Around the Corner - Von Waschbären, Menschen und Raubvögel - The eccentric family
Von Waschbären, Menschen und Raubvögel
»The Eccentric Family«
Yasaburo Shimogamo ist der dritte Sohn einer ehemals einflussreichen Tanuki-Familie. Seit dem Tod seines Vaters, dem ehemaligen Anführer der Tanuki, hat er kein Interesse mehr an der Tanuki Kultur und lebt für sich in den Tag hinein auf der Suche nach irgendetwas. Alles was ihn ablenkt von seiner eigenen Wirklichkeit.
Doch seine Familie, verfeindete und befreundete Tanuki und Tengu, sowie ein außergewöhnliches Menschenmädchen, mit der er ein gefährliches Katz-und-Maus-Spiel treibt, machen es ihm unmöglich sich länger nur auf sich zu konzentrieren und zwingen ihn ein aktives Interesse an den Ereignissen um sich herum zu nehmen. Denn alle Figuren sind mehr miteinander verwoben, als sie am Anfang denken und formen zusammen ein weit um spannendes Netz an Geschichten und verbundene Gefühlen.
The eccentric Familiy (2013) beinhaltet: einen ungestümmen ältesten Bruder, der versucht die Ehre der Familie wieder herzustellen, einen zweitältesten Bruder, der sich nicht mehr aus seiner Froschgestalt zurück verwandeln kann und in einem Brunnen lebtn, einen ängstlichen jünsgten Bruder, einen verletzte und grantigen Tengu Lehrmeister, eine Billard spielende Mutter, die sich gerne in einen Prinzen verwandelt, sowie durchgedrehte Tanuki Zwillinge, die alles schikanieren, als auch Benton, deren Motive mysteriös sind.
Doch die größte Gefahr geht am Ende vom Freitagsclub aus, der einmal im Jahr, zur Jahresfeier, Tanuki Eintopf isst. Jedes Jahr muss einer der Waschbären daran glauben.
Die wirkliche Schönheit der Serie liegt darin, das die verschiedenen Folgen direkt miteinander verbunden sind und ineinander über gehen. Stück für Stück geben sie das Geflecht der Geschichte preis, während sie auf den Höhepunkt hinarbeiten, das Nise-emon, die Wahl des nächsten Tanuki Anführers.
Gewöhnungsbedürftig ist der Stil der Animation. P.A. Works (Angel Beats!, Canaan, Hanasaku Iroha) hat sich für eine fluide Welt entschieden. Die Hintergünde erinnern an kräftige Aquarellmalerien mit härteren Übergängen. Die Figuren und besondern die Kleidung der Figuren sind einfach gehalten ohne große Verzierungen. Dennoch wirkt alles pointiert und im Fluss, und verwebt sich zu einem visuellen Teppich
Die als Comedy und Drama ausgeschriebene Serie basierend auf dem Roman von Tomihiko Morimi, bleibt wenig an den witzigen Momenten haften, es wäre auch möglich zusagen, das es recht wenige Szenen gibt, die einem aktiv ein Lachen hervorlocken. Im Gesamtkontext der Serie ist das aber zu verschmerzen, den Bild und Soundtrack verschmelzen in abstrakten Momenten zu einem Ganzen und nehmen den Zuschauer auf eine recht ungewöhnliche Reise mit, in der Tod und Ehre, aber auch Obession und das Narrenblut der Tanuki eine wichtige Rolle spielen, und die zeigt das Fabelwesen nicht immer nur eitel Sonneschein sind.
Die deutsche Synchonisation ist sehr gut und keine der Stimme fühlt sich fehl am Platz an. Ein bisschen fehlt ihr noch das gewisse Extra, vor allem bei Benton, aber davon sollte sich niemand abgeschreckt fühlen, sondern die Produktion genießen. Die eine oder andere Stimme finde ich sogar im deutschen besser gewählt, als im japanischen Original.
Alles in allem ist es keine einfache Serie. Wer ein Comedy Feuerwerk erwartet, wird bitter enttäuscht. Alle anderen, die der Geschichte mehr Zeit geben, als die ersten drei Episoden, werden belohnt mit einer interessanten Erzählung, die auch vor schwierigen Themen nicht zurück schreckt.
Sehr zu empfehlen.
Der erste Teil der 1. Season liegt mit 6 Folgen bereits bei Univerum Anime vor, der zweite Teil folgt am 29. Juni. Neben der deutschen Tonspur, ist das japanische Original sowie zuschaltbare deutsche Untertitel enhalten.