W.K. Giesa: Krisensektor Dreigestirn - Perry-Rhodan-Planetenroman Band 226
W.K. Giesa: Krisensektor Dreigestirn
Perry-Rhodan-Planetenroman Band 226
Handlung:
Auf der Erde wird der Notruf des Passagierraumers SCIBUR empfangen, der offenbar von unbekannten, unsichtbaren Schiffen angegriffen und zerstört wird. Die GCC, geleitet von Homer G. Adams, beauftragt die Weltraumdetektive Roger McKay und Jean-Pierre Marat mit Nachforschungen, denn an Bord befand sich Adams' Privatsekretärin May Jorgensen. Das 100-Meter-Schiff TARA der Detektei fliegt in den fraglichen, 30.000 Lichtjahre von der Erde entfernten Raumsektor. Es wird von dem Kapitän Tam Cluatha befehligt und hat eine Crew von fünf Personen. Im Auftrag Allan D. Mercants folgt heimlich eine Space-Jet der Solaren Abwehr, die SJ-315 mit dem Agenten Pete Cardana, der TARA.
Cardana ist Zeuge, wie die TARA von unsichtbaren Schiffen ohne Vorwarnung angegriffen und zerstört wird. Ihm fällt eine Konstellation dreier identischer Sonnen der Klasse G in der Nähe auf. Dann kann er zwei Überlebende, unter ihnen Cluatha, bergen und zur Erde bringen. Cluatha stirbt in einer Klinik, wobei er sich zu einem grotesken Gewebeklumpen verformt hat, vermutlich durch die unbekannte Strahlung der fremden Waffen ausgelöst. Der Weltraumdetektei wird der Fall daraufhin entzogen, und die USO übernimmt. Der Ertruser Melbar Kasom soll sich einschalten.
Auf der Erde kommt es zu einem seltsamen Vorfall: Ein Mann namens Gwyndaf Llwarny schießt wild um sich. Er wird festgenommen und bei ihm ein seltsames, oktaederförmiges Gerät aus unbekannter Technologie sichergestellt. Dann zeigt sich, dass Llwarny auf der Passagierliste der SCIBUR stand, so dass rätselhaft ist, wie er wieder auf die Erde gelangen konnte. Bevor ein Verhör möglich ist, erscheint ein Unbekannter, erschießt Llwarny und entkommt trotz zahlreicher Wachen – vermutlich per Teleportation.
Kasom bricht mit dem USO-Kreuzer NIFLHEIM auf. Ihn begleitet Splinter, ein koboldartiger Symbiont, der ihm empathische Fähigkeiten verleihen kann. Aber es scheint auch ein Unbekannter an Bord mitzufliegen. Tatsächlich, kurz vor Erreichen des Systems, in dem die TARA und die SCIBUR verlorengingen – es wird 3-Ghost getauft – gibt sich eine Frau namens Anshi Satura zu erkennen. Sie war ebenfalls an Bord der SCIBUR und will den USO-Mitarbeitern helfen. Die Sonnen des Systems scheinen technisch manipuliert worden zu sein.
Satura hilft der NIFLHEIM, als die unsichtbaren Fremdschiffe angreifen, indem sie mithilfe eines Oktaedergeräts einen Code aussendet. Das Schiff darf auf dem einzigen Planeten landen, der die drei Sonnen umkreist. Der Planet hat das Aussehen einer Höllenwelt mit glühenden Bergen, die starke Hyperstrahlung emittieren. Splinter verhält sich seltsam, er will Kasom vor einer Gefahr warnen. Dann erscheint plötzlich ein fast nacktes, bildschönes Mädchen und geht durch die höllische Wüste auf die NIFLHEIM zu. Kommandant Jayna Konraddin lässt den HÜ-Schirm kurz abschalten, doch nutzt dies sofort eine große Zahl fremder Roboter zu einem Überraschungsangriff. Sie entführen Satura und Kasom per Teleportation aus dem Schiff.
Eingesperrt berichtet Satura Kasom ihre Erlebnisse. Die SCIBUR musste wegen eines Maschinendefekts in diesem System landen und entdeckte eine seltsame Stadt, wohl das Relikt einer ausgestorbenen Rasse mit sehr fortschrittlicher Technologie. Ein Besatzungsmitglied, Bradwan Skondy, erwies sich als verborgenes Genie, denn er konnte die Technik entschlüsseln und bedienen. Zugleich wurde er aber wahnsinnig, übernahm die Kontrolle über alles und gab bekannt, die Herrschaft über die Milchstraße antreten zu wollen. Die Machtmittel dazu wären durchaus vorhanden. Nur Satura und Llwarny konnten der mentalen Beeinflussung durch Skondy entgehen und mithilfe fiktivtransmitterähnlicher Geräte zur Erde entkommen, wo sie das Imperium warnen wollten.
Kasom wird zum Verhör zur Skondy gebracht. Dieser stellt seltsamerweise die Frage, ob der Ertruser einen »Kobold« trägt. Kasom verneint, und da Splinter sich versteckt hat, bleibt er unentdeckt. Wieder zurück in der Zelle, wird Splinter aktiv. Er scheint eine Verwandtschaft mit den Erbauern der Stadt zu besitzen, denn er kann Zugang zu deren Computersystemen erhalten und so Kasom unterstützen. Kasom bekommt Daten über die Geschichte der fremden Rasse, die hier vor Millionen von Jahren lebte und eine Technik entwickelte, die allem, was das Solare Imperium oder auch die Meister der Insel kannten und kennen, weit voraus ist. Das Mädchen ist eine Projektion des Computerbewusstseins der Stadt, das auf Wunsch Skondys dieses Aussehen angenommen hat.
Als Kasoms und Splinters Aktion bemerkt wird, erscheint das Mädchen, die Maike, zerstrahlt den Kobold und verletzt Kasom schwer. Mit letzter Kraft kann dieser dennoch zu Skondy vordringen, tötet ihn aber nicht. Vielmehr erkennt der Ertruser, dass Skondy schwer geisteskrank ist. Der Mann realisiert, wie weit er sich von der menschlichen Gesellschaft entfernt hat, und tut einen Blick in seine eigene Zukunft, den er nicht verkraftet. Skondy stirbt.
Wenig später zerstören sich alle technischen Anlagen auf dem Planeten restlos selbst. Die Gefangenen sind frei, die Gefahr ist gebannt.
Anmerkungen
Anmerkung
Die Archiv-CD2 ordnet die Ereignisse dem Jahr 2414 zu.
In diesem Roman denkt Atlan über die CONDOS VASAC nach, von der er acht Jahre zuvor zum ersten Mal gehört hat. Das war im Jahre 2406. Dann muss der Handlungszeitraum 2414 lauten
Kritik:
Ein grundsätzlich spannender Roman von WKG bzw. MW, der mit bekannten PR-Figuren gefüllt wird.Marat/McKay sind HGE-Erfindungen, die hier erzähltechnisch übernommen werden.Kasom wird von Giesa gern und also nicht zum erstenmale in der Handlung eingesetzt. Der“Kobold“ ist die damls moderne Aufbereitung der Teckos, die bereits Hans Kneifel in der „Einsame von Terra“ erwähnt (die allerdings auch von Kurt Mahr in der Haupthandlung der Serie verwendet bzw. eingeführt wurden).
Eine vom Stil her etwas verwirrend erzählte Story, insbesondere wird nicht klar, ob „Maike“ nun ein Eigenname (dann ohne Artikel: „Maike“) oder nur eine Bezeichnung ist, etwa für einen Roboter (dann mit Artikel: „die Maike“).Beides wird queer Beet verwendet, tritt also ohne weitere Erklärung in mehreren, verschieden Sätzen durcheinander auf.Das ist wirklich grotesk schlecht und irreführend.Zieht man allerdings diese Mängel ab, dann ergibt sich schon eine für damalige Zeiten zumindest inhaltlich gut erzählte Agentengeschichte.Bevor eine hypothetische Neuauflage herauskommt, sollte allerdings der Stil an mehreren Stellen doch revidiert bzw. lektoriert werden.
Daher nur eine bis zwei von fünf Supernovas:halbwegs empfehlenwert aber nicht wirklich. Man kann das Buch aber zweimal im Leben lesen, da es sich ja auch recht schnell an einem Regentag durchlesen läßt.Dann abhaken.WKG gibt sich Mühe, aber das kommt eben nur inhaltlich herüber, nicht vom Stil her, der außerdem, wie so oft bei Giesa, wie eine billige Adaption von Kurt Brand wirkt (mit einigen Einschüben an „Scheer-Sätzen“)*. Giesa kann man also eigentlich nicht wirklich hier einen eigenen Schreibstil zuschreiben; er wird zu sehr von den klassischen PR-Autoren epigonisch beeinflusst.Auch Ironie ist dabei wohl auszuschließen.Dass „die Maike“ immerhin „fast nackt“ daherkommt, ist auch WKG-typischer Erzählzeitgeist. In einem heutigen Roman für die Massen, dürfte man das wohl so wegen der political-correctness-Zensur nicht mehr schreiben, es sei denn die Geschichte wäre dem erotischen Markt zugehörig oder abseits vom Mainstream.Das Titelbild von Kelsner immerhin entschädigt für einige Stellen im Roman.
Was sind „Scheer-Sätze“?
Antwort: Adjektive und Infinitivsätze. Insbesondere bei ZbV zu finden – aber auch in Scheerschen PR-Romanen oder in seinen eigenen Werken.
Krisensektor Dreigestirn
© 2022 by H. Döring
Kommentare
Was ich persönlich überhaupt nicht nachvollziehen kann,also sowohl das Kopieren als auch die Verehrung...