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... Tommy Krappweis über Mara, Flops und Genrekino

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... über Mara, Flops und Genrekino

Tommy Krappweis begegnete mir das erste Mal als Komiker in der RTL-Show »Nur Samstag Nacht«, dann wurde er zu ›Bernd, das Brot‹. Dann wurde er zum Fantasyautor und verfilmte den ersten Roman seiner ›Mara‹-Serie, »Mara und der Feuerbringer«. Das Unterfangen ging an den Kinokassen, trotz postiver Kritiken aller Orten, unter. Im Kress-Report ging Tommy Krappweis darauf ein (die Artikel sind nicht mehr frei zugänglich). Das brachte mich auf die Idee, ihn zu befragen.


Tommy KrappweisZauberspiegel: Für den Fall, dass Dich noch einer nicht kennt. Wie wird man vom Komiker in »RTL Samstag Nacht« zu »Bernd das Brot« zum Fantasyautor und schafft es dann das erste ›Mara‹ zu verfilmen? Kurzum. Wie sieht Deine Karriereplanung aus?
Tommy Krappweis: Ich hatte nie eine Karriereplanung, hab immer nur das gemacht, was mir zum jeweiligen Zeitpunkt richtig und wichtig schien. Vom Straßenmusiker zum Stuntman zum Comedian, Musiker, Autor, Regisseur, Firmenchef… das sind alles Dinge, die sich mir boten. Oder Dinge, auf die ich so verdammt viel Bock hatte, dass ich unnachgiebig dafür sorgte, dass sie sich mir boten.

Zauberspiegel: Die ›Mara‹-Bücher laufen ja gut. Hat das Anlass zur Hoffnung gegeben, dass die Geschichte auch im Kino funktionieren wird? Wie war der Werdegang des Films von der Idee bis zur Leinwand?
Tommy Krappweis: Die Bücher laufen sogar sehr gut, wenn man in Betracht zieht, dass diese zu 90% im Umfeld von Events verkauft werden, bei denen ich zu Gast bin. Auf der Role Play Convention 2015 waren alle drei Bände nach wenigen Stunden ausverkauft. Ich hab dann auf Mara-Met Flaschen weitersigniert.
Mir war schon beim Schreiben der Bücher klar, dass man das in Bewegtbild umsetzen kann. Ich kann ja gar nicht anders, da ich ja vom Drehbuch komme. Insofern war es ein logischer Schritt.

Zauberspiegel: Der Film »Mara und der Feuerbringer« ist ein veritabler Flop geworden und legte einen außergewöhnlich schlechten Start hin.
Tommy Krappweis: Vielen Dank. Ich hatte es kurzzeitig verdrängt.

Zauberspiegel: Wo siehst Du die Ursachen für das Versagen an den Kassen?
Tommy Krappweis: Dazu gibt es zwei ausführliche Artikel auf Kress.de. Der eine stammt von TV-Legende Josef Göhlen, der bei der Premiere von MARA zugegen war und nach dem Einspielergebnis seinem Ärger über den Zustand des Family Entertainment in Deutschland Luft machte. Über MARA schrieb er u.a. folgenden, erstaunlich langen Satz: Der… Produzent von Rat Pack, Christian Becker, und Tommy Krappweis realisierten einen interessanten familiengeeigneten Fantasyfilm und jeder, der den Film neugierig und ohne Vorbehalt gesehen hat, muss gestehen, dass es den beiden gelungen ist, eine reale und zugleich magische Geschichte im Hier und Heute mit witzigen zeit- und generationsübergreifenden Dialogen, interessanten Charakteren und gekonnt inszenierten Showeffekten, zu erzählen, die ohne Pathos oder gar Pseudopathos auskommt, wohltemperierte Spannung und wohltuende Lacher bei Jung und Alt erzeugt und zudem sogar mythologische Geschichte vermittelt - und das zu einem Budget, das im Vergleich zu internationalen Produktionen des Genres so verschwindend gering ist, dass man schon dem Vorhaben alleine applaudieren möchte.
Aufgrund des großen Echos, den der Artikel hervorrief, wurde ich von Kress um eine Antwort gebeten. Da schreibe ich unter anderem: „Tatsächlich fiel "Mara" durch die [bei deutschen Filmen] nonexistente Kategorie „Family-Entertainment“ geradewegs in die Kinderfilmschublade und verblieb dort. Als Kinderfilm war er aber weder angelegt, noch hatte er so eine Chance: Die Jüngsten mitsamt den Eltern entschieden sich an der Kinokasse stattdessen für die sichere Bank der bekanntermaßen massiv und umfassend beworbenen US­Filme. Alle anderen hatten von "Mara" entweder nichts gehört oder hielten es für einen Kinderfilm und somit für ein absolutes "No Go" ­ zusätzlich abgeschreckt oder abgehalten durch die typischen Kinderfilm­Spielzeiten am Nachmittag. Entsprechend niederschmetternd war die Performance an der Kinokasse.“

Zauberspiegel: Es wurden einige Reaktionen phantastischer Fans auf den Film als Ursache für das Ausbleiben der Zuschauer ausgemacht. Das halte ich für übertrieben, da die Reichweite dieser Fanpublikationen doch eher beschränkt ist. Wie siehst Du das?

Tommy Krappweis: Das ist so nicht richtig. Es ging nicht um „einige Reaktionen phantastischer Fans“, sondern um Menschen, die deutschen Genrefilmen keine Chance geben, weil es ein deutscher Genrefilm ist. Leute, die unter den Trailer bei YouTube und Co. massive Beschimpfungen hinterließen: Über die Schauspieler, den deutschen Film, die Deutschen als Filmemacher, mich als Autor/Regisseur oder alles andere, was irgendwie beschimpfensmöglich ist. Vor allem fand ich krass, wie aufgrund des Trailers der gesamte Film abgeurteilt wurde. Leute, die den Film nicht gesehen hatten, weil „ich mir so einen deutschen Scheiss nicht anschaue“, schimpften über den Film, über die Buchvorlage, über die Umsetzung. Unfassbar. Damit meine ich nicht diejenigen, die den Trailer scheiße fanden. Auch da kann man sich gewählter ausdrücken, aber wenigstens kritisiert man dann etwas, das man kennt. Eher unterhaltsam waren Kommentare, dass ich als Mann ja eh keine Bücher über ein junges Mädchen schreiben könne oder dass man mir gnädig anbot, mir beim nächsten Mal beim Drehbuch zu helfen.  Freilich auch, ohne Bücher gelesen oder Film gesehen zu haben.
Und die von Dir zitierten „phantastischen Fans“ waren eben genau nicht die, die hier losgepöbelt haben. Jeder, der sich wirklich für Phantastik oder deutschen Genrefilm interessiert, mahnte eher dazu, sich den Film doch erst einmal anzusehen und sich dann eine Meinung zu bilden. Doch das verhallte bei der Masse leider größtenteils ungehört.

Kinoplakat Mara und der FeuerbringerZauberspiegel: Das Plakat zum Film und das Marketing allgemein wurden ebenso als Ursache für den sich nicht einstellen wollenden Erfolg ausgemacht. Zum einen wurde nicht auf die Familientauglichkeit des Steifens verwiesen. Wie siehst Du selbst Marketing und Plakat? Wo ist es da für die DVD und die Auswertung im TV nachzubessern?
Tommy Krappweis: Ich denke, das ist mit obigen Zitaten aus den Kress-Artikeln fast beantwortet, ich möchte lediglich hinzufügen, dass ich mir – wie wohl jeder Filmemacher auf dem Erdenrund – eine deutlich größere Marketing-Kampagne gewünscht hätte, die viel mehr auf den facettenreichen Appeal des Films eingeht, als das der Fall war.

Zauberspiegel: Dir wurde auch zum Vorwurf gemacht, dass Du die germanische Mythologie nicht ausreichend recherchiert hast. Selbst wenn, halte ich den Vorwurf für kompletten Blödsinn, da Fantasy das Spiel mit den Mythen ist und schon aus dem Grund jede Menge künstlerische Freiheit in der Deutung ist. Und schon an der Edda und deren authentischen Inhalt sind Zweifel zu äußern, da diese von christlichen Mönchen niedergeschrieben wurde. Aber dennoch: Wie siehst du diese Vorwürfe?
Tommy Krappweis: Zum einen gebe ich Dir absolut recht, denn nahezu alles, was wir heute über die nordischen Mythen wissen oder zu wissen glauben, verdanken wir dem Skalden (Dichter) Snorri Sturlusson, der im christlichen Island des  12. Jhd. n. Chr. aufschrieb, was bis dahin nur mündlich tradiert wurde. Allerdings arbeitete er eher im Sinne eines Redakteurs, da er die mythologischen Geschichten massiv bearbeitete, veränderte, Götterfamilien bestimmte und Zusammenhänge schuf. Wenn man es genau nimmt, kann man nur das als Fakt betrachten, was auch durch andere Belege beweisbar ist, zum Beispiel durch Abbildungen auf Bildsteinen oder Inschriften. Die von Dir angesprochenen Mönche würde ich jetzt weniger als Ursache ausmachen, aber dafür die vielen späteren Bearbeiter, allen voran Richard Wagner, der das alles massiv verwurstete und dann natürlich die Nazis mit ihrem ahah-farbenen Mist, der heute noch an den alten Göttern klebt, was sowohl die Wissenschaft als auch die gesamte Bewegung der sog. „Neuheiden“ massiv behindert. 
Den Vorwürfen, dass der Film nicht genügend recherchiert sei, möchte ich ein müdes Lächeln entgegnen. Es ist nichts im Film zu hören oder zu sehen, was nicht dem aktuellen Stand der Wissenschaft entspricht. Unser Fachberater war Prof. Rudolf Simek, Autor des „Lexikon der germanischen Mythologie“ – das internationale Standardwerk zum Thema seit Jahrzehnten. Und MARA wurde in Reenactment-Kreisen massiv gelobt für seine authentische Darstellung der wikingerischen Götter und der Besuch des Films empfohlen.

Zauberspiegel: Jetzt eine Frage mit enorm langer Einführung. Für mich hat zum einen das »Oberhausener Manifest« und die gleichzeitig zunehmend schlechter werdende Qualität des Unterhaltungsfilms in den Sechzigern und Siebzigern immer noch Auswirkungen auf das Publikum und dessen Akzeptanz des deutschen Unterhaltungskinos im Allgemeinen und des phantastischen Kinos im Besonderen. Dazu kommt, dass im Feuilleton immer noch der künstlerische, gesellschaftliche relevante Film als das Nonplusultra gilt. Vampirfilme wie »Jonathan« oder auch der ›Nosferatu‹ mit Kinski als Horrorkino zu verkaufen wirkt schon fast wie Hohn – das sind eher schwerfällige Kunstprodukte, die die Gänsehaut aus den falschen Gründen erzeugen. Und abgesehen von romantischen Komödien feiert kaum ein Streifen deutscher Produktion an den Kinokassen. Wo ist der deutsche Actionfilm, der Thriller oder auch der Fantasyfilm, der die Leute an die Kinokassen lockt? Für mich haben zudem deutsche Unterhaltungsfilme abseits der romantischen Komödien immer auch die Schwierigkeit, ein inhaltliches Gewicht stemmen zu wollen. Als vor einigen Jahren die Neuverfilmung von ›Dr. Mabuse‹ angekündigt wurde, hieß es, man wolle nicht nur einen Thriller liefern, sondern auch einen gesellschaftlich relevanten Film machen. Wie siehst du die Situation des deutschen Genrekinos im allgemeinen und des phantastischen Kinofilms im Besonderen?
Tommy Krappweis: Ich zitiere mich selbst mit Verlaub abermals selbst aus dem Kress-Artikel:
Eine… nicht zu unterschätzende Hürde ist leider auch das verlorengegangene Vertrauen der Deutschen bezüglich des Deutschen Films jenseits von Komödien und Vergangenheitsbewältigung. Nun ist "Mara und der Feuerbringer" ja nicht nur ein All­Ager sondern auch noch Fantasy, also ein Genrefilm. Bernd das Brot würde sagen "Oberdoppelriesenmist", denn auch der deutsche Genrefilm hat es hierzulande verdammt schwer. Und das in dem Land, das einst "Metropolis" und "Nosferatu" hervorgebracht hat... Wie niederschmetternd ist das eigentlich? Nach meiner Erfahrung in den letzten Wochen ist es angemessen, von einem regelrechten Selbsthass der Deutschen zu sprechen. […] So sagt also der Zuschauer, überspitzt formuliert: "Wir Deutschen können eben kein Genre", die Branche sagt "Deutscher Genrefilm funktioniert nicht" ­ und fertig ist die selbsterfüllende Prophezeiung. Die Kinobesucher verhelfen selbst unterdurchschnittlichen deutschen Komödien zum Erfolg, weil sie die Eintrittskarte hier vermeintlich gut angelegt wähnen, und die Branche produziert  und verleiht diesem Schwund hinterher, anstatt zu versuchen, hier massiv gegenzuhalten und den eigenen Markt auszudehnen.
Das wäre es zumindest zusammengefasst. Natürlich kann man über die Einzelaspekte trefflich diskutieren und völlig anderer Meinung sein. Das wäre zumindest die meinige.

Zauberspiegel: Was bedeutet der Flop von »Mara und der Feuerbringer« für die Fortsetzungen und darüber hinaus auch für andere Fantasyfilme aus deutscher Produktion?
Tommy Krappweis: Wenn der DVD-Release ebenfalls floppt, wird es wohl so gut wie unmöglich, die Fortsetzungen zu finanzieren. Denn die vielen großartigen Kritiken von Gamestar über DPA, Süddeutsche, Filmstarts bis zur BILD-Zeitung oder auch die großartigen Empfehlungen aus der Fantasy-Szene, der gewonnene RPC-Award oder die Screenings auf dem CosDay 2015 interessieren die Menschen nicht, die mit einem Film vorrangig Geld verdienen wollen. Die sind ausschließlich an Zahlen interessiert und die waren beim Box Office nun mal schlecht. Wenn sie auch bei der DVD schlecht bleiben und dann noch keiner die TV-Ausstrahlung anschaut, war es das.

Zauberspiegel: Was kann man tun, um den deutschen Unterhaltungsfilm wieder vielfältiger und erfolgreicher zu machen. Mit Fackeln und Forken der Filmkritik aus dem Elfenbeinturm jagen oder wie bekommt man sonst Publikum in durchaus sehenswerte Filme?
Tommy Krappweis: Es hat noch nie irgendwem irgendwas gebracht, irgendwen oder was mit Fackeln und Forken zu jagen. Denn das ist das Gegenteil von Offenheit. Und genau die brauchts. Und zwar von beiden Seiten.

Zauberspiegel: Welche Konsequenzen hast Du für Dich aus diesem Flop gezogen?
Tommy Krappweis: Dass ich mich in Zukunft viel mehr um das Marketing kümmern muss und viel früher und konsequenter meinem Bauchgefühl folgen werde. Auch wenn das dann bedeutet, dass es den jeweiligen Film oder das Projekt nicht gibt. So be it.

Zauberspiegel:  Was macht Tommy Krappweis als Nächstes?
Tommy Krappweis: Warte ich frag ihn mal. … Er sagt, er schreibt gerade an der Romanreihe „Ghostsitter“ über einen Jungen, der eine Geisterbahn erbt, in der echte Geister wohnen. Und an dem autobiographischen Werk „Sportlerkind“ wo er erzählt, wie es ist, einen Leistungssportler zum Vater zu haben. 2016 sollen dann wohl weitere MARA-Bücher folgen. Ich selbst bereite mich auf den Release der MARA-DVD vor und bin jetzt erst einmal auf der Gamescom anzutreffen, wo ich hundertmal pro Tag mit vielen Freunden mit und ohne Cosplay unseren Song „Ein echter wahrer Held“ zum Besten schmettern werde. Das war im letzten Jahr schon so großartig, ich freue mich sehr drauf.

Zauberspiegel: Besten Dank für das Interview … und viel (mehr) Erfolg in der Zukunft?
Tommy Krappweis: Lustig, dass Du es als Frage formulierst, als wärst Du nicht sicher, ob Du es mir wünschen darfst. (lacht) Ich kann Dir versichern, dass ich jegliche Form von Erfolgswunsch sehr gerne annehme, denn bislang steht der Beweis aus, dass ein solcher in irgendeiner Form schaden könnte. Also her damit.

Die Bilder von Tommy Krappweis wurden von Gary Busch aufgenommen

Horst Hermann von Allwörden




Die Fragen für den Zauberspiegel stellte: Horst Hermann von Allwörden

Kommentare  

#1 lapismont 2015-08-03 08:57
Die Vermutung, dass der Film wegen der ungünstigen Einstufung als Kinderfilm beim Publikum durchfiel, halte ich für reinen Selbstschutz. Ich verstehe, wenn Misserfolg schmerzt, aber vielleicht sollte man das eigene Werk auch kritisch betrachten.
Manchmal haben Filme einfach deshalb keinen Erfolg, weil sie schlecht sind. Vielleicht hätte man mit Mara vor 30 Jahren etwas reißen können. Aber modernes Kino sieht eben anders aus. Klar kann man dem Publikum vorwerfen, die eigene Kunst nicht zu verstehen und nur Hollywood zu huldigen.
Jedoch sollte man sich nicht über schlechte Ticketverkäufe wundern, wenn man gegen den Publikumsgeschmack produziert.
#2 Larandil 2015-08-03 10:25
zitiere lapismont:
Die Vermutung, dass der Film wegen der ungünstigen Einstufung als Kinderfilm beim Publikum durchfiel, halte ich für reinen Selbstschutz. Ich verstehe, wenn Misserfolg schmerzt, aber vielleicht sollte man das eigene Werk auch kritisch betrachten.
Manchmal haben Filme einfach deshalb keinen Erfolg, weil sie schlecht sind. Vielleicht hätte man mit Mara vor 30 Jahren etwas reißen können. Aber modernes Kino sieht eben anders aus. Klar kann man dem Publikum vorwerfen, die eigene Kunst nicht zu verstehen und nur Hollywood zu huldigen.
Jedoch sollte man sich nicht über schlechte Ticketverkäufe wundern, wenn man gegen den Publikumsgeschmack produziert.

Mir hat zwar das Herz geblutet, aber das hatte ganz andere Gründe. SO schlecht, wie mein Vorposter ihn machen will, war "Mara und der Feuerbringer" nun wirklich nicht.
Je nun ... bei Neil Gaimans "Sternenwanderer" habe ich auch mal ganz alleine im Kino gesessen.
#3 Harantor 2015-08-03 10:40
Ich gehöre zu denen, die Mara noch nicht gesehen haben, kann also nicht beurteilen, ob Mara Kino von Gestern ist, aber das lag nicht an den allseits kolportierten Gründen. 35 Kilometer durch die Pampa zu fahren war mir einfach zu weit, zumal für 15:00 Uhr Vorstellungen wollte ich mir den Stadtverkehr Kassel nicht antun. Doch bei der DVD bin ich mal dabei.

Ich bin mir aber ziemlich sicher, dass das (massentaugliche) deutsche Genrekino beim Publikum noch lange gegen Vorurteile anzukämpfen hat. Leider. Denn Talente wie hinreichend brauchbare Vorlagen gibt es. Und international ist die deutsche Sprcahe auch nicht grad massentauglich, so dass das Budget in erster Linie an den Möglichkeiten des deutschen Markts orientiert werden muss. Damit sind wir beim Blick über den Tellerrand hinaus: Auch bei einer möglichen Verfilmung z.B. von Perry Rhodan bist Du eben an den deutschen Markt gebunden, denn hier ist er weltberühmt.

Daher würde ich die Ursachen des Scheiterns von Mara in erster Linie nicht beim Film suchen, sondern i der deutschen Filmlandschaft.
#4 Stefan 2016-11-29 19:37
Ich würde Tommy da beipflichten, zum einen war der Film nur vergleichsweise kurz im Kino und zum anderen finde ich ein Kinobesuch zwischen 1-4 Nachmittags nur wenig fördernd.
Ich habe mich aber trotzdem entschlossen hin zu gehen und wurde zum Glück nicht enttäuscht.
Der Film war super und sehr unterhaltsam. Ich würde mich freuen wenn die anderen Teile auch noch verfilmt werden.
Dieses darauf schlagen auf den "deutschen Film" ist ja leider kein neues Phänomen aber ich kann jedem Interessierten nur empfehlen sich eine eigene Meinung zu bilden. 8)

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