Leit(d)artikel KolumnenPhantastischesKrimi/ThrillerHistorischesWesternAbenteuer/ActionOff TopicInterviewsHintergründeMythen und WirklichkeitenFictionArchivRedaktionelles

Insel der Verdammten - »Flucht aus L.A.« (Collector’s Edition)

Flucht aus L.A.Insel der Verdammten
»Flucht aus L.A.« (Collector’s Edition)

John Carpenter hat einige der ganz großen Horror- und Science-Fiction-Klassiker der 1970er und 1980er Jahre geschaffen, darunter „Halloween – Die Nacht des Grauens“, „The Fog – Nebel des Grauens“, „Das Ding aus einer anderen Welt“ oder „Die Klapperschlange“. Zu letzterem ließ er 15 Jahre später eine Fortsetzung folgen, „Flucht aus L.A.“, die nun erstmals auf 4K-Ultra-HD erschienen ist und in einer limitierten „Collector’s Edition“ veröffentlicht wurde.

Flucht aus L.A.Eigentlich hat es Kultregisseur John Carpenter (geboren 1948 im US-Bundesstaat New York) nicht so mit Fortsetzungen, und „Flucht aus L.A.“ ist bislang auch die einzige, die er inszeniert hat. Und das, obwohl gerade bei „Halloween – Die Nacht des Grauens“ die Sequels geradezu wie Pilze aus dem Boden schossen und es mittlerweile sage und schreibe zehn Sequels und ein Reboot gibt. Bei keinem dieser Filme war Carpenter mehr der Regisseur. Stattdessen hat er eher ein Faible für Remakes und Neuverfilmungen, von denen sich in seinem Œuvre gleich zwei finden („Das Ding aus einer anderen Welt“, „Das Dorf der Verdammten“). Und strenggenommen muss man auch „Flucht aus L.A.“ dazu rechnen, denn mehr noch als eine Fortsetzung ist der Film eigentlich eine Neuauflage der Ideen und Grundstrukturen von „Die Klapperschlange“ von 1981, der im Original den Titel „Escape from New York“ (also „Flucht aus New York“) trägt. Hauptdarsteller in beiden Filmen ist Kurt Russell, der für „Flucht aus L.A.“ seinen bislang einzigen Leinwandcredit als Co-Drehbuchautor erhalten hat.

Flucht aus L.A.Im Jahr 2013 (das während der Produktion dieses Filmes noch 18 Jahre in der Zukunft lag) ist die Stadt Los Angeles durch ein gigantisches Erdbeben größtenteils zerstört worden. Teile davon sind vom Festland abgebrochen und bilden nun eine Insel, die von der Regierung als Strafkolonie für Schwerverbrecher genutzt wird. Alle, die nicht gleich auf dem elektrischen Stuhl hingerichtet werden, dürfen ihr Dasein nun auf dieser „Insel der Verdammten“ fristen, auf der es keine Gesetze und keine Polizei gibt. Eine Art modernes Babylon, in dem sich die Stärksten behaupten und es keine Moral mehr zu geben scheint. Utopia (A.J. Langer), der Tochter des derzeit regierenden US-Präsidenten (Cliff Robertson), ist es gelungen, in den Besitz einer Black Box zu gelangen, mit deren Hilfe man quasi die gesamte Welt kontrollieren kann. Sie hat sich auf die Insel Los Angeles abgesetzt, wo sie sich dem Guerilla-Führer Cuervo Jones (Georges Corraface) angeschlossen hat, der mit dem Gedanken spielt, mit seinen südamerikanischen Anhängern die USA zu erobern. Commander Malloy (Stacy Keach) erhält vom Präsidenten den Auftrag, einen Söldner auf die Insel zu schicken, um Utopia und Jones zu töten und die Black Box wieder aufs Festland zurückzubringen. Die Wahl fällt auf den einäugigen Snake Plissken (Kurt Russell), dem ein Virus injiziert wird, der ihn innerhalb eines Tages töten wird, wenn man ihm nicht rechtzeitig ein Gegenmittel spritzt.

Flucht aus L.A.Kurt Russell ist auch in diesem Film wieder cool und treffend besetzt. Machohaft darf er erneut als „Klapperschlange“ Unmögliches vollbringen, ohne mit der Wimper zu zucken. Der Film ist in seiner Machart tief verwurzelt im Actionkino der 80er Jahre und stellt eben eher ein Remake des Originals als dessen Fortsetzung dar. Die aufwändige Show zu Lande, zu Wasser und in der Luft klotzt mit Effekten, doch viele der Computeranimationen fielen eher bescheiden aus und können insbesondere nun in einem Abstand von mehr als 25 Jahren nicht mehr ernst genommen werden (besonders bescheiden wurde die Tsunami-Welle animiert). Nur wenige Szenen sind wirklich spannend und einige böse Seitenhiebe lassen erahnen, was aus dem Stoff hätte werden können. Die Erstveröffentlichung als 4K-Ultra-HD-Disc bietet ein Bild (im Widescreen-Format 2,35:1), das sich nicht wirklich von BluRay-Qualitäten absetzt. Auch der Ton (Deutsch, Spanisch und Französisch lediglich in Dolby Digital 5.1, Englisch im DTS HD Master Audio 5.1, optional mit Untertiteln in acht Sprachen) erzeugt hier – zumindest in der deutschen Synchronfassung – lediglich das Dolby-Stereo-Feeling, das man seinerzeit im Kino hatte. Zusätzlich liegt der „Collector’s Edition“ auch noch eine BluRay bei (bei der sowohl die englische als auch die deutsche Sprachfassung im DTS HD Master Audio 5.1 Surround aufgespielt sind). Als einziges Extra gibt es den Originaltrailer zu sehen, weswegen der auf dem Cover groß abgedruckte Hinweis „Die 4K-UHD-Disc enthält alle Extras in 4K-UHD-Auflösung“ wie ein schlechter Scherz wirkt. Immerhin hat man der „Collector’s Edition“ im Mediabook ein gefaltetes Mini-Poster zum Film (beidseitig mit verschiedenen Motiven bedruckt), fünf Art-Cards und zwei Aufkleber beigelegt.

Der Gästezugang für Kommentare wird vorerst wieder geschlossen. Bis zu 500 Spam-Kommentare waren zuviel.

Bitte registriert Euch.

Leit(d)artikelKolumnenPhantastischesKrimi/ThrillerHistorischesWesternAbenteuer/ActionOff TopicInterviewsHintergründeMythen und WirklichkeitenFictionArchivRedaktionelles