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Moon Trek - Faszination Raumfahrt

Moon Trek

Faszination Raumfahrt

 

David Sapersteins Film „Moon Trek“ war 1989 kein allzu großer Erfolg, der geplante Kinostart entfiel in den meisten Ländern und wurde durch einen direkten Heimkinostart oder eine Fernsehausstrahlung ersetzt. Deswegen ist der stargespickte Film weitgehend unbekannt. Nun kann man ihn dank einer Mediabook-Veröffentlichung bei cmv Laservision weltweit erstmals auf HD erwerben.

David Saperstein (Jahrgang 1937) dürfte nach wie vor am bekanntesten sein als Autor der Story, die dem Film „Cocoon“ von Ron Howard 1985 als Grundlage diente. Tom Benedek fertigte daraus ein Drehbuch, das den Zeitgeist traf. Eine Gruppe schrulliger Rentner wird darin nach einem Bad in einem Swimmingpool mit Alienkokons verjüngt, was in dem gleichermaßen witzigen wie herzerwärmenden Film zu allerlei Turbulenzen führt – und 1988 das Sequel „Cocoon II – Die Rückkehr“ nach sich zog. Saperstein machte aus seiner Geschichte nach Erscheinen des Films einen Roman, der sich ebenfalls sehr erfolgreich verkaufte. Wenn man genau hinschaut, kann man in Sapersteins zweitem (und letztem) Film als Regisseur, „Moon Trek“, den „Cocoon“-Roman im Regal des Protagonisten Eric liegen sehen. Für Saperstein begann hier eine zweite Karriere, denn im Laufe der Zeit sollte er noch etliche weitere Romane veröffentlichen, die sich vor allen Dingen in den USA großer Beliebtheit erfreuen (u.a. „A Christmas Passage“, „Red Devil – The Book of Satan“, „Snatched“ oder „A Christmas Performance“). Der Film „Moon Trek“ hingegen, der im Original die wesentlich stimmigeren Titel „Personal Choice“ beziehungsweise „Beyond the Stars“ verpasst bekam, blieb hinter den Erwartungen zurück und startete in Deutschland nicht im Kino, sondern wurde 1990 direkt auf Video veröffentlicht. Dabei wollte man sich mit dem deutschen Titel wohl an das „Star Trek“-Franchise anlehnen, das dank des fünften Kinofilms und der Ablegerserie „Das nächste Jahrhundert“ nach wie vor sehr populär war.

Eric Michaels (Christian Slater) ist ein nerdiger Einzelgänger, der in seiner Freizeit gerne an funktionierenden Raketenmodellen bastelt. Sein größter Traum wäre es, selbst einmal als Astronaut ins Weltall zu fliegen. Bei einem seiner Versuche kracht seine Rakete durch ein Fenster seiner Highschool, weswegen er für einen Monat von der Schule suspendiert wird. In dieser Zeit soll er zu seinem Vater Richard (Robert Foxworth) ziehen, der nach der Scheidung von Erics Mutter mit seiner neuen Freundin Laurie (Sharon Stone) in Cedar Bay in Oregon wohnt. In derselben Stadt lebt auch der Astronaut Paul Andrews (Martin Sheen), der zu den wenigen Männern zählt, die jemals einen Fuß auf die Mondoberfläche gesetzt haben. Eric lernt die etwa gleichaltrige Mara (Olivia d’Abo) kennen, in die er sich verliebt. Umso erfreuter ist Eric, als er erfährt, dass Mara persönlich mit Andrews bekannt ist. Nun setzt der junge Mann alles daran, den Ex-Astronauten zu treffen und ihn nach seinen Erlebnissen im Weltall zu befragen. Aber dieser hat kein besonders großes Interesse daran, aus seiner Vergangenheit zu berichten, zumal diese von einem dunklen Schatten überdeckt ist.

„Moon Trek“ ist ein völlig untypischer Science-Fiction-Film, der zudem mit einer gelungenen Schlusspointe aufwarten kann, aufgrund derer die Einordnung in dieses Genre überhaupt erst gerechtfertigt ist. Denn der Film beschäftigt sich überwiegend mit dem Gefühlsleben seiner Protagonisten und stellt deren Charaktere in den Mittelpunkt. Manko dabei ist, dass das Drehbuch deswegen mitunter in Stereotypen abdriftet. Aber die ökologischen und humanen Aussagen, die es verteidigt, sind für dieses Genre ebenfalls ungewöhnlich und machen den Film insgesamt auch heute noch interessant und sehenswert. Die digitale deutsche Erstveröffentlichung des Films erfolgt bei cmv Laservision als limitiertes (666 Exemplare) Mediabook, das eine BluRay und eine DVD sowie ein sechzehnseitiges bebildertes Booklet mit einer filmwissenschaftlichen Einordnung durch Christoph N. Kellerbach enthält. Das Bild (im Widescreen-Format 1,85:1) ist gelungen, wenngleich auch nicht extrem scharf. Auch der Ton (Deutsch und Englisch in Dolby Digital 2.0) passt weitgehend, ist in der deutschen Synchronfassung allerdings etwas dumpfer ausgefallen als im englischsprachigen Original. Das weitere Bonusmaterial besteht aus dem englischsprachigen Originaltrailer und einer größeren animierten Bildergalerie.

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