Ein Loch im Nachthimmel - Der Mond ist futsch
Ein Loch im Nachthimmel
Der Mond ist futsch
Auf lange Sicht entfällt auch die stabilisierende Wirkung des Trabanten auf die Erdachse, deren maßvolle Neigung von 23,44° sich ab jetzt verändern kann …
Was fehlt sonst noch?
NATHAN ist nicht mehr da, mitsamt all den Daten, die dort gespeichert waren. Da kann man eigentlich nur hoffen, dass die LFT eine sehr konservative Datensicherungspolitik betrieben hat. Auch für Terras Wetterkontrolle muss man sich ohne die Datenverarbeitungskapazität des Mondgehirns etwas einfallen lassen.
Jede Menge hochwertiger Forschungsanlagen sind ebenfalls verschwunden – darunter die Experimentalfabrik HWG-01, in der man 1344 NGZ nach dem Hyperimpedanzschock ein Stabilisierungsverfahren für die unter den neuen Bedingungen zerfallsgefährdeten Howalgoniumkristalle entwickelte (in PR 2307).
Verschwunden sind auch die Werften. Der Mond war die erste und größte Rüstungsschmiede des Solaren Imperiums. Hier entstanden legendäre Raumschiffe: der Erprobungsträger des terranischen Lineartriebwerks FANTASY, so ziemlich jedes Flaggschiff des Imperiums nach der TITAN (die man damals ja noch auf Arkon III dem Robotregenten geklaut hatte) inklusive der MARCO POLO und der SOL, später zur Zeit der LFT die BASIS und zuletzt die JULES VERNE.
Das Imperium baute zwar später auch auf dem Mars Raumschiffswerften, aber diese Schiffsbaukapazitäten gingen der LFT spätestens 1218 NGZ verloren, als der Mars (der von Abruse-Kristallen befallen war) gegen den Planeten Trokan ausgetauscht werden musste. Als Trokan seinerseits aus dem Sonnensystem entfernt wurde, kam zwar ein Mars zurück, aber im Originalzustand vor der terranischen Besiedlung.
Nun sind also auch die Mondwerften weg. Die RAS TSCHUBAI wurde in einer Geheimwerft im Inneren der Ganymed-Baustelle montiert, aber Terra hat bis auf Weiteres die Möglichkeit verloren, Raumschiffe in großer Stückzahl selbst zu produzieren.
Werften und Forschungsanlagen kann man anderswo nachbauen – das ist eine Frage des Willens (und der Finanzierung).
Selbst eine zweite Hyperinpotronik wäre möglich, wenn das Zentralplasma der Hundertsonnenwelt sich noch einmal zu einer großzügigen Spende von Bioplasma überreden lässt.
Aber das Thora-Mausoleum mit den sterblichen Überresten von Perry Rhodans erster Ehefrau Thora da Zoltral – das ist wohl bis auf Weiteres verloren …
Kommentare
Abgesehen davon frage ich mich auch so langsam, warum Ferntriebwerke im Perryversum immer Nebenwirkungen haben müssen....
Für kurze Zeit kann man fehlendes Sonnenlicht kompensieren. Die Erdachse wird ja auch nicht von jetzt auf gleich aus der Arktis ins Mittelmeer kippen.
zitiere Peter Glasmacher: Schon mal vom Kansas City Shuffle gehört? "Sorg dafür, dass alle nach rechts schauen, wenn Du links vorbei willst" - man hat sich für den Schutz der RAS TSCHUBAI eine extra große Zielscheibe namens REGINALD BULL geleistet, die geopfert wurde, damit die Tefroder und die Atopen ein gutes Gefühl haben. Hat ja auch fast funktioniert und auf jeden Fall Zeit verschafft.
Auch wenn der Verlust der Mondwerften das terranische Militär so ziemlich kastriert hat. Wo baut eigentlich der Rest der LFT?
zitiere Peter Glasmacher:
Oh das ist einfach zu erklären: das ist eine freiwillige Selbstbeschränkung der Exposéautoren, damit sie nicht in Versuchung kommen, alle paar Monate eine neue noch weiter entferntere Galaxis aufzusuchen, wo das Heilmittel für die gerade aktuelle Krise herumliegen soll. Im März in Andromeda, im Mai in M 87, im Juli in Gruelfin, im August geht's nach Naupaum und bis Weihnachten touren wir durch die Mächtigkeitsballung von ESTARTU ...
Und das mit der RT hält keiner tieferen Überprüfung stand. Mit Agentengeschichten bei Rhodan ist das immer so eine Sache, Im Kontext der Serientechnik waren die so gut wie nie logisch, und da terranische Agenten ja wie die Pfadfinder agieren müssen, gehen viele Dinge halt nicht. Muss man akzeptieren. Ist ja auch okay.
Wenn man dem Leser ständig erzählt, wie clever und mächtig der neue Tefrodergeheimdienst doch ist und dann für Geheimagent XY eine solche Schau abzieht, ist das schön und gut.
Aber mal ehrlich, es ist keinem der mutmaßlichen zig Tefroderagenten in der LFT vorher aufgefallen, dass man 35000 (!) hochqualifizierte Raumfahrtspezialisten abzieht oder verschwinden lässt, um das Teil zu bemannen? Das ist die ganze Bevölkerung von Beckum, die plötzlich verschwinden würde. Wer hat das organisiert? Wie hat man die Leute durchleuchtet? Wie hat man das geheim gehalten? Und das ist nur das Erste, was einem dabei einfällt.
Natürlich gibt es bei jedem Zyklus Dinge, die keinen großen Sinn ergeben, aber in diesem Zyklus häuft sich das.
Also wenn es mein Job wäre, so etwas im Stillen zu organisieren ... ich würde die vorgesehenen Beibootbesatzungen noch in der Bauphase auf Schiffe entsprechender Größe versetzen lassen, damit sie sich schon mal aneinander gewöhnen. Und sobald die Ras Tschubai fertig ist, werden sie auf den neuen Kahn versetzt. Die frei gewordenen Stellen werden mit Leuten besetzt, die auf anderen Pötten gedient haben, und am anderen Ende dieser Dominokette landet ungefähr ein Dutzend ältere Kreuzer bei der Einsatzreserve oder im Depot. Wenn die US Navy einen neuen Flugzeugträger in Dienst stellt, kommt ein Großteil der Besatzung ja auch nicht frisch aus der Grundausbildung, sondern hat sich anderswo hochgedient.
"Durchleuchten" und "geheimhalten" findet im Rahmen der ganz normalen Personalpolitikroutine statt.