Die Terranauten: Die zweite Staffel: Eine Rückschau auf die Nrn. 13 - 24
Die zweite Staffel
Eine Rückschau auf die Nrn. 13 - 24
Eine Rückschau auf die Nrn. 13 - 24
Mit Band 13 darf Wilfried Antonius Hary alias Erno Fischer nicht nur in die Serie einsteigen, sondern auch gleich einen eigenen Handlungsstrang um den Außerirdischen Cantos eröffnen. Der Band ist für den Leser in mehreren Punkten überraschend: Weder der Handlungsstrang um die verschollene MIDAS mit einem Teil der Hauptprotagonisten noch der Handlungsstrang um Zoe mit den restlichen Hauptfiguren wird fortgeführt, sondern tatsächlich ein weiterer Handlungsstrang eingeführt. Durchaus schlüssig, schließt Band 13 doch direkt an Band 1/Beginn Band 2 an und bietet ein absolut passendes Szenario: Llewellyns Ruf wird nicht nur von PSI-begabten Menschen, sondern auch von Außerirdischen vernommen.
Bereits mit dem Auftaktband zur zweiten Staffel wird deutlich, dass die Terranautenserie vielschichtiger werden wird. Die ersten zwölf Bände, quasi das Fundament der Serie, waren eigentlich eine einzige große, chronologisch erzählte Geschichte; jeder Band schloss an den anderen an, führte die Handlung kontinuierlich fort.
Nun also werden beginnend mit Band 13 Geschichten oft parallel erzählt, die Handlung splittet sich.
Der Cantos-Handlungsstrang ist dann auch schon die längste Subserie der zweiten Staffel. Mit den Bänden 13, 19, 20, 21 und 23 darf W. A. Hary fast die Hälfte der Romane verfassen.
Die MIDAS-Schiene um Llewellyn 709 und Scanner Cloud setzt Robert Quint mit dem Zweiteiler 14 & 15 fort. Rückwirkend betrachtet wirken diese Romane wie ein Fremdkörper im Terranautenkosmos. Der Autor hat eine kurzweilige Geschichte präsentiert, nur ist sie nicht sonderlich wichtig für den Terranautenkosmos. Ein wenig ärgerlich: Band 15 wiederholt die Storyline aus Band 14.
Mit der Trilogie # 16 bis # 18 steigt mit Conrad C. Steiner alias Ronald M. Hahn ein weiterer Autor neu ein. Rorqual wurde bereits in Band 8 kurz eingeführt, nun endlich verschlägt es die Protagonisten auf diesen geheimnisvollen Planeten. Leider findet der Autor nicht das richtige Maß: Der Reiz einer durchaus vielschichtigen und faszinierenden Welt wird durch mehrere sich ähnelnde Situationen und Charaktere getrübt. Hier wäre weniger Handlung, die dafür ausführlicher erzählt worden wäre, mehr gewesen. Wenn man die heutigen Maddrax-Romane Hahns mit seinen Rorqual-Romanen vergleicht, wird ersichtlich, wie sehr der Autor sich über die Jahre weiterentwickelt hat.
Die Trilogie # 19 bis # 21 gehört zum Cantos-Handlungsstrang. Obwohl mir der Autor in stilistischer Hinsicht bei weitem nicht so gut gefällt wie Robert Quint, bleibt diese Trilogie dennoch stärker im Gedächtnis als der letztlich belanglose HOBO-Zweiteiler. W. A. Hary schafft sich mit Oxyd seine eigenen Gesetze, vieles wirkt durchaus trashig und trivial, aber er verdeutlicht sehr gut die Gefahren der Kasierkraft.
Und nicht zuletzt nutzt der Autor die Chance, die sich ihm bietet, und setzt nicht auf (banale) Konflikte zwischen Menschen und Außerirdischen. Wilfried Harys Romane strotzen durchaus vor Klischees, aber die eigentlichen Konfliktsituationen, die großen Handlungen werden dafür weit weg vom Gewohnten erzählt.
Rückwirkend betrachtet hat sich die Trilogie durchaus bei mir eingeprägt und hinterlässt einen positiven Gesamteindruck, bringt die Serie voran.
Band 22 endlich ist wieder ein Roman, der Robert Quint in seiner besten Form zeigt. Allerdings habe ich bei den ersten Seiten den Verdacht (die Zusammenfassung der Geschichte, wie auf Rorqual die Basis der Terranauten aufgebaut wird), dass Conrad C. Steiner mit seiner Rorqual-Trilogie den Schlussband nicht fertiggebracht oder aber, wie bereits spekuliert, das Maß nicht getroffen hat. Böse formuliert: Da haben uns die Autoren einige Rorqual-Romane verwehrt. Das wäre doch ein dankbares Abenteuer-Thema gewesen!
Der eigentliche Roman ist zweifelsohne das Highlight des zweiten Teilzyklusses, wenngleich natürlich die Frage gestellt werden muss: Wie weit dürfen die Terranauten gehen? Das Cosmodrom wird zerstört, um Max von Valdec und das Konzil zu treffen. Nur: Das Cosmodrom war bereits seit Jahrzehnten in Betrieb, war auch für die Treiberraumfahrt wichtig.
Die einfache Erklärung, dass die Zerstörung des Cosmodroms notwendig war, um die Einflüsse der Kaiserkraft auf den Planeten abzuschaffen, kann nicht gelten: Zu diesem Zeitpunkt waren die Zusammenhänge noch nicht bekannt!
Sind die Terranauten also tatsächlich nicht mehr als Terroristen? Eine durchaus berechtigte und legitime Frage!
Mit Band 23 legt Erno Fischer einen recht belanglosen Roman vor. Obwohl der Autor in der zweiten Staffel die meisten Romane verfassen durfte, wird doch deutlich, dass er nicht der Mann ist, der die Haupthandlungen verfassen darf. Fischers Romane sind keine direkten Lückenfüller, müssen aber so angelegt sein, dass sie zwischen den Hauptromanen Platz finden. Und oft ist dies nur möglich, wenn im Ergebnis der Status Quo aufrechterhalten bleibt. Kurz: Die Protagonisten müssen scheitern, die Handlung wird vorhersehbar.
Bereits mit dem Auftaktband zur zweiten Staffel wird deutlich, dass die Terranautenserie vielschichtiger werden wird. Die ersten zwölf Bände, quasi das Fundament der Serie, waren eigentlich eine einzige große, chronologisch erzählte Geschichte; jeder Band schloss an den anderen an, führte die Handlung kontinuierlich fort.
Nun also werden beginnend mit Band 13 Geschichten oft parallel erzählt, die Handlung splittet sich.
Der Cantos-Handlungsstrang ist dann auch schon die längste Subserie der zweiten Staffel. Mit den Bänden 13, 19, 20, 21 und 23 darf W. A. Hary fast die Hälfte der Romane verfassen.
Die MIDAS-Schiene um Llewellyn 709 und Scanner Cloud setzt Robert Quint mit dem Zweiteiler 14 & 15 fort. Rückwirkend betrachtet wirken diese Romane wie ein Fremdkörper im Terranautenkosmos. Der Autor hat eine kurzweilige Geschichte präsentiert, nur ist sie nicht sonderlich wichtig für den Terranautenkosmos. Ein wenig ärgerlich: Band 15 wiederholt die Storyline aus Band 14.
Mit der Trilogie # 16 bis # 18 steigt mit Conrad C. Steiner alias Ronald M. Hahn ein weiterer Autor neu ein. Rorqual wurde bereits in Band 8 kurz eingeführt, nun endlich verschlägt es die Protagonisten auf diesen geheimnisvollen Planeten. Leider findet der Autor nicht das richtige Maß: Der Reiz einer durchaus vielschichtigen und faszinierenden Welt wird durch mehrere sich ähnelnde Situationen und Charaktere getrübt. Hier wäre weniger Handlung, die dafür ausführlicher erzählt worden wäre, mehr gewesen. Wenn man die heutigen Maddrax-Romane Hahns mit seinen Rorqual-Romanen vergleicht, wird ersichtlich, wie sehr der Autor sich über die Jahre weiterentwickelt hat.
Die Trilogie # 19 bis # 21 gehört zum Cantos-Handlungsstrang. Obwohl mir der Autor in stilistischer Hinsicht bei weitem nicht so gut gefällt wie Robert Quint, bleibt diese Trilogie dennoch stärker im Gedächtnis als der letztlich belanglose HOBO-Zweiteiler. W. A. Hary schafft sich mit Oxyd seine eigenen Gesetze, vieles wirkt durchaus trashig und trivial, aber er verdeutlicht sehr gut die Gefahren der Kasierkraft.
Und nicht zuletzt nutzt der Autor die Chance, die sich ihm bietet, und setzt nicht auf (banale) Konflikte zwischen Menschen und Außerirdischen. Wilfried Harys Romane strotzen durchaus vor Klischees, aber die eigentlichen Konfliktsituationen, die großen Handlungen werden dafür weit weg vom Gewohnten erzählt.
Rückwirkend betrachtet hat sich die Trilogie durchaus bei mir eingeprägt und hinterlässt einen positiven Gesamteindruck, bringt die Serie voran.
Band 22 endlich ist wieder ein Roman, der Robert Quint in seiner besten Form zeigt. Allerdings habe ich bei den ersten Seiten den Verdacht (die Zusammenfassung der Geschichte, wie auf Rorqual die Basis der Terranauten aufgebaut wird), dass Conrad C. Steiner mit seiner Rorqual-Trilogie den Schlussband nicht fertiggebracht oder aber, wie bereits spekuliert, das Maß nicht getroffen hat. Böse formuliert: Da haben uns die Autoren einige Rorqual-Romane verwehrt. Das wäre doch ein dankbares Abenteuer-Thema gewesen!
Der eigentliche Roman ist zweifelsohne das Highlight des zweiten Teilzyklusses, wenngleich natürlich die Frage gestellt werden muss: Wie weit dürfen die Terranauten gehen? Das Cosmodrom wird zerstört, um Max von Valdec und das Konzil zu treffen. Nur: Das Cosmodrom war bereits seit Jahrzehnten in Betrieb, war auch für die Treiberraumfahrt wichtig.
Die einfache Erklärung, dass die Zerstörung des Cosmodroms notwendig war, um die Einflüsse der Kaiserkraft auf den Planeten abzuschaffen, kann nicht gelten: Zu diesem Zeitpunkt waren die Zusammenhänge noch nicht bekannt!
Sind die Terranauten also tatsächlich nicht mehr als Terroristen? Eine durchaus berechtigte und legitime Frage!
Mit Band 23 legt Erno Fischer einen recht belanglosen Roman vor. Obwohl der Autor in der zweiten Staffel die meisten Romane verfassen durfte, wird doch deutlich, dass er nicht der Mann ist, der die Haupthandlungen verfassen darf. Fischers Romane sind keine direkten Lückenfüller, müssen aber so angelegt sein, dass sie zwischen den Hauptromanen Platz finden. Und oft ist dies nur möglich, wenn im Ergebnis der Status Quo aufrechterhalten bleibt. Kurz: Die Protagonisten müssen scheitern, die Handlung wird vorhersehbar.
Auch das Auftreten der Nomans mag den Leser verwundern: Anders als in früheren Bänden scheinen die Nomans in diesem Band organisiert zu sein - eine Beschreibung, die nicht wirklich passen mag: Würde das Konzil eine zweite Gesellschaft neben sich dulden? Mit dieser Darstellung widerspricht der Autor eindeutig dem Serienbild.
Band 24, von Robert Quint, ist wieder einer dieser handlungsrelevanten Bände: Die Terranauten klauen sich Raumschiffe, werden wieder mobil. Und nicht zuletzt wird mit dem zurückgelassenen David terGorden ein Ausgangszenario geschaffen, das viel Spannung verspricht.
Obwohl die Handlung in diesen zwölf Bänden vielschichtiger wird, werden auch viele frühere Handlungsstränge zu einem Ende geführt, das meist mit Tod zu umschreiben ist: Brak Shakram darf erneut kurz auftreten, Harnstein (im ersten Zyklus noch namenlos) ebenfalls. Beide sterben kurz darauf. Leider das Manko der Erno-Fischer-Romane: Das negative Ende ist mitunter vorhersehbar
Positiver Aspekt dabei: Man hätte dem Autor durchaus zugetraut, dass er die Erde in der Oxyd-Trilogie vernichtet.
Hingegen verwundert es, dass das in Band 8 vorgestellte Mädchen auf Rorqual nicht erneut einen Auftritt hat. Oder handelt es sich dabei doch um Thorna?
Fazit der zweiten Staffel:
Die Terranautenserie wird vielschichtiger. Nicht mehr eine große Storyline wie im ersten Zyklus, sondern mehrere parallel erzählte Handlungstränge. Die Geschichten werden komplexer, die einzelnen Autoren können mehr Freiräume nutzen, sind nicht zu sehr an nur eine einzelne (Haupt-)Handlung gebunden.
Und dennoch: Obwohl diese Neuausrichtung in der Erzählweise prinzipiell positiv zu bewerten ist, ist sie nicht ganz so reibungslos verlaufen, wie gewünscht. Die MIDAS-Handlung ist für die Hauptserie zu belanglos, die Cantos-Schiene ist zu sehr bemüht, die Freiräume zu nutzen, die die von Robert Quint erzählte Haupthandlung offen lässt, und auch das Zusammenspiel zwischen den einzelnen Autoren bzw. Handlungselementen muss noch besser werden.
Aber es wurde der richtige Weg eingeschlagen!
Artikel und Risszeichnungen
zur Serie in den Romanheften:
Obwohl die Handlung in diesen zwölf Bänden vielschichtiger wird, werden auch viele frühere Handlungsstränge zu einem Ende geführt, das meist mit Tod zu umschreiben ist: Brak Shakram darf erneut kurz auftreten, Harnstein (im ersten Zyklus noch namenlos) ebenfalls. Beide sterben kurz darauf. Leider das Manko der Erno-Fischer-Romane: Das negative Ende ist mitunter vorhersehbar
Positiver Aspekt dabei: Man hätte dem Autor durchaus zugetraut, dass er die Erde in der Oxyd-Trilogie vernichtet.
Hingegen verwundert es, dass das in Band 8 vorgestellte Mädchen auf Rorqual nicht erneut einen Auftritt hat. Oder handelt es sich dabei doch um Thorna?
Fazit der zweiten Staffel:
Die Terranautenserie wird vielschichtiger. Nicht mehr eine große Storyline wie im ersten Zyklus, sondern mehrere parallel erzählte Handlungstränge. Die Geschichten werden komplexer, die einzelnen Autoren können mehr Freiräume nutzen, sind nicht zu sehr an nur eine einzelne (Haupt-)Handlung gebunden.
Und dennoch: Obwohl diese Neuausrichtung in der Erzählweise prinzipiell positiv zu bewerten ist, ist sie nicht ganz so reibungslos verlaufen, wie gewünscht. Die MIDAS-Handlung ist für die Hauptserie zu belanglos, die Cantos-Schiene ist zu sehr bemüht, die Freiräume zu nutzen, die die von Robert Quint erzählte Haupthandlung offen lässt, und auch das Zusammenspiel zwischen den einzelnen Autoren bzw. Handlungselementen muss noch besser werden.
Aber es wurde der richtige Weg eingeschlagen!
Artikel und Risszeichnungen
zur Serie in den Romanheften:
Die Hauptpersonen und ihr Auftreten in den einzelnen Romanen
Die veränderte Erzählweise wirkt sich natürlich auch auf die Hauptcharaktere der Romane aus. Gab es im ersten Zyklus noch Figuren, die in jedem Roman aufgetreten sind oder zumindest präsent waren (David terGorden, Max von Valdec), ist dies ab dem zweiten Zyklus nicht mehr der Fall.
Überraschend: Die negative Hauptfigur der Serie, Max von Valdec, agiert häufiger als eine der positiv belegten Figuren.
Terranauten/Treiber (Rorqual):
Rorqual:
Terranauten/Treiber (MIDAS)
Terranauten/Treiber (Syrta zur Erde):
Graue Garden:
Kaiser:
Außerirdische:
Sonstige: