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Exposé Ronco 100 Ich werde gejagt

Ich werde gejagt - Exposé Ronco 100Ich werde gejagt
Exposé Ronco 100

Der Blitz Verlag hat mit der Neuauflage der sogenannten Jugendabenteuer Roncos begonnen. Ronco ist noch heute eine legendäre Westernserie, die noch bis heute im Gedächtnis vieler Westernleser und -fans verankert ist. Geprägt wurde die Serie von sehr guten Augen von seinem Mastermind und (neudeutsch) Showrunner Dietmar Kuegler, der in jungen Jahren ein große Chance erhielt. Hier nun das Exposé des ersten Jugendabenteuers mit dem Titel »Ich werde gejagt«.

Ich werde gejagt - Exposé Ronco 100Ronco – der Geächtete
Exposé für Heft Nr. 100
Ronco-Sonderband Nr. 1
Von Dietmar Kügler
Autor: Kügler
Titelvorschlag: Ich werde gejagt
(Ronco erzählt seine eigene Geschichte)

Dieser Roman ist der erste der Sonderbände, die von nun an alle 5 Wochen innerhalb der Serie erscheinen werden. In diesen Romanen wird die Kindheit und Jugend RONCOS behandelt, erzählt von ihm selbst, also geschrieben in Ich-Form.  Die Sonderbände beginnen mit RONCOS Erlebnissen in frühester Kindheit, werden mit den Jahren fortgesetzt, die er bei den Indianern verbracht hat, und zeigen dann seine Jugend, die er als eine Art „Huckleberry Finn“ verbracht hat, als Tramp, Gelegenheitsarbeiter etc., bis er dann Scout bei der Armee wurde.  Diese Sonderbände sollen der Serie ein authentisches Image geben. In ihnen wird auch wieder auf bestimmte historische Ereignisse hingewiesen werden. Die Romane müssen Tagebuchcharakter haben.  Sie werden in die übrige Serie eingebettet.

1.)    Der Roman beginnt mit einer Einleitung, die auf Roncos aktueller Situation als Gejagter hinweist und begründet, warum er beginnt, ein Tagebuch zu schreiben. Jeder Roman wird eine solche Einleitung haben. Sie schaffen den Rahmen der Tagebuchstories und stellt die Verbindung zur übrigen Serie her. Ronco hat sich nach den Erlebnissen in Fort Bliss verwundet nach Steeple Rock zurückgezogen. Hier hat er sich versteckt, um seine Verletzungen auszukurieren.  Gleichzeitig beginnt er mit seinem Tagebuch, weil er fürchtet, daß seine Feinde ihn eines Tages doch überwinden und er keine Gelegenheit hatte, die Wahrheit über sich und sein Leben zu sagen und zu beweisen. Deshalb will er alles niederschreiben. Er fängt an einen Punkt an, an den er sich selbst eigentlich gar nicht zurückerinnern kann, aber er erzählt diese Geschichte, weil sie zu seinem Leben gehört und er sie für wichtig hält:
2.)    Man schreibt das Jahr 1848. In Kalifornien ist Gold gefunden worden. Unzählige Trecks ziehen durch den Kontinent zu den Goldfeldern. Einer dieser Trecks wählt den Weg durch Texas. Nahe am Llano Estacado wird er von Apachen überfallen und vernichtet.
In dem Treck befand sich eine Familie mit einem etwa zweijährigen Kind. Dieses Kind war das einzige, das überlebte und auch nicht verschleppt wurde. In einem vom Feuer verschonten Wagen steht im der Hungertod bevor. Dieses Kind ist Ronco.
Die ersten Szenen werden nicht durchweg in Ich-Form geschrieben. Das wäre zu unglaubwürdig. Ronco war schließlich damals noch viel zu klein, um sich an Einzelheiten erinnern zu können. Später haben ihm es die Mönche erzählt und genauso schildert er es nun.
Da über jeden Roman stehen wird „Die Tagebuchaufzeichnungen wurden bearbeitet und ergänzt von…“  oder so ähnlich, können ruhig Ausschmückung durch den Autor vorgenommen werden. Sie müssen nur echt wirken.
3.)    Vorüberziehende Mönche, die in dem unzivilisierten Landstrich, in den jetzt immer mehr Siedler strömen, eine Mission gründen wollen, finden den Treck und das Kind darin, als sie am nächsten Tag vorbeiziehen. Sie begraben die Toten und nehmen das Kind, dessen Namen sie nicht einmal kennen, mit. Da die Eltern offenbar tot sind, sehen sich die Mönche genötigt, das Kind aufzuziehen. Sie hoffen trotzdem noch, daß  seine Eltern sich finden. Darum geben sie ihm nur einen provisorischen Namen. Sie nennen es RONCO („rauh“), weil es in der rauhen Wildnis gefunden worden ist.
Das einzige was Ronco bei sich hatte, was das silberne Medaillon mit dem Frauenbild.
Während die Mönche mit dem Bau der Mission am Pease River beginnen, wächst der Junge heran.
4.)    Der Bau der Mission wird von den Jungen mit wachen Augen verfolgt. Sein eigenes Erinnerungsvermögen setzt da ein, als einer Mönche von einer Klapperschlange gebissen wird und stirbt. Er muß das mitansehen. Im Übrigen wird das Verhältnis zu den Mönchen beschrieben. Herausgehoben werden sollten der Leiter der Mission, Bruder Emanuel und Bruder Ambrosius, der sehr kinderlieb und für die Anlage der Felder und des Gartens rings um die Mission verantwortlich ist. An ihn hält Ronco sich besonders.
Die Priester suchen ein gutes Verhältnis zu den Indianern. Es kommt tatsächlich einige Male zu Treffen. Aber die Apachen bleiben zurückhaltend. Sie haben jedoch Respekt vor den Männern im erdbraunen Rock. So bilden sie keine ernsthafte Gefahr für die Mission.
5.)    Ronco verlebt in der sich langsam entwickelnden Mission glückliche Kinderjahre. Nach und nach kommt die Zivilisation in dieses wilde Land.
Siedler kommen ins Land. Unweit der Mission entsteht eine Farm. John und Kate Wilkins, die hier siedeln, haben zwei Kinder, eine Tochter mit 15 Jahren mit Namen Lizzy, und einen Sohn von etwa 5 oder 6 Jahren. Er ist etwa ein Jahr älter als Ronco.
Die beiden Jungen lernen sich kennen, als die Wilkins einmal zur Mission kommen, um von den Mönchen Saatgut zu kaufen. Ronco, der bis dahin ja keinen Spielkameraden gehabt hat, fühlt sich zu den Jungen, er heißt Clay, hingezogen. Die Mönche fördern diese Beziehung. Ronco braucht gleichaltrige Spielkameraden. Da es zur Farm der Wilkins, die auch am Fluß liegt, nicht weit ist, läuft Ronco oft hin, oder Clay kommt zu ihm. Die beiden freunden sich an. Clay soll sich etwas altklug geben. Er ist ja älter als Ronco.
Für Ronco ist das etwas merkwürdig: Er kommt bei den Wilkins in eine richtige Familie. So etwas hat er nie kennengelernt. (Die beiden Jungen können sich anfangs sogar darüber streiten, daß Ronco keine Eltern hat, was Clay aufrichtig bezweifelt, da ja jedes Kind Eltern haben müsse).
6.)    Die beiden Jungen sind in einem Alter, in dem es jedem Jungen einen Heidenspaß bereitet, anderen Streiche zu spielen. Mit Vorliebe verüben sie diese Streiche auf Kosten von Clays Schwester, die langsam zur Frau wird und natürlich mit der Zeit recht eitel wird, über die beiden kleinen Kerle hinwegsieht und sich mehr für die halberwachsenen Söhne auf den Nachbarfarmen interessiert. (Die beiden Kleinen können Frösche fangen, und sie Lizzy ins Bett legen. Sie können sie belauern, wenn sie sich mit ihrem ersten Freund trifft. Sie können aber auch den Mönchen in der Mission Streiche spielen. Es gibt ja unzählige Möglichkeiten.
Diese Szenen müssen ganz und gar nicht „kindisch“ wirken. Sie sollen einfach menschlich sein, zum Lachen reizen. – Mark Twain hat bewiesen, daß es geht. Aber auch im Stammel-Taschenbuch „Tod den Verdammten“ ist hier ein gutes Beispiel vorgegeben.
7.)    Die Mönche sehen es mit wachsender Zufriedenheit, daß Ronco sich zu Clay und den Wilkins hingezogen fühlt. Sie sind schon lange der Meinung, daß der Junge in eine richtige Familie gehört und nicht nur unter Männern aufwachsen sollte. Die Wilkins sind zu dem eine ordentliche, anständige Familie, die in der kurzen Zeit, die sie da ist, schon viel gearbeitet hat. John Wilkins hat ein großes Land kultiviert. Mit Schulden hat er anfangen, arm wie eine Kirchenmaus, nun hat er reelle Chancen, bald wohlhabend zu sein. Die Familie wäre also für Ronco goldrichtig. Der Padre Emanuel geht eines Tages also zu der Farm, und fragt an, ob sie Interesse hätten, Ronco nicht wie einen Sohn bei sich aufzunehmen. John und Kate Wilkins sind im Grund nicht abgeneigt. Sie mögen Ronco, zudem hätten sie gerne noch einen Sohn. Sie wollen sich alles noch einmal reiflich überlegen.
Dieses Gespräch konnte von Clay belauscht werden. Bei nächster Gelegenheit gibt er Ronco zu verstehen, daß er bald zur Familie gehören soll. Ronco ist zwar sehr nachdenklich, hat jedoch nichts dagegen, Clay Bruder zu werden.
Die Mönche versuchen natürlich redlich, Ronco die Eltern zu ersetzen. Es gelingt ihnen auch fast, zumal Ronco anfangs seine Eltern nie vermißt hat. Das Gefühl, daß bei hm nicht alles in Ordnung ist, kommt erst auf, als das Land besiedelt wird und er die Familien und die anderen Kinder sieht. Das stürzt ihn natürlich in innere Konflikte. Er fühlt sich benachteiligt. Ein gewisser Komplex entsteht, den er auch nie loswird. Er erwähnt das auch immer wieder in seinen Aufzeichnungen. Auch in den Roman muß es werden, daß Ronco sich dadurch benachteiligt fühlt durch Fragen anderer Kinder, etc.
8.)    Da passiert am nächsten Tag folgendes: Die langerwartete Glocke für die Missionskirche wird gebracht. Kaum hängt sie an ihrem Platz, da zieht ein Unwetter auf. Ein Herbststurm. Er bricht mit aller Gewalt los, rast über das Land und richtet verheerende Schäden an. (Ronco versteckt sich vor Angst im Stall). In der Mission werden einige Gebäude abgedeckt und niedergerissen. Einer der Mönche wird von herabstürzenden Balken schwer verletzt.
Die Verwüstungen des Orkans sind katastrophal. Nur der Kirchturm mit der Glocke ist versehrt stehengeblieben. Das ist für die Mönche ein gutes Omen. Tapfer gehen sie an den Neubau.
Schlimmer sind die Farmer des Gebiets betroffen. Die Ernte stand kurz bevor. Jetzt stehen sie alle wieder vor dem Nichts. Die Arbeit von Jahren ist vernichtet. Die Felder zerstört. Da durch gewaltige Regenfälle der Fluß über die Ufer getreten ist, sind die Felder der Wilkins am Schlimmsten gezeichnet. Viele Farmer geben nach diesem Schlag auf und ziehen weiter. Die Wilkins bleiben.
Ein paar Tage nach dem Unwetter trifft Ronco Clay am Fluß. Er weint. Er erzählt, er habe ein Gespräch seiner Eltern mitangehört. Sie haben sich darüber unterhalten, was nun werden soll. Clay hat dabei gehört, daß Ronco nicht in die Familie aufgenommen werden kann. Das Geld reicht jetzt nicht aus, um ein weiteres Kind zu ernähren. Er wäre den Wilkins sogar ganz lieb, wenn ihre Tochter heiraten und damit auch aus dem Haus ziehen würde. Clay findet es schrecklich, arm zu sein, obwohl er im Grunde gar nicht weiß, was das ist. Er tröstet sich jedoch bald wieder, und Ronco, der zunächst ganz froh war bei den Gedanken Clays Brüder zu werden, hält es doch für besser, daß es anders gekommen ist.
9.)    Trotzdem ist Ronco oft auf der Farm der Wilkins und hilft auch bei der Feldarbeit mit. Gleich im nächsten Frühjahr beginnt die Familie mit Elan den Neuaufbau der Farm. Im Frühsommer heiratet Lizzy.
Auf der Feier, die am Fluß unter freien Himmel stattfindet, stellt Ronco zusammen mit Clay allerlei Schabernack an, was allerdings während des ausgelassenen Festes kaum auffällt.
Eine richtige zünftige Westernhochzeit, wie es bei den Siedlern damals üblich war. Er wird Musik gemacht, gegessen und viel getrunken und getanzt.
Die Sache endet jedoch etwas übel. Ronco wird von einem Skorpion gebissen – er setzt sich in der Dunkelheit auf einen – und damit ist die Feier beendet. Ronco wird in die Mission gebracht. Er kommt gerade noch einmal mit dem Leben davon.
10.)     Schon während der Hochzeitsfeier haben die Farmer darüber gesprochen, daß sich auch Banditen nach und nach in die Gegend verirren und das Land unsicher machen. Die Gründung einer Bürgerwehr wurde besprochen. Als Ronco wieder gesund ist und sich mit Clay trifft, erzählt der ihm, sein Vater sei kürzlich in der Stadt gewesen und hätte einen ganz neuen Revolver mitgebracht, einen von Colt, mit dem man mehrmals hintereinander schießen kann, ohne zu laden. – Ronco kann das kaum glauben. Eine solche Waffe gibt es in der ganzen Gegend nicht. Die Farmer haben meistens einschüssige Vorderladergewehre. Clay will sofort den Beweis antreten. Er schleicht sich mit Ronco zur Farm. Er weiß, wo sein Vater den Colt hingetan hat. Wenig später hat er ihn. Er handelt sich um einen nagelneuen Navy-Colt Modell 1851, Kal. 36, 6-schüssig. Fasziniert betrachten die Jungen die Waffe, und eilen damit hinter eine Scheune, um sie einmal auszuprobieren. Es bleibt bei einem Schuss, denn Rückschlag reißt Clay die Waffe aus der Hand. In der Scheunenwand bleibt ein großes Loch, und dann ist auch schon John Wilkins da. Ronco kann gerade noch entkommen, während Clay den Hosenboden versohlt bekommt.
11.)     Nach und nach wird das Leben härter. Ronco begreift, daß die Kinderzeit nicht ewig dauert. Er wird mit der rauhen Wirklichkeit konfrontiert.
Bald darauf aber wird es ernst. Es tauchen tatsächlich Banditen auch in der Gegend um die Mission herum auf. Es sind Comancheros, Männer, die vom Handel mit den kriegerischen Indianern leben.
Die Verhältnisse sind unsicher. Es gibt zwar die Texas-Ranger, aber die Truppe kann nicht überall sein. Als in der Nachbarschaft die erste Farm abgebrannt wird, wird der Ernst der Lage deutlich. Eine Bürgerwehr wird zusammengestellt, die vergeblich versucht, die Spur der Banditen zu verfolgen, die die Frau des Farmers entführt und aller Wahrscheinlichkeit nach an die Indianer verkaufen werden. Die Aufregung ist natürlich groß. John Wilkins ist der Anführer der Bürgermiliz. Er sorgt auch dafür, daß die Angehörigen des getöteten Farmers und der verschleppten Frau versorgt werden. Die Leute reden davon, daß eine Stadt gegründet werden muß mit richtiger kommunaler Ordnung, mit einem Marshall, einen County-Sheriff, einem Gericht und einem Jail. Aber bis dahin ist es noch ein weiter Weg. Die einzelnen Farmen liegen einfach zu weit auseinander und sind daher willkommene Angriffspunkt für zwielichtige Elemente.
12.)    Beim zweiten Überfall gelingt der Miliz es, zwei Halunken zu schnappen. Ronco und Clay erleben mit, wie die Kerle von einem Bürgerkomitee in einer „Gerichtverhandlung“ zum Tode verurteilt und gleich aufgehängt werden. Danach scheint erst einmal Ruhe einzukehren, da die Toten zur Abschreckung auch als Krähenfraß an den Bäumen hängengeblieben sind.
13.)     Der Sommer geht zu Ende. Die Erntezeit nah. Die Farmer, die geblieben sind, auch die Wilkins, können dem Winter zufrieden entgegensehen. In diesem Jahr werden sie für die Verluste des Vorjahres reichlich entschädigt. Bei den Wilkins taucht nun doch wieder die Frage auf, ob man Ronco nicht adoptieren solle. Der Junge hilft häufig auf den Feldern mit und scheint sich zu einem guten Farmer zu entwickeln. Da geschieht etwas, was die Pläne völlig zunichtemacht und grausam auch in Roncos Leben eingreift.
Ronco hält sich gerade bei den Wilkins auf. Gemeinsam arbeitet man auf einem Maisfeld direkt am Haus. Da kommen plötzlich Reiter heran. Sie sind so schnell da, das zu einer Gegenwehr keine Zeit mehr bleibt.
Sie die Kumpane der damals aufgehenkten Banditen, die sich an Milizenführer Wilkins dafür rächen wollen. Es gibt einen kurzen Kampf, dann ist John Wilkins tot. Clay, Ronco und Kate Wilkins werden gefangengenommen. Das Maisfeld wird angezündet, dann werden die 3 hilflosen Menschen von den Indianerhändlern – eine gemischte Gruppe aus Mexikanern und Amerikanern – mitgeschleppt. Ihnen droht kein schönes Schicksal bevor. Die beiden Kinder werden, so die Händler, besonders hohe Preise bringen. In einem Jahr schon werden sie zu weißen Indianern geworden sein. Am Schlimmsten ergeht es Mrs. Wilkins, die nach am gleichen Abend in einem Zelt von den Halunken vergewaltigt wird.
14.)     Nach zwei Tagen haben die Gauner offensichtlich ihr Versteck erreicht. Die Kinder und die arme Frau werden hier in einer Hütte gesperrt. Zum Essen dürfen sie herauskommen.
Ronco und Clay haben begreiflicherweise eine Heidenangst. Clay leidet vor allen Dingen darunter, daß es seiner Mutter so schlecht ergeht. In hilfloser Weise versuchen die beiden Kinder, sich gegen die Banditen zu wehren, aber sie haben natürlich keine Chance. Die Tage indem Comancherolager waren zu einer Hölle für die Gefangenen.
15.)     Eines Tages plötzlich reiten die Banditen morgens weg. Sie wollen sich mit den Indianern treffen, um den Handel vorzubereiten. Nur ein Mann bleibt als Wachtposten zurück.
Gegen Mittag werden die Gefangenen herausgeholt zum Essen. Der einzelne Bandit setzt ihnen einen scheußlichen Fraß vor. Erst jetzt sehen die Gefangen, daß sie mit ihrem Wächter allein sind. Der erzählt ihnen, natürlich mehr Mrs. Wilkins, als den beiden Kindern, weswegen seine Kumpane weggeritten sind. Er ergötzt sich an der Verzweiflung der Frau. Und dann, nach dem Essen, macht er sich an sie heran. Er will es einmal ausnutzen, daß er sie ganz allein haben kann.
Mrs. Wilkins ist völlig entnervt. Sie wehrt sie dennoch. Clay und Ronco, die der Frau zu Hilfe kommen wollen, werden natürlich von dem Kerl lachend mit ein paar Ohrfeigen abgeschmettert. Aber Mrs. Wilkins reißt sich los und läuft davon. Und das das leitet eine dramatische Aktion ein.
16.)     Der Bandit kümmert sich nicht um die Kinder. Er rennt hinter der Frau her. Er fängt sie auch ein und schleppt sie zum Feuer zurück. Aber am Feuer lag unbewacht das Gewehr des Mannes. Und während Clay tränenüberströmt hinter seiner Mutter hergerannt ist, hat Ronco das Gewehr genommen.
Er hat längst bei den Farmern in der Umgebung der Mission gesehen, wie man eine solche Waffe handhabe. Und er hat gehört, wie die Männer davon gesprochen haben, daß man sich gegen Banditen nur mit der Waffe verteidigen kann. Er nimmt den Sharps-Karabiner hoch und repetiert den Unterbügel durch. Das fällt ihm gar nicht so leicht, zumal das Gewehr an sich auch sehr schwer für ihn ist. Er ist jetzt 7 Jahre alt, und er ist im Grunde natürlich noch ein Kind, doch die Verschleppung, den Tod, den er bereits in Gesicht geschaut hat, die brutale Behandlung der Banditen haben aus ihm wie aus Clay kleine, mißhandelte Tiere gemacht, die verzweifelt um sich beißen und im Grunde schon gar nicht wissen, was sie tun.
17.)    Als der Bandit die Waffe in der Hand des Jungen sieht, stutzt er und stößt dann die Frau brutal zu Boden. Langsam tappt er auf Ronco zu und fordert ihn auf, sofort die Waffe wegzulegen.
Er ist ein Nervenkrieg, der jetzt stattfindet. Der Bandit kommt immer näher, und Ronco schießt nicht. Er ist viel zu nervös, und er hat eine Höllenangst. Er zittert am ganzen Körper, kann das Gewehr kaum noch halten.
Da zieht der Bandit seinem Revolver. In diesem Moment springt Mrs. Wilkins auf, um den Mord an einem Kind zu verhindern. Aber Ronco scheint die Gefahr zu begreifen, in der er schwebt. Seine Augen schwimmen in Tränen. Er sieht kaum noch etwas und reißt den Abzug durch.
Der Bandit wird voll getroffen. Zur gleichen Zeit ist Mrs. Wilkins heran und will ihm den Colt aus der Hand schlagen. Der Mann bricht zusammen. Ein Schuß löst sich, ein Reflex. Kate Wilkins wird in die Hüfte getroffen und sinkt ebenfalls in den Staub, während der Mann tot ist.
18.)     Weinend stürzt Clay sich über seine Mutter, die stark blutet und Schmerzen hat, aber bei Bewußtsein ist. Ronco ist noch wie betäubt. Er läßt das Gewehr fallen. Er hat einen Menschen getötet, das wird ihm erst jetzt so richtig bewußt. Wäre nicht Kate Wilkins, die trotz allem, was sie durchgemacht hat und trotz ihrer Verwundung noch die Nerven behält, gewachsen. Beide haben einen so großen Schock erlitten, besonders Ronco, der es noch gar nicht fassen kann, daß da ein Mann liegt, in seinem Blut, und tot ist, weil er geschossen hat, ist stark mitgenommen. Es gelingt Mrs. Wilkins jedoch, die beiden Jungen dazu zu bringen, die Pferde aus dem Stall zu holen. Sie wächst in diesem Moment über sich selbst hinaus, einfach aus der Angst vor dem, was passiert, wenn die Kumpane des Toten zurückkehren.
Mit Hilfe der beiden Jungen kann sie sich in den Sattel eines Tieres ziehen. Auch Ronco und Clay steigen auf. Reiten können sie. Jeder in der Gegend kann das. Dann reiten sie davon. Mrs. Wilkins verliert nach einiger Zeit durch den Blutverlust das Bewußtsein. Wieder ist es Ronco nun, der die Initiative ergreift und den Freund zum Weiterreiten anhält. Die Frau nehmen die Jungen natürlich mit.
19.)     Nach zwei Tagen erreichen sie die Mission, mehr tot als lebend. Hungrig, durstig, erschöpft und müde, außerdem noch immer voller Angst. Mrs. Wilkins geht es besonders schlecht. Die Mönche kümmern sich sofort um sie und um die Jungen. Clays Schwester Lizzy, die jetzt Mrs. Danton heißt, wird benachrichtigt, und die Farmer natürlich auch.
Ronco erzählt nicht von allem, was geschehen ist. Er ist sehr schweigsam seit diesen Erlebnissen. Aber Clay berichtet den staunenden Männern, und Mrs. Wilkins tut es ebenfalls. Am liebsten würden die Farmer Ronco als Helden feiern, wären nicht die Mönche, die das verhindern können.
20.)     Aber die in der Miliz zusammengeschlossenen Farmer erfahren nun ungefähr die Lage des Verstecks der Banditen. Sie reiten einen Tag, nachdem Ronco, Clay und Mrs. Wilkins zurückgekehrt sind, los. Als sie nach einer Woche zurückkehren, sind zwei von ihnen tot, aber die Banditen gibt es auch nicht mehr.
21.)     Mrs. Wilkins bleibt am Leben, obwohl es einige mal auf des Messers Schneide gestanden hat. Aber der Schuß des Banditen hat einen Nerv verletzt. Sie bleibt linksseitig gelähmt und wird für den Rest ihres Lebens nur unter Schmerzen gehen können. Zudem wird auch Clay einige Zeit brauchen, um über den erlittenen Schock hinwegzukommen. Die beiden gehen auf die Farm zurück, auf die inzwischen Lizzy mit ihrem jungen Mann gezogen ist. Die beiden werden die Farm weiter bewirtschaften und Mrs. Wilkins und Clay versorgen.
Ronco aber bleibt lange Zeit in der Mission, ohne sie zu verlassen. Er liegt meist in seiner Kammer und starrt still vor sich hin. Nur nach und nach gelingt es den Mönchen, ihn wieder zugänglich zu machen. Aber ihm ist anzumerken, daß er das Erlebte niemals in seinen Leben vergessen wird. Aber die liebvolle Behandlung durch die Mönche hilft ihm schließlich, darüber hinwegzukommen.
22.)    Ausklang des Romans.

In dem Roman, der nach diesem Exposé geschrieben wird, kommt es wenig auf Action an, als auf gute Situationsschilderungen, Es muß hier speziell darauf Rücksicht genommen werden, daß hauptsächlich Kinder agieren. Aber auch in den späteren Sonderbänden wird es komplizierten, unkonventionellen Stories geben, sondern Geschichten die glaubwürdig in Ich-Form erzählt werden können.

Kommentare  

#1 gordianus67 2018-12-13 18:15
sehr interessant solche Hintergründe!
danke fürs Zeigen!

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