Finale im Kampf gegen WCKD - »Maze Runner – Die Auserwählten in der Todeszone«
Finale im Kampf gegen WCKD
»Maze Runner – Die Auserwählten in der Todeszone«
Aber nur wenige der eilends in Produktion gegangenen Franchises hatten tatsächlich den langen Atem, um an den Kinokassen zu bestehen. „Hüter der Erinnerung – The Giver“ oder „Chroniken der Unterwelt – City of Bones“ blieben trotz Serienpotenzial filmische Eintagsfliegen und wurden, wenn überhaupt, als Fernsehserie fortgesetzt. Das gleiche Schicksal droht auch dem Franchise „Die Bestimmung“, das nach drei Kinofilmen sein Finale wohl im Fernsehen erleben wird. „Maze Runner“ basiert auf der „Auserwählten“-Trilogie aus der Feder von James Dashner und war ebenfalls von Anfang an als Dreiteiler geplant. Die Einspielergebnisse waren auch bei Teil 2 noch gut genug, um eine Kinofortsetzung nicht in Frage zu stellen. Allerdings erlitt Hauptdarsteller Dylan O’Brien bei den Dreharbeiten zur Eröffnungsszene mit dem Zug bei einem Unfall derartig schwere Verletzungen (Gehirnerschütterung, gebrochene Wangenknochen, Fleischwunden), dass die Produktion auf unbestimmte Zeit unterbrochen und erst ein Jahr später wieder aufgenommen werden konnte. Das lange Warten hat sich gelohnt, mit „Maze Runner – Die Auserwählten in der Todeszone“ hat Wes Ball die Trilogie nun zu einem würdigen Abschluss gebracht, der ab sofort auch fürs Heimkino zu haben ist.
Die ehemaligen „Auserwählten im Labyrinth“ sind von der Organisation WCKD auseinandergerissen worden. Von den eingefleischten Freunden ist Minho (Ki Hong Lee) mit einigen anderen gegen das Virus immunen Jugendlichen gefangen genommen worden. Thomas (Dylan O’Brien) und Newt (Thomas Brodie-Sangster) wollen ihn gemeinsam mit ihren neuen Verbündeten Jorge (Giancarlo Esposito) und Brenda (Rosa Salazar) aus einem Zug befreien. Die spektakuläre Aktion gelingt zwar, allerdings rettet das Team die Gefangenen eines anderen Waggons. Minho wird in die Hauptstadt gebracht, die im Gegensatz zur restlichen Welt noch vollkommen intakt ist. Hier residieren Ava Paige (Patricia Clarkson), Janson (Aidan Gillen) und die anderen hohen Tiere von WCKD. An Versuchskaninchen wie Minho führen sie grausame Experimente durch, um in den Besitz eines Impfstoffes gegen das Virus zu gelangen. Wissenschaftliche Leiterin der Tests ist Teresa (Kaya Scodelario), in die Thomas einst verliebt war.
Wie schon die Vorgängerfilme kommt auch Teil drei der Reihe mit einem geschätzten Budget von 62 Millionen Dollar für einen Film dieser Machart ziemlich kostengünstig daher. Das sieht man dem Endergebnis dennoch nicht an. Grandiose Settings, atemlose Action und weitgehend überzeugende visuelle Effekte versprühen das Feeling eines großen Kinoblockbusters. Mit rund zweieinhalb Stunden Laufzeit gibt es zwar einige eher redundante Szenen, insgesamt ist aber auch dieser Abschlussfilm wieder spannend und interessant inszeniert. Dass die Bösen durchaus auch redliche Züge zeigen und sich auch unter den Verbündeten der Helden Menschen mit fragwürdiger Moral befinden und somit sämtliche Figuren in feinen Graustufen gezeichnet werden, macht die Story jedenfalls nach wie vor zu einer der lohnenswertesten dystopischen Entwürfe.
Die BluRay-Erstveröffentlichung wartet mit einem guten Bild (im Widescreen-Format 2,40:1) auf. Dass der Film für die Kinoauswertung in Dolby-Atmos abgemischt wurde, scheint man bei 20th Century Fox Home Entertainment allerdings nicht mitbekommen zu haben. Die haben den Film auf BluRay auf Englisch im DTS HD Master Audio 7.1 veröffentlicht, die alternativ verfügbaren Tonspuren auf Deutsch, Französisch und Italienisch liegen sogar nur im DTS 5.1 vor, was jeden Besitzer einer Dolby-Atmos-Heimkinoanlage enttäuschen dürfte. Optional gibt es noch eine englische Audiodeskriptionsfassung in Dolby Digital 5.1 und Untertitel auf Deutsch, Englisch (für Hörgeschädigte), Französisch, Dänisch, Niederländisch, Finnisch, Italienisch, Norwegisch und Schwedisch (jeweils auch für den Audiokommentar). Das Bonusmaterial umfasst einen Audiokommentar von Regisseur Wes Ball, Drehbuchautor T.S. Nowlin und Produzent Joe Hartwick jr., elf geschnittene und erweiterte Szenen (zusammen 28 Minuten), die Specials „Die Entstehung des Films“ (22 Minuten), „Die Entstehung der Zug-Szene“ (5 Minuten) und „Die visuellen Effekte“ (28 Minuten), ein Gag Reel (12 Minuten), eine Bilder- und Storyboardgalerie sowie zwei Kinotrailer zum Film.