Wo sind die einen denn hin und wo kommen die anderen her? - Perry Rhodan NEO, die Folgen 116 bis 120
Wo sind die einen denn hin ...
... und wo kommen die anderen her?
Perry Rhodan NEO, die Folgen 116 bis 120
In diesem Beitrag geht es um die folgenden Ausgaben von Perry Rhodan NEO:
Was wird geboten? – Atlan (ja, er ist es tatsächlich) berichtet aus der Zeit, seit wir zuletzt von ihm lesen durften, Perry und ein kleines Einsatzteam erleben eine Zeitreise in die Vergangenheit des Sol(t)systems, Eric Leyden und co. finden die Lösung des Posbi-Problems und es gibt auch mal wieder Mutanten-Action.
Nachdem Atlan gerade noch rechtzeitig seinen Zellaktivator zurück erhält, fällt der wieder zu Kräften kommende in einen der für ihn typischen Erzählzwänge und berichtet von den Ereignissen, die ihn bis in die Gewalt der Mehandor geführt haben.
Das Ende der Beziehung mit der Imperatrice, das Aufdecken der Verschwörung durch Alor-Tantor in den Reihen von Arkons höchsteigenen Streitkräften, all das bringt die Handlung nachträglich voran, die im zweiten Teil des Maahk-Themas gestartet wurde. – Hier gefällt mir der Umfang sehr gut, wie eine andere Handlung eingeflochten wird, um den auf die Posbis folgenden Handlungsabschnitt weiter vorzubereiten. Diese Informationen ergänzen und ersetzen nicht, fein.
Und so sind nun das Team um Eric Leyden (inklusive Tuire Sitareh) und Atlan (der nun im Besitz eben jener Zeitbombe ist, die zuvor im beschädigten Physiotron gefunden wurde und ihm zugespielt werden sollte) gemeinsam unterwegs, doch die Mehandor, in deren Gewalt sie sich befinden, befinden sich plötzlich ihrerseits samt ihrer Gefangenen in der Hand (Tentakel, Greifklauen, was auch immer) der Posbi. Die drohende Vernichtung wird erst durch Eric Leyden abgewendet, als er den Posbi in Aussicht stellt, ihre Ticks, die mit einer grundlegenden Störung einhergehen, zu beheben.
Und tatsächlich gelingt es, ein Mittel für die Befriedung der positronisch-biologischen Roboter zu finden, die im Zuge einer fehlerhaften Verzahnung von positronischem und biologischem Teil drohen, alles Leben in der Galaxis auszulöschen, doch bei einem finalen Test, welches Mittel exakt hilfreich sein wird, geht etwas gehörig schief.
Das Taal, das die Allianz nichthumanoider Wesen gegen die Liduuri eingesetzt hat und deren wundersames Metall Halaton (Halatium) zerstört, hat auch die Posbi infiziert und so ist die Roboterzivilisation pervertiert.
Es gibt das eine oder andere Ultimatum, Action, Zerstörung und Hoffnung, eine für meinen Geschmack unterm Strich gelungene Handlungsebene und schließlich wird diese Handlngsebene Eins mit der um Perry Rhodan.
Eben jener Perry Rhodan ist weiterhin mit der CREST unterwegs und versucht noch immer die Bedrohung durch die biopositronischen Roboter in den Griff zu bekommen. Im besten Glauben werden die restlichen der Nabedu, die ursprünglichen, als erste erbauten Posbis erweckt, zu denen Kaveri und Atju gehören, aber auch Aashra, der innerhalb kürzester Zeit zum Gegner avanciert und schier unüberwindlich wirkend agiert.
Perry und seinem kleinen Einsatzteam bleibt nur die Flucht durch einen geheimen Transmitter.
Doch die erwartete Ortsversetzung ist vor allem eine Zeitversetzung, sie landen in eben jener Zeit, als die Liduuri das Solt-System verlassen.
Tja, wie schafft man es nun, dass genau zum richtigen Zeitpunkt ein geheimer Transmitter zur Verfügung steht, um Perry und Co. zu retten?
Richtig, man erschafft eine Zeitschleife, indem man Dorain di Cardelah aufsucht, passenderweise eine Figur, die man schon eine Weile lang kennt, durch die Aktivitäten des Leyden-Teams. Und auch eine Tochter di Cardelahs kennen wir bereits, Avandrina.
Einzelfakten fügen sich zu einem Gesamtbild zusammen, Perspektiven für die weitere Handlung tun sich auf. Gerade auch in Hinblick auf die Meister der Insel haben wir hier möglicherweise/vermutlich/wahrscheinlich/eventuell/sicherlich/bestimmt gewisse Grundsteine aufgezeigt bekommen.
Per Zeitschleife geschieht also, was geschehen sein werden muss und nebenbei erhalten wir weitere Einblicke in Kultur und Verhalten der Liduuri. Doch so richtig klar ist gar nicht, was genau Dorain di Cardelah getan hat, außer dass die Zeitschleife erfolgreich etabliert ist und bleibt. Aashra bleibt eine Bedrohung und erst mit Hilfe der Mutanten und eines Tricks gelingt es, die die Besatzer der CREST von Bord zu vertreiben.
Und ist das erst einmal geschafft, bedarf es „nur“ noch der taktischen Künste von Atlan und Thora sowie etwas Glück, um das packende „Zyklusende“ zu bewältigen. Man muss kein Hellseher sein, um das Fazit von Anfang an „gewusst“ zu haben. Aber das Finale war ein packendes, spannendes.
Doch der Weg dahin war durchaus nicht immer vorhersehbar, es gab Überraschungen und packende Momente. Aber für mich war nicht alles gut, in der Handlung um die Posbis!
Waren in den ersten fünf Bänden Crest, Thora und Tom sehr präsent, sind es nun die Mutanten, von denen man vorher nicht einmal mehr genau wusste, ob sie überhaupt (noch) an Bord der CREST sind oder nicht und wenn sie schon da sind, wer genau befindet sich denn nun an Bord?
John Marshall, Tani Hanafe, Josue Moncadas, Sue Miafiore und Gucky befinden sich an Bord der CREST und gerade die psychisch sehr labile Tani Hanafe wird von Perry ausgewählt, ihn auf einer Mission zu begleiten.
Im Gegenzug fragt man sich aber nun, ob Crest, Thora und Tom irgendwo ausgesetzt wurden. Wie auch die Besatzung der BRONCO, die bei der letztlich gescheiterten Übernahme der CREST ja eine bedeutende Rolle innehatte.
Sehr schade, wie handelnde Figuren immer wieder nur für einen bestimmten Einsatz in Szene gesetzt und danach schlicht und ergreifend wieder dauergeparkt werden. Zumindest in kurzen Nebenhandlungen könnte man sie doch erwähnen, sie könnten irgendetwas Konstruktives tun, sie könnten zumindest für ein kurzes Gespräch gut sein. Leider tauchen Thora und Tom erst zum Abschluss der Posbi-Handlung wieder auf und Crest wird immerhin erwähnt. Bedauerlich.
Völlig an den Haaren herbeigezogen finde ich Tim Schablonskis blauen Würfel, um genau zu sein die Art und Weise, wie er an ihn gelangt sein soll. Ein havariertes Haluterschiff (Oder eines der Goldenen? Oder von sonstwem?) auf dem Mond (Ist mir das im Vorfeld völlig entgangen? In welchem der vorangegangenen Bände wurde das vorab erwähnt?), geborgene Teile, bei einer Wette gewonnen? – Ach bitte, hoch brisante Funde werden einfach so geklaut und dann vercheckt? – Da wäre mir aber eine raffiniertere und vor allem plausiblere Version aber bedeutend lieber gewesen.
Das Team um Eric Leyden macht Fortschritte, es gelingt sogar den Defekt, dem sämtliche Posbis unterliegen, zu identifizieren und auch ein Bauteil zu konstruieren, das diesen Defekt behebt. Versuch und Fehlschlag, die Suche nach Alternativen, Teamarbeit, mir hat dieser Teil der Handlung gut gefallen und bei allen charaktertypischen Eigenheiten (Warum nimmt eigentlich niemand Bezug auf Leydens ursprünglichen Spleen, immer ausgiebig zu frühstücken?), das Team hat mich nie genervt, selbst Abha empfand ich nicht mehr als zu intensiv nörgelnd.
Und Tuire Sitareh, der durch eine Art Zellaktivator in seinem physischen Zustand stabilisierte Aulore, mit den seltsamen Erinnerungsschüben… HALT! – Erinnerungsschübe? Wie schön wäre es gewesen, hätte er im zweiten Teil des Handlungsabschnitts einen spendiert bekommen.
Die finalen fünf Bände des zweiten Handlungsabschnitts führen die Handlung spannend und abwechslungsreich weiter, verschiedene (andere) Figuren erhalten „ihre Momente“, man erfährt mehr über die Liduuri und ihre Schöpfung. Und auch wenn die vorangegangenen Absätze recht negativ wirken (können, was sie nicht sollen, aber die aufgeführten Dinge haben mich gestört), „Die Posbis“ haben mich gut unterhalten!
Notwendigerweise sollte es im nächsten Handlungsabschnitt wieder mit den Maahks weitergehen, denn sie dürften zu „Arkons Ende“ beitragen, wie der nicht gerade spoilerfreie Titel der nächsten zehn Bände verheißt. Ach, es könnte so schön sein, ohne „10-Ausgaben pro Handlungsabschnitt“-Korsett…
In diesem Sinne bis zum nächsten Mal, mit den Bänden 121 bis 125!