CSI Terrania: »Er ist tot, Perry!«
CSI Terrania:
»Er ist tot, Perry!«
1997 zeigte uns Gattaca eine Welt, in der von praktisch jedem schon seit der Geburt DNA-Profile existierten und in der Ermittler also nur noch rings um den Tatort ordentlich staubsaugten und dann von jedem Haar, jeder Hautschuppe und erst recht jeder Probe eingetrockneter Körperflüssigkeit ableiten konnten, wer sich in der Nähe des Tatorts aufgehalten hatte. Wer da keine Spuren hinterlassen wollte, der musste schon ein Ganzkörperkondom überziehen!
Angesichts dieser jetzt schon ungeheuren Menge an Daten zumindest im westlichen Kulturkreis sollte es mit den Werkzeugen der Zukunft eigentlich kein Problem sein, Verbrechen zeitnah aufzuklären. Wenn man sich nicht sogar schon an der Vorhersage versucht wie Software im Polizeieinsatz, die Vermutungen anstellt, wo wahrscheinlich in naher Zukunft eingebrochen werden wird. Und all das ganz ohne Präkog-Mutanten.
Aber die Zukunft bringt zugleich auch ganz neue Herausforderungen. Wenn jemand mit einer Energiewaffe ermordet wird, gibt es keine mehr oder weniger deformierte Kugel, über die man die Tatwaffe identifizieren könnte. Bei einem Desintegrator bleibt ja sogar nicht mal eine Leiche zurück.
Der Besitzer eines Deflektorschildes kann über Sicherheitskameras an jeder Straßenecke auch nur schmunzeln. Sogar noch ein bisschen schlimmer ist das sogenannte „Spiegelfeld“, dem der Leser bei PR Neo begegnet und das den Träger nicht einfach nur unsichtbar macht, sondern ihm ein anderes Aussehen verleiht. In PR Neo 92 fliegt der arkonidische Träger jedoch recht schnell auf, weil er sich für seine Tarnung ausgerechnet mit Bildmaterial aus irdischen Spielfilmen versorgt hat und so als jugendlicher Wesley Snipes durch das Washington des Jahres 2038 streift.
Nein, dann schon lieber die nichtssagenden Körpermasken aus ehrwürdigem Biomolplast, mit der Agenten seit den Zeiten der Solaren Abwehr ihr Gesicht und ihre Statur verändern. Die sind auch nicht so leicht energetisch anmessbar.
Andererseits gibt es ebenfalls schon seit den Tagen der SolAb Geräte, die vor den wirklich wichtigen Türen die unverwechselbare individuelle Zellkernstrahlung anmessen und so überprüfen, ob ein Zugangsberechtigter Einlass verlangt oder nur jemand, der so aussieht. Um diese Geräte auszutricksen müsste man gleichzeitig seine eigene Signatur maskieren und eine andere vortäuschen.
Wer sich entsprechend Mühe gibt, kann allerdings auch in der Zukunft noch seinen Tod vortäuschen. Es erfordert halt eine gewisse Menge körpereigenes Material, möglicherweise geklont, das an einer Unfallstelle stark verbrannt zurückbleiben kann – eine low-tech-Version dieses Verschwindetricks beinhaltet eine zahntechnische Behandlung, nach der das Gebiss einer bis zur Unkenntlichkeit verbrannten Leiche genau so aussieht wie das desjenigen, der da seine Spuren verwischen will.
Kommentare
Aber genau darum sind die Agenten- und Einschleichromane bei Rhodan so unsäglich geworden. Da wird alles andere runtergedummt oder ignoriert, damit der Plot funktioniert. Insbesondere gegen den ununterbrochen eingesetzten Clownsanzug der jüngsten Zeit habe ich - höflich ausgedrückt - eine tiefe Abneigung entwickelt, mit dem sich ja auch der zweieinhalb Meter breite Haluter unentdeckt durch das Gewimmel auf dem Weihnachtsmarkt schieben kann.
Spiegelfeldhypnogeneratoren zur Vortäuschung einer anderen Gestalt gabs übrigens auch schon im alten Perry...zumindest im CD-TB: "Gucky und die Geheimagenten"...gerade sehr hübsch als Gesichtsmaske im Film "Elysium" gesehen...
Ich erinnere mich an derartige Geräte im Einsatz, als man gerade erst die Existenz der Bl ... der Jülziish entdeckt hatte und Kurt Mahr in PR 167 ein Infiltrationskommando auf den Weg zu den Apasos brachte.
Die Terraner flogen jedoch recht bald alle auf, weil sie nun mal im Gegensatz zu echten Jülziish keine Augen nach hinten hatten und sich jedes Mal umdrehen mussten, wenn hinter ihnen jemand sagte: "Hallo? Schauen Sie mal ... was ist denn das?"
Zitat:
Aber egal, der Teufel steckt eben im Detail. Ich habe es letztens auch noch im Film gesehen, wo man in die Praxis des Landzahnarztes einbrach und sofort ein Bild zur Hand hatte. Klingt ja auch plausibel. Das ist genauso wie die Ermittler, die mal eben am Heroin lecken, um es zu erkennen. Oder die DNS-Identifizierung, die du in 20 Minuten hast.
zitiere AARN MUNRO:
Brauchst du noch nicht mal. Nimm nur einen Irisscan. Wie wahrscheinlich wäre es, dass die biologische Struktur eines arkonidischen Auges deckungsgleich mit der irdischen ist? Bündelung der Sehnerven? Sie haben ja auch andere Rippen. Ganz zu schweigen von Leuten in anderen Galaxien? Die Schweißstruktur? Anordnung der Speicheldrüsen? Struktur der Nasennebenhöhlen? Wenn ich durch den Hyperraum fliegen kann, kann ich auch für Aliens unknackbare Sicherheitsschleusen bauen.
Man kann verstehen, dass das immer nur darauf reduziert wird, dass wir das mal jetzt glauben, dass fremde - oder terranische, was das angeht - Sicherheitstechnik mit dem einen Schlüssel überwunden wird und die anderen logischen 99 gibt es eben in der Geschichte nicht.