Ein 'kleiner' Exkurs durch das Kinoprogramm: Mai 2015
Ein 'kleiner' Exkurs durch das Kinoprogramm
Mai 2015
(mit den 'wichtigsten' DVD-Veröffentlichungen)
Doch schauen wir uns die Filme im Mai einmal genauer an …
7. Mai: DER BABADOOK
Nach dem tragischen Tod ihres Mannes führt die junge Krankenschwester Amelia (Essie Davis) ein zurückgezogenes Leben mit ihrem Sohn Samuel (Noah Wiseman). Eines Abends liest sie ihm ein Kinderbuch mit dem Titel „Mister Babadook“ vor, und Samuel glaubt darin das Monster aus seinen Träumen zu erkennen.
Anfangs denkt Amelia, die Furcht des Jungen sei unbegründet. Doch die Gutenachtgeschichte entfaltet bald ihren verstörenden Sog und Amelia wird selbst zunehmend mit unheimlichen Phänomenen konfrontiert.
Mit dem „Babadook“ sickert eine unheilvolle Bedrohung schleichend in das Leben der beiden. Denn wenn er erst einmal da ist, lässt er sich nicht mehr vertreiben. So steht es geschrieben.
Mit dem Horror-Streifen DER BABADOOK gibt die australische Schauspielerin JENNIFER KENT ihr Filmdebüt als Regisseurin, der auf ihrem Kurzfilm MONSTER basiert.
2014 war der Film auf dem Sundance Filmfestival vertreten und konnte danach im weiteren Verlauf seiner Vorführungen rund um die Welt diverse Filmpreise, Auszeichnungen und Nominierungen für sich verbuchen.
Bei Produktionskosten von 2 Millionen US-Dollar, spielte der Horrorfilm immerhin 4,9 Millionen US-Dollar wieder ein.
Wenn man sich den Trailer zum Film anschaut, bietet der Film von Jennifer Kent eigentlich nichts, was man nicht schon in diversen anderen Horrorfilmen in der einen oder anderen abgewandelten Form gesehen hat. So bietet DER BABADOOK im Grund ‚nur‘ ein Mix aus verschiedenen Horrorstreifen – und Geisterfilmen. Darunter auch Elemente aus POLTERGEIST.
14. Mai: MAD MAX - FURY ROAD
Mad Max kann seine wilde Vergangenheit nicht vergessen und beschließt, dass er allein die besten Überlebenschancen hat.
Dennoch gerät er in der Wüste an eine Gruppe Flüchtlinge in einem Kampfwagen – am Steuer sitzt die elitäre Herrscherin Furiosa.
Die Gruppe ist aus der Zitadelle des Tyrannen Immortan Joe entkommen, dem etwas Unersetzliches gestohlen wurde. Also setzt der wütende Warlord seine Banden in Marsch, um die Rebellen zu verfolgen – ein temporeicher Straßenkrieg beginnt.
Als ich mir den überdrehten Trailer zum SF-Streifen MAD MAX – FURY ROAD angeschaut habe, stellte ich mir schon die Frage, ob es überhaupt nötig war, eine Neuverfilmung der Mad Max – Filme (1979, 1982 und 1985) zu drehen.
Denn für FURY ROAD scheint man tatsächlich die drei Originalfilme mit Mel Gibson in einen Topf geworfen und zusammengekocht, und danach einige Stücke daraus für die Neuverfilmung verwendet zu haben.
Denn dieser ziemlich wüste und wirre Action-Schmarn, der da im Trailer geboten wird, ist aufgrund des Unsinns, der darin gezeigt wird, wirklich kaum noch zu überbieten.
Auch den Schauspieler TOM HARDY halte ich persönlich als Mad Max für eine völlige Fehlbesetzung, weil ihm einfach die nötige Leinwandpräsenz und das Charisma für die Rolle fehlt.
14. Mai: ZWEITE CHANCE – A SECOND CHANCE
Andreas und Simon sind Polizei-Kollegen und beste Freunde. Neben allen Gemeinsamkeiten führen sie Leben, die unterschiedlicher nicht sein könnten.
Andreas hat sich mit seiner Frau und ihrem neugeborenen Sohn in einem schönen Haus am Meer niedergelassen.
Simon ist frisch geschieden und verbringt seine Freizeit meist betrunken in Strip-Clubs. Alles ändert sich schlagartig, als sie bei einem Einsatz auf ein Junkie-Paar treffen.
Zuerst sieht es nach reiner Routine aus, aber dann findet Andreas deren verwahrlostes Baby im Badezimmer. Die Welt des sonst so gefassten Andreas wird im Kern erschüttert.
Langsam verliert er den Glauben an Recht und Gerechtigkeit. Ausgerechnet Simon findet sich auf einmal in der Rolle wieder, seinen Freund daran zu erinnern, was richtig und was falsch ist …
Das dänische Krimi-Drama ZWEITE CHANCE – A SECOND CHANCE ist aufgrund seiner Thematik über ein Junkie-Pärchen und dessen verwahrlostes Baby, um das sich ein Polizist und seine Frau kümmern, die es so darstellen, als hätte das Junkie-Pärchen ihr Baby getötet, recht starker Tobak. Aus diesem Grund wird der Streifen wohl nicht sehr viele Leute in die Kinos locken.
Aber wenigstens ist es doch ganz nett, überhaupt mal einen dänischen Film im Kino sehen zu können, die meistens bei uns nur auf DVD erscheinen. Wenn überhaupt.
21. Mai: A WORLD BEYOND
Angespornt von wissenschaftlicher Neugier und voller Optimismus begibt sich der aufgeweckte Teenager Casey (Britt Robertson) auf eine gefahrenvolle Mission, zu der sie das Schicksal mit Frank zusammengeführt hat.
Gemeinsam mit dem resignierten Wissenschaftler Frank (George Clooney), dessen frühere Tage als einstiges Wunderkind mittlerweile schon lange zurückliegen, macht sie sich auf, die Geheimnisse des mysteriösen Tomorrowlands zu entdecken.
Ob und wie sie die Herausforderungen, die die beiden dort erwarten, meistern werden, wird die Welt – und sie selbst verändern ... für immer!
Schwer zu sagen, was man von dem Disney-Streifen A WORLD BEYOND halten soll. Er wird vermutlich aufgrund der Besetzung in Gestalt von GEORGE CLOONEY und dem Jungstar BRITT ROBERTSON sowie dem Mix aus Action, Fantasy, SF und Mystery genug Zuschauer in die Kinos locken, um seine Produktionskosten in Höhe von 190 Millionen US-Dollar wieder einzuspielen.
Der Trailer zum Disney Streifen A WORLD BEYOND (Originaltitel: TOMORROWLAND) selbst, ist wenig Aussagekräftig und bietet im Grunde auch nur die typische Unterhaltung, wie man sie aus Hollywood schon seit Jahren kennt.
Ein Film mit Stars und/oder Jungstars und einer banaler Handlung, die durch eine Menge Effekte etc. so aufgemotzt wird, dass man diese schon zigfach verfilmte Handlung schnell vergisst und sich nur noch auf die Action etc. konzentriert. Also sogenanntes typisches Popcorn-Kino.
28. Mai: SAN ANDREAS
Als sich die berüchtigte San-Andreas-Verwerfung wie erwartet verschiebt, kommt es in Kalifornien zu einem Erdbeben der Stärke 9. In dieser Situation versuchen sich ein Helikopter-Rettungspilot (Dwayne Johnson) und seine Noch-Ehefrau gemeinsam von Los Angeles nach San Francisco durchzuschlagen, um ihrer einzigen Tochter beizustehen.
Doch ihre gefährliche Reise gen Norden ist nur der Anfang: Denn als sie annehmen können, das Schlimmste überstanden zu haben, geht es erst richtig los …
Hollywood ist wirklich eine Traumfabrik, in der die Filme von Jahr zu Jahr immer bombastischer werden und mit so viel Effekten und Action aufgemotzt und ausgestattet werden, dass die Handlung eines Filmes völlig egal ist.
Aber irgendwann ist eine Steigerung dieser Action, Effekte etc. nicht mehr möglich. Man kann also gespannt, wann der Höhepunkt der Materialschlachten endlich erreicht ist und Hollywood sich selbst überholt hat.
Auch der Katastrophenfilm SAN ANDREAS zeigt in seinem Trailer ein Zerstörungsspektakel Marke Hollywood, von dem allerdings nicht nur eine einzige Stadt betroffen ist. Denn das hatten wir ja schon in vielen Hollywood-Blockbuster der letzten Jahre. Nein, diesmal muss es noch mehr, noch monumentaler werden. Und so ist diesmal die gesamte kalifornische Küste betroffen.
Wirft man alle Katastrophenfilme aus den 1970er Jahren in einem Topf, hat man eine ungefähre Ahnung, was einem in SAN ANDREAS erwartet. Einstürzenden Wolkenkratzer, zerstörte Städte, ein Damm der bricht, Überflutungen usw. usf. Und mittendrin natürlich DWAYNE JOHNSON als Held und Helikopter-Rettungspilot.
28. Mai: POLTERGEIST
Die Familie Bowen zieht in ein Haus in einer beschaulichen Vorstadt. Doch lange können sie sich an ihrem neuen Heim nicht erfreuen. Denn das Haus wird von dunklen Mächten heimgesucht.
Als die Attacken der furchterregenden Erscheinungen eskalieren und die jüngste Tochter verschwindet, muss Familie Bowen zusammenhalten, um die kleine Madison zu retten, bevor sie für immer verschwindet.
Ähnlich wie MAD MAX – FURY ROAD sehe ich auch bei POLTERGEIST keinen vernünftigen Grund, warum die (Kino-)Welt eine Neuverfilmung des Horror-Klassikers aus dem Jahre 1982 benötigt.
Wenn man das Originalfilm von Steven Spielberg kennt, der selbst heute noch sehr unterhaltsam ist, und nur ein paar Vergleiche zieht, fällt das Urteil zu der Neuverfilmung sehr ernüchternd aus.
Zum einen wirken die Schauspieler in der Neuverfilmung ziemlich gewöhnungsbedürftig und nichtssagend.
Das fängt bei Sam Rockwell als Eric Bowen und Rosemarie DeWitt als Amy Bowen an und hört bei Saxon Sharbino als Kendra Bowen und Kyle Catlett als Griffin Bowen auf.
Nur bei Kennedi Clements, die im Film als Madison Bowen zu sehen ist, wollten die Macher des Films anscheinend eine gewisse Ähnlichkeit zu Heather O’Rourke beibehalten.
Denn die Frisur sieht ziemlich ähnlich aus. Nur das Clements dunkelbraune Haare hat und keine blonden Haare wie O’Rourke.
Aber auch das ganze Film-Szenario der Neuverfilmung zu POLTERGEIST wirkt ziemlich bekannt, was auch kein Wunder ist, bekommt man im Grunde doch aus Hollywood Monat um Monat und Jahr und Jahr immer das gleiche geboten, nur in etwas abgewandelter, aber austauschbarer Form.
28. Mai: LOST RIVER
Jeder sucht woanders nach einem besseren Leben… Das einst blühende Lost River ist zu einer gefährlichen Geisterstadt geworden - wer kann, zieht weg. Billy (Christina Hendricks) liebt ihre beiden Söhne und will noch bleiben. Bones (Iain De Caestecker), der ältere, gerät ins Visier einer gewalttätigen Gang.
Seine Mutter muss dringend Geld auftreiben, um das Haus der Familie behalten zu können. In ihrer Not nimmt sie das Angebot eines zwielichtigen Nachtclubs an, in dem sie auf die geheimnisvolle Cat (Eva Mendes) trifft. Doch Billy ahnt nicht, dass sie mit diesem Job ihr Leben aufs Spiel setzt.
Für die Familie ist die Zeit gekommen, sich zu wehren. Eine mysteriöse Straße, die mitten in den See und in eine geheimnisvolle Unterwasserwelt führt, könnte der Schlüssel zu einem neuen Aufbruch sein…
Aus dem wirren Trailer zum Film, der überhaupt keinen Hand und Fuß hat, bekommt man keinen Überblick darüber, wovon der Film überhaupt handelt. Das wirkt recht kontraproduktiv und schreckt eher davon ab, sich den Mystery-Streifen, jedenfalls ist das so in etwa aus der Inhaltsangabe zum Film zu entnehmen, im Kino anzuschauen. Aus diesem Grund ist LOST RIVER wohl eher etwas für einen gemütlichen Film-Abend in der eigenen Wohnung oder bei Freunden, wo man ggf. mit dem schlimmsten rechnen kann, ohne gleich enttäuscht zu werden.
28. Mai: TRACERS
Blitzschnell und ungeachtet aller Hindernisse rast Cam (TAYLOR LAUTNER) als Fahrradkurier durch die Straßen New Yorks. Die kennt er wie seine Westentasche, doch das hat ihn nicht daran gehindert, ein wenig auf die schiefe Bahn zu geraten. Nicht nur muss er bei einem Kumpel in der Garage pennen, sondern vor allem schuldet er den falschen Leuten jede Menge Geld – und die lassen nicht locker.
Er muss das Problem irgendwie lösen und denkt erst einmal an verschwinden. Jedoch stößt er mit der taffen Nikki (MARIE AVGEROPOULOS) zusammen und es ändert sich alles. Die verführerische Unbekannte nimmt ihn mit in ihre Welt der Parkour-Läufer und Gauner.
Hier hat der undurchschaubare Bandenchef Miller (ADAM RAYNER) das Sagen. Cam ist fasziniert von der Freiheit des Parkour, vom scheinbar leicht verdienten Geld und den ihm bisher unbekannten Seiten der Stadt, die er mit seinen neuen Freunden erkundet.
Doch es dauert nicht lange, bis aus dem vermeintlichen Spiel gefährlicher Ernst wird und Cam erkennt, dass es aus dieser Welt für ihn und Nikki kein Entkommen zu geben scheint.
Wenn man sich den Trailer zu TRACERS anschaut, bietet der Film im Grunde eine ziemlich austauschbare und bekannte Actionhandlung, wie man sie schon zu Genüge in diversen Streifen des Genres gesehen hat. Aufgrund des Themas Parkour und der jungen Schauspieler im Film, ist das Zielpublikum ziemlich schnell ersichtlich. Leider wirken und agieren die Darsteller im Streifen ziemlich lustlos, was ganz im Gegensatz zu ihren Parkour-Einlagen steht, wo sie vollen Einsatz bringen.
DVD-Veröffentlichungen
Ein ›kleiner‹ Exkurs durch das Kinoprogramm: Der Monat April
© by Ingo Löchel