In brightest day, in blackest night - Teil 81: Green Lantern Corps: Storm Brother
In brightest day, in blackest night
Teil 81: Green Lantern Corps: Storm Brother
Harvid ist eine pensionierte Green Lantern, die ihren Lebensabend in beschaulicher Umgebung verbringt. Ein Sturm zieht auf, als er seine Gartenarbeit verrichtet und eine Gestalt aus dem Nichts erscheint. Es ist sein Bruder Ghanrik, der nach einer Haft von 100 Jahren aus dem Gefängnis entlassen worden ist.
Harvid selbst hat seinen Bruder in seiner aktiven Zeit als Green Lantern gefangen genommen und ist dafür verantwortlich, dass Ghanrik seine Strafe in einer Sciencell auf Oa verbüssen musste. Nun will der Bruder Rache nehmen und stürzt sich auf Harvid.
Während die beiden kämpfen, nimmt der Sturm an Intensität zu und ein Staudamm droht einzubrechen. Keiner von beiden kann die Katastrophe allein verhindern, nur mit gemeinsamen Kräften können sie die einfallenden Wassermassen aufhalten und den Damm reparieren.
Die beiden Brüder erkennen, dass sie viel bewegen können, wenn sie ihre Kräfte bündeln. Jahrelang waren sie gegeneinander angegangen und haben ihre Kräfte aufgebraucht. Müde setzen sie sich an einen Tisch und schließen bei einem Glas Wein ihren Frieden miteinander.
In einer weiteren Episode aus der Subserie Tales of the Green Lantern Corps erzählt Autor Roin Snyder eine Geschichte über eine Green Lantern, die sich zur Ruhe gesetzt hat. Unverhofft wird er mit seiner Vergangenheit konfrontiert, als sein Bruder aus einer langjährigen Haft entlassen wird und seinen alten Kampf mit ihm weiterführen will.
Eine Katastrophe bewirkt, dass die beiden Brüder zusammenarbeiten müssen und damit ihre Streitigkeiten beilegen. Sie beginnen, ihren jahrzehnte alten Konflikt beizulegen. Die Story ist eine Metapher dafür, dass die Zeit zuweilen auch Konflikte beilegt; und vielleicht stellt sich nach langer Zeit die Frage, warum ein Konflikt nicht schon eher beendet wurde. Aber manchmal heilt ja auch die Zeit die Wunden. Wiederum gelingt es dem Autor, eine kurze Episode aus dem Green Lantern Kosmos vorzulegen, die für den Leser eine Botschaft bereithält.
Die eigentliche Sensation dieser Geschichte ist der Einstand des Zeichners Dave Gibbons, der mit dieser Geschichte seine erste Arbeit auf dem US-Comic-Mark vorlegt und in den folgenden Jahren zu einem der einflussreichsten Zeichner der Industrie aufsteigen wird. Seine ersten Sporen verdient er sich, wie viele seiner britischen Landsleute, bei dem einige Jahre zuvor gegründeten Magazin 2000 AD. In den 80er Jahren sind es vor allem DC Comics, die britische Künstler in die USA locken, um dem Markt eine andere Richtung zu geben. Vor allem im Bereich der Erwachsenencomics etablieren sich Stoffe, die schließlich zur Gründung des Vertigo-Imprints führen.
Gibbons wird noch einige Zeichnungen für Tales of the Green Lantern Corps anfertigen. Schnell erkennen die Verantwortlichen das Talent des jungen Briten und werden ihm einige Monate später zum regulären Zeichner der Hauptserie machen. In der darauffolgenden Zeit wird Gibbons an vielen Projekten arbeiten, die seine unverkennbare Handschrift tragen. Eine seiner einflussreichsten Arbeiten ist wahrscheinlich „Watchmen“, die er zusammen mit Ausnahmeautor Alan Moore 1986 veröffentlicht.
Schon in dieser Ausgabe erkennt der Leser den unverwechselbaren Zeichenstil Gibbons, den er in den folgenden Jahren noch weiter perfektionieren wird. Die fantasievollen und doch realistischen Zeichnungen lassen sofort erahnen, dass Gibbons für die Zeichnungen verantwortlich sind. Es sind vor allem die Figuren mit ihren rundlichen und eigentümlichen Konturen, die einen hohen Wiedererkennungswert haben. Gibbons tuscht und koloriert die Seiten selbst und kann so das Beste aus der Geschichte rausholen.
12/2024