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»Sternzeit 46397.1« - Über Kalender und Standardzeiten

1»Sternzeit 46397.1«
Über Kalender und Standardzeiten

Der Planet Erde ist aufgeteilt in Zeitzonen und hat eine Datumsgrenze: einen Schritt vor, und man steht im Gestern oder im Morgen. Das alles gibt es noch gar nicht so lange, und erforderlich machte es erst die Verbreitung der Eisenbahnen und ihre Fahrpläne; 1879 schlug der Eisenbahningenieur Sir Sandford Fleming ein weltweites System von Zeitzonen vor. Bis dahin war überall die Zeit ganz einfach festgelegt worden – wenn die Sonne am höchsten steht, ist Mittag, und fertig.


Sie kamen aus dem NichtsUnd das geht so einfach, weil wir alle auf dem gleichen Planeten leben, wo der Tag für jeden 24 Stunden hat und das Jahr 365,24219 Tage dauert. Stellen wir uns nun aber mal ein bescheidenes von Menschen besiedeltes Gebiet im Weltraum vor mit ein paar Dutzend bewohnten Welten, zwischen denen Raumschiffe schneller als das Licht verkehren (und zwar mit Überlichtgeschwindigkeiten im drei- bis vierstelligen Bereich ...). Jeder Planet hat seine eigene Rotationsperiode und läuft auf seiner eigenen Bahn um seinen Stern. Kriegen die alle ihren eigenen Kalender und ihr eigenes Uhrzeitsystem?

Fangen wir bei der Uhrzeit an. Es wäre völliger Unsinn, die Dauer des planetaren Tages durch 24 zu  teilen und das Ergebnis dann Planetenstunde zu nennen. Andererseits wäre es auch völlig unsinnig, starr nach dem 24-Stunden-Rythmus der Erdzeit zu leben und sich nicht darum zu scheren, wann die Sonne auf- und untergeht. Dann hat der Tag nach Ortszeit eben nur 22 Stunden und 12 Minuten oder 29 Stunden und 48 Minuten. Daran gewöhnen sich Menschen.

Für das Jahr kann man ähnlich verfahren. Obwohl … welche Rolle spielt die Länge des Jahres für die Siedler? Ein Kalender ist wichtig für Menschen, die in, mit und von der Natur leben. Der Kalender gibt an, wann der beste Zeitpunkt ist zu säen und zu ernten, und er ist um so wichtiger, je ausgeprägter die Jahreszeiten sind - oder die anderen Rahmenbedingungen: die Landwirtschaft Ägyptens hängt von der Überschwemmung des Nils ab. Wenn die Flut vom Sudan her kommend den Nil hinunter rauscht, dann zählt jeder Tag, also muss man gut vorbereitet sein und braucht einen zuverlässigen Kalender. Für das Leben eines Bergmanns, eines Industriearbeiters oder eines Büroangestellten haben die Jahreszeiten keine echte Bedeutung, wenn man mal von potentiellen Verkehrsbehinderungen absieht.

Ein Standardkalender, der für alle Beteiligten der gleiche ist, wird nötig sein, um Informationen zu Ereignissen einzuordnen und um Vertrags- und Lieferfristen zu dokumentieren. Das wird vermutlich für eine ganze Weile noch der Erdkalender übernehmen, auch wenn der Fixpunkt der Jahreszählung sich von Christi Geburt zu einem anderen Nullpunkt verschieben mag …

Die heimliche InvasionDie Synchronisierung dieses Standardkalenders stellt dann allerdings gewisse Ansprüche. Da reicht es wahrscheinlich nicht zu wissen, dass Neubayerns Stern 28,35 Lichtjahre von der Erde entfernt ist und es beim Empfang eines per Richtfunk/Laser ausgesendeten Zeitsignals 28 Jahre, 127 Tage und 20 Stunden später sein sollte als es der Zeitcode des Signals angibt. Quantenverschränkung könnte für diese Aufgabe ein mächtiges Werkzeug sein.

Ich erinnere mich nicht, bei Perry Rhodan mal eine Erklärung darüber gefunden zu haben, wie man im Solaren Imperium oder dem Imperium von Arkon die Standardzeit synchronisiert. Es gab allerdings in PR 194 „Die heimliche Invasion“ von Kurt Mahr eine kurze Betrachtung zu Zeitberechnungen der Mehandor, bei denen die Signallaufzeit zwischen einzelnen Raumschiffen zum Tragen kam.

Als auf den ersten Seiten von PR 500 „Sie kamen aus dem Nichts“ zwei Angehörige der Homo superior-Gruppe die „Pralitzschen Wandeltaster“ des Dimesexta-Triebwerks sabotierten und damit für relativistische Effekte im Überlichtflug sorgten, da kannten Perry Rhodan und seine Spezialisten jedenfalls keinen besseren Weg, das aktuelle Datum zu erfahren, als die Erde anzufliegen und zu fragen … damals schien es also kein galaxisweites Zeitsignal zu geben.

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