30 Jahre Dan Shocker-Hörspiele: Larry Brent (9) Die Schlangenköpfe des Dr. Gorgo
Die Schlangenköpfe des Dr. Gorgo
Larry Brent (9)
Wieder erwartet den Hörer Krimi, Grusel und Horror in einem. Die perfekte Mischung. Und wieder führt uns die Reise nach GB. Diesmal nach London. Zum vierten Mal in Folge also ein Hörspielabenteuer für Larry auf der Insel. Er scheint dort festzusitzen. Doch in der nächsten Folge wird es anders. Natürlich passt London zu der Geschichte: Ein Verrückter überfällt in den Straßen der Hauptstadt junge Mädchen. Später findet man ihre Gliedmaßen, nur der Kopf fehlt. Für Higgins ist das die eindeutige Handschrift von Dr. Gorgo. Er holt sich Larry Brent von der PSA zu Hilfe. Gemeinsam versuchen den Mann zur Strecke zu bringen, der ganz London in Angst versetzt.
Es gibt einige Szenen, die zwar brutal wirken, aber doch insgesamt nicht so auffallen wie in anderen Folgen der Serie: Der Collie beispielsweise mit dem transplantierten Gehirn von Bianca Wells ist schon sehr makaber. Aber ungewöhnlich für Larry Brent waren Gehirnthemen und Ärzte sowieso nie. Die Frauenköpfe auf den Tintenfischkörpern sind ebenfalls eine schön bizarre Idee. Der Grund für diese grotesken Transplantationen wird allerdings nie klar - also warum ausgerechnet Tentakel. Dr. Gorgo war schon ein richtiger Perversling.
Indiziert wurde das Hörspiel aber letztlich wegen der Selbstjustizszene am Schluss. Lächerlich. Jeder zweite Western müsste deswegen indiziert werden. Wie dem auch sei - das Hörspiel ist ganz gut geworden. Der Tiefpunkt von Folge 7 ist überwunden. Etwas nervig wirkt die Theaterszene. Die ist im Roman nicht vorhanden, wurde aber so gewählt um die Sache mit dem Päckchen und der abgetrennten Hand Saras etwas origineller darzustellen. Coller Einfall. Aber für das relativ kurze Hörspiel nimmt gerade diese Szene einen zu großen Raum ein. Ungewöhnlich für damalige EUROPA-Standarts.
Helmuth Ahner, der in Folge 8 den Bösewicht sprach, ist hier plötzlich Edward Higgins. In Folge 8 wurde dieser aber von einem anderen Schauspieler gesprochen. Hier hat EUROPA nicht so gut mitgedacht. Da Ahner aber einen sehr guten Higgins abgibt, wäre es schön gewesen ihn von Anfang an auf der Rolle hören zu können. Da Higgins in der Hörspielserie aber auch leider nicht mehr auftaucht ist es zu verschmerzen. Bei dem Darsteller des Dr. Gorgo scheiden sich die Geister. Die meisten glauben er wurde von Peter Weis gesprochen. Stimmlich kommt das gut hin, doch zu belegen ist das nicht, da es keine Sprecherlisten zu den alten Hörspielen der Serie gibt. Peter Weis soll behauptet haben, nie diese Rolle gesprochen zu haben.
Das Cover hat viel Anlehnung an das Cover von Lonati aus der eigenen Serie. Im Silber-Krimi, wo der Roman erstmals erschien, war das Cover nochmal etwas anders, aber auch ähnlich. Die Schlangenköpfe waren stets ein Element des Bildes.
2003 erschien dann endlich die Neuauflage. Doch was da den Fans angeboten wurde, war eine reine Frechheit. Das Hörspiel wurde um 9 Minuten gekürzt und es war zum Teil nicht mehr verständlich und im Handlungsfluss nicht nachvollziehbar. Um die Lücke der Neuauflagen zwischen den Folgen 8 und 10 zu schließen war es noch gut genug. Doch als Hörspiel taugt es in dem Moment nicht mehr.