Janus - Rettungskreuzer Ikarus
Janus
Rettungskreuzer Ikarus
Einführung
Seit geraumer Zeit hat Rettungskreuzer Ikarus ein neues Konzept. Aus der Endlosserie à la Perry Rhodan ist eine Abfolge von Trilogien geworden, die unabhängig voneinander gestrickt sind. Nach Irene Salzmann, Dirk van den Boom und Holger M. Pohl hat nun auch Sylke Brandt ihren Dreiteiler abgeschlossen. Sie hat dabei drei sehr unterschiedliche Geschichten erzählt, die durch die Protagonistin Skyta verknüpft sind. Bemerkenswert ist auch, dass kein Besatzungsmitglied der Ikarus dabei eine Rolle spielt. Drei Bände - Drei Welten - Drei Geschichten, so lässt sich diese Trilogie am Besten beschreiben.
Der Roman
Janus ist ein ungewöhnlicher Roman. Das liegt nicht an der Raumstation Janus. Diese ist ein Touristenziel mitten im All, aufgeteilt in eine freundliche Seite "Janus Licht" und eine dunkle "Janus-Schatten". Die helle Seite ist ein ideales Urlaubsparadies mit viel Sonne und einladenden Stränden, die dunkle Seite ist für die hartgesottenen Urlauber, die Ausschweifungen und Gefahr bevorzugen. Skyta und ihre Begleiterin Julika Chen sind in dieses Urlaubsparadies gekommen, um ihren Erzfeind Wagmer zum Showdown zu zwingen.
Julika Chen avanciert dabei zur heimlichen Hauptfigur des Romans. Sie ist die Tochter von Dr. Chen, die für den Oberschurken Wagmer Bewußtseinstransfers durchgeführt hat. Doch eigentlich ist sie es auch nicht. Denn Wagmer hat als Druckmittel gegen ihre Mutter einen Bewusstseinstransfer durchgeführt. Jetzt befindet sich ein anderes Bewußtsein im Körper von Julika Chen und arbeitet als Informantion für die Spinne. Aber sie ist nicht zufrieden damit. Obendrein ist Dr. Chen inzwischen befreit und nicht mehr in der Hand Wagmers. Damit ist sein Interesse an seinem Druckmittel entsprechend gesunken. Skyta entführt die die junge Frau und setzt sie ihrerseits unter Druck. Wenn sie der Schwarzen Flamme hilft, Wagmer zu finden, soll sie einen neuen Körper und eine neue Existenz erhalten. Julika geht darauf ein und nimmt Kontakt zur Spinne auf. Er will sie auf Janus treffen. Sie ahnt nicht, dass die Schwarze Flamme mit gezinkten Karten spielt. Man hat ihr heimlich ein Giftgasdepot eingepflanzt, dass ferngesteuert gezündet werden kann und sie zur idealen Attentäterin macht. Ihr Überleben ist in diesem Plan allerdings nicht vorgesehen.
Auf Janus kommt es dann allerdings alles ganz anders. Die Panapek wollen sich an Wagmer rächen. Sie fordern die Auslieferung der Spinne. Mit Anschlägen verleihen sie ihrer Forderung Nachdruck. Notfalls wollen sie die gesamte Station vernichten. Julika und Skyta stecken mitten im Inferno.
Sylke Brandt erzählt die Geschichte in einem Zug, immer aus der Perspektive von Julika Chen. Ganz selten wird einmal zu den Attentätern und ihren Aktivitäten gesprungen. Daraus ergibt sich ein packender Roman, den man gar nicht aus der Hand legen mag.
Fazit
Diese Trilogie hat mir sehr gut gefallen. Mir sagt es einfach mehr zu, wenn drei Geschichten erzählt werden, die zwar miteinander verknüpft werden, aber durchaus auch als Einzelromane bestehen können, als wenn eine Geschichte einfach in drei Teilen serviert wird. Sylke Brandt und vorher auch schon Irene Salzmann konnten da bei mir punkten. Weiter geht es demnächst laut Ankündigung mit Allan J. Stark. Dieser Autor ist bekannt durch seine ASGAROO-Serie im Papierverzierer-Verlag. Ob es sich dabei wieder um eine Trilogie handelt? Ich wünsche mir jedenfalls, dass die einzelnen Autoren ihre Trilogien stärker miteinander verzahnen, dass wieder so etwas wie eine Hintergrundgeschichte als verbindendes Element eingeführt wird.
Auch die zweite Auflage von Rettungskreuzer Ikarus läuft weiter und hat inzwischen Band 40 "Flammende Begeisterung" von Achim Hiltrop erreicht. Die spannenden Abenteuer um den Wanderlustvirus nehmen ihren Lauf.
Und schließlich gibt es die neuen Ebooks. Dort ist aktuell die Nummer 5 "Requiem" von Dirk van den Boom erhältlich.