszinierend und anziehend, schlafen miteinander.
Die Besatzung der MIDAS entdeckt, dass die Sonne Spilter zur Nova geworden und Zoe zerbrochen ist. Doch der Kaiserkraft-Antrieb ihres Schiffes löst einen Kontinuumsriss aus, zu groß war bereits der Einfluss der Kaiserkraft auf dieses System. Scanner Cloud empfängt zudem einen Hilferuf Yggdrasils; der Psyter fällt in eine katatonische Starre. Ein dünner PSI-Strahl aus dem Nichts trifft auf Cloud und verschmilzt mit ihm.
Die MIDAS kann sich selbst mit den Photonentriebwerken nicht entfernen, das Schiff sitzt fest. Lavski vermutet, dass sich der Weltraum II mit Energie aus dem Normaluniversum quasi überladen hat, und dass die neuerliche Anwendung der Kaiserkraft nun den Riss erzeugt hat. Die MIDAS befindet sich nicht mehr im vertrauten Kosmos, sondern in einem Mini-Universum.
Im Bereich des vereisten Heiligen Tals wurden von der Garde unerklärliche Phänomene bemerkt. Die Große Graue, Chan de Nouille, wird informiert. Zusammen mit Hinnersen Bolter fliegt sie nach Ultima Thule.
Obwohl die beiden Menschen sich zueinander hingezogen fühlen, misstrauen sie einander. Sie spüren, dass der andere ein Geheimnis mit sich trägt.
Die Grauen Garden haben sich aus dem Heiligen Tal zurückgezogen - denn eine Art PSI-Strahlung wurde gemessen, die selbst bei den Gardisten Unruhe und Angst erzeugt.
Plötzlich geht ein Ruck durch Davids und Chans Gleiter. Sie verlieren den Kontakt zu den Grauen Garden; dann stürzen sie ab.
Im Schneesturm treffen sie auf einen Mann. Er erklärt ihnen die Wirklichkeit, in der sie sich befinden: In einem Kunstprodukt, das vielleicht doch einmal Realität werden wird. Und er erklärt ihnen, wie sie zurückkehren können. Sie müssen überleben - und sie müssen dieser Welt geben, was sie benötigt. Dann verschwindet der Mann, dessen Gesicht sie nicht erkennen konnten.
In einer Höhle, in der sie Schutz vor dem Schneesturm gesucht haben, kommt es zu einer Auseinandersetzung mit anderen Menschen, wobei die Gegner andere Waffen anwenden, um das Llarra vor den Energien zu bewahren. David und Chan de Nouille werden gefangen genommen ...
... und erfahren vom Llarra, das vor etwa 30 Jahren aus Weltraum II regnete und den Agonie-Prozess einleitete, unter dem das Reich zerbröckelte. Und sie hören zum ersten Mal Begriffe wie Zitadelle und Entroper. Auf dem Weg zur Basis der ihnen Unbekannten erfahren sie, wann sie in Ultima Thule angekommen sind: dem 4. Mai 2597!
Die ominöse Basis stellt sich als Burg der Terranauten heraus. Zwei Logen versuchen, das Geheimnis Davids und Chan de Nouilles zu lüften, doch Davids Geist ist blockiert, während die Frau immunisiert ist.
Dann erfahren sie, wer die Terranauten der Zukunft leitet: Asen-Ger! Ein Greis.
Noch öffnet sich David terGorden nicht, da er sein Geheimnis vor Helena bewahren möchte. Und weil er nicht weiß, welche Interessen die Terranauten der Zukunft verfolgen. Sind es noch die seinigen?
Zumindest können die beiden Gefangenen den Terranauten vermitteln, dass sie aus der Vergangenheit stammen. Asen-Ger zeigt ihnen auf, was seitdem alles passiert ist:
Im Jahr 2048 stießen Kaiserkraft-Schiffe auf die Überreste eines einst dem der Erde vergleichbaren Reichs, das vor etwa fünf Millionen Jahren durch den Einsatz der (damals bereits bekannten) Kaiserkraft zugrunde ging.
Doch die Menschen nutzten weiterhin die Kaiserkraft, verstanden die Warnung nicht. Bis dann 2567 der Zusammenbruch kam: Die gesamte Innere Zone des Reiches verfiel in einen Zustand ständiger energetischer Instabilität. Universelle Gesetzmäßigkeiten wurden durch den Einbruch der Weltraum-II-Energien außer Kraft gesetzt; Naturgesetze veränderten sich oder wurden ganz aufgehoben.
Und auch die ersten Llarra erschienen 2567 - kondensierte Energie aus Weltraum II. Parallel tauchten die ersten Entroper auf: Monumente (oder fremdartige Wesen?), die bei jedem Energieausbruch wachsen und auf unbekannte Weise den Raum und die Zeit krümmen. Ein Mensch, der in den Einflussbereich gelangt, verirrt sich rettungslos.
Lordoberst Valdec lebt noch immer, während die Erde entvölkert ist. Der ständige Energiezufuhr aus Weltraum II droht einen Teil der Milchstraße zu zerstören, doch noch gibt es Hoffnung, dies verhindern zu können.
Wenig später kann David terGorden, immer noch in der Maske des Hinnersen Bolter, Asen-Ger alleine antreffen. Von ihm erfährt er, dass David terGorden ebenfalls bereits tot ist: Er kam bereits im Jahr 2500 beim Großen Fest bei Verhandlungen mit Max von Valdec ums Leben!
Dann gibt David sich dem Greis zu erkennen.
Sowohl David wie auch Chan de Nouille halten es für die ihnen gestellte Aufgabe, in die Zitadelle einzudringen und Max von Valdec von seinen Transmitterexperimenten abzubringen. Der Großen Grauen fällt auf, dass der alte Terranautenführer Hinnersen Bolter nun blind zu vertrauen scheint.
Auf dem Flug zur Zitadelle in Berlin bemerken sie genessanische Beobachter, die jedoch nicht in das Geschehen eingreifen. Die Erde selbst hingegen zeigt sich den beiden total verändert; alle menschliche Hinterlassenschaft verfällt.
In Berlin erwartet sie erneut der Mann ohne Gesicht. Er erklärt ihnen, dass auch ihre Realität einen ähnlichen Verlauf nehmen wird, wenn der Gebrauch der Kaiserkraft nicht umgehend gestoppt wird.
Und dass der Einsatz des von Valdec entwickelten Transmitters definitiv dieses Sonnensystem zerstören wird.
Sie müssen Max von Valdec töten, um diese Welt zu retten.
Und um in ihre Welt zurückkehren zu können. Band 26: Der Weg nach ArgusLlewellyn 709, Angila Fraim, Sardina Giccomo, Serge-Serge Suvez und Altamont O'Hale versuchen im Logenverbund mit Scanner Cloud Kontakt aufzunehmen. Sie finden heraus, dass der Psyter auf PSI-Ebene nicht nur sendet, sondern auch Antworten erhält. Nur: Alle PSI-Impulse scheinen von ein und derselben Person zu kommen!
Mit Hilfe des Mannes ohne Gesicht und eines Entropers mit dem Gesicht Myriam terGordens gelangen David terGorden und Chan de Nouielle in die abgeschirmte Zitadelle. Gardisten und Spinnenroboter verfolgen und stellen sie. Chan de Nouille fällt in die Hände der Grauen, die ganz anders reagieren, als die ihr bekannten Gardisten, David hingegen kann im Dialog die Kampfspinnen davon überzeugen, dass er bereits tot ist.
Chan de Nouille wird Grau-Alpha, der Führerin der Grauen in dieser Zukunftsebene, vorgeführt. Mit ihrem eigenen Wissen über die Grauen kann sie Grau-Alpha weitere Informationen entlocken, erfährt von der Zerstörung Shondykes im Jahr 2547 und ihrem eigenen Tod.
Grau-Alpha plant, den Geist der Großen Grauen aus Weltraum II zurückzuholen, hat mit Helena nun einen geeigneten Körper gefunden. Im letzten Moment kann Chan de Nouille Grau-Alpha davon überzeugen, dass sie die Große Graue ist. Und dass Max von Valdec die Grauen hintergangen hat.
David terGorden stößt währenddessen auf gleich mehrere Max von Valdecs, kann den richtigen Generalmanag nicht von den Valdec-Mechanoiden unterscheiden. Die Nachbildungen nehmen ihn gefangen - er soll bei dem Transmittertest als Versuchsperson dienen. Kurz bevor er abgestrahlt wird, greifen Grau-Alpha und Chan de Nouille ein. In dem entstehenden Chaos kann David den richtigen Max von Valdec ausfindig machen und erschießen ...
... und sie verlassen diese Zukunftsebene. Der Mann ohne Gesicht erscheint, sagt ihnen, dass sie die Aufgabe gelöst haben, dass sie zurückkehren werden in ihre Welt. Und noch das Wort "Argus".
Tatsächlich finden die beiden ungleichen Begleiter sich daraufhin wieder auf Ultima Thule - ohne dass die unerklärlichen Phänomene noch vorhanden sind. Chan de Nouille lässt Ultima Thule unter Quarantäne stellen.
Scanner Cloud erwacht, und noch bevor er den Begleitern Erklärungen gibt, lässt er die MIDAS Kurs auf Argus nehmen.
Im Sternsystem 'Astos Augen' wird die MIDAS bereits erwartet. Queen Lyra Mun, die Scanner Cloud bereits seit der Vernichtung Psytas kennt, kann die Flüchtigen stellen und überwältigen.
Helena Koraischowa erreicht mit David terGorden ebenfalls das System. Allmählich dämmert dem Erben der Macht, um wen es sich bei seiner Begleiterin handelt. Überrascht stellen sie fest, dass die verschollene MIDAS sich im System befindet.
David terGorden gelingt telepathischer Kontakt zu den gefangenen Treibern, entwickelt mit ihnen einen Fluchtplan. An Bord der CYGNI schlagen die Treiber zu, bringen das Schiff in ihre Gewalt.
Scanner Cloud hingegen wird von den anderen getrennt, gibt sich aber David und Chan de Nouille als Mann ohne Gesicht zu erkennen. Scanner und David nutzen das Überraschungsmoment, überwältigen die Grauen, während die Große Graue fliehen kann.
In einem Gleiter fliegen sie nicht die CYGNI, sondern Argus an, suchen das Grab Astos' auf. Obwohl die Treiberlegende, der Hexer, bereits seit vier Jahren tot ist, weist der Körper keine Anzeichen von Verwesung auf. Und sie entdecken Misteln um den Toten herum. Aus seiner Brust wächst der Trieb einer Borstenkiefer: ein Ableger Yggdrasils! Bevor sie den Ableger an sich nehmen können, werden sie von Chan de Nouille gestellt.
Die Große Graue, die nun auch weiß, wer sich hinter Hinnersen Bolter verbirgt, lässt die beiden entkommen, behält aber den Trieb.
Queen Lyra Mun und 40 Graugardisten kommen durch einen Kälteeinbruch auf Argus ums Leben.
Dank der Misteln können die Terranauten die CYGNI mittels Treiberkraft steuern und die Flucht in den Weltraum II antreten.
Chan de Nouille lässt den Computer der MIDAS ausbauen und das Schiff zerstören. Die Geschehnisse auf Astos unterliegen der Geheimhaltung. Weder die Öffentlichkeit noch das Konzil sollen davon erfahren.
Mit seinem Zukunfts-Zweiteiler verlässt Robert Quint bislang eingeschlagene Pfade: Die Phantastik tritt stärker in den Vordergrund. Als Leser mag man fast ein Endlich! ausrufen
Der Faktor Zufall wird bei diesem Doppelband gleich mehrmals bemüht: Sei es der schnelle Kontakt zwischen Chan de Nouille und David terGorden, das schnelle Auffinden der Terranauten mit Asen-Ger an der Spitze in der parallelen Zukunft und letztlich, dass der Plan Grau-Alphas, die Große Graue zurückzuholen, genau in dem Moment vollzogen werden soll, als Chan de Nouille selbst auftaucht. Es spricht für die handwerklichen Qualitäten des Autors, dass diese eigentlich unwahrscheinlichen Begegnungen fast immer sehr schlüssig und stimmig wirken. Wirklich übertrieben und letztlich überflüssig habe ich nur Grau-Alphas Plan empfunden.
Ansonsten können die Romane in jeder Beziehung überzeugen. Das Aufsuchen seines Hauses mit der Diskussion zwischen David terGorden und den Gartenrobotern lässt bereits den späteren Thomas Ziegler in seiner besten Form erkennen.
"Es ist keine Skulptur", widersprach der Gärtnerroboter. "Ich halte es vielmehr für ein intelligentes Unkraut. Es kann natürlich auch ein Mensch sein ..."
"Wo ist da der Unterschied?" erkundigte sich der Bewässerungsapparat (...).
(Die Terranauten: Band 25 Seite 7 von Robert Quint)
Ein Szenario, das sehr gut verdeutlicht, mit wie vielen Ebenen der Autor bei seinen Texten arbeiten kann:
- die Diskussion mag für sich alleine stehen, um Seiten zu füllen und den Leser angenehm zu unterhalten;
- die ungewöhnlichen Persönlichkeiten der Gartenroboter können aber auch bereits ein Hinweis sein, dass die technischen Errungenschaften von Davids Vater noch größere Rollen spielen werden;
- und nicht zuletzt natürlich als Mittel zum Zweck, um den oben bereits angesprochenen Zufall abzulenken.
Chan de Nouille tritt weiterhin sexuell sehr aufgeschlossen auf, und auch ihr Männerbild hat sich nicht wirklich geändert. Eine nach wie vor faszinierende Figur. Der Reiz, genau diese Frau auf David terGorden prallen zu lassen, hat was, und Robert Quint hat dies ausgezeichnet umsetzen können.
Obwohl bereits die Erde des Jahres 2501 sehr düster erscheinen mag, kann diese Darstellung im vorliegenden Doppelband noch gesteigert werden. Die Gefahren (Llarra, Entroper) passen sehr gut zur Thematik und zur Darstellung der Kaiserkraft, und auch Max von Valdecs Entwicklung ist nachvollziehbar.
Es bleiben einige Fragen offen, und ich hoffe, dass der Autor seine Romane nicht als eingeschobene und abgeschlossene Handlung sieht, sondern dass in späteren Romanen noch darauf eingegangen wird.
Zum Beispiel das Llarra: Handelt es sich hierbei nur um eine ausgedachte Gefahr, die alleine in den Köpfen der zwei Protagonisten entstanden ist (wie dann auch die ganze fiktive Zukunft?)? Oder sind die Hinweise auf das dadurch vor fünf Millionen Jahren vernichtete Reich ein Fakt, der auch in der richtigen Ebene der Terranautenserie Bestand hat (bzw. dann auch haben muss!)?
Und wie kann es sein, dass David bei dieser fiktiven (?) Zukunft bereits im Jahr 2500 gestorben ist? Eine Frage, die aus Sicht des Lesers noch unbedingt geklärt werden muss
In Band 26 ergibt sich wieder eine Situation, in der David sein Leben mittels einer Diskussion mit den Kampfrobotern rettet. Die Ausgangsposition wirkt ein wenig gekünstelt, doch die Lösung ist wieder genial.
Leider geht der Zweiteiler eigentlich nur etwa bis Seite 40 von Band 26, danach schließt sich die Suche nach Argus an. Hier stellt sich die Frage, ob es nicht besser gewesen wäre, diesem Thema einen eigenen Roman zu gönnen, denn leider wirkt der Schluss sehr hektisch und fällt wieder in das schon sehr ausgereizte "Gefangennahme-Flucht-Befreiungs-Schema" zurück. Die Geschichte um Astos und dem Yggdrasil-Ableger hätte fundierter erzählt werden können.
Nicht zuletzt bietet der Roman interessante Perspektiven für die folgenden Romane: Wie wird Chan de Nouille ihr Wissen benutzen? Welche Rolle wird sie in Zukunft einnehmen? Kann sie noch hinter dem Konzil stehen, wenn sie nun um die Gefahren der Kaiserkraft weiß? Und was hat sie mit dem an sich genommenen Trieb vor?
Das Zukunftszenario innerhalb der Terranautenserie weiß zu überzeugen. Vielleicht der bislang beste Terranautenbeitrag.