Weltensuche zum Vierten - Der Atem des Teufels – Chroniken der Weltensucher 4
Weltensuche zum Vierten
Der Atem des Teufels – Chroniken der Weltensucher 4
Indonesien im Jahr 1895: Zwölf Jahre nach dem verheerenden Ausbruch des Vulkans Krakatau in der Meerenge zwischen Java und Sumatra begibt sich Professor Konrad Lilienkron von der naturwissenschaftlichen Fakultät Potsdam auf eine gefährliche Erkundungsreise in die indonesische Inselwelt. Anlass für die Unternehmung sind Gerüchte über seltsame Kreaturen, die die Inselbevölkerung seit dem Vulkanausbruch in Angst und Schrecken versetzen.
Die unheimlichen Wesen kommen des Nachts, zerstören ganze Dörfer und rauben alles, was nicht niet- und nagelfest ist. Immer wieder entführen sie auch Menschen. Im Auftrag des niederländischen Generalgouverneurs von Indonesien soll Lilienkron herausfinden, wer oder was für die mysteriösen Geschehnisse verantwortlich ist. Seine Expedition endet allerdings in einem Fiasko, und er selbst kommt nur knapp mit dem Leben davon.
Die Angelegenheit wird selbstverständlich nicht auf sich beruhen gelassen. Der Direktor der Universität von Potsdam bittet den renommierten Forscher Carl Friedrich von Humboldt um Hilfe. Gemeinsam mit Professor Lilienkron – der ein alter, wenn auch alles andere als besonders gemochter Bekannter von Humboldt ist – begeben sich Oskar und die anderen Abenteurer auf eine neue Expedition in die indonesische Inselwelt. Eine Expedition, die sie tief ins Innere der Erde führt und mit einem mächtigen Feind konfrontiert, wie sie ihm noch nie zuvor gegenübergestanden haben …
»Der Atem des Teufels« bietet seinen Lesern all das, was auch schon die Vorgängerbände so mitreißend gemacht hat. Abenteuerliche Schauplätze, sympathische Charaktere und eine spannende, abwechslungsreiche Story voll phantastischer Einfälle machen die Lektüre einmal mehr zum Vergnügen. Thiemeyer bietet seinem Publikum in dieser leicht an Jules Vernes »Die Reise zum Mittelpunkt der Erde« angelehnten Erzählung den bislang „Fantasy-lastigsten“ Teil der Reihe, was dem Roman allerdings nicht im Mindesten schadet. Gelungen verbindet der Autor einmal mehr aufregende Abenteuer und phantastische Geschehnisse zu einem harmonischen Ganzen, das von der ersten bis zur letzten Seite zu gefallen weiß.
Einzige kleinere Schwäche des Romans: Die Dreiecksbeziehung zwischen Oskar, Charlotte und dem ehemaligen Straßenmädchen Lena wirkt etwas beliebig und bleibt ohne echten Pepp. Dass sie gegen Ende völlig vorhersehbar und ganz und gar beiläufig aufgelöst wird, passt da wie die Faust aufs Auge.
Von dieser Kleinigkeit sollte man sich den Spaß an der Lektüre aber nicht vermiesen lassen. »Der Atem des Teufels« ist einmal mehr ein gut geschriebenes, temporeiches Abenteuer, das den Vorgängerbänden in nichts nachsteht. Wer phantastische Abenteuerliteratur im Stile Jules Vernes mag, es vom Schreib- und Erzählstil her aber lieber etwas moderner haben möchte, der liegt genau richtig, wenn er zu dem Buch im Speziellen und den »Chroniken der Weltensucher« im Allgemeinen greift.
Der Atem des Teufels