Tombstone Epitaph - Ausgabe Nummer 17
Tombstone Epitaph
Ausgabe Nummer 17
Arizona, 1883: Ein brutaler Überfall auf einen Laden endet in einem Blutbad – das berüchtigte „Bisbee-Massaker“ ist geschehen. Fünf Banditen fliehen in die Wildnis, doch Everett Waco und ein Aufgebot aus Tombstone nehmen die Verfolgung auf. Während sie durch die gefährlichen Chiricahua Mountains jagen, geraten sie zwischen Apachen, mexikanische Gesetzlose und einen Verräter in den eigenen Reihen. Als die ehrenwerte Nellie Cashman entführt wird, wird die Jagd zu einem Wettlauf gegen die Zeit. In einem dramatischen Showdown stellt sich Waco den Banditen – und nur einer wird das Duell überleben!
Ich hatte ein Rudel zugerittener Wildpferde bei der Agentur der Post- und Frachtlinie abgeliefert und genau vierhundert Dollar dafür kassiert. Damit begab ich mich in den Lonestar Saloon und ließ mir Bier und ein Steak bringen. Als ich den ersten Bissen kaute, kamen sie herein. Es war ein Schwarm fluchender Männer, die außer sich waren vor wilder Erregung. Aber dann kamen noch zwei Männer, die bald schon die ganze Sache unter Kontrolle bekamen. Einer dieser Männer wirkte würdig, weise und ganz so, als wäre ihm auf dieser Erde nichts mehr fremd. Der andere Mann trug einen Stern, doch er hinkte, ging an einer Krücke. Entweder hatte er sich vor einiger Zeit das Bein gebrochen oder eine Kugel eingefangen. Und dieser Mann sagte laut: »Seid ruhig, Leute! Fluchen und Toben hilft nichts. Nur Taten helfen. Allerdings dürfte das im Augenblick ziemlich schwierig sein. Ihr seht ja, dass ich nicht reiten kann. Deshalb kann ich auch kein Aufgebot über den Pecos führen, selbst wenn wir imstande wären, ein Aufgebot zu bilden, das gewillt wäre, sich mit der wilden Horde dort drüben anzulegen. Also, klären wir das jetzt mal, Leute. Wer würde mitreiten? Wer wäre bereit?« So war das also. Ich kaute bedächtig an meinem Steak, beobachtete die Männer scharf und wartete ab. Denn jetzt war ich verdammt neugierig geworden ....
John Kendales Weg ist weit gewesen. Als sein Tier in den Hof der Catalina Ranch stolpert, fehlen dem Schecken zwei Eisen. Auf der Veranda sitzt ein Mann im Schaukelstuhl, ein dicker Mann mit einem Pausbackengesicht. John Kendale sagt vom Sattel aus: »Ich habe sieben Apachen gesehen.« Der dicke Mann auf der Veranda nickt. »Dann sind Sie hier richtig, Captain. Sie wurden rechtzeitig gemeldet. Und es ist gut für Sie, dass Sie das Erkennungswort nicht vergessen haben. Sie haben sieben Apachen gesehen. Das war es! Und ich erwidere: Cochise-Apachen!« »Dann bin ich hier tatsächlich richtig«, antwortet John Kendale erleichtert und rutscht langsam aus dem Sattel ...
Es war an einem Spätnachmittag, als ich die beiden Weaver-Brüder beim County Sheriff ablieferte. Sie waren die letzten Mistkerle einer Bande, hinter der ich länger als ein halbes Jahr hergewesen war. Denn sie hatten sich getrennt. Ich musste sie Mann für Mann aufspüren. Nur die Weaver-Brüder waren beisammen geblieben. Ich hatte sie anschießen müssen, aber sie hatten noch reiten können. Sonst hätte ich sie quer über den Sätteln transportieren müssen. Aber das hätte mir nichts ausgemacht, denn sie waren Mörder, hatten meine Familie ausgelöscht, und nur weil ich sie hängen sehen wollte, lieferte ich sie lebendig ab. Wir hockten noch in den Sätteln vor dem Office des County Sheriffs. Die beiden Weavers fluchten. Sie verwünschten mich, wie man einen Mann nur verwünschen konnte, der einen zum Henker brachte.
Langsam schritt Brandon Mitchell die Mainstreet von Great Bend hinunter. Die Winchester trug er links am langen Arm. Auf dem Stern an seiner rechten Brustseite brach sich das Sonnenlicht. Sein rechtes Handgelenk streifte beim Gehen den Knauf des Revolvers. Mechanisch setzte der Sheriff einen Fuß vor den anderen. An den Fenstern drückten sich die Bewohner der Stadt die Nasen platt. Irgendwo hinter den Häusern bellte ein Hund. Vor dem Saloon blieb Brandon Mitchell mitten auf der Straße stehen. In seinem Gesicht zuckte kein Muskel. Er zeigte nicht die Spur von Furcht. "Jameson!" Seine Stimme trieb über die Fahrbahn und versickerte in der Stille.
Dieser Sammelband enthält die Folgen 2506, 2507 und 2508.
Tiny Lark floh in panischer Angst. Das Krachen der Schüsse und die Schreie der Menschen blieben hinter ihr zurück. Keuchend erreichte die Indianerin den schmalen Wasserlauf, während hinter ihr der Kampfeslärm tobte. Brandgeruch lag in der Luft; erste Wigwams hatten Feuer gefangen. Bei den treppenartigen flachen Kaskaden sprang sie ins Wasser. Auf einmal hämmerten eisenbeschlagene Hufe hinter ihr, und ein Reitersoldat jagte auf sie zu! Er schwang einen riesigen Säbel, mit dem er sie töten würde ...
Drei ehemalige Soldaten der Unionsarmee schlugen sich mehr schlecht als recht durch den Westen. Sehr bald hegte einer von ihnen den Wunsch, seine Kumpane zu verlassen. Lucy Green hatte nämlich eingesehen, dass ihr Weg dem Tode geweiht war. Doch auf sich allein gestellt lebte es sich auch nicht unbeschwerter, denn Lucy stieß überall auf Misstrauen. Schuld daran war seine Vergangenheit, in der er zusammen mit seinen Genossen raubend durchs Land gezogen war und nur ein Gesetz kannte: Die Macht des Colts. Offen blieb jedoch seit jeher, ob diese Colts immer auf eigene Rechnung losgingen oder auf Befehl des berüchtigten Banditenchefs White Pearl. Um diese Frage zu klären, setzte sich Tom Sullivan in den Sattel ...
Jahrelang hat er gekämpft, um seiner Familie eine richtige Heimat zu schaffen. Jube Latimer ist sein Name. Ein Mann, der nach einer schlimmen Zeit endlich seinen Frieden gefunden hat. Aber da ist ein Teufel, der ihm sein Glück nicht gönnt. Dieser Teufel heißt Ballard Raven. Er schickt seine Revolverwölfe aus, damit sie Jube Latimer vernichten sollen. Gnadenlos treiben sie ihn in die Enge. Vor keiner Gemeinheit schrecken sie zurück. Aber mit Todesverachtung stemmt sich Latimer gegen die Übermacht …
5 Romane
3 Romane
Alle sechs bis acht Wochen ritt ich nach Elkhorn, um mal andere Gesichter zu sehen, ein paar Drinks zu nehmen, etwas Poker zu spielen und anschließend bei Dora Whitaker den Rest der Nacht zu verbringen. Dora gehörte der Saloon. Ich saß in dieser Nacht wieder einmal beim Poker und gewann zwischen Abendessen und Mitternacht etwa hundert Dollar. Es war dann gegen Mitternacht, als die Postkutsche von Cripple Creek nach Elkhorn kam. Draußen blies ein kalter Wind, denn der Winter lauerte schon in Wyoming. Einige Gäste, die an der Bar standen, gingen hinaus. Einer von ihnen steckte kurz danach wieder den Kopf in den rauchgeschwängerten Saloon und brüllte: »Da ist ein Weltwunder gekommen, Jungs! Oho, jetzt bekommt unsere schöne Dora Konkurrenz!«
Enthält:
2584: Er kam vom Tonto Rim
2585: Slades Colt
2586: Die Dundees
Das Bullkalb ist noch sehr jung. Und jetzt sieht es so aus, als sollte es keine einzige Stunde älter werden. Eigentlich kann es nur noch wenige Minuten dauern, dann werden die Wölfe es bei lebendigem Leib fressen. Denn aus eigener Kraft kann es aus der schlammigen Büffelkuhle nicht mehr heraus. Ja, das Bullkalb ist ein Büffel, kein Longhornrind. Shad Latimer hält am oberen Rand der Senke. Soll er seine wertvolle Munition für ein paar Wölfe verschwenden? Noch zögert er. Doch im nächsten Augenblick wird er sich über etwas klar, was er zuerst gar nicht glauben will, sondern für eine Sinnestäuschung hält. Denn dieses Büffelkalb im Schlamm, der ihm schon bis zum Bauch reicht, ist weiß. Shad hat viele Legenden von weißen Büffeln gehört. Den Indianern sind sie heilig. Das Wolfsrudel ist groß. Es sind mehr als drei Dutzend Büffelwölfe, also die stärksten unter ihren Artgenossen. Sie sind hungrig, denn sie kamen von weither. Shad Latimer überlegt nun nicht länger ...
Im rauen Land westlich des Pecos, wo Desperados, Klapperschlangen und die mörderischen "Buschteufel" der Brasada den Alltag prägen, steht Steve Ballard vor seiner größten Prüfung. Als treuer Cowboy einer expandierenden Ranch trägt er nicht nur die Verantwortung für hohe Summen, sondern wird in eine Spirale aus Verrat, Gewalt und düsteren Machenschaften hineingezogen. Als ein Überfall auf das abgelegene Ranchito des alten Pancho Suner eine tödliche Spur hinterlässt, wird Ballard zum Zeugen von Machtspielen, die weit über seine eigene Moral hinausgehen. Das Massaker an unschuldigen Menschen und die schattenhaften Pläne eines skrupellosen Ranchbesitzers drängen Ballard dazu, seine Prinzipien infrage zu stellen. In der gnadenlosen Wildnis der Brasada wird er alles riskieren - für Gerechtigkeit, für die, die er verloren hat, und für eine Zukunft jenseits von Gewalt und Verrat ...
Leonard Tucker, ein Anwaltsgehilfe aus New York City, genießt das Großstadtleben. Doch das Testament seines Onkels führt ihn nach Montana - in eine Welt aus Staub, Weite und Gesetzlosigkeit. Auf seiner frisch geerbten Ranch nahe Stone Falls muss sich Leonard nicht nur dem harten Leben des Westens stellen, sondern auch einem skrupellosen Großrancher, der mit eiserner Faust über das Land herrscht. Naiv, unerfahren und ohne jegliche Ahnung vom Leben als Rancher, gerät Leonard schnell zwischen die Fronten eines erbitterten Machtkampfs. Und als wäre das nicht genug, sieht er sich zwischen zwei Frauen hin- und hergerissen: die eine klug und stark, tief verwurzelt im rauen Westen, die andere voller Geheimnisse und unverkennbar mit einer eigenen Agenda ...
Zwei Morde geschahen jede Nacht in den Spielhöllen, Saloons und Bordellen von Frisco. Sie betrafen die Arbeiter aus den Eisenminen, die sich am Pokertisch in die Haare gerieten, die Minenbesitzer, die über ihre Anteile stritten, oder die Huren, die sich bestechen ließen, um gegen missliebige Kontrahenten zu intrigieren. Die Stadt war ein Vorhof zur Hölle. Das Gesetz lag damals in den Händen von Marshal Pearson. Der US-Marshal aus Pioche in Nevada war angeheuert worden, nachdem der Sheriff des Beaver County aus Furcht um sein Leben Frisco gemieden hatte. Noch vor seiner Ankunft hatte Pearson erklärt, dass er jeden Gesetzesbrecher, der ihm über den Weg liefe, töten würde, statt ihn ins Gefängnis zu bringen. Sechsmal hielt er in seiner ersten Nacht Wort ...
Bud Malone begeht den Fehler, in den Armen eines Bargirls zu viel über den Fund auszuplaudern, den er in den Dusty-Mountains gemacht hat. So erfährt auch Jesse Folds von dem Geheimnis. Um sich die Gebietsrechte zu sichern, beauftragt er vier skrupellose Halunken damit, die bisherigen Besitzer zum Verkauf ihrer Anteile zu bewegen. Doch bei Loretta Nichols und ihrer ebenso hübschen Tochter Cindy stoßen sie auf Widerstand. Lassiter steht den beiden Ladys bei, aber als sich Cindy eigenmächtig in die Dusty-Mountains aufmacht, überschlagen sich dort bald die Ereignisse ...
"Komm nur, Lassiter!", rief Savannah mit schneidender Stimme. "Ich habe soeben Red John getötet. Und auch dich werde ich zur Hölle schicken. Ich bin hier die Herrin über Leben und Tod. Niemand wird meine Pläne durchkreuzen. Auch du nicht, Lassiter!" Lassiter stand reglos da und starrte auf die schöne Frau. Sie hielt den Revolver schussbereit in der rechten Hand, und hinter ihr lag Red John. Selbst jetzt war sie noch von faszinierender Schönheit, aber in ihren Adern floss das heiße Blut einer Wölfin.
Der Gaul wiehert schrill und wirft den Kopf hoch. Donnernd zerreißt ein Schuss die Stille des Abends. Leigh Frazer reißt den Rotfuchs herum und duckt sich auf den Pferdehals. Aber im nächsten Augenblick weiß er, dass dieser Schuss nicht ihm galt. "Vorwärts!", zischt er und stößt dem Pferd die Sporen in die Weichen, dass es wie ein Pfeil nach vorn fliegt. Im Angaloppieren reißt er einen seiner Colts aus dem Holster und spannt den Hahn. Hinter seiner Stirn jagen sich die Gedanken. Fünfzig Yards weiter macht das Tal einen scharfen Knick, und wie der Teufel selbst fegt Leigh Frazer um die Biegung. Dann sieht er auf dem Weg einen Gaul stehen, und neben dem Gaul liegt ein Mann.
5 Romane
Die Tür des Gastraums wird aufgestoßen, und ein bulliger Mann tritt ein. Er hat einen kleinen Kopf und kleine Augen. Und er steuert sofort auf den Tisch zu, vor dem Jos Baker steht und an dem Alamo Jones und seine Frau Judith sitzen. Einen Schritt vor dem Tisch hält der Mann an und sagt: »Jos, wir haben gehört, dass du deine Siedlerstätte verspielt hast. Zum Teufel, wem gehört sie nun? Du hättest sie jederzeit verkaufen können - an uns. Und du wusstest das genau, du verdammter Säufer ...« »Bitte fluchen Sie nicht, Mister«, mischte sich Alamo Jones ein. »Ich kann es nicht dulden, dass Sie sich in Gegenwart einer Lady danebenbenehmen.« Er sagt es sanft und höflich, und sein dunkles Gesicht ist sehr ruhig und ausdruckslos. Der bullige Mann betrachtet ihn, und er schaut Judith an. Er grinst plötzlich und sagt: »Verdammt noch mal, ich fluche selbst in Gegenwart von Ladys!«
Als sie in sein Zimmer tritt, da will er das, was er sieht, zuerst gar nicht glauben. Denn er saß zwei Nächte und einen ganzen Tag am Pokertisch und spielte gegen drei Flusskapitäne, die zugleich Eigner ihrer Schiffe waren, um alles oder nichts. Die drei hatten sich nämlich geschworen, ihn kleinzumachen, ihn, den man am Mississippi »Gamble King« nennt, den König der Spiele, mag es sich um Poker, Faro, Black Jack oder Drei-Monte handeln. Doch sie haben ihn nicht kleinmachen können, und hätten sie nach der zweiten Nacht nicht aufgegeben, hätte er ihnen auch noch ihre Dampfboote abgewonnen. Und so ging er bei Sonnenaufgang des zweiten Tages in sein Hotel und legte sich mit seinem Hut voller Geld im Arm und dem Revolver unter dem Kopfkissen in das prächtige Messingbett. Jetzt ist es Nachmittag. Er wurde wach und sieht die Frau. »He«, hört er sich heiser sagen, »mir ist jetzt eigentlich nicht nach einer schönen Frau in meinem Bett. Oder gibt es Sie gar nicht und träume ich nur?« Er hört ihr Lachen. Es ist ein kehliges und dennoch melodisch klingendes Lachen. Es ist das Lachen einer selbstbewussten Frau, die das Leben kennt. Dann hört er sie sagen: »Ich bin aus Fleisch und Blut, Steve Nelson, und ich habe eine Überraschung für Sie!«
Als die Postkutsche die Pueblo-Station erreicht, hat Nayenaezghani, der Sonnengott der Apachen, bereits die Sterne ausgepustet, und all die Schatten verschwinden und weichen dem zunehmenden Grau des Tages. Es war eine erbärmliche, staubige, heiße Fahrt von Fort Apache nach Süden. Einer der wenigen Fahrgäste ist Jones Wade, und weil er ein Soldat ist und man unterwegs immerzu mit Apachen zu rechnen hatte, lag er die ganze Zeit hinter dem Fahrer und dessen Begleitmann auf dem Kutschdach zwischen den angebundenen Gepäckstücken und hielt sein Gewehr bereit. Nachdem er nun sein weniges Gepäck hinuntergeworfen hat, klettert er von der Kutsche. Trotz seiner Steifheit, die von der unbequemen Fahrt in seinen Gliedern ist, kann man unschwer erkennen, dass dieser hagere und nur wenig mehr als mittelgroße Sergeant sich gewiss unheimlich schnell bewegen kann, wie ein Wüstenwolf.
Master Sergeant Finnewacker ist bester Laune. Vor ihm haben sich die zwanzig Neuen auf dem Hof der alten spanischen Festung Fort Aldamo aufgereiht. Sträflinge, die er auf Spur bringen soll. Harte Kaliber, die sich von niemandem etwas sagen lassen. Ihm ist das recht so, sonst würde er sich ja unterfordert fühlen. "Riiicht euch! Augen geradeee-aus!" Seine Befehle hallen im Geviert der hohen Festungsmauern wider. Wen er ansieht, der hat Haltung anzunehmen. Und er sieht jeden an. Den Neuen will er mit einem Dreißig-Meilen-Gepäckmarsch durch die Wüste ein warmes Willkommen bereiten. Doch noch bevor es dazu kommt, kündigt eine Brieftaube einen unerwarteten Besucher an. Und der hat jede Menge Ärger im Gepäck ...
Bei einem Routineeinsatz verschwindet Beth Saunders, die früher einmal als Bloody Beth von sich Reden gemacht hat, jetzt aber in den Diensten der Brigade Sieben steht. Da Lassiter sie am besten kennt, wird er in Marsch gesetzt, um sie wieder zu finden. Eine Aufgabe, die zunächst aussichtslos erscheint, denn niemand hat die Frau in Männerkleidern gesehen. Beth selbst erlebt derweil im Lager ihrer Entführer eine böse Überraschung. Nicht nur, was ihre Familienverhältnisse angeht, sie findet auch heraus, dass ein Überfall auf einen Waffentransport geplant ist ...
Mädchenraub! Es war ohne Zweifel der niederträchtigste Job, den man sich im Wilden Westen nur vorstellen konnte. Wer waren die Schurken, die sich auf dieses dreckige Spiel eingelassen hatten? Genau diese Frage stellten sich Whisky-Jack und Luis Barranca, die beiden Schlitzohr-Halunken, denn für die Lösung des Falls winkte ein hübscher Batzen Dollars. Die Entführer merkten bald, wer ihnen da auf den Fersen war, und sie traten den beiden Haudegen mächtig auf die Zehen. Aber dabei hatten sie eines vergessen: Wer sich mit Whisky-Jack und Luis Barranca anlegte, spielte mit dem Feuer ...
George Hooper hielt den Winchester-Karabiner in beiden Fäusten. Seine Augen suchten unablässig das Gelände links und rechts der Straße ab. Es hatte in den letzten Wochen mehrere Überfälle auf Postkutschen gegeben, und immer waren die Banditen äußerst brutal vorgegangen. Die beiden Schüsse krachten so dicht hintereinander, dass Hooper den zweiten wahrscheinlich nicht mehr hörte. Die Kugel traf ihn mitten in der Stirn. Sein Kopf fiel zurück. Im nächsten Moment kippte der untersetzte Mann langsam zur Seite und stürzte vom Bock der Kutsche. Die zweite Kugel, aus einem anderen Gewehr abgefeuert, tötete eines der sechs Pferde. Sofort blieb die Kutsche stehen.
Daniel Longbow reitet schon sehr viele Tage nach Norden, und die Reste seiner Campfeuer bilden eine ziemlich regelmäßige Kette vom südlichen Kansas bis nach Nebraska. Auch an diesem Tag ist er auf seinem mächtigen Rappen stetig geritten, und es ist ein heißer und staubiger Tag. Als Daniel Longbow nicht weit vom Weg die kleine Farm oder Ranch erkennt, die kaum mehr als eine Siedlerstätte ist, reitet er hinüber. Beim Brunnen hält er an, blickt auf das Haus und ruft laut: »Hallo!« Seine Stimme klingt etwas heiser und rau, doch daran sind die Trockenheit und Hitze des Tages und der Staub schuld. Als sich die Tür des Hauses nicht öffnet und sich auch beim Stall, beim Schuppen und dem kleinen Schlafhaus niemand zeigt, sitzt Daniel Longbow ab. Er füllt für seinen Rappen Wasser in den Tränketrog und trinkt dann selbst aus der hölzernen Schöpfkelle, die mit einer dünnen Kette am Brunnenrand befestigt ist. Dabei betrachten seine rauchgrauen Augen prüfend das Haus, und sein ruhiger Blick schweift über den Hof und über alle Dinge in der Umgebung ...
An einem späten Nachmittag kam ich damals nach Saint Louis. Es war kein besonders stolzer Einzug, denn ich hockte in einem kleinen Boot, das mich den Big Muddy abwärts getragen hatte - so an die zweihundert Meilen. Das Boot hatte ich gestohlen. Doch es war ein altersschwaches und morsches Ding. Als ich es am Ufer auflaufen ließ, weil ich am Ziel war, brach es auseinander. Ich machte mir sogar die Füße nass. Aber das war nicht so schlimm. Es war Sommer, und ich trug Sandalen wie ein mexikanischer Schafhirte. Das Zeug, das ich auf dem Leib trug, hatte ich mir irgendwo aus einer Fischerhütte gestohlen. Was war ich doch in einer dicken Pechsuppe! Ich kam mir wie eine Fliege vor, die in dieser Pechsuppe immerzu herumkrabbeln musste, bis sie am Ende ihrer Kraft war. Und dabei war ich bestimmt keine Fliege. Ich war das, was man schlicht und bezeichnend einen »narbigen Wolf« nannte - denn narbige Wölfe sind erfahrener und deshalb gefährlicher als solche, die noch niemals in einer Falle saßen und auch sonst nichts erlebt hatten, was ihnen Narben eingebracht hatte ...
Als Clyde Harris den Maskierten zwischen den Chaparral-Büschen entdeckt, ist seine Flucht vor dem Gesetz zu Ende. Man hält Clyde für einen Revolvermann, und er ist nur zu gern bereit, die ihm aufgezwungene Rolle zu spielen. Als "Slade Sterling" gerät er in einen Weidekrieg, in dem die Gegner vor keiner Gemeinheit zurückschrecken. Wird Clyde Harris sich jemals wieder aus diesem Lügennetz befreien können?
Ellsworth ist eines der aufstrebenden Viehhandelszentren in Kansas. Die öffentliche Ordnung erweist sich im Zuge dieser Entwicklung als eine prekäre Angelegenheit. Als eines Tages ein Lynchmord droht - mal wieder ein Vorfall, bei dem der Sheriff, wie so oft, irgendwo im Hintergrund zu verschwinden scheint -, greift ein Fremder ein und schießt sich in die Herzen der ansatzweise verzweifelten Stadtväter. So kommt die Stadt Ellsworth vom Regen in die Traufe, denn der vermeintliche Heilsbringer erweist sich als der abgefeimteste Schurke, den die Stadt je erlebt hat ...
Ein Fort in Feindeshand, zwei knallharte Haudegen - und Verbündete, die gestern noch Gegner waren. Als Lassiter und Finnewacker sich aufmachen, Fort Aldamo zurückzuerobern, stehen sie nicht nur einer Übermacht gegenüber, sondern auch einem Verrat, der tiefer reicht, als ihnen lieb ist. Kugeln fliegen, Fäuste krachen, und der Rauch eines verzweifelten Deals liegt in der Luft. Wird ihr waghalsiger Plan aufgehen, oder enden sie als Geierfutter? Bald ist in Fort Aldamo der Teufel los - und die Verbündeten greifen zu einem letzten, verzweifelten Mittel ...
Die Chancen standen schlecht für Lassiter. Der Mann, mit dem er sich seit fünf Minuten herumschlagen musste, war einen Kopf größer, eine Art Grizzly in Menschengestalt. Du er schien von der reizbarsten und unversöhnlichsten Sorte zu sein. Dabei hatte Lassiter ihm überhaupt nichts getan. Nicht einmal gereizt hatte er ihn. Der Grizzly war in den Gastraum der kleinen Pferdewechselstation gekommen, hatte plötzlich gestutzt und sich dann mit einem wütenden Knurren auf Lassiter gestürzt, der sich gerade in einem netten Gespräch mit einer reizvollen Lady befunden hatte.
Zusammengestellt von Torsten Pech (04.2025). Quellen: Bastei Verlag, Kelter Verlag, EK2 Publishing
Kommentare
Lassiter 2753 und 2754 lesen.
Ansonsten droht Festungserweiterungskommando.