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H.G. Ewers: Verschwörung der Computer - Perry-Rhodan-Planetenroman Band 202

1H.G. Ewers: Verschwörung der Computer
Perry-Rhodan-Planetenroman Band 202

Im Folgenden will ich hier über die Planetenromane aus der Rhodan-Serie  berichten, die ich nach meiner eigenen Präferenz aus den ersten hundert oder zweihundert Bänden wähle.

Auch einige spätere Bücher können eventuell behandelt werden.

Verschwörung der ComputerHandlung:
Niwo Dew, Erster Manager der Intelslave Corporation, eines führenden Herstellers von Computer­prozessoren auf der Erde, führt eine Inspektion im Werk der Firma in Leicester, England, durch, da es zahlreiche Reklamationen gegeben hat. Auf dem Rückweg in die Zentrale in Paris verlässt er aus unbekannten Gründen in großer Höhe über dem Ärmelkanal seinen nagelneuen Gleiter vom Typ DOGERON 7000 und kommt um.

Die Direktorin der Gesellschaft, Yanna Algol, beauftragt Kyron Barrakun, genannt Computer-Kid, Nachforschungen anzustellen. Seine Partner sind die attraktive Carilda Today und Earny, scheinbar ein hässlicher Mensch, aber in Wahrheit ein von Kyron selbst gebauter Spezialroboter. Kyron Barrakun hat eine besondere Affinität zu Computern, da er in einem larischen Computerschiff aufgewachsen ist. Gegen ein Erfolgshonorar von 100.000 Solar nimmt er den Auftrag an. Der angebliche Unfall oder Selbstmord von Dew ist sehr eigenartig, denn der DOGERON 7000 verfügt über einen Computer, der den Robotergesetzen unterworfen ist. Es gibt aber auch keine Indizien für eine Manipulation.

In der falschen Identität des Kybernetikers Heuron Zarg, gerade von Gäa emigriert, tritt Kyron Barrakun einen Job in der Europazentrale von Intelslave an. Seine Sekretärin Haney Lüschang ist sehr nett und attraktiv und bietet ihm an, in eine größere Wohngemeinschaft zu ziehen. Kyron will sich das Angebot überlegen. Sein neuer Chef Kotor Litton ist dagegen ein echtes Ekelpaket. Er will Kyron schikanieren, doch dieser »konstruiert« schnell einen neuartigen Computerchip, dessen Pläne er schon längere Zeit entworfen hatte, als er Earny gebaut hatte, und macht Litton so zunächst sprachlos. Dann fliegt Kyron mit seiner Sekretärin los, um sein angebliches Gepäck zu holen und zu der Wohngemeinschaft zu bringen, wo er freundlich aufgenommen wird.

Am nächsten Morgen erwartet Kyron eine unangenehme Überraschung: Die Polizei befragt ihn, denn Litton wurde mit einem Giftpfeil aus einer Druckwaffe in der Nacht ermordet. Er hat aber ein glaubwürdiges Alibi dank einer Grillparty in der WG. Kyron bemerkt, dass ein Fremder an seinem Arbeitsplatz gesessen haben muss, und überprüft die Konstruktionsdaten seines neuen Chips, doch sehen diese in Ordnung aus. Auf der Herrentoilette findet er mit einem Detektor unerwartet Wanzen.

Kyron informiert Earny und erfährt, dass Carilda Today, die sich im Werk in Leicester einschleusen wollte, sich nicht mehr meldet. Er bittet Earny, sich dorthin zu begeben. Dann lernt er Aki Zaibatsu, seinen neuen Vorgesetzten, kennen. Kyron untersucht heimlich den Werkscomputer seines spurlos verschwundenen Vorgängers und findet Hinweise auf eine Khoodre-Methode, was ihm aber nichts sagt. Dann ist auch Earny nicht mehr zu erreichen! Eine Recherche über die Khoodre-Methode scheint Hinweise auf die ehemalige Solare Abwehr zu ergeben, aber Kyron kommt nicht weiter. Daher ruft er seinen Freund Julian Tifflor an, der für ihn die Information ermittelt, dass ein Mann namens Oyodo Khoodre als Widerstandskämpfer im Asteroiden Gideon gewesen ist und nach Ende der Konzilsherrschaft eine Entschädigung erhalten hat, von der er eine Firma namens Gideon Laboratory gründete.

Kyron kontaktiert Yanna Algol und erfährt, dass Intelslave seit gut einem Jahr Geschäftsbeziehungen mit Gideon unterhält. Er fliegt in das Werk in Leicester, wo er als angeblicher Vertreter von Gideon unter dem Namen Tanabe Longham einen Termin mit der Leitenden Kybernetikerin Ivia Gladow bekommt. Dieser bietet Kyron fortschrittliche neue Speicherkristalle – in Wahrheit larische Kristalle aus seinem Privatbesitz – zum Kauf an. Zugleich schafft er es so, das Computersystem des Werks mit einem in einem Musterkristall verborgenen Suchprogramm anzuzapfen. Im Hotel wertet Kyron die Daten aus und ist schockiert: Er hat Hinweise gefunden, dass die im Werk gefertigten Prozessoren manipulierten Robotgesetzen unterliegen!

Nachts verschafft sich Kyron Barrakun Zugang zum Werksgelände und kopiert weitere Daten. Auch sein neuer Chip wurde manipuliert. Mit einem Mikrotransmitter strahlt er seine Erkenntnisse an einen geheimen Ort ab, dann wird er von Ivia Gladow ertappt und mit einer Waffe bedroht. Sie kennt seine wahre Identität und bringt ihn in eine Zelle, in der bereits Carilda und Earny warten. Earny berichtet, dass er eine Art Implantat erhalten hat, das »Träger des guten Gedankens« genannt wird und eine Art Computerbrutzelle darstellt. Man hat seine robotische Natur nicht durchschaut, die das Implantat bei ihm, anders als bei biologischen Lebewesen, unwirksam macht.

Ein Mann namens Sunio Kanert will die drei Gefangenen mit einem Gleiter nach Terrania City bringen. Dort soll die Computerbrutzelle – leider die letzte verfügbare – Earny entnommen und Kyron Barrakun, der viel wichtiger ist, eingesetzt werden. Unterwegs gibt Earny zu erkennen, dass er keineswegs von der Brutzelle kontrolliert wird, und schaltet Kanert im Nahkampf aus. Dann fliegen sie auf Empfehlung Barrakuns zu einem guten Freund, Cesare Sebastiani, der ein privates Forschungslabor unterhält. Er wird eingeweiht und entfernt Earny die Brutzelle.

Nächster Schritt soll eine Erkundung auf dem Asteroiden Gideon sein, doch dazu braucht man ein Raumschiff – und die desolate Lage nach dem Ende der Konzilsherrschaft macht es für Privatpersonen faktisch unmöglich, ein solches zu bekommen. Kyron Barrakun besitzt aber eine grüne ID-Karte mit fast unbeschränkten Befugnissen. Damit erhält er binnen kurzer Zeit das Raumschiff GUINNESS für 1,5 Millionen Solar plus 30% Umsatzsteuer, 20% Gewerbesteuer und 15% Schiffserwerbssteuer. Das Schiff wird mit hochwertigen Computerelementen versehen, und die Gruppe fliegt damit in den Asteroidengürtel des Solsystems.

Der Asteroid Gideon stellt sich als verlassen heraus. Kyron Barrakun und Earny erkunden die Anlagen getrennt. Kyron trifft auf Computeranlagen, die ihm erzählen, dass die Computerbrutzellen durch Zufall bei einem Experiment Khoodres entstanden sind und ein eigenes Bewusstsein entwickelt haben. Sie wollen die Kontrolle über die Menschheit übernehmen und sie in eine bessere Zukunft führen. Dabei versprechen sie sich von Kyron dank seiner besonderen Beziehung zu Computern tatkräftige Hilfe. Kyron ist bereit, freiwillig eine Brutzelle zu akzeptieren. Er erfährt noch, dass eine Gruppe von Verbrechern versucht hat, sich der Brutzellen für ihre Pläne zu bedienen, aber gescheitert ist und fliehen musste.

Kyron und seine Begleiter fliegen zur Erde zurück. Dort reisen Carilda Today und Kyron Barrakun per Rohrbahn weiter nach Moskau, wobei Kyron nicht verrät, warum er dorthin will. Earny und Cesare Sebastiani stellen inzwischen bei Experimenten fest, dass offenbar Carildas Blut eine Komponente enthält, die die Brutzellen inaktiv werden lässt. Als sie keinen Kontakt mehr zu Carilda und Kyron bekommen, befürchten sie, dass Kyron unter fremder Kontrolle steht, und alarmieren Tifflor. Eine große Suchaktion wird eingeleitet, bleibt aber zunächst ergebnislos, denn die beiden sind in einer alten Höhlenstadt in Kappadokien untergetaucht.

Als es Earny und Sebastiani gelingt, Kyrons Spuren zu folgen, und die vier wieder zusammentreffen, ist die Gefahr vorbei: Kyron Barrakun stand nie unter der Kontrolle der Brutzelle, sondern seine besondere Begabung ermöglichte ihm, dem Einfluss zu widerstehen. Er täuschte aber Kontrolle vor und konnte so mit allen auf der Erde verpflanzten Brutzellen direkt kommunizieren und diese zwingen, sich für immer abzuschalten.

Anmerkung
Zur Datierung der Geschichte ist zu sagen, dass während der Handlung die Loower den Mars verlassen und die Orbiter Olymp blockieren. Die (nur bedingt kanonische) Archiv-CD1 gibt als Handlungsjahr abweichend 3588 (!) an.

Kritik:
Wieder einmal schafft HGE es, eine spannende Geschichte zu entwickeln, ohne dass diese künstlich konstruiert aussieht.Das schafft nicht jeder Autor. Ewers hingegen kann wieder einmal seine wahrhaft überbordende Phantasie ausfahren, die man ja bereits vom Dull im MDI-Zyklus bis zu den Söhnen des Lichts und ihren Abenteuern in den PR-PLRN kennt. Hier handelt es sich eben um einen spannenden Agentenroman im Cybertech-Krimibereich. Die menschlichen  Protagonisten überzeugen – nur der Roboter lässt den Leser durchaus manchmal irritiert zurück (etwa, wenn er sinn-und zweckloserweise einen Speichelfaden synthetisiert).

Manchmal übertreibt HGE es also auch – aber immerhin nur geringfügig. Man kann also seine Roman durchaus noch immer lesen … insbesondere dann, wenn es ihm nicht nur gelingt, eine überzeugende Handlung aufzubauen, sondern wenn er auch in der Lage ist, seine(n) Protagonisten authentisch herüberzubringen. Mit Kyron Barrakun, dem terranischen  Computerspezialisten für larische Computer gelingt es Ewers  immerhin auch im zweiten Band, eine gute Story zusammenzubringen. Ein weiterer Band wird noch folgen.

Verschwörung der ComputerVerschwörung der Computer
Perry Rhodan Planetenromane Bd. 202
von H.G. Ewers
Titelbild von Johnny Bruck
Erscheinung: Januar 1980

Handlungszeitraum: 3587
Handlungsort: Terra, Gideon
Zusätzliche Formate: Autorenbibliothek 43
Untertitel:
Eine neue Erfindung bedroht die menschliche Zivilisation

© 2022 by H. Döring 

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