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Literaturblogger und Verlage - Influencer managen

In (Multi-)Medias Res - Die Multimedia-Kolumne

Literaturblogger und Verlage
Influencer managen

Am 04.06. kommt zusammen, was eigentlich seit 2004 zusammengehört. Jedenfalls seit dieser Zeit sind Blogs in Deutschland populär und beliebt, das Marketing kam erst etwas später darauf, dass der unmittelbare und authentische Zugang zu dieser Zielgruppe wichtig werden könnte. Die Literaturbranche hat dann noch etwas länger gebraucht um zu begreifen, dass Buchblogger wertvoll sind.


 Daher gibt es in Köln am 04.06.: Die LitBLog Convention.  Eine Zusammenarbeit von mehreren Verlagen, die laut dem Interview im Buchreport ganz neue, spannende Dinge entdecken möchten. 

Wenn man das Interview oder eher die Kurzinterviews liest könnte man auf den Gedanken kommen, dass Buchblogger und Verlage eine Allianz des Himmels sind. Verlage haben mit der offeneren, spontanen Art der Buchblogger die Möglichkeit, authentischere Rezensionen und Berichte zu erhalten. Buchblogger erhalten im Gegenzug dagegen meistens die Rezensionsexemplare. Wobei - so ganz unproblematisch ist das alles doch nicht, wenn man sich an das erinnert, was nach der Buchmesse Leipzig in diesem Jahr durch die Blogosphäre rauschte - stellvertretend mal der Beitrag von Lesestunden.  Und Karla Paul regte an, dass Buchblogger endlich auch mal sich auf ihren Wert besinnen sollten und mit konkreten Zahlen und Fakten argumentieren. Zumindest die Statistik-Auswertung des Blogs kann wertvolles Argumentationsmaterial mit Verlagen sein. Sofern man einen angemessenen Obolus im Auge hat und ja, es ist nichts verdammenswertes mit einem Buchblog Geld verdienen wollen.

Dass es im Verhältnis zwischen Buchbloggern und Verlagen noch Dinge gibt, die man beim Influencerrelationship-Management besser machen kann - keine Frage. Erstaunlich finde ich, dass die Verlage erst in den letzten Jahren auf die Idee gekommen sind, dass Fans anderen Fans Empfehlungen aussprechen können. Ebenfalls nachdankenswert: Man weiß offenbar noch nicht so richtig, wie man die Influencer richtig anspricht oder mit ihnen redet. Welche Informationen für wen richtig sind und wie man diese verteilt. Eigentlich das Grundhandwerkszeug, wenn es um Social Media geht. Oder um das Aufbauen von Communities. Was allerdings nichts Neues sein sollte, denn Foren und Fans sind nicht Social Media, sondern eher schon Web 2.0. Im Grunde hat die PR also eigentlich alles, was vorhanden sein sollte.

Dennoch ist das Phänomen "Blog" - so "neu" es gemessen am Internetzeitalter auch sein mag - eines, dass für sich genommen wohl doch noch erforscht werden muss. Influencer zu erkennen, zu reagieren, wenn Anfragen kommen, dann eventuell als Verlag auch noch kommentieren - all das ist zeitaufwendig. Und nicht immer können Verlage das leisten. Vielleicht ist der neue Geist, der für diese Art der Kommunikation nötig ist und für das Verständnis tatsächlich noch nicht so sehr im Verlagswesen verankert. Daher ist eine Convention, bei die Seiten zusammen kommen und diskutieren sicherlich eine gute Idee. Zuhören ist ein wesentlicher Bestandteil von Social Media. Ich kann nur hoffen, dass dann auch danach verstanden wird, wie man mit den Influencern reagieren muss. Dass, so kann ich aus eigener Erfahrung sagen, ist nämlich gar nicht so einfach... 

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