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Kurt Mahr: Der Mann mit der Maske - Perry-Rhodan-Planetenroman Band 143

1Kurt Mahr: Der Mann mit der Maske
Perry-Rhodan-Planetenroman Band 143

Im Folgenden will ich hier über die Planetenromane aus der Rhodan-Serie  berichten, die ich nach meiner eigenen Präferenz aus den ersten hundert oder zweihundert Bänden wähle.

Auch einige spätere Bücher können eventuell behandelt werden.

Der Mann mit der MaskesHandlung:
Im Jahre 3452 ist die Solare Abwehr besorgt: Über 300 Menschen sind in der letzten Zeit spurlos verschwunden. Die meisten weisen keine erkennbaren Gemeinsamkeiten auf, aber fünf davon sind namhafte Sextadim-Physiker, unter ihnen Kalim Azalik, Pal Ezember und Nadiu Sen. Außerdem wurde Nodger Barsov, ein Verwaltungsmitarbeiter in einem Sextadim-Forschungsinstitut, unter seltsamen Umständen ermordet – er explodierte in seiner Wohnung, nachdem er einen Cocktail getrunken hatte. Frank Beaulieu schaltet den Sonderagenten Mark Richter ein.

In der Wohnung des Ermordeten fällt Richter ein ungewöhnlich teures RADA-Kommunikationsgerät auf. Er fordert einen Spezialisten an, aber der etwas später kommende Mann arbeitet nicht für die SolAb, sondern in Wahrheit für die gegnerische Organisation. Als Richter misstrauisch wird, zieht der Fremde eine Waffe. Es gelingt Richter gerade noch, ihn abzulenken, aber als Verstärkung eintrifft, flieht der Unbekannte mit Hilfe eines Deflektorschirms – eines Geräts, das auf dem Schwarzmarkt extrem teuer und schwer zu bekommen ist. Aus dem RADA-Gerät lassen sich immerhin Hinweise gewinnen, denen zufolge der Lebensstil des Ermordeten weit über den Verhältnissen gelegen hat, die seinem Gehalt entsprechen. Außerdem findet sich ein verschlüsselter Rufcode, der zu einem privat installierten RADA-Knoten im Gebäude der in Konkurs gegangenen Firma Perrier Import Trades führt.

Als Richter vor Ort nachforscht, löst er eine Anlage aus, die ihn ähnlich einem Transmitter auf eine Wüstenwelt mit extremen Bedingungen versetzt. Der Agent kann einige Tage überleben, sieht sich aber ohne Wasser und Nahrung schließlich rettungslos verloren. Da meldet sich unerwartet ein Siganese, der aber in Wahrheit ein Odykenaler ist und Menchenk heißt. Er hilft Richter zu überleben und erklärt ihm, er wäre ein Rächer, denn ein Terraner namens Jantzon habe 50 Menschen seines Volkes, darunter seine Frau und sein Kind, ermordet, um wertvolle Edelsteine zu rauben. Beim Versuch, Jantzon auf der Erde ausfindig zu machen, geriet Menchenk – genau wie Richter – in den Hypertunnel getauften Transmittereffekt. Er sitze schon seit längerer Zeit an dem unbekannten Ort  fest, konnte aber dank der Ähnlichkeit der Bedingungen zu seiner Heimatwelt Odykenal bislang überleben. Menchenk beobachtete in der Folgezeit immer wieder, wie sich Menschen kurz hierher begaben, darunter ein sehr auffallender Mann  mit einer Metallmaske – und leider auch, wie zahlreiche Menschen in der Wüste umkamen. Richter überzeugt sich, dass es sich um die meisten der Verschwundenen handelt.

Mit Menchenks Hilfe gelingt es Richter, den Unbekannten, als diese erneut den Transmittereffekt einsetzen, aufzulauern. Mit seiner Waffe schießt Richter auf den Maskenmann, aber sein Schuss bleibt wirkungslos. Der Fremde rennt den doch recht korpulenten Agenten einfach um und entkommt durch den Transmittereffekt. Richter benutzt ebenfalls eines der Transmitterfelder, Menchenk jedoch benutzt ein anderes, so dass beide getrennt werden. Richter findet sich in Juneau, Alaska, wieder, von wo er die Solare Abwehr anruft und berichtet. Kurz nach Verlassen der Halle, in der er rematerialisierte, wird diese von einer Explosion verwüstet. Eine ähnliche Explosion wurde auch zur Zeit von Richters Verschwinden gemeldet.

Menchenk geht seiner Rache eigenständig nach, gibt aber Hinweise an Richter. Offenbar gibt es eine Organisation, die sich Befreiungsliga nennt und die Macht im Imperium übernehmen will. Die Ermittlungen konzentrieren sich jetzt auf die ehemaligen Teilhaber der Firma Perrier Import. Zudem wird die These aufgestellt, dass der Maskenmann ein Roboter sein muss.

In einer Villa in Florida findet Richter die Leiche von Maravin Folk, der einstmals Jantzon hieß. Menchenk hat seine Rache bekommen, aber offenbar war Folk nicht der Drahtzieher der Verbrechen. Dann kann Paal Medijah, ein weiterer der Gesuchten, verhaftet und verhört werden. Hinweise führen zu einem Versteck tief unter New York City, das nur per Transmitter zu erreichen ist.

Die entführten Sextadimexperten konnten dank Menchenk in letzter Sekunde gerettet werden, denn der Maskenmann hatte beschlossen, mindestens einen von ihnen als Druckmittel töten zu lassen. Dabei wird Hameiri Najdoukhozsonadse, Jantzons ehemals rechte Hand, überwältigt und schwer verletzt. Der Maskenträger kann jedoch durch einen Hypertunnel entkommen.

Menchenk und Richter benutzen auf den Falklandinseln gemeinsam den letzten unzerstörten Hypertunnelgenerator. Sie erreichen auf einer Wüstenwelt eine riesige technische Anlage, und es kommt zum Kampf. Klenk Dreyfous, der letzte, nach dem gefahndet wurde, wird von Richter erschossen, aber dann steht ihm der Maskenmann gegenüber und bedroht ihn mit einer Waffe.

Er beabsichtigt, die Regierung des Solaren Imperiums auszuschalten, indem er mit einem großen Tunnelgenerator ganz Terrania City von der Erde an einen abgelegenen anderen Ort bringt. Den Generator hat er selbst inzwischen fertiggestellt, er basiert auf der Technologie eines ausgestorbenen Volkes, die er entdeckt hatte. Richter kann den Maskenmann nicht daran hindern, den Generator zu starten, aber dann tritt eine Fehlfunktion auf. Der Generator schlägt auf den Maskenträger zurück, dessen Körper plötzlich immer heller strahlt. Richter erkennt, dass er sich getäuscht hat: Es handelt sich nicht um einen Roboter, denn im Inneren des Robotkörpers sieht er eine humanoide Gestalt. Dann bricht der Maskenmann zusammen. Menchenk ist schockiert, denn der nunmehr tote Insasse des Roboters ist sein totgeglaubter Sohn Jajlon, dessen Leiche er seinerzeit nicht hatte finden können. Die Gefahr, die von der Befreiungsliga ausging, ist damit gebannt.

Anmerkung:
Die Archiv-CD1 gibt abweichend das Jahr 3453 an.

Kritik:
Wieder einmal legt Kurt Mahr hier einen spannenden Agentenkrimi im Weltraum vor. Der techische Teil wird durch die Hypertunnel-Transmitter abgedeckt, die nicht mit der normalen TR-Technik identisch sind. Der spannendere, menschliche Teil beruht wieder auf den Fähigkeiten von Mark Richter, dem „cannonartigen“ Sol-Ab-Agenten. (Anmerkung: „Cannon“ war eine amerikanische Detektivserie der 70er oder 80er mit einem dicken Protagonisten,kurzläufiger Wumme  und dicken Autos. Mark Richter sieht ihm ähnlich: Fett und Glatze, darunter aber Muskeln und Hirn). Hartnäckig und findig, wie Richter ist – und with a little help of his friends- schafft es der toughe Agent, auch diesen Fall zu lösen, wenn auch mit etwas Mühe.

Witzigerweise baut Mahr hier als Haupttäter den siganesisch-odykenalischen  Sohn des Menchek ein. Das ist ein  Personenmotiv, das seit dem „Zauberer von Oz“ bekannt ist: Der kleine, unwichtige Gernegroß will die Welt erobern und nutzt dafür fremdartige Technologien (oder Magie oder Mummenschanz). Es handelt sich um einen durchaus spannenden Roman, der nur auf dem Wüstenplaneten einen kleinen Handlungsdurchhänger hat. Ansonsten routiniert heruntergeschrieben und das Ambiente der Perrywelt mit einem weiteren Band abrundend. Also durchaus noch lesbar. Demnächst bespreche ich auch wieder Bände anderer Autoren, da Kurt Mahr zuletzt ein wenig zu oft drankam. Dennoch fallen für mich von der Phantasie und der Originalität sehr viele Bände jenseits der ersten Hundert stark ab, wenn man sie mit den ersten hundert Bänden vergleicht.

Wiederholungen schleichen sich ebenso ein, nur leicht variiert wie banalere Themen. Aber vielleicht geht das nur mir so. Einige Bände werden jedenfalls noch besprochen, bevor diese Reihe hier ausläuft. Nicht besprochen wird, wie schon vorher einmal gesagt: Klackton von Vlcek und die Kneifelschen Zeitabenteuer von Atlan, da ich diese für grottenschlecht und schlampig und schnell heruntergeschrieben halte. Demnächst wahrscheinlich ein Band von Clark Darlton – und der muss leider verrissen werden, da seine besten Bücher die Bände 1, 4 und 10 waren sowie das Buch mit den „Mordwespen“.

Der Mann mit der MaskesDer Mann mit der Maske
Perry Rhodan Planetenromane Bd. 143
von Kurt Mahr
Titelbild von Johnny Bruck
Erscheinung:  Juli 1975

Handlungszeitraum: ≈3452 (siehe Anmerkung)
Handlungsort: Terra und eine ungenannte Wüstenwelt
Untertitel:
Der Hyperkon-Tunnel führt zu anderen Welten – und in den Tod

© 2022 by H. Döring 

Kommentare  

#1 Larandil 2022-05-31 14:11
Zitat:
Demnächst wahrscheinlich ein Band von Clark Darlton – und der muss leider verrissen werden, da seine besten Bücher die Bände 1, 4 und 10 waren sowie das Buch mit den „Mordwespen“.
Da ist vermutlich PR-TB 11 gemeint? Denn Band 10 ist "Die Goldenen Menschen", Hans Kneifels zweiter Roman um die Chromunder.
#2 AARN MUNRO 2022-06-02 07:49
zitiere Larandil:
Zitat:
Demnächst wahrscheinlich ein Band von Clark Darlton – und der muss leider verrissen werden, da seine besten Bücher die Bände 1, 4 und 10 waren sowie das Buch mit den „Mordwespen“.

Da ist vermutlich PR-TB 11 gemeint? Denn Band 10 ist "Die Goldenen Menschen", Hans Kneifels zweiter Roman um die Chromunder.
Korrekt! Danke für den Hinweis! Habe ich glatt übersehen im Eifer des Schreibgefechts, ohne nachzusehen bzw. nochmal zu recherchieren. Du hast recht.Das kommt eben davon, wenn man aus dem Gedächtnis zitiert. ;-) Ich könnte das jetzt oben im Text ändern ... oder aber so stehenlassen.

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