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Der Auslöser der Faszination - »Schlomos« vierzehnte Kolumne

Ren Dhark & das Weltall Der Auslöser der Faszination
»Schlomos« vierzehnte Kolumne

Achtung! Diese Kolumne enthält ausnahmsweise einmal keine Spoiler! (Nur einen winzig kleinen Teaser, den ich Ben B. Black abschwatzen konnte...)

Noch hab ich kein neues Ren Dhark Buch (18.5.), aber ein paar Tage Zeit – wegen kurzfristig etwas weniger Arbeit [Mann, tut das gut!] - und die Gelegenheit nutz ich, um ein paar grundlegende Überlegungen zur Serie auszuformulieren.


Da ich nichts zu lesen hab – zumindest keinen neuen RD – hab ich angefangen, Appetenzverhalten zu zeigen: Ich hab einen Stapel längst gelesener RDs aus dem Labor hoch geschleppt, dann hab ich die Romane neu sortiert, anschließend hab ich auf der RD Verlagswebseite und im RD Forum gesucht, ob es sonst vielleicht etwas Neues gibt, das ich übersehen hab. Aber nix. Mein Lechts auf den nächsten Band wurde nicht geringer, nahm vielmehr noch zu.

Das warf bei mir natürlich die Frage auf: Wieso?

Erstes Ergebnis war: Das ist typisches Fanverhalten. Und wer meine Kolumnen aufmerksam gelesen hat, könnte vielleicht zwischen den Zeilen erahnt haben, dass ich tatsächlich ein Ren Dhark Hardcorefan bin. Hm. Gut. Muss ich so akzeptieren, kann ich nichts daran drehen. Wieso eigentlich nicht, weshalb sitzt das so fest in mir drin? Zusammen mit dem zuvor aufgetretenen Appetenzverhalten, dem dringenden Gefühl jetzt - und zwar sofort! - ein RD Buch lesen zu wollen – zu müssen! - gab mir das dann doch zu denken.

Kann es sein, dass Fan-sein etwas mit Instinktverhalten und – womöglich – Prägung zu tun hat? Kam mir etwas weit her geholt vor, aber wenn mein Hinterkopf so eine seltsame Idee ausspuckt, dann sollte ich das zumindest untersuchen.

Wie ich schnell feststellen musste, hab ich nur extrem wenig Literatur zum Thema Fan. Auch Wikipedia ist nicht gerade ergiebig. Andererseits, wenn ich mir ansehe, was es alles an Fans gibt, Fußballfans, Musikfans, Fans von politischen Parteien und so weiter, dann scheint das doch ein weit verbreitetes Phänomen zu sein. Worin es sich äußert ist eigentlich auch klar: Fans interessieren sich in erster Linie für das Objekt ihres Fanseins unter einer Vielzahl an sich gleicher oder ähnlicher Objekte. Ein Fußballfan wird sich vom Verein XY nie derart emotional mitreißen lassen, wie von “seinem” Verein.

Bei Romanserien scheint es sich praktisch gleich zu verhalten. Als RD Fan find ich andere Serien belanglos, uninteressant und bestenfalls als hm, ja, da ist halt auch was.

Die entscheidende Frage ist aber: Wieso wird man Fan von irgend etwas? Und da scheint der Einwurf aus meinem Hinterkopf mit der “Prägung” gar nicht so daneben zu sein. Vielleicht hilft die Verhaltensforschung weiter. Konrad Lorenz hat sehr gut beschrieben, wie das bei Grauganskücken funktioniert: Das erste Lebewesen, das sie sehen, wird als Elter akzeptiert.

Vielleicht funktioniert das bei SF Serien ähnlich? Bei mir war RD zumindest die erste Serie, die ich gelesen hab. Nur ganz so einfach kann es nicht sein: Ich hatte vorher bereits Terra Hefte gelesen, aber die ham mir nicht gefallen. Erst bei RD war ich hell begeistert. Also müssen es wohl doch Teile der Romane, Stilelemente, Ideen, wasweißichwas sein. Jedenfalls hat mich irgend etwas angesprochen. Womöglich waren es die “Soluxlampen” auf der Plutostation. Die fallen mir zumindest immer als erstes ein, wenn ich an die Faszination denke. Und noch etwas fällt mir auf: Die Plutostation sah in meiner Vorstellung von Anfang an aus wie die Gänge und Räume in der McGraw Facility in München. Das ist einer der Orte, an denen ich als Kind bestimmt ein bis zwei mal pro Woche war. In den RD Heften kam in der Plutostation ein Gang mit einer breiten Treppe am Ende vor. Und das sieht in meiner Vorstellung genauso aus wie der Gang zum Krankenhaus (das lag im Keller) in der McGraw, wo meine Cousine “Dauergast” war. Wegen etwas arg “unfallträchtig” und so. Die konnte an keinem Hund vorbei gehen, ohne gebissen zu werden. Aber ich denk, das hab ich schon mal erwähnt. Jedenfalls ist es die Plutostation in den RD Heften, die mir so vertraut vorgekommen ist, und das immer noch tut ein entscheidendes Element.

Ob es wirklich so einfach ist? Also das mit der Prägung, mein ich. Ich weiß es nicht. Einfache, speziell zu einfache Erklärungen haben eigentlich immer einen Pferdefuß, nur find ich den momentan nicht.

Aber bevor wieder die Miniaturversion eines Shitstorms beginnt, kommt jetzt doch noch etwas aktuelles zu Ren Dhark. Ist zwar nicht viel, aber was macht man nicht alles, wenn der SURDB [Stapel ungelesener Ren Dhark Bücher] leer ist? Man sucht im Internet nach Neuigkeiten, diskutiert im RD Forum und versucht den Frust, der aus der Ungeduld wächst, zu kompensieren. Was nicht unbedingt klappt. Zumindest nicht bei mir. Seufz. Vielleicht sollte ich eins der Bücher nochmal lesen, das ich noch nicht öfter als zwei mal gelesen hab? (Eine große Auswahl bleibt da allerdings nicht. Hm.)

Also, hier kommt der oben angedeutete Teaser :

Ben B. Black hat am Mittwoch, den 18. Mai 2016 im Ren Dhark Forum geschrieben:

“Ich verrate mal so viel: In WiW 61 hat man noch das Gefühl, dass die drei Erzählstränge nichts miteinander zu tun haben, aber das stimmt nicht. Nach und nach wird sich das alles zu einem großen Ganzen zusammensetzen. Und im Zuge dessen wird an einem alten Geheimnis gerührt, das die Geschichtsschreiber eines ganz bestimmten Volkes (oder waren es eher zwei Völker? ) gerne in Vergessenheit geraten lassen würden. So, genug ausgeplaudert.“

(board.rendhark-universe.net/)

Ich hab ihm schon angedroht, dass ich das Zitat klauen werde, und Ben hat es mir sogar ganz offiziell erlaubt.

Seltsam, was so wenige Wörter bei mir im Hinterkopf auslösen können. Da ist sofort ein “Spekulierfeuerwerk” losgegangen. Erstmal war eh klar, dass die drei Teilgeschichten von WiW 61 zusammen hängen – ist ja schließlich Ren Dhark. Aber die Geschichtsschreiber eines Volkes, das vielleicht auch zwei sind, die ein altes Geheimnis gerne in Vergessenheit geraten lassen wollen? Wah! Wer? Welches Geheimnis? Wieso soll das vergessen werden? Arrggghhh! Bei mir ist spontan irgend etwas in den Spekuliermodus gegangen. (Möchte zu gerne mal ein CT von meinem Kopf sehen, wenn das passiert. Da ist vermutlich alles dunkel, bis auf die Spekulierwindung – die vermutlich alles überstrahlt...)

Dem Titelbild von WiW 62 “Rückkehr zum Ort der Macht“  nach zu urteilen (dem Titel nach auch schon) geht es um die Grüne Technologie. Unser UHG Uwe hat ja damals deshalb Stonehenge in die Luft gejagt, und auch am Titikaka See gab es etwas...

Nur: Wer wirklich dahinter steckt, ist nicht so richtig eindeutig klar. Aber bevor ich jetzt alle Spekulationen, wer da was damit zu tun hat loslasse (sind mittlerweile 28, wenn ich mich nicht verzählt habe) verkneif ich mir das alles aufzuzählen (dürfte eh nur nerven) und warte lieber auf den nächsten Band. Hm. Fällt mir schon etwas schwer. Eigentlich sogar eher arg schwer. Ich hab fast das Gefühl, ich würd platzen, wenn ich nix dazu schreibe. Also nur ganz kurz. Ich vermut, dass die Miniworgun etwas damit zu tun haben. Und die Kalamiten. Irgendwie müssen die zusammen hängen. Und irgendwas in meinem Hinterkopf behauptet, dass ich da total auf dem Holzweg bin.

Arrrgggghhh! Ich BRAUCH unbedingt WiW 62, ich halt`s fast nicht mehr aus!

Also jetzt mal im ernst: Wenn ich mich so beobachte, das ist doch eindeutiges Suchtverhalten, odr?
Nachtrag: Hab die Kolumne gerade (31.5.) Korrektur gelesen, und WiW 62 und der neue Unitall Band von Nina sind immer noch nicht da. Aber Achim Mehnert hat einen Bericht und Fotos vom Coloniacon (zu dem ich mangels Zeit nicht kommen konnte. Seufz.) in seinem Blog  . Und die haben aus Ninas neuem Roman gelesen! Weitere Fotos von Ben sind auf dessen Blog, äh, Webseite.  AAAaaarrrggghhh! Und ich war nicht dabei! Da hab ich echt was verpasst. Doppel-AArrrrggghh!

Schalom,
Schlomo

Kommentare  

#1 Remis Blanchard 2016-06-02 07:42
Du hast wirklich was verpasst. Das was aus den Romanen vorgelesen wurde war sehr spannend.

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