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In brightest day, in blackest night - Green Lantern auf dem Bildschirm 4

In brightest day, in blackest night
Green Lantern auf dem Bildschirm 4
Green Lantern: First Flight

Der Testpilot Hal Jordan erhält von der sterbenden Green Lantern Abin Sur einen Ring, mit dem er Gedankenkonstrukte in fester Form erscheinen lassen kann. Er wird nach Oa vor die Wächter des Universums berufen, um dort in das Green Lantern Corps eingegliedert zu werden. Schon beim ersten Einsatz mit seinem Mentor Sinestro wird er mit einer Bedrohung konfrontiert, die aus den eigenen Reihen des Corps hervorgeht.


Die sterbende Green Lantern Abin Sur strandet auf der Erde und ihr Ring sucht sich seinen Nachfolger. Die Wahl fällt auf den Testpiloten Hal Jordan, der umgehend vor die Wächter des Universums nach Oa zitiert wird.

Dort wird er der erfahrenen Green Lantern Sinestro unterstellt, die sich zusammen mit Hal auf die Suche nach Kanjar Ro begibt. Ro scheint für die Ermordung Abin Surs verantwortlich zu sein. Schnell kommen Hal Zweifel an der Integrität Sinestros. Sinestro ist ein Hardliner, der seine Ziele mit überbordender Gewalt und Folter zu erreichen versucht. Als Hal in Erfahrung bringt, dass Sinestro mit Kanjar Ro zusammenarbeitet, ist es schon fast zu spät.

Die beiden Schurken sind auf der Suche nach einer gelben Energie, aus der die Waffenmeister von Qward eine neue Zentralbatterie mit einem neuen Ring formen. Mit ihm will Sinestro die Macht über Oa übernehmen und dem Universum seine Vorstellung von Ordnung auferlegen.

Sinestro setzt zum Sturm auf Oa an, um die grüne Zentralbatterie durch seine gelbe zu ersetzen. Hal Jordan stellt sich dem Angreifer zusammen mit dem Green Lantern Corps entgegen.

 

Fazit

 

Bruce Timm ist für die meisten der DC-Animationsfilme verantwortlich und liefert in der Regel eine gute bis sehr gute Arbeit ab. Green Lantern Fans sind bis dahin nicht mit einer überzeugenden Bildschirmvariante ihres Helden beglückt worden. Die gute Nachricht ist, dass Bruce Timm diese Lücke schließt. Hätten sich die Macher des Kinofilms mit Ryan Reynolds aus dem Jahr 2011 nur halbwegs an diesem Film orientiert, wäre aus dem smaragdgrünen Ritter vielleicht ein erfolgreiches Kinofranchise geworden. Das Potential dafür ist vorhanden, denn in den Comics ist mit den Jahrzehnten ein ziemlich komplexes und vielseitiges Universum geschaffen worden.

Bruce Timm macht nicht den Fehler, wie sein Kollege Geoff Johns einige Jahre später in dem Kinofilm, und erschlägt den Zuschauer mit einer Fülle an oberflächlichen Informationen aus dem reichhaltigem GL-Kosmos, die den Zuschauer nur ratlos im Sessel zurücklassen können. First Flight erzähl in einer überschaubaren Weise, wie der Testpilot Hal Jordan die sterbende Green Lantern Abin Sur findet und zu seinem Nachfolger im Corps wird. Comicleser dürften zufrieden sein, denn das Origin aus Showcase 22 aus dem Jahr 1959 wird fast szenengleich übernommen.

Hal wird nach Oa gerufen und dort in das Corps eingegliedert. Unterstellt wird er Sinestro, der sich als ein wahrer Hardliner herausstellt und das Universum unter seiner Führung neu ordnen will. DC-Kenner wissen natürlich sofort, dass der Konflikt zwischen Hal und Sinestro alsbald ausbrechen wird, dreschen sie in den Comics doch schon seit Jahrzehnten aufeinander ein.

Und tatsächlich werden einige Kernelemente des GL-Kosmos wohldosiert in die Handlung eingebaut. Sinestro trifft auf die Waffenmeister von Qward, die ihm seinem gelben Ring schmieden. In den Endsequenzen ist Sinestro sogar in seinem gelben Kostüm zu sehen, das er in den Comics im Sinestro Corps trägt.

Die Handlung ist mit den Comics nicht komplett deckungsgleich, was aber sehr zu begrüßen ist. Comics und Filme sind unterschiedliche Medien, die über eine unterschiedliche Erzählstruktur verfügen. Außerdem ist nicht davon auszugehen, dass jeder Zuschauer mit der Tiefe des Franchises vertraut ist. Daher ist es erforderlich, die Handlung in einem Film zu verdichten, um auch den Gelegenheitszuschauer überzeugen zu können. Und das gelingt den Machern ziemlich gut.

First Flight ist eine Superheldenverfilmung, die ohne Kämpfe nicht auskommt. Die sind reichlich vorhanden und spannend anzusehen. Insbesondere die Szenen, in denen die grüne Energie sich über den Bildschirm ergießt, sind ein schöner Hingucker. Die Animationen sind zeitlos und vermitteln zuweilen den Eindruck, als würde man einen klassischen Zeichentrickfilm schauen. Das mag daran liegen, dass mit den Animationen noch kein 3D-artiger Effekt erzielt werden sollte, der so mancher Produktion nach einigen Jahren das Alter anzusehen ist.

Neben den Kampfszenen werden den Figuren ausreichend Platz eingeräumt. Der Zuschauer trifft auf viele bekannte Charaktere, die er aus den Comics trifft: Arisia, Kilowog, Tomar Re, Boodikka und andere. Der Konflikt zwischen Sinestro und Jordan baut sich langsam und glaubwürdig und sogar die Wächter Ganthet und Apa Ali Apsa haben einen Auftritt. Die beiden sind tragende Figuren innerhalb der Comicreihe und auch die Waffenmeister von Qward erscheinen in einer kurzen Szene.
Der Film schafft es, Fans und Gelegenheitszuschauer auf das gleiche zu begeistern und hält vielleicht dazu an, mal einen Blick in die Comicreihe zu werfen. Es werden tragende Elemente des GL-Kosmos eingewoben, ohne den Gelegenheitszuschauer zu überfrachten. Fans der Reihe erkennen viele Anspielungen und Querverweise, die auf eine Fortsetzung hoffen lassen, obwohl der Film auch gut für sich alleinstehen kann. Bis heute ist allerdings keine Fortsetzung erschienen.


Green Lantern: First Flight
Erscheinungsdatum: 2011
Dauer: 74 Minuten
FSK: 12
DC Animated


12/2024

 

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