Leit(d)artikel KolumnenPhantastischesKrimi/ThrillerHistorischesWesternAbenteuer/ActionOff TopicInterviewsHintergründeMythen und WirklichkeitenFictionArchivRedaktionelles

Unser Michel im All Erinnerungen und Rezension (PR 2575 Flucht nach Anthuresta)

Unser Michel im AllUnser Michel im All
Erinnerungen und Rezension
Diesmal unter der Lupe: PR 2575  Flucht nach Anthuresta und Die andere Seite des Todes

Wortschmiede 2010, 3. Tag
War mir die erste Nacht in der Katzbrui-Mühle bereits kurz vorgekommen, war die zweite kaum existent. Einer der fünf Schnäpse muss wohl schlecht gewesen sein, sagte ich am Morgen zu mir.

Kopf und Bauch waren sich darin einig, dass sie mir Schmerzen zufügen wollten. Gegen soviel Teamwork hatte ich keine Chance. Ich beschloss so gut es ging durch den Tag zu kommen. Schließlich war ich selber Schuld an meinem Zustand! Niemand hatte mich dazu gezwungen. Irgendwann mal konnte ich es unter Erfahrung verbuchen. Jetzt hieß es sich zusammennehmen und den Tag überstehen.

Eine morgendliche Dusche bewirkte bereits Wunder, obwohl die Halbwertszeit davon enorm war und die positive Wirkung der Erfrischung rasch verfolg. Ich fand mich sogar einigermaßen pünktlich zum Frühstück ein. Griff ich auch nicht so beherzt zu wie am Vortag, aß ich doch einen winzigen Bissen, an dem nicht mal ein Mäuschen genug gehabt hätte. Doch noch das Wenige bescherte mir ein flaues Gefühl im Magen, das mir gar nicht gefiel.

Zum Glück begaben wir uns bald schon in den Kursraum und mit einem interessanten Thema war es sicher möglich, meinen Zustand vergessen. Es war der Wunsch geäußert worden, nach einem Exposé etwas schreiben zu dürfen. Es sollte Action beinhalten. Uschi Zietsch meinte am Vorabend noch, dass ihr da schon eine Idee gekommen wäre. Und die war dann auch wirklich cool, was sie uns mitbrachte. Meine Herausforderung bestand nun darin, nicht nur den Kampf um die Actionhandlung in meinen Computer zu hacken, sondern auch meine körperliche Verfassung zu ignorieren. Das Dumme war  nur: ich wollte nicht Schreiben. Mir war nach Sterben zumute!

Heute kann ich darüber lachen, aber in diesen vormittäglichen Stunden des 29.8.2010, fand ich dabei nichts Lustiges.

Meine Geschichte kam auch nicht richtig
Später gab es noch ein Gruppenbild. Smile, KLICK! Obere Reihe: Gerd Rau, Roman Schleifer, Gerry Haynaly, Marc A. Herren, Dennis Mathiak und Michel Wuethrich; Kniend: Paul Decrinis, Uschi Zietsch und Wolfang Oberleithner in die Gänge und fertig wurde ich erst recht nicht. Sie besaß Ansätze, die lesbar waren, aber mir gelang es nicht einmal mein Leid in die Story zu packen. Dass das etwas gewesen wäre, das mir beim Schreiben geholfen hätte – weil Selbsterlebtes, wenn auch leicht abgeändert – sah ich erst wieder bei klarem Kopf und Stunden später. – Man(n) kann eben nicht immer gewinnen.

Nach dem Vorlesen und besprechen der Geschichten ging es zur letzten gemeinsamen Mahlzeit, die ich erst später aufsuchte. Mir stand der Sinn nach einem Powernap. Ein Ausdruck, den ich von Garfield, dem Kater, habe. Dabei handelte es sich um einen kurzen, aber nichts desto trotz intensiven Schlaf, der nicht länger als eine halbe Stunde dauern sollte. Gut, bei Garfield sicher schon, aber nicht bei mir.

Das Powernap bekam mir auch gut und ich gesellte mich nun etwas lebendiger zu meinen Leuten, die zum Teil bereits beim Nachtisch angelangt waren. Für mich gab es eine dieser genialen Tomatensuppen, die in der Katzbrui-Mühle gemacht werden. Aus frischen Tomaten. Sehr empfehlenswert.

Mehr lag für mich gefühlsmäßig nicht drin. Hatte ich schon am Vorabend meine Gefühle ignoriert, war es nun an der Zeit, endlich wieder darauf zu hören.

Dennis Matthiak, marc Herren und Michel Wuethrich Wir machten noch ein Bild im kleineren Rahmen:
 
Es war ein spezielles Bild. Warum? Der Roman 2558 wurde verfasst von Marc A. Herren. Der Innenteil, bestehend aus einer Solaris-Geschichte, war von Dennis Mathiak geschrieben worden. Schließlich waren auf einer verkürzten LKS zwei meiner Leserbriefe veröffentlicht worden. Welch ein Zufall, dass wir uns an diesem Wochenende, an dem der Roman veröffentlicht wurde, in der Katzbrui-Mühle eingefunden hatten. Ein ganz schöner Zufall.

Bald darauf machten sich alle an die Vorbereitungen für den Heimweg. Die Koffer wurden gepackt, die Zimmerrechnung beglichen, es wurden Hände geschüttelt und die Einsicht, dass es das schon gewesen war und dieses schöne Wochenende sich dem Ende zuneigte, stimmte mich etwas traurig. Ich hatte mich sehr darauf gefreut und jetzt war es bereits wieder vorbei.
 
Die österreichische Fraktion verschob sich mit ihren Autos in Richtung Heimat, während die deutsche und schweizerische von Uschi an den Bahnhof gefahren wurden. Dort trennten sich auch unsere Wege. Marc ging in Richtung Osten, ich fuhr nach Hause.
 
Obwohl etwas früher am Bahnhof von Mindelheim, ließ der Zug lange auf sich warten. Unter der Woche wäre ein früherer in Richtung Memmingen gefahren, aber der war wohl eher für das arbeitende Volk gedacht und nicht für die Sonntagsausflügler. So hieß es warten. Am Himmel herrschte schnelles Wolkentreiben und die Sonne kam nur selten durch. Es war kühl. In meinem Zustand hätte mir Wärme gut getan. So musste ich mich damit abfinden, was geboten wurde. Mit Mütze und hochgeschlagenem Kragen versuchte ich mit Lesen die Zeit tot zu schlagen und begann PR 2558. Keine Zeile hatte ich bisher davon gelesen und aus diesem Grund natürlich Marc A. Herren auch nicht gefragt, ob er mir bereits den zweiten Teil stecken könnte, so im geheimen und natürlich unter uns. In Leseverfassung war ich nicht wirklich: zuwenig Schlaf, zu viele der scharfen Getränke und mein Körper immer noch auf Rekonvaleszenz eingestellt. Immerhin wollte ich nicht mehr sterben.
 
Als der Zug endlich kam, war ich erleichtert. In Memmingen gab es noch kurz eine Wartezeit zu überbrücken, aber dann ging es in Richtung Heimat. Am früheren Abend orderte ich  im Zugsrestaurant ein Reis-Curry, das ich sehr vorsichtig aß – man weiß ja nie, wie man darauf reagierte und worauf man sich da einließ. Zurück im überfüllten Zug döste ich vor mich hin, bis wir Zürich erreichten. Lesen lag nicht drin.
 
Von Zürich an war ich dann endlich wieder in einer Verfassung, die man als relativ normal bezeichnen konnte. So packte ich den Laptop aus, suchte mir ein leeres Abteil und schaute zwei Folgen von „Caroline in the City“, die mir die Zeit bis nach Thun verkürzten.
 
Die Normalität hatte mich wieder. Das Wochenende war definitiv vorbei. Es hatte Spaß gemacht und war natürlich viel zu schnell vorbei. Doch gelernt hatte ich sehr viel. Ich hoffte das Gelernte auch so schnell wie möglich anwenden zu können.

Ein ganz schönes Weihnachtsgeschenk bescherte uns die PR-Redaktion:
 

Flucht nach AnthurestaFlucht nach Anthuresta
Perry Rhodan 2575
von Susan Schwartz

Die Geburt von VATROX-CUUR, VATROX-DAAG und VATROX-VAMU, erzählt durch Lucba Ovichat, die in 2574 der Tod ereilte. Dann noch der Exodus eines ganzen Volkes nach Anthuresta. - Wie das alles passieren konnte? Selber lesen!

Wink

Es ist schon erstaunlich wie man einen Roman mit wenigen Worten beschreiben kann, grins. Ein Superroman, vollgepackt mit Geschichte, mit Ereignissen, mit Auflösungen und neuen Fragen, die die Welt von Perry Rhodan nun seit 76 Heften in Atem halten, und die Leser am Rätseln, die Vatrox aber bereits seit tausenden von Jahren leben müssen.

Die Handlung offenbarte so viel an Komplexität und Antworten, dass es an ein Wunder grenzte, dass dieses Heft nicht von Uwe Anton geschrieben wurde. Gerade solche tiefgreifenden Geschichten pflegt sonst der Exposé-Autor zu verfassen. Aber ich bin der Letzte, der sich da beklagt! Susan Schwartz hat eine Topleistung vollbracht und ich bin mir sicher, dass mir da viele – wenn nicht sogar alle - Leser zustimmen, dass sie uns noch lange als ständige Gastautorin erhalten bleibt. Wie bereits das Heft der Vorwoche glänzte Susan Schwartz durch eine dichte Erzählweise, die das Geschehen plastisch erscheinen liess, fast wie einen Film im Hirn.

Einmal mit der Lektüre begonnen, war es schwer den Roman wieder aus der Hand zu legen. Wenn man dann musste, dann nur mit Widerwillen!

So macht lesen Spass.

Auch gelesen und bereits länger darauf wartend, endlich darüber eine Rezi zu erhalten:

Die andere Seite des TodesDie andere Seite des Todes
Perry Rhodan Planetenroman 9
von Peter Terrid

Die intergalaktische Ermittlerin Samantha Dryton gibt ihre Körperlichkeit auf und existiert fortan nur noch als Bewusstsein im Großrechner BORIS. Dann geschieht ein Mord im virtuellen Paradies. Samantha nimmt sich dem vielschichtigen Geheimnis an und begibt sich auf die andere Seite des Todes.

Der Roman wurde vorab von Klaus N. Frick in seinem Blog mit „Matrix“ verglichen, bzw. dass die Geschichte anfangs Neunziger Jahre Teile daraus vorweg nahm. Umso größer waren natürlich meine Erwartungen, denn „Matrix“ hatte mir immer sehr gut gefallen (Teile 2 und 3 will ich von dieser Beurteilung aber ausgeschlossen wissen).

Natürlich konnte der Roman diese nicht erfüllen. Im Gegenteil, es war sogar so, dass ich ohne diese Vormeldung wohl unvoreingenommener an die Thematik herangegangen wäre. Kann gut sein, dass ich von mir aus auf denselben Vergleich gekommen wäre, vielleicht auch nicht. Die Idee war damals sicherlich neu, heute mag sie die Oma nicht mehr hinter dem Ofen hervor. Die Handlung wurde mittlerweile besser umgesetzt und in diesem Fall mit „Matrix“ sogar sehr interessant fürs Auge. Da kam das geschriebene Wort einfach nicht mehr mit.

Dies alles unabhängig voneinander betrachtet, fand ich den Roman trotzdem nicht schlecht. Er war aber auch nicht wirklich gut. Besonders, als Samantha das virtuelle Unterbewusstsein von BORIS betrat und eine Fantasywelt sich ihren Augen darbot. Das las sich in meinen Augen wie eine Kinderwelt und war von Peter Terrid auch wenig spannend umgesetzt worden.

Die restliche Handlung und wie sich Yothan Grenard – Samantha Drytons Liebhaber in der künstlichen Welt – mit BORIS unterhielt, war dagegen faszinierend geschildert.

Warum gerade dieser Planetenroman neu aufgelegt wurde, kann ich nicht beurteilen. Meiner Meinung nach hätte man ihn getrost unter den Tisch fallen lassen oder wenigstens – wie ich später erfuhr – mit dem ersten Teil der Geschichte beginnen können. Die Zusammenfassung auf der Rückseite des Taschenheftes las sich, als wäre da viel vorher passiert, was dann in der Geschichte nur kurz gestreift wurde. Schade.

Sehr positiv dagegen, dass mit diesem Taschenheft endlich die Kette der Raumschiffbilder unterbrochen wurde. Nichts gegen den Zeichner, aber sie standen in keinem Zusammenhang mit dem Inhalt. Beim vorliegenden Bild könnte man immerhin interpretieren, dass es sich dabei um Samantha Dryton handeln würde, die sich dem Bann der virtuellen Welt entzieht, um die andere Seite des Todes aufzusuchen. Auf jeden Fall ein sehr schönes, weil anderes, Cover.

Bitte auf dieser Basis weitermachen.

Das war es bereits für diese Woche, für dieses Jahr. Ich wünsche allen einen guten Rutsch und ein tolles 2011, wenn unsere Lieblingslektüre ihren 50. Geburtstag feiern wird.

Ad Astra!
 

Es grüsst

Michel

Der Gästezugang für Kommentare wird vorerst wieder geschlossen. Bis zu 500 Spam-Kommentare waren zuviel.

Bitte registriert Euch.

Leit(d)artikelKolumnenPhantastischesKrimi/ThrillerHistorischesWesternAbenteuer/ActionOff TopicInterviewsHintergründeMythen und WirklichkeitenFictionArchivRedaktionelles

Wir verwenden Cookies, um Inhalte zu personalisieren und die Zugriffe auf unsere Webseite zu analysieren. Indem Sie "Akzeptieren" anklicken ohne Ihre Einstellungen zu verändern, geben Sie uns Ihre Einwilligung, Cookies zu verwenden.