Leit(d)artikel KolumnenPhantastischesKrimi/ThrillerHistorischesWesternAbenteuer/ActionOff TopicInterviewsHintergründeMythen und WirklichkeitenFictionArchivRedaktionelles

Queer Eye: Makeover mit Herz

In (Multi-)Medias Res - Die Multimedia-Kolumne»Queer Eye«
Makeover mit Herz

"Deep in the Heart of Texas" - das ist das Motto der neuen Staffel von "Queen Eye" auf Netflix. Und das ist schon ein Statement, wenn fünf Homosexuelle im tiefsten Gebiet des Bibelgürtels der USA unterwegs sind, um Menschen glücklich zu machen. Dabei hat sich das Konzept nicht geändert - zum Glück.

Nur der Hund ist neu.

Der eigentliche Titel »Queer Eye For The Straight Guy« deutet das zwar schon an, aber es sei nochmal wiederholt: Die sogenannten Fab Five sind schwul und beraten in einer Folge jeweils einen Menschen in Bezug auf Kultur, aufs Kochen, auf die Wohnung an sich. Damit greift die Serie weiter als die übliche Umstyling-, Wohnungsumbau- oder Fashion-Show. Stattdessen bekommen die Nominierten eine Rundumverxorgung in einer Woche. An derem Ende steht meistens ein größeres Event: Die Wiederholung der Hochzeitszeremonie, ein Bankett, ein Geschäftsmeeting - etwas, was für den Nominierten großen Wert hat. Bei diesem Event sind die Fab Five dann nicht mehr dabei, sehen sich aber die Videoaufzeichnungen in ihrem Loft an.

Mitfühlend, inspirierend, freudig, zuhörend, vermittelnd. Das sind die Qualitäten, die die Fab5 auch in dieser Staffel mitbringen und von denen die Sendung auch lebt. Eine Prise von Bodypositivity, ein Schwung von Optimismus und der unerschüttlerliche Glaube daran, dass alle Menschen gleich sind. Dabei ist die Sendung auch eine Ratgeber-Sendung. 

Vor allem natürlich für den Nominierten selbst, der eine Woche lang im Mittelpunkt steht. Dessen Leben wird dabei nicht unbedingt komplett umgekrempelt. Auch das unterscheidet <<Queer Eye>> von anderen Formaten: Die Fab Five respektieren ihr Gegenüber. Es ist nicht so, dass der Nominierte überfahren wird. Die Fab Five sondieren im Vorfeld und beim ersten Gespräch erstmal, was genau das Problem ist. Oder die Probleme. Und dann machen sie Vorschläge, die zum Nominierten passen. Dieser kann sie auch durchaus ablehnen, in der Regel nimmt er sie aber doch an. Probiert Neues aus. Arbeitet ein wenig an seinem Selbstbewusstsein.

Aber nicht nur die Nominierten gewinnen neue Erkenntnisse, auch die Fab Five lernen immer etwas dazu. Etwa in der Folge, in der die Fab Five Jemanden betreuten, der in einer Freikirche engagiert ist - und diese haben so ihre Probleme mit der Homosexualität. Oder wenn es um das Ausprobieren von Cajon-Küche mit allerlei Krebsschalentier geht. Mit der Zeit lernt man als Zuschauer die Fab Five gut kennen und schließt sie in sein Herz.Vor allem, weil sie sich so gut ergänzen und in der Waage halten, was Emotionen anbelangt. Und: Weil menschlich bleiben. Auf Netflix läuft momentan die aktuelle Staffel - da die Folgen nicht so lang sind, kann man die Serie auch am Wochenende bingen. Und danach dann die Doku mit Marie Kondo zum Aufräumen anschauen - passt schon.

Der Gästezugang für Kommentare wird vorerst wieder geschlossen. Bis zu 500 Spam-Kommentare waren zuviel.

Bitte registriert Euch.

Leit(d)artikelKolumnenPhantastischesKrimi/ThrillerHistorischesWesternAbenteuer/ActionOff TopicInterviewsHintergründeMythen und WirklichkeitenFictionArchivRedaktionelles