Ronco Tagebücher 47: Der letzte Wagen
Ronco Tagebücher 47: Der letzte Wagen
Der Fuhrunternehmer Vanderbilt richtet zwischen Fort Calhoun und der Stadt Eagle Pass eine Postkutschenlinie ein. Das Transportgeschäft existiert allerdings nur zum Schein. In den Kutschen sind Gewehre für die Indianer vorhanden, die zum Schein Überfälle verüben, um sich die Waffen an sich zu nehmen. Vanderbilt bleibt so unentdeckt und kann seinen schmutzigen Geschäften weiter in Ruhe nachgehen.
Das florierende Geschäft ruft die Konkurrenz auf den Plan. Ein alter Goldgräber wird beauftragt, einen Teil der Waffen aus den Kutschen zu entfernen. Die Indianer fühlen sich betrogen und verüben aus Rache Überfälle auf die Kutschen und die Raststationen, die sich entlang der Strecke gebildet haben. Der Geschäftspartner Vanderbilts wittert die anstehenden Schwierigkeiten und macht sich in einer der Kutschen aus dem Staub. Bei sich hat er einen Teil des Goldes, das sie von den Indianern für die Waffen erhalten haben.
Ronco hat sich mit einer Familie angefreundet, die eine der Stationen bewirtschaftet. Er wird Zeuge, wie die Station überfallen und die Familie getötet wird. Nur der Sohn Elton kann überleben.
Ronco kann die Kutsche finden, in der Vanderbilts Partner entkommen wollte. Der junge Scout findet das Gold bei der Leiche des Geschäftsmannes und bringt es nach Fort Calhoun, wo Vanderbilt das Edelmetall an sich nehmen kann.
In einer weiteren überfallenen Kutsche entdeckt Ronco die Reste von Waffenfett und beginnt zu ahnen, dass die Kutschenlinie als Tarnung für den Waffenschmuggel mit den Indianern dient. Ronco vermutet, dass Vanderbilt der Drahtzieher hinter all den Geschehnissen ist und er kann den Waffenhändler in Eagle Pass stellen. Es gelingt ihm, den Verbrecher nach Fort Calhoun zu bringen und ihm dort der Gerichtsbarkeit zu übergeben.
Ronco trifft auf Elton, der die zerstörte Station seiner Eltern verlassen wird. Er hat sich in den letzten Wochen mit Roncos Wolfshund Shita angefreundet und das Tier geht schließlich mit ihm.
Dietmar Kuegler verfasst ein weiteres Abenteuer des jungen Ronco und legt einen flüssig geschriebenen und flotten Roman vor, der sich in bekannten, aber spannenden, Mustern bewegt. Die Handlung verlagert sich auf viele Orte, wie es bei Kuegler üblich ist, und lässt den Roman sehr kurzweilig erscheinen. Langeweile kommt hier an keiner Stelle auf.
Die Zusammenhänge um den Waffenhändler sind nicht sofort erkennbar, obwohl der erfahrene Leser bei Vanderbilts ersten Auftritt dessen Beteiligung an den Geschehnissen sofort vermuten wird. Nach und nach erfährt der Leser zusammen mit Ronco, wie die Ereignisse um die Indianerüberfälle und den Waffenhandel zusammenhängen.
Die Jugendbände um Ronco sind in der Regel abgeschlossene Einzelromane mit wechselnden Orten. Seit einiger Zeit ist Ronco nach dem amerikanischen Bürgerkrieg als Scout in Fort Calhoun stationiert und allmählig bekommt der Leser das Gefühl, dass es sich bei den Jugendbänden um eine zusammenhängende Serie handelt. Da ist zuerst einmal die immer vertraulicher werdende Umgebung in Fort Calhoun und zum anderen dessen Besatzung. Die spielen zwar nur am Rande eine Rolle, aber trotzdem sorgen der Ronco zugewandte Colonel Lester und dessen Adjutant Major Fly, der dem jungen Scout eher abgeneigt ist, für einen hohen Wiedererkennungswert.
Die Tagebücher werden von Ronco in Rückblenden aus dem Jahr 1881 erzählt. Die Ereignisse selbst spielen im Jahr 1865. Der Erzähler Ronco gibt einen Hinweis, dass die geheime Konkurrenz Vanderbilts der Waffenhändler Andrew Hilton ist. Hilton steht einem Ring von Waffenhändlern vor, dem auch einige korrupte Offiziere in Fort Calhoun angehören. Der junge Ronco kann im Jahr 1865 noch nichts von Hilton und seinen Männern ahnen und wird erst später mit Ihnen zu tun bekommen.
Shita ist ein Wolfshund, der Ronco seit einiger Zeit begleitet. Zum Ende der Ereignisse verlässt der junge Elton Fort Calhoun und Shita geht mit ihm. Der Abschied Shitas ist eine Metapher darauf, dass aus dem jungen Ronco langsam ein erwachsener Mann wird.
Von Dietmar Kuegler überarbeitete Ausgabe in:
2022
Kommentare
Zum Einleitungstext:
Es gab die 60 Tagebücher alle 5 Romane von 100 an bis 395; diese spielen zeitlich vor Band 1 - sind also ein Prequel.
Ab Band 400 (der zeitlich an 399 anschließt), sind es ausschließlich Tagebuchbände (wenn auch nicht mehr also solche gekennzeichnet); alle Bände sind in der Ich-Form geschrieben.
Ich vermute (habe sie selbst noch nicht gelesen), dass die 4 BLITZ-Bücher 31 bis 34 eine Fortsetzung der Wells-Fargo-Handlung sind. Die Einstellung von Ronco kam sehr aprupt, und da waren noch Handlungsstänge offen. Die ursprüngliche Tagebuchphase/Prequel war hingegen mit dem Übergang von 395 auf Band 1 stimmig abgeschlossen.
Danke für den Hinweis. Ich habe die Ronco-Serie noch nicht gelesen und bin auch noch nicht bei den neuen Romanen angelangt.
Es klingt plausibel, was du schreibst. Ich passe den Einführungstext mal so an, dass er beide Möglichkeiten zulässt.
Gruß, Torsten