Around The Corner - Yes, my Lord Der Schwarze Butler - Kuroshitsuji
Kuroshitsuji
Doch am Anfang steht ein Butler.
Butler Sebastian Michaels des Phantomhive Anwesens hat alles, was man als Edelmann in einem Butler wünschen könnte: umfangreiches Wissen, Perfektionismus, Manieren, Umgangsformen. Mit Hingabe und Auge auch für das kleinste Detail dient er seinem Herren Earl Ciel Phantomhive, dem 12-jährigen Sohn des verstorbenen Hausherren.
Und als wäre das nicht schon genug, muss er nicht nur die drei chaotischsten Hausangestellten, die die Welt je gesehen hat, in Schach halten, sondern auch in regelmäßigen Abständen seinen jungen Herren beschützen, ist er doch als Hund, seiner Majestät der Königin dafür zuständig delikate Angelegenheiten auf eine etwas andere Art zu lösen.
Doch Sebastian wäre nicht 'on hell of a Butler' (Watashi wa akuma de shitsuji desu kara, was auch als 'Ich bin ein Dämon und ein Butler.' übersetzt werden kann), wenn er dies alles nicht meistern könnte, ohne, das auch nur ein Haar auf seinem Kopf verrutscht.
Denn Sebastian ist nicht das, was er auf den ersten Blick zu sein scheint. Einst am Rande der Verzweiflung und des Todes schloss Ciel einen Vertrag mit einem Dämon. Für die Möglichkeit Rache an den Mördern seiner Eltern nehmen zu können, würde er seine Seele zum Verzehr zur Verfügung stellen, Sebastian Michaelis willigte ein, und wird ihm solange als perfekter Butler dienen bis der Vertrag seine Erfüllung findet.
Die Geschichte des Faustischen Paktes ist natürlich nicht neu, ein beliebtes düsteres Thema in der Literatur. Erfrischend ist jedoch, das sich Kursohitsuji stellenweise nicht wirklich ernst nimmt. Das macht das restliche Ensemble mehr als deutlich: Motorsägen schwingende Shinigami (Totengötter), ein mehr als seltsamer Totengräber, ein anhänglicher indischer Prinz, Bedienstete, die das Anwesen eher zerstören als es in Stand zu halten, mehr Dämonen, Shinigami und ein bunter Reigen an Kriminellen u.a. den illustren Jack the Ripper. Und im Mittelpunkt Sebastian, der als Waffe, das gute Silberbesteck einsetzt.
Willkommen in der Welt von Kuroshitsuji.
Was brachte nun das innere Fan-Girl in mir mehr als einmal zum Quietschen?
Zu dem allgemeinen Setting, das lüsterne viktorianische Zeitalter, mit all seinen Geheimnissen und Mysterien, vermischt sich die enge Bindung von Ciel and Sebastian, die zwischen dem Verhältnis eines Herren und seines Hundes (Ciel gab Sebastian erst seine Namen, nach eben seinem Hund), zwischen Kammerdiener und jungem Herrn (und dabei mehr als einmal Haarscharf am Shounen Ai vorbei schrammt) schwankt, und dann aber wieder im Kräfteringen zwischen einem Dämon und einem Mensch erscheint. Und die Frage bleibt ob sich Sebastian nur schwer dem Willen des verzogenen Jungen beugt.
Davon abgesehen hat Kuro, wie es liebevoll von seinen Fans genannt wird, auch mehr zu bieten, Mysteriefälle ala Sherlock Holmes, Mord und Totschlag, Verfolgungsjagden durch die Straßen von London und das größte Rätsel von allen: Wer brachte einst Ciels Eltern um? Und warum?
Der Anime selbst beruht, bis zum Zeitpunkt seiner Produktion, auf einer recht genauen Adaption der gleichnamigen Manga Serie von Yana Toboso, die noch nicht abgeschlossen ist und in Japan bisher in 9 Bänden vorliegt.
Die Story-Entwicklung geht dabei spätestens nach dem 5. Band auseinander, und erzählen jeweils andere Geschichten. Der Manga hat dabei einen sehr klaren und dennoch dynamischen Zeichenstil und ist ebenfalls zu empfehlen.
Die ersten sieben Episoden von 24 wurden nun von Kazé auf DVD veröffentlicht.
Mit der deutschen Synchronisation umzugehen ist dabei recht schwierig. Für Fans der Serie, die die originale Tonspur kennen, könnte es unter Umständen eine Enttäuschung geben. Die Stimmen sind nicht schlecht gewählt und passen durchaus zu den Figuren, nur holen die Sprecher nicht alles aus den Situationen raus, was sie entsprechend mit der Figur vermitteln könnten. Sie bleiben dabei genau eine Nuance unter ihren Möglichkeiten.
Aufgrund der Übersetzung fällt leider auch Sebastians Yes, my Lord. des japanischen Sprechers, als immer gleiche Antwort auf einen direkten Befehl von Ciel heraus, oder das leicht überspitzt ausgesprochene, schon mokierende, Bo-chan (für 'junger Herr') von Sebastian, wenn er einen Kommentar gibt.
Gerade diese Nuancen fehlen in der deutschen Synchronisation und damit kommt leider auch die Ambivalenz ihrer Beziehung nicht richtig zum tragen. Nicht das die originalen Begriffe belassen hätten werden sollen, aber etwas mehr Feinschliff wäre wünschenswert.
Alles in Allem ist Black Butler eine düstere viktorianische Serie, die dennoch nicht mit komischen Momenten spart. Mysterium reiht sich an Mysterium und bietet dabei wirklich gute Unterhaltung.
In zwei Wochen: Zeig mir dein Ich und ich sag dir wer du bist - Ergo Proxy