Das Netz liegt brach
Das Netz liegt brach
- Marketingideen für das Buch
- Marketingideen für das Buch
Manche geben zu bedenken, dass niemand kauft was er kostenlos haben kann, andere weisen auf einen der Grundgedanken des Netzes hin: "Give for free".
Die kostenlose Preisgabe eines Artikels, der eigentlich als Kaufartikel geplant ist, ist eine löbliche Idee, ein kluger Plan und ein Wagnis. Aber auch (und vor allem) ein erster Schritt (wohin?). Dazu im Laufe des Dezember mehr...
Wie sieht es denn sonst so aus mit Marketing im Netz?
Wie sieht es denn sonst so aus mit Marketing im Netz?
Da passt der Titel eines französischen Filmklassikers: Bonjour Tristesse. Mehr gibt es nicht dazu zu sagen. Mancher Autor hat einen interessanteren Internetauftritt privat gestaltet. als die Websites so mancher Verlage. Aber dann gibt es die Stellen, wo die Profis sitzen sollen - nichts als die erwähnte Tristesse...
Blickt man auf die Internetauftritte vieler (ja, der meisten) Verlage, so findet man gewissermaßen einen Standardauftritt. Auch wenn Seiten für Autoren oder bestimmte Bücher(zyklen) eingerichtet werden, so kann man sich des Eindruck eines Einheitsauftritts nicht erwehren, als gäbe es geheime Absprachen was marketingtechnisch im Netz möglich ist. Und das kann, wenn man den Profis aus den Verlagen folgt, offenbar nicht viel sein.
Ein bisschen Leseprobe, Bilder, Biographien, Leserkommentare, vorgefertigte (oft nichts sagende) Interviews, Gewinnspiele, Termine und vielleicht noch ein Shop. Das Ganze von dieser oder jener Flashanimation aufgepeppt - man geht mit dem Trend. Recht hübsch, oftmals "cool" gestaltet, filmreife Qualtität, zunehmende Anforderungen an die Internetgeschwindigkeit und die Rechner der Nutzer, für den "Browser Blablaschwätz und der Auflösung von x mal y optimierte" Seiten, aber eben - bei allem Einfallsreichtum einfallslos. Dabei kratzen solche Auftritte meiner Meinung nach nicht einmal ansatzweise die Möglichkeiten an, die das Internet bietet.
Blickt man auf die Internetauftritte vieler (ja, der meisten) Verlage, so findet man gewissermaßen einen Standardauftritt. Auch wenn Seiten für Autoren oder bestimmte Bücher(zyklen) eingerichtet werden, so kann man sich des Eindruck eines Einheitsauftritts nicht erwehren, als gäbe es geheime Absprachen was marketingtechnisch im Netz möglich ist. Und das kann, wenn man den Profis aus den Verlagen folgt, offenbar nicht viel sein.
Ein bisschen Leseprobe, Bilder, Biographien, Leserkommentare, vorgefertigte (oft nichts sagende) Interviews, Gewinnspiele, Termine und vielleicht noch ein Shop. Das Ganze von dieser oder jener Flashanimation aufgepeppt - man geht mit dem Trend. Recht hübsch, oftmals "cool" gestaltet, filmreife Qualtität, zunehmende Anforderungen an die Internetgeschwindigkeit und die Rechner der Nutzer, für den "Browser Blablaschwätz und der Auflösung von x mal y optimierte" Seiten, aber eben - bei allem Einfallsreichtum einfallslos. Dabei kratzen solche Auftritte meiner Meinung nach nicht einmal ansatzweise die Möglichkeiten an, die das Internet bietet.
Man könnte so viele begleitende Aktionen im Netz fahren, die für den interessierten Leser deutlich mehr Nährwert haben, die deutlich ansprechender sind, als der aufgezählte Content, der einem in der Regel geboten wird. Nehmen wir als Beispiel einmal einen Fantasyroman: Da könnte man Kartenmaterial anbieten, das ins Detail geht. Stadtpläne, Detailkarten der Queste, Grundrisse von Schlössern und Tempeln - und was da noch so vorstellbar ist.
Zusätzliche Informationen zu den Hauptfiguren des Romans in Form von Kurzgeschichten wären möglich, wie frühere Erlebnisse der Figuren, die in Zusammenhang mit ihren jetzt zu vollbringenden Taten stehen. Oder einfach nur ein Lebenslauf. Darüber hinaus auch Zeichnungen der Helden und Bösewichter, Skizzen der Entstehungswege zur fertigen Darstellung. Besondere Elemente der Geschichte könnten grafisch dargestellt werden, wie z. B. die Darstellung von Ornamenten auf Palasttüren mit für die Handlung relevanten Darstellungen. Diese Grafiken könnte man auch per Print-on-Demand als Poster liefern, um eben weitere Einnahmen zu erzielen. Ja, damit rutscht man dann durchaus in den Bereich des Merchandising, von vielen nicht immer unbedingt sehr gern gesehen. Aber gekauft wird es...
Zusätzliche Informationen zu den Hauptfiguren des Romans in Form von Kurzgeschichten wären möglich, wie frühere Erlebnisse der Figuren, die in Zusammenhang mit ihren jetzt zu vollbringenden Taten stehen. Oder einfach nur ein Lebenslauf. Darüber hinaus auch Zeichnungen der Helden und Bösewichter, Skizzen der Entstehungswege zur fertigen Darstellung. Besondere Elemente der Geschichte könnten grafisch dargestellt werden, wie z. B. die Darstellung von Ornamenten auf Palasttüren mit für die Handlung relevanten Darstellungen. Diese Grafiken könnte man auch per Print-on-Demand als Poster liefern, um eben weitere Einnahmen zu erzielen. Ja, damit rutscht man dann durchaus in den Bereich des Merchandising, von vielen nicht immer unbedingt sehr gern gesehen. Aber gekauft wird es...
Denkbar sind auch Audio-Files (kostenlos zum Anhören, kostenpflichtig, wenn man sie herunter laden will). Darunter mag man Musik zum Buch verstehen, aber auch Hörspielumsetzungen von Schlüsselszenen der Handlung. Lesung einzelner Sequenzen. Oder auch Audio-Kommentare des Autors zur Entstehung des Buches, in denen dieser gezielt auf Details eingeht...
Auch eine Möglichkeit wäre eine Wikipedia (wie es Perry Rhodan schon vormacht). Oder programmierte Rollenspiele, ein Quellenbuch für ein Pen-und-Paper-RSP (beide zunächst als kostenfreies eBook, was eine spätere Veröffentlichung als Printversion vielleicht in Zusammenarbeit mit einem Print-on-Demand-Anbieter und damit zusätzliche Einnahmen nicht ausschließt), ein Quiz zum Buch (Zyklus), kleine Jump n Run-Spiele und noch vieles mehr ist vorstellbar.
Auf diese Weise wird ein Buch zum Multimediaevent und der Leser erhält zahlreiche Anreize, die das Buch ergänzen und ihm zusätzliche Informationen bieten. Diese Inhalte können auch nur zum Teil zugänglich sein. Dadurch kann die Spannung wachsen. Erst wenn man das Buch besitzt (= käuflich erworben hat), kann der Leser mittels eines erworbenen Codes tiefer in diese Ergänzungen zum Buch vordringen. Da kann der Verlag abstufen und Anreize schaffen. Dies sind, man beachte, alles Aktionen, die sich zunächst einmal noch immer im Netz abspielen.
Auch eine Möglichkeit wäre eine Wikipedia (wie es Perry Rhodan schon vormacht). Oder programmierte Rollenspiele, ein Quellenbuch für ein Pen-und-Paper-RSP (beide zunächst als kostenfreies eBook, was eine spätere Veröffentlichung als Printversion vielleicht in Zusammenarbeit mit einem Print-on-Demand-Anbieter und damit zusätzliche Einnahmen nicht ausschließt), ein Quiz zum Buch (Zyklus), kleine Jump n Run-Spiele und noch vieles mehr ist vorstellbar.
Auf diese Weise wird ein Buch zum Multimediaevent und der Leser erhält zahlreiche Anreize, die das Buch ergänzen und ihm zusätzliche Informationen bieten. Diese Inhalte können auch nur zum Teil zugänglich sein. Dadurch kann die Spannung wachsen. Erst wenn man das Buch besitzt (= käuflich erworben hat), kann der Leser mittels eines erworbenen Codes tiefer in diese Ergänzungen zum Buch vordringen. Da kann der Verlag abstufen und Anreize schaffen. Dies sind, man beachte, alles Aktionen, die sich zunächst einmal noch immer im Netz abspielen.
Gerade auch für Zyklen (und die sind in der Fantasy ja eher die Regel) ist so was eine prima Ergänzung, die für Kundenbindung und zwischen den Bänden sorgen kann. In dieser Zeit wären auch Werkstattberichte des Autors oder Statusmeldungen des Verlages (Manuskript letzte Hand im Verlag eingetroffen Lektorat in Druck gegangen etc...). Gerade unsere Werkstattberichte, die sich im vergangenen Jahr auf dem Zauberspiegel angesiedelt haben, stoßen auf großes Interesse. Da tut sich was. Der Leser wird eingebunden in eine Entwicklung, die mit seiner Lieblingsserie, Lieblingsperson, Lieblingsmedium zu tun hat.
Da tun sich Universen an Möglichkeiten auf. Diese kosten Geld und Zeit, helfen aber das Buch verkaufen und Leser zu binden. Und letztlich ist es möglich, einige dieser Angebote auch kostenpflichtig zu machen (wie ausgeführt z.B. Herunterladen, Bezug von Inhalten als Printversion über einen Print-on-Demand-Anbieter und ähnliche weiterführende Nutzungen). Sicher kann man nicht pauschal über die Branche herfallen und sagen "ach wie schlafen alle so schön". Nicht zuletzt die spannenden Aktivitäten, die dieser Verlag plant, sind ein Zeichen hierfür. Es gibt weitere hervorragende Ideen, über die wir mit Sicherheit auch immer wieder mal berichten werden, denn klar ... als Online-Magazin ist das Medium Internet mit seinen Möglichkeiten - und Grenzen - einfach eine spannende Sache.
Da gilt es Netzwerke zu bauen bzw. neudeutsch und modisch Synergien zu schaffen, social und commercial networking zu betreiben die letztlich allen Beteiligten den oft beschworenen Mehrwert bescheren könnten, der in der heutigen Zeit ja so en vogue ist.
Auf jeden Fall ist es spannender als der verlagsübergreifende Einheitsauftritt, den der Leser bisher gewohnt ist. Die Verlage haben offensichtlich damit anfangen über ihren Tellerrand zu sehen und sind gezwungen sich damit auseinander zu setzen, dass es mehr Wege gibt, ein Buch zu vermarkten als das Foto des Autors neben eine Leseprobe zu hängen.
Leider scheint die Verlagsbranche fast noch konservativer zu sein, als man gemeinhin annimmt. Schade, denn sie verschenkt so einen ganzen Haufen Möglichten, Ihre Bücher im weltweiten Netz zu präsentieren. Das Netz bietet so viele Möglichkeiten, Inhalte zu vermarkten und vorzustellen. Für jedes Genre drängen sich Angebote förmlich auf. Das Beispiel Fantasy habe ich ja aufgezeigt.
Es steht zu hoffen, dass Verlage umdenken und noch mehr darauf setzen den Leser zu informieren - und vor allen Dingen für ihre Bücher begeistern. Nicht sehr überraschend war die hohe Zahl von regelmäßigen Internetnutzern unter den Studenten. Es ist eine Generation herangewachsen für die Nutzung moderner Medien selbstverständlicher ist als für uns die elektrische Schreibmaschine. Auch wenn die tatsächliche Medienkompetenz begrenzt ist und in Foren die Anzahl der Gimmicks, Smilies und Avatare interessanter als die Inhalte. Unsere Gesellschaft ist so optisch orientiert wie nie zuvor, und darauf muss man sich einstellen.
Selbst bei Bestsellern lohnt sich meines Erachtens der Mehraufwand einer umfangreichen Präsentation mit Zusatzmaterial im Netz, weil sich gerade da durch Zusatzangebote noch Gelder einspielen lassen. Aber: Das Grundsatzangebot sollte kostenlos sein. Erst dann, wenn der Leser diese auf Papier oder CD zu Hause haben will, sollte die Kostenuhr anfangen zu tickern. Und ich bin der festen Überzeugung, dass diese Zusatzausgabe dem Leser bei entsprechenden Angeboten auch leicht fallen wird.
Man sollte mal darüber nachdenken - und vielleicht beginnen Marketingstrategien für Buchvorstellungen im Netz ihre Ideen zu überdenken.
Der Verlag mit dem kostenlosen eBook ist da einen Schritt weiter. Warum er dies tut? Ob er überholt wird? Man wird sehen. Aber vielleicht prescht er auch davon - und bis alteingesessene Verlage Strategien ihrer Netzpräsenz überdenken, mag es noch dauern.
Man sollte mal darüber nachdenken - und vielleicht beginnen Marketingstrategien für Buchvorstellungen im Netz ihre Ideen zu überdenken.
Der Verlag mit dem kostenlosen eBook ist da einen Schritt weiter. Warum er dies tut? Ob er überholt wird? Man wird sehen. Aber vielleicht prescht er auch davon - und bis alteingesessene Verlage Strategien ihrer Netzpräsenz überdenken, mag es noch dauern.
Kommentare
Ich finde ja jetzt schon ein Buch recht teuer, mit den obigen Features wird es sicher nicht preiswerter werden.
Andere Zusatzangebote, die Du nennst, sind deutlich aufwändiger, beispielsweise Karten zum Download oder Audiofiles. Dennoch haben die sicher eine Berechtigung, außerdem ist es sicher um Längen preiswerter, sowas online zur Verfügung zu stellen, denn als Beilage zum Produkt. Teurer machen darf der Zusatznutzen das eigentliche Produkt jedoch nicht, aber ich denke, hier muß einfach der Werbeetat geshiftet werden, um Mittel frei zu machen, die möglicherweise deutlich kundenschaffender und -bindender sind, als andere Werbemaßnahmen. Poster in Buchhandlungen sehen nur die, die da auch hingehen.
Was auf alle Fälle passieren sollte ist, den Fans eines Buches oder einer Serie seitens der Verlage eine "offizielle" Community anzubieten. Das ist natürlich personalintensiv, aber dafür ist der Fan bei korrekter Durchführung sicher dankbar und mehr ans Produkt gebunden. Das gibt es im anglo-amerikanischen Raum zuhauf, bei uns leider noch nicht so.
In meinen Augen gibt es hier interessante Ansätze, die sich Verlage für die Online-Vermarktung ihrer Produkte ruhig mal ansehen sollten (auch wenn die konsequente Übernahme und Umsetzung logischerweise einiges an Zeit, Geld und Manpower verschlingen würde...).
Und ansonsten denke ich, dass es möglich ist, ohne die Kalkulation der Bücher allzu sehr zu belasten, im Netz mehr zu leisten als bisher. Das ist ne Frage wie Etats ausgegeben werden oder Einanhmen zur Finanzierung 'generiert' werden.
In diesem Zusammenhang haben wir demnächst ein Interview, ein interessantes. Augen auf...