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... der Zombies

Verteidigung... der Zombies

In dieser Kolumne möchte ich im Sinne des Autors und Journalisten Gilbert K. Chesterton eine Kolumne  mit kurzen Texten einrichten für diejenigen literarischen Objekte und Subjekte, die im allgemeinen schlecht wegkommen in der gezielten Beurteilung ihrer Kritiker. Deshalb der Titel in Anlehnung an den Pater-Brown-Erfinder. Auch etwas Ironie schadet nicht. Auch andere Autoren sind willkommen.

Heute die erste Verteidigung:


Was wären wir ohne die Zombies. Es gibt sie in Film, Literatur, Comics, Computerspielen und mannigfach mehr. Vom sogenannten beinahe harmlosen Normalzombie bis zu den gefährlicheren,mutierten, größeren Gestalten mit Reißzähnen, Gift speiend oder Säure. Der Normalzombie ist ja fast banal, er will Dich nur fressen, aber der große Extrazombie mit seinen vielen Extremitäten will für noch mehr Horror sorgen. Also die armen Zombies sind ja die Underdogs erster Güte der phantastischen Literatur in Film, Wort und Bild. Jeder möchte sie erlegen, erledigen, mit Feuer und Schwert, mit Schrotflinte und Kettensäge, mit Hackebeil und Machete...und was der diversen Vernichtungswerkzeuge da noch mehr sind. Die armen Zombies müssen herhalten für den Frust, der sich tagtäglich in uns aufgebaut hat, sie dienen als Stressabbau und als das Opfer schlechthin.

Niemand mag die Zombies...oder möchte einer sein. Kein Kind sagt: „Au ja, ich spiele den Zombie...“ Nein, die Rollen werden zugewiesen, der Gruppenerste befiehlt auch beim Spiel dem Letzten: „Du machst den Zombie...und wir jagen dich“. Ich selbst kenne übrigens einen...Menschen!, der eine Statistenrolle als Zombie bei einem der Resident-Evil-Filme hatte...diese Rolle hatte ihm viel Spaß gemacht...und ja, er ist auf der Leinwand zu sehen...bzw. auf der zugehörigen CD/DVD/Blue-Ray. Deshalb muss hier unbedingt einmal eine Lanze für die Zombies gebrochen werden. Was wären die Helden ohne ihre Zombies. Wo kämen die Gefahren her,wenn es all die schönen Zombies nicht gäbe. Wen könnte man so martialisch und straffrei umlegen wie diese? (Recht und Gesetz sind in der Handlung meist eh schon zusammengebrochen...aber oft noch nicht im einzelnen Menschen, der sich erst einmal überwinden muss...).

Wo wäre all die schöne, lustvolle, fantasiereiche Horrorliteratur ohne unsre Zombies? Ob in Comic oder Film, im Heftchen oder Taschenbuch, selbst im Konsolen- oder Computerspiel will niemand seine Zombies missen. Allerdings gibt es auch eine Schwemme mitunter (z.B. an guten bis mittelprächtigen oder trittbrettfahrerartigen, schlechten Zombiefilmen), so dass die Gefahr durchaus besteht, dass wir mit Zombies zugemüllt werden.  Das muss dann tapfer einmal kurzfristig ertragen werden (bis sie alle niedergemäht sind) Aber eine wirklich zombiefreie Zone in der Phantastik möchte ja eigentlich kein Mensch, das wäre so schrecklich. Wie hieß die Angst der Eltern in den 80er Jahren vor den Horrorfilmen der Kinder: „Mama, Papa, Zombie!“.

Wie heißt eine der bekanntesten Geschichten von Robert A. Heinlein:  All you Zombies.
Wir sehen also, der Zombie ist unverzichtbar in der Phantastik. Nennen wir nicht auch manchmal einen sturen Burschen, der  partout mit dem Kopf durch die Wand will, „Du Zombie“?
Gewiss, niemand möchte einen Zombie in der Familie haben...oder als Nachbar. Auch sind ihre Eßgewohnheiten gewöhnungsbedürftig ebenso wie die Auswahl ihrer Lebensmittel. Doch sind sie unverzichtbare Bestandteile der horrorartigen Phantastik und deshalb dringend notwendig. Verachtet mir die Zombies nicht, die Filme wären nichts ohne sie...und denkt an all die Maskenbildner und Visagisten, die endlich einmal ihre Kreativität ausleben dürfen.Also rufen wir alle gemeinsam: „Mehr Zombies!“

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