Terminator: The Sarah Connor Chronicles
Terminator:
The Sarah Connor Chronicles
Deutschlandstart der Serie beim Pay-TV von Premiere
Nach neun Episoden war auch schon mit der ersten Staffel der hoch gepriesenen und mit Spannung erwarteten Sarah Connor Chronicles erst mal Schluss. Natürlich schob man es auf die Autoren, dass nicht mehr Episoden erarbeitet werden konnten. Aber Insider wissen genau, das Fox TV diese Zwangspause gerne hinnahm, um sich unter anderem auch mit diesem Terminator-Ableger neu zu orientieren.
Was irgendwelchen ausführenden Produzenten, oder künstlerischen Gestaltern nicht so genehm gewesen sein soll, lässt sich anhand des Pilotfilmes nur teilweise nachvollziehen. Natürlich hat man in Verbindung mit dem Titel Terminator einen echten Knaller im Sinn. James Camerons Vorlage darf durchaus als Meilenstein im Actiongenre bezeichnet werden. Der folgende Terminator 2 Judgement Day war eine Revolution an digitaler Technik im Film, und darüber hinaus übertraf er an gestandenen Krachern den Erstling um Längen.
Da sind die Erwartungen groß, auch wenn sich jeder normal denkende Mensch ausmalen kann, dass Fernsehen nie halten kann, was Kino verspricht. Aber die Macher sind darum bemüht. Und sie sind so sehr darum bemüht, das zumindest der Pilotfilm genau aus diesem Grund zu einem seelenlosen Misch-Masch von hagerer Action, wenig mitreißender Charakterisierung und mittelmäßigen Tempo verkommt. Es ist der erste Eindruck, der vermittelt, dass Lena Headey schön anzuschauen ist, aber zu sehr Linda Hamilton sein möchte. Es ist der erste Eindruck, das Thomas Dekker als John Connor durchaus ein ansehnlicher Durchschnittsamerikaner ist, aber niemals Edward Furlongs verwegenes und rebellisches Auftreten hat, in das man einen zukünftigen Anführer des Wiederstandes gegen die Maschinen hinein interpretieren könnte. Der erste Eindruck ist, das Summer Glau als Terminatrix nur geile Schuljungen unter den Zuschauern anmachen soll. Tatsächlich lässt man ihre Hüllen bei sich bietenden Gelegenheiten fallen und die Kamera erweckt stets den Eindruck, als ob man sofort ihre entblößte Oberweite erblicken könnte. Sicher, und das beim erzkonservativen Sender FOX.Technisch gesehen, sollte niemand meckern können. Alle Spezial-Effekte sind Computer generierte Bilder, und wirken auch so, aber man macht für gewöhnlich auch Abstriche im TV. Die Handlung hingegen beruft sich auf Vorwissen des Zuschauers und gibt dem Neueinsteiger wenig Erklärung, warum hier soviel zu Bruch geht. Zeitlich angesetzt direkt nach Terminator 2, fliehen Sarah und John Connor quer durch die Vereinigten Staaten, auf der Flucht vor Kampfmaschinen, die aus der Zukunft kommen, um den Mann zu töten, der später einmal den Maschinen selbst Einhalten gebieten soll. Zum Glück gibt es in der Zukunft auch vernünftige Maschinen, die den Menschen helfen. Warum, das haben weder Filme, noch dieser Pilotfilm so richtig erklärt. Und mit Hilfe der Guten, flieht man vom Jahr 1999 nach 2007, um endgültig die zukünftigen Verantwortlichen für den Aufstand der Maschinen zu erledigen. Das mit dem endgültig ist ja so eine Sache. Es gibt ja schon Terminator 3, und der Vierte ist unterwegs.
Der erste Eindruck ist, dass auch die Serie nicht vernünftig mit dem schweren Thema der Zeitreise umzugehen versteht. Wer also gerne Gedankenspiele macht, während in der Glotze gerade mal Feuerpause herrscht, dem verkommt das Ganze sehr schnell zum paradoxen Unsinn. James Cameron hat sich bei Nummer Zwei ja wirklich um nichts geschert und den Film durch ein Paradoxon erklärt, das den Film selbst eigentlich aufheben müsste. Das funktioniert, weil der Zuschauer sowieso absolut erschlagen wird, von der Bildgewaltigkeit und dem Tempo. Aber bei einer auf unendliche Zeit ausgelegten Serie, kann dieses eben schon als schwieriges Thema bezeichnete Zeitreisekonzept nicht nur ermüdend, sondern auch lächerlich werden.
Vielleicht kann sich dieser Kommentar nach dem Ablauf der ersten Staffel ins Gegenteil verkehren und die Begeisterung wird keine Grenzen mehr kennen. Vielleicht, wer weiß. Der erste Eindruck jedenfalls ist, dass das Durchhaltevermögen bis zum Ende der ersten Staffel gebrochen sein kann.
Darsteller: Lena Headey, Thomas Dekker, Summer Glau, Richard T. Jones u.a.
Pilotfolge: Regie: David Nutter; Adaption für TV und Drehbuch: Josh Friedman
USA / 2007; ca. 45 Minuten
Bildquelle: FOX